Soziologie Flashcards

1
Q

Wann entstand die Soziologie?

A

Sie entstand erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts

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2
Q

Was war der Grund für die Entstehung der Soziologie?

A

Sie entstand erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als sich das Leben der Menschen durch die Industrialisierung und die Verstädterung grundlegend veränderte.

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3
Q

Was ist das Ziel der Wissenschaft Soziologie?

A

Soziologie ist eine im 19. Jahrhundert entwickelte Wissenschaftsdisziplin, deren Ziel die Erklärung gesellschaftlicher Prozesse ist.

Man will wissen:

  1. wie gesellschaftliche Ordnung zustande kommen
  2. nach welchen Regeln Menschen miteinander leben
  3. wie und warum sich Gesellschaften verändern.
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4
Q

Was genau bezeichnet soziales Handeln?

A

„Soziales Handeln“ bezeichnet jede Handlung, die in irgendeiner Weise auf andere Menschen bezogen ist.

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5
Q

Definition Soziologie.

A

Eine Wissenschaft. die soziales Handeln deutend verstehen will und dadurch in seinem Ablauf und seinen Wirkungen deutend erklären will.

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6
Q

Wo findet soziales Handeln statt?

A

Soziales Handeln findet in übergeordneten soziale Einheiten statt.

Man spricht hier von „sozialen Gebilden“, z.B. eine Familie, eine Klassengemeinschaft, eine Schule, Stadt.

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7
Q

Was sind Gemeinschaften?

A

Gemeinschaften oder mikrosoziologische Gebilde sind kleinere Zusammenschlüsse von Menschen, z.B. Dörfer, Sippen und Familien. Hier sind die Menschen emotional miteinander verbunden und leben eng aufeinander bezogen.

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8
Q

Was versteht man unter Gesellschaften?

A

Gesellschaften sind makroökonomisch geprägt und städtisch geprägt und zeichnen sich laut Tönnies durch rationale und instrumentelle Beziehungen zwischen den Menschen aus. Menschen erfüllen bestimmte Funktionen und sind austauschbar.

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9
Q

Sechs Kennzeichen von Gemeinschaften?

A

Gemeinschaften oder mikrosoziologische Gebilde sind kleinere Zusammenschlüsse von Menschen, z.B. Dörfer, Sippen und Familien.

  1. Nähe
  2. emotionale Verbundenheit
  3. Solidarität
  4. Vertrautheit
  5. Zusammengehörigkeit
  6. Tradition.
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10
Q

Kennzeichen von Gesellschaften?

A

Gesellschaften hingegen sind laut Tönnies städtisch geprägt und zeichnen sich durch:

  • Anonymität
  • Rationalität
  • Zweckorientierung

aus.

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11
Q

Wer gilt als Begründer des Struktur-Funktionalismus.

A

Talcott Parsons (1902 – 1979) gilt als Begründer des Struktur-Funktionalismus.

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12
Q

Beschreiben Sie den Struktur-Funktionalismus.

A

Soziologisch kann Gesellschaft als komplexes Zusammenspiel vieler Systeme gesehen werden (Struktur-Funktionalismus).

Der Struktur-Funktionalismus betrachtet Gesellschaft insgesamt als System mit verschiedenen Subsystemen.

Je besser die Subsysteme aufeinander abgestimmt sind, desto stabiler ist das System an sich.

Es geht Parsons um die Frage, wie Gesellschaften eine stabile Ordnung hervorbringen. Die Strukturen bilden für ihn den Rahmen, in dem Menschen handeln.

Zudem erfüllt jedes System auch eine Funktion. Die Funktion meint also den Beitrag, den ein System (z.B. eine Familie) für das Gesamtsystem (die Gesellschaft als Ganzes) leistet.

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13
Q

Was beschreibt ein System?

A

Das Wort „System“ bezeichnet etwas, was beständig miteinander verbunden ist.

Diese beständige Einheit weist eine interne Struktur auf, erfüllt Aufgaben und grenzt sich von anderen Systemen seiner Umwelt ab.“

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14
Q

Benenne 3 Elemente eines Systems

A

Jedes gesellschaftliche System hat
1. eine Struktur
2. einen Aufbau
3. eine innere Gliederung.

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15
Q

Was versteht man unter dem Thomas Thorem?

A

Es beschreibt die soziologische Grundannahme, nämlich das, wenn eine Situation als real definiert wurde sie auch in ihren Konsequenzen real ist.

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16
Q

Wann ist eine Gesellschaft stabil?

A

Laut Parsons ist eine Gesellschaft dann stabil, wenn:
1. die Handlungen der Gesellschaftsmitglieder in Einklang mit ihren Bedürfnissen sind
2. wenn die zentralen Funktionen für eine Gesellschaft sichergestellt sind
weil 3. die Rollenerwartungen erfüllt werden.

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17
Q

Beschreibe die 5 Schritte der Institutionalisierung.

A

Wiederkehrende Handlungen
Habitualisierung
Tradierung (Überlieferung, Weitergabe)
Institutionalisierung
“soziale Tatsachen”

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18
Q

Was beschreibt das Agil-Schema?

A

Die Grundlagen zur Selbsterhaltung eines jeden Systems stellt Parsons in seinem sogenannten AGIL-Schema dar.

A = Adaption (Anpassung)
G = Goal ( Zielerreichung)
I = Integration (Subsysteme und die einzelnen Mitglieder eines (Sub-)Systems müssen zusammenarbeiten damit das System funktionieren kann).
L = Latent Pattern Maintenance (Norm und Strukturerhaltung Trotz Veränderungen und Adaption an die Umwelt müssen
zentrale und bewährte Werte, Normen und die Struktur des Systems erhalten werden).

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19
Q

Was versteht man unter einer Institution?

A

Institution = „ein mehr oder weniger verbindliches, in ihrer Form beständiges Ordnungs- bzw. Verhaltensmuster menschlicher Beziehungen.

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20
Q

Erkläre das Agil-Schema in eigenen Worten.

A

Das AGIL-Schema ist ein systemtheoretisches Modell, das in den 1950er Jahren von dem amerikanischen Soziologen Talcott Parsons entwickelt wurde.

Soziale Handlungen sind immer in ein System eingebettet, an bestimmte Situationen gebunden, an Zielen orientiert, durch Bedürfnisse motiviert und durch Normen geregelt.

Die Grundlagen der Selbsterhaltung eines Systems werden in dem AGIL-Schema dargestellt.

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21
Q

Wozu dient die Analyse der Mikro und Makroebene?

A

Das Verstehen des Zusammenwirkens dieser beiden Ebenen ermöglicht es,

  1. soziale Phänomene zu beschreiben
  2. zu erklären
  3. den Wandlungsprozesse zu analysieren und
  4. zu prognostizieren.
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22
Q

Wer gilt als Gründungsvater der Soziologie?

A

Max Weber, ein Gründungsvater der Soziologie.

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23
Q

Was bedeutet Sozial in der Soziologie?

A

„Sozial“ bedeutet nicht helfend, nett oder unterstützend. Soziologisch bedeutet sozial: auf andere bezogen, ganz egal um was für eine Handlung es sich handelt.

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24
Q

Was ist der Unterschied zwischen Verhalten und Handeln?

A

Die Bezeichnung „Verhalten“ bezieht sich eher auf das

=> unbewusste, reaktive Verhalten, z.B. Schlafen oder Essen. „Handeln“ hingegen betont die
=> bewussten und geplanten Aspekte einer Handlung, die in irgendeiner Weise auf andere bezogen sind.

‚Handeln‘ ist mit einem subjektiven Sinn verbunden.

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25
Q

Beschreibe das Krisenexperiment

A

Ein Krisenexperiment besteht darin, routinierte Handlungen zu stören.

Ziel ist es, tatsächliche unbewusste Skripte dieser spezifischen Lebenswelten zu ergründen.

Die formalen Kriterien, die eine soziale Handlung regeln, werden besonders deutlich, wenn man gegen sie verstößt. Beispielsweise, wenn der Abstand zum Gegenüber verkürzt wird, laut an einem Ort der Stille gesprochen wird (z.B. in einer Bibliothek), bei einer Comedy-Show nicht gelacht wird etc.

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26
Q

Was ist ein soziales Gebilde?

A

Soziales Gebilde
Ein „soziales Gebilde ist die Bezeichnung für eine soziale Einheit, die aus mehreren Personen besteht und in der soziale Beziehungen sowie soziales Handeln stattfinden.“

Jedes soziale Gebilde ist strukturiert; es funktioniert nach bestimmten, teils auch unbewussten Regeln, es gibt Kommunikationsstrukturen und Hierarchien.

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27
Q

Womit befassen sich Gesellschaftstheorien?

A

Gesellschaftstheorien befassen sich mit der Gesellschaft als Ganzes. Es stehen nicht spezifische soziologische Themen im Fokus, wie z.B. die Familie, der Arbeitsmarkt, oder die Sozialstruktur, sondern die zentralen Phänomene einer Gesellschaft an sich.

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28
Q

Beschreibe das Thomas Theorem.

A

Die beiden Soziolog:innen Dorothy und William Thomas beschreiben 1928 mit ihrem berühmt gewordenen „Thomas-Theorem“ eine zentrale soziologische Grundannahme, nämlich dass, wenn eine Situation als real definiert wurde, sie in ihren Konsequenzen real ist.

Dabei ist es egal, ob die Definition auf Grundlage von wissenschaftlichen Fakten, Aberglaube, Wahnvorstellung oder einer momentanen Laune erfolgt – bestimmt Handeln und die Konsequenzen dessen sind dann real.

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29
Q

Wie definiert Klimke die Lebenswelt?

A

Die Wirklichkeit eines jeden Einzelnen ist seine Lebenswelt.

„Die Lebenswelt ist der Inbegriff einer Wirklichkeit, die erlebt, erfahren und erlitten wird.“

Alle Deutungen, Techniken, Routinen, Erklärungen etc. die uns tagtäglich umgeben und unser Handeln und Denken steuern, ergeben das Gefüge unserer Lebenswelt, die wir nicht hinterfragen.

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30
Q

Was versteht man unter einer Institutionalisierung sozialer Handlungen?

A

Makrosoziologisch betrachtet entstehen Institutionen aufgrund von Habitualisierungen immer wiederkehrender Verhaltensweisen.

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31
Q

Wer ist der Begründer der Sytemtheorie?

A

Ihr Begründer ist der Soziologe Niklas Luhmann.

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32
Q

Beschreibe den Historischen Materialismus

A

Der Historische Materialismus war eine von Karl Marx und Friedrich Engels entwickelte Theorie. Diese ging davon aus, das jede Gesellschaft von einem Klassenkampf geprägt ist, auf den eine neue Gesellschaftsordnung und letztlich die klassenlose Gesellschaft folgen werde.

Die Theorie prophezeite die Entstehung des Kommunismus als gerechte soziale Ordnung.

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33
Q

In welche zwei Teile ist der Kapitalismus nach Marx gespalten?

A

Nach Marx ist der Kapitalismus in zwei Teile gespalten, die arbeitende und die besitzende Klasse, die Proletarier und die Bourgeoisie

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34
Q

Der Soziologe Hartmut Rosa Entfremdung beschreibt 5 Prozesse der Entfremdung bei Arbeitnehmer:innen:

A

Der Soziologe Hartmut Rosa unterscheidet – angelehnt an Marx – fünf Prozesse der Entfremdung.

Arbeitnehmer:innen entfremden sich:

  • vom Arbeitsprozess
  • vom Arbeitsprodukt
  • von der Natur
  • von sich selbst (Selbstentfremdung)
  • von den Mitmenschen
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35
Q

Nenne Gründe warum eine Arbeiterrevolution nicht stattfand.

A

Arbeiterstolz und Sozialgesetzgebung könnten Gründe dafür sein, warum die Revolution der Arbeiterklasse nicht stattfand.

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36
Q

Nenne Kritikpunkte an der Marx´schen Logik.

A

Marx erklärt die Struktur einer Gesellschaft

  1. nur vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Verhältnisse – andere Einflussfaktoren, die menschliche Entscheidungen beeinflussen, z.B. bestimmte humanistische Werte, Solidarität, Gemeinwohl oder Religionen, betrachtet er kaum.
  2. Außerdem wird an der Theorie kritisiert, dass die Marx‘sche Zweiklassengesellschaft so nicht existiert und sich auch nicht eingestellt hat. Vielmehr ist eine Pluralisierung der Gesellschaft zu beobachten.
  3. sie vernachlässigt völlig die egoistischen und gierigen Seiten vieler Menschen.
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37
Q

Welche Theorie fußt auf den Historischen Materialismus?

A

Der Historische Materialismus legt den Grundstein für viele weitere Theorien und Ansätze.

Die Kritische Theorie, die ca. hundert Jahre später im Frankfurter Institut für Sozialforschung entwickelt wurde, fußt auf der Marx‘schen Lehre.

Zentrale Figuren dieser „Schule“ sind Max Horkheimer, Theodor W. Adorno, Erich Fromm, Herbert Marcuse.

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38
Q

Beschreibe: Kritische Theorie

A

Im Frankfurter “Institut für Sozialforschung” sammelten sich kritische Intellektuelle aus Philosophie, Soziologie, Psychologie und Ökonomie, die durch interdisziplinäre Arbeit die Grenzen der Einzelwissenschaften überwinden wollten.
Sie befassten sich damit, wie die Marx‘sche Theorie auf die bürgerlich-kapitalistische Gesellschaft im Nachkriegsdeutschland übertragbar wäre. Es geht ihnen dabei um die „kritische Analyse der Gesellschaft“. Dabei wollen sie vor allem Macht und Unterdrückung verstehen, mit dem Ziel einer „vernünftigen Gesellschaft mündiger Bürger“.

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39
Q

Gegenstand der kritischen Theorie

A

Die Kritische Theorie strebt nach einer Analyse gesellschaftlicher Ungleichheiten, sowie Macht- und Unterdrückungsverhältnisse.

Das Besondere hierbei ist, dass sie die marxistische Kapitalismuskritik mit der Freud‘schen Psychoanalyse verbindet.

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40
Q

Was ist der Inhalt des Buches „Dialektik der Aufklärung“.

A

In ihrem Buch „Dialektik der Aufklärung“ werfen Horkheimer und Adorno die zutiefst beunruhigende Frage auf, warum moderne, aufgeklärte und technisierte Gesellschaften unglaubliche Gräueltaten hervorbringen.

Ein zentrales Argument dieses Werks ist, dass in der Menschheitsentwicklung die Furcht vor der Natur immer weiter zurückgedrängt wurde und die Menschen lernten, sie zu beherrschen und für eigene Ziele zu benutzen. Dies erlaubt immer rationaleres, zweckorientierteres Denken und Handeln und führt in letzter Konsequenz dazu, dass auch Menschen beherrscht und unterdrückt werden.

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41
Q

Welche Gefahr sieht die Frankfurter Schule in kapitalistischen Produktionsverhältnissen?

A

Kapitalistische Produktionsverhältnisse bringen aufgrund ihrer unbedingten Profitorientierung laut Frankfurter Schule immer faschistische Ideologien zum Vorschein. Im dialektischen Prozess entwickeln sich sogar zwangsläufig Diktaturen. Autoritäre Vorstellungen gewinnen die Oberhand.

Die beiden Autoren kritisieren hier einen gutgläubigen Fortschrittsglauben und halten diesen für gefährlich.

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42
Q

Beschreibe die Merkmale der Kulturindustrie

A

In der „Kulturindustrie“ werden Menschen sich völlig freiwillig und automatisch der rationalen Profitorientierung unterordnen.

Anstatt ihre Potenziale zu entfalten und danach zu fragen, was sie glücklich macht unterwerfen sie sich der Werbeindustrie.

Unzufriedenheit wird bewusst geschürt.

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43
Q

Beschreibe den Werturteil oder Positivismusstreit.

A

Der Positivismusstreit wurde durch die Beiträge Karl Poppers und Theodor Adorno ausgelöst. Es ging um die Klärung der Frage, ob Wissenschaftler befugt sind Werturteile zu treffen.

Das Erforschen sozialer Verhältnisse ist laut Frankfurter Schule nicht neutral, sondern kann gefährliches Wissen für die Verwaltung und Beherrschung von Menschen hervorbringen.

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44
Q

Beschreibe die Erlebnisgesellschaft

A

Hier zählen Erlebnisse mehr als Beziehungen. Es gilt die Vorstellung, dass es immer etwas Besseres gibt, als das was man gerade hat. (Tinder)

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45
Q

Beschreibe die Risikogesellschaft

A

Die Menschen sind in der Risikogesellschaft permanent damit beschäftigt, die Risiken und Nebenwirkungen des Fortschritts zu kontrollieren.

Der Fortschritt birgt auch Risiken. Zwar verhilft uns die Atomtechnik zu günstiger Energie – aber auch zu radioaktivem Müll, den wir nicht lagern können. Der Individualverkehr ermöglicht Mobilität für jeden – verstopft aber Autobahnen und Innenstädte.

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46
Q

Welches Bild zeichnet die Kritische Theorie?

A

Vor dem Hintergrund des Holocaust zeichnet die Frankfurter Schule daher ein sehr pessimistisches Bild moderner Gesellschaften, die trotz Aufklärung und technischem Fortschritt, Gräueltaten vollbringen oder geschehen lassen.

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47
Q

Was beschreiben die konstruktivistischen Gesellschaftsanalysen?

A

Konstruktivistische Gesellschaftsanalysen nach Th. Berger und Th. Luckmann betrachten, wie in Gesellschaften allgemeingültiges Wissen über soziale Handlungen hergestellt und tradiert wird.

Dieses unhinterfragte Wissen darüber, was „normal ist, manifestiert sich sowohl auf der Mikroebene – in sozialen Verhaltensweisen und Interaktionen – als auch auf der Makroebene – in Institutionen.

48
Q

Was beschreibt die Systemtheorie?

A

Die Systemtheorie analysiert das Zusammenspiel der gesellschaftlichen Systeme.

Die Systeme kommunizieren über binäre Codes miteinander und stellen sich aufeinander ein.

Auch die soziale Arbeit ist ein System.

49
Q

Womit beschäftigen sich Zeitdiagnosen?

A

Soziologische Zeitdiagnosen befassen sich mit aktuellen gesellschaftlichen Phänomenen oder Veränderungen.

Für die Soziale Arbeit sind diese soziologischen Blickwinkel wichtig, um die strukturellen – nicht im Individuum liegenden – Ursachen für soziale Probleme zu identifizieren.

50
Q

Wie entsteht soziale Realität.

A

Soziale Realität entsteht also in dem Bereich zwischen Erwartung und tatsächlicher Handlung in steter Interaktion zwischen Menschen.

51
Q

Beschreibe Soziologie als Wissenschaft.

A

„Soziologie […] soll heißen: eine Wissenschaft, welche soziales Handeln deutend verstehen und dadurch in seinem Ablauf und in seinen Wirkungen ursächlich erklären will.

52
Q

Beschreibe vier Motivlagen sozialen Handelns.

A

Soziales Handeln zeigt sich entlang der folgenden vier Motivlagen: es kann

  1. zweckrational
  2. wertrational
  3. affektuell
  4. traditional

Der Sinn, der mit einer Handlung verbunden ist, ist immer subjektiv.

53
Q

Was bedeutet Anomie?

A

Anomie bedeutet: Regellosigkeit.

Wenn Normen wegfallen, man also nicht weiß, welche Werte Gültigkeit haben und wie sie in Handlung umgesetzt werden.

54
Q

Welche drei Normen Arten gibt es.

A

Muss-Norm
Soll-Norm
Kann-Norm

Werte und Normen sind stark internalisiert so dass eine innere Kontrolle des eignen Verhaltens stattfindet.

55
Q

Was versteht man unter Anomie

A

Anomie bedeutet Regellosigkeit, d.h. es ist nicht mehr klar, welche Werte Gültigkeit haben.

56
Q

Was geben Werte und Normen vor?

A

Werte und Normen geben Verhaltensweisen vor und sind an soziale Positionen innerhalb sozialer Gebilde geknüpft.

57
Q

Was sind die Kennzeichen von Organisationen?

A
  1. Eine Organisation ist ein zeitlich stabiles, strukturiertes Gebilde bzw. System.
  2. Es setzt sich aus verschiedeneren Personen zusammensetzt und ein verfolgt ein bestimmtes Ziel.
  3. Organisationen lassen sich einer Institution zuordnen.
58
Q

Welche Aufgaben haben Institutionen?

A

Institutionen erfüllen bestimmte Aufgaben für die Gesellschaft.

  1. Sie erleichtern das Leben, da sie wiederkehrende Abläufe strukturieren, Handlungssicherheit und Orientierung geben.
  2. Institutionen geben einen normativen Rahmen vor.
59
Q

Was bezeichnet man als soziale Rolle?

A

Die Gesamtheit der Verhaltenserwartungen, die an eine soziale Position gestellt werden, bezeichnet man als soziale Rolle.

60
Q

Womit befasst sich die Organisationssoziologie?

A

Die Organisationssoziologie als Teilbereich der Soziologie befasst sich mit der
1. Entstehung
2. dem Aufbau
3. und dem Funktionieren sowie den
4. Veränderungen von Organisationen.

61
Q

Was versteht man in der Soziologie unter Geist? (v. Mead)

A

Geist = das Bewusstsein von sich selbst (eine Art von Identität)

Geist entsteht durch die Wechselwirkung vom Menschen mit der Umwelt und der Gesellschaft.

62
Q

Was ist das Selbst (Self) (v. Mead)

A

Mit „Self“ meint Mead das „auf die eigene Person bezogene Bewusstsein über sich“ und die eigene Identität.

Das „Self“ setzt sich aus zwei Aspekten zusammen, dem „I“ und dem „Me“.

Das „I“ ist dabei das erkennende Selbst.

Das „Me“ das Objekt, das erkannt wird. Das „ME“ ist für Mead die Gesamtheit aller Erwartungen, Bewertungen, Bilder, über die ein Mensch von sich selbst verfügt. Diese wurden durch Interaktion mit anderen erworben.

Das „I“ ist laut Mead der unvorhersehbare Anteil eines Menschen, spontan, erfinderisch und egoistisch, von eigenen Vorstellungen und Wünschen motiviert. „I“ handelt intuitiv und passt sich den Erwartungen nicht einfach an, sondern geht aktiv mit ihnen um. Aus dem spontanen, eigenwilligen „I“ und den generalisierten Verhaltenserwartungen im „ME“ entsteht das „Self“ eines Menschen.

63
Q

Benenne die vier Entwicklungsaufgaben für die Phase der Jugend nach Hurrelmann und Bauer:

A

Entwicklung der intellektuellen und sozialen Kompetenzen (Qualifizieren):
• Entwicklung der Körper- und Geschlechtsidentität und der Bindungsfähigkeit
(Binden)
• Entwicklung von sozialen Kontakten und Entlastungsstrategien (Konsumieren)
• Entwicklung eines individuellen Werte- und Normensystems ((Partizipieren):)

64
Q

Beschreibe den symbolischen Interaktionismus.

A

Der symbolische Interaktionismus wurde von Herbert Blumer beschrieben und ist eine Fortführung des Identitätsmodells von George Herbert Mead.
Er geht davon aus, dass Dinge, Menschen, Situationen etc., eine bestimmte Bedeutung symbolisieren, auf deren Grundlage wir dann unser Handeln ausrichten.
(Beispiel Menschen im einem Café).

65
Q

Was versteht Mead unter einer sozialen Interaktion?

A

„die wechselseitigen Beziehungen und Austauschprozesse zwischen Personen, die mithilfe von verbaler und non-verbaler Kommunikation stattfinden“.

66
Q

Für Klaus Hurrelmann und Ulrich Bauer ist Sozialisation eine:

A

produktive Realitätsverarbeitung.

67
Q

Was versteht man unter Sozialisation?

A

Sozialisation ist ein lebenslanger Prozess.

In dessen Verlauf Werte, Normen, soziale Rollen und soziales Verhalten erlernt.

Menschen in der Gesellschaft und in sozialen Gruppen werden handlungsfähig (Hobmair).

68
Q

Was versteht man unter Internalisierung?

A

Der Begriff Internalisierung bezeichnet die Verinnerlichung von Werten und Normen. Wenn Werte, Normen, Überzeugungen, Einstellungen unhinterfragte „Selbstverständlichkeiten“ sind, sind sie komplett internalisiert.

69
Q

Was versteht man unter Empirie?

A

Empirie = Erfahrungswissen, das aus systematischer wissenschaftlicher Beobachtung der Welt entsteht.

70
Q

Wie hat sich die Welt in der Postmoderne verändert?

A

In der Soziologie wird die Postmoderne grob ab der Hälfte des letzten Jahrhunderts zugeordnet. Seit dieser Zeit haben sich Lebensstile pluralisiert (vervielfältigt) und individualisiert. Traditionen und Normalitätsvorstellungen verlieren an Bedeutung, alles scheint möglich und kreativ veränderbar.

71
Q

Was ist mit produktive Realitätsverarbeitung gemeint?

A

Klaus Hurrelmann und Ulrich Bauer meinen: Sozialisation wird als wechselseitiger Prozess beschrieben, der zwischen Subjekt und der Außenwelt abläuft.

Die beiden Sozialforscher unterscheiden die „innere“ und die „äußere Realität“ eines jeden Menschen.

Innere Realität: körperliche und psychische Dispositionen (Veranlagungen, angeborene Eigenschaften)

Äußere Realität: soziale und physische Umwelt (Wohnumfeld, Wohnung, Nachbarschaft, Familienmitglieder etc.)

72
Q

Erläutern Sie den “Labeling Approach” anhand eines Beispiels.

A

Der „Labeling Approach“ analysiert abweichendes Verhalten, indem er den Blick auf die Interpretation der Tat lenkt. Eine bestimmte Handlung wird erst durch die Deutung dieser Tat zu einer Straftat und mach den/die Täter:in zu einem:r Straftäter:in, was dann wiederum reale Konsequenzen hat.

Eine junge Migrantin stiehlt einen Lippenstift, eine 50jährige Bankangestellte stiehlt einen Lippenstift. Beide begehen dieselbe Tat, diese wird aber völlig unterschiedlich bewertet und hat dann andere Konsequenzen (2Pkt für Beispiel).
Einmal wird die Tat als Straftat und die Migrantin als Straftäterin gelabelt, einmal als Dummheit, Versehen, Lappalie (2 Pkt). Bewertung erfolgt in Interaktions- und Deutungsprozessen (2Pkt). Kriminalität und Abweichung werden hier sozial konstruiert (2Pkt) und nicht als Eigenschaft eines Menschen gesehen (2Pkt).
Alternativ: Stigmatisierung liegt der Bewertung der Tat zugrunde (2Pkt)

73
Q

Böhnisch und Funk unterscheiden vier Aspekte einer Bewältigungslage:

A

Lebenslagen geben Aufschluss über die Möglichkeiten, bestimmte Problemlagen zu bewältigen.

Böhnisch und Funk erweitern daher das Lebenslagenkonzept für die Soziale Arbeit um den Aspekt der „Bewältigungslage“:

Beispiel: Leas Bewältigungslage lässt sich wie folgt beschreiben.
• Ausdruck: Ihre Möglichkeit ihre innere Befindlichkeit auszudrücken ist zwar stark eingeschränkt. Allerdings ist sie umgeben von Menschen, die sie sehr gut kennen und auch schon kleine Reaktionen Leas deuten können.
• Anerkennung: In der Integrativen Schule hat sie die Möglichkeit sich als Teil einer Gemeinschaft zu fühlen.
• Abhängigkeit: Leas Möglichkeit, selbstbestimmt zu handeln ist stark eingeschränkt. Dennoch gelingt es ihren Betreuer:innen, sie darin zu unterstützen, ihre Wünsche zu äußern. Diesen wird dann nach Möglichkeit entsprochen.
• Aneignung: Lea ist auf Hilfe angewiesen, um sich ihren Sozialraum zu erschließen und diesen mitzugestalten.

74
Q

Nenne drei Kapitalsorten.

A
  • ökonomische Kapital (Besitz, Einkommen und Geld)
  • soziale Kapital (Netzwerk und Kontakte) = alle Ressourcen und Chancen die aus der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe resultieren
  • kulturelle Kapital (Lebensstil, kulturelles Wissen und Geschmack).
75
Q

Nenne drei Formen des kulturellen Kapitals:

A
  • Das institutionalisierte Kapital (Bildungsabschlüsse)
  • Das inkorporierte Kapital (Manieren)
  • Das objektivierte Kapital (Bildungsgüter, Malerei, Instrumente oder Bücher)
76
Q

Was versteht man unter dem Habitus?

A

Der Habitus eines Menschen ist seine verinnerlichte bzw. verkörperlichte (inkorporierte) Position im sozialen Feld einer Gesellschaft.

Sie zeigt sich im Lebensstil, in den Hobbys, Urlaubszielen, Essgewohnheiten, Haltungen und Einstellungen eines Menschen.

77
Q

Beschreibe die Sinus Milieus

A

Besonders bekannt sind die sogenannten „Sinus-Milieus“, die vom Heidelberger Markt- und Sozialforschungsinstitut SINUS ermittelt werden.

Dabei wird zum einen die soziale Lage der Menschen (nach Schicht: Bildung, Beruf, Einkommen) und zum anderen deren Grundorientierung (Tradition, Modernisierung, Neuorientierung) differenziert beschrieben und zu zehn Milieus zusammengefasst.

78
Q

Wann spricht man von sozialer Ungleichheit?

A

Wenn „die Ressourcenausstattung oder Lebensbedingungen von bestimmten Gruppen so beschaffen [sind], dass sie regelmäßig bessere Lebens- und Verwirklichungschancen als andere haben.

79
Q

Was beschreibt der Konstruktivismus?

A

Der Sozialkonstruktivismus legt hier als Erkenntnistheorie die gedankliche Grundlage, dass soziale Verhältnisse nicht naturgegeben sind, sondern:

  1. wandelbar
  2. sozial konstruiert.
80
Q

Was meint der Begriff autopoietisch?

A

Der Prozess der Selbsterschaffung und -erhaltung eines Systems.

81
Q

Beschreibe das System-Lebenswelt-Paradigma

A

Der System-Lebensweltansatz wurde von der sozialpädagogischen Schulkritik hervorgebracht. Hier kann erklärt werden warum sich Bildungsbenachteilgungen hartnäckig halten.

Sie beobachten, dass manche Kinder besser im System Schule zurecht kommen als andere und erklären dies damit, dass in der Schule bestimmte Lebenswelten – also die ganz individuelle Welt des alltäglichen Lebens eines Menschen – integriert, andere hingegen systematisch ausgegrenzt werden.

82
Q

Nennen Sie 5 Kriterien für soziale Ungleichheiten:

A

Natur (Sozialdarwinismus)
Privateigentum (Rousseau)
Produktionsmittel (Marx)
Habitus (Bourdieu)
Qualifikation und Humankapital (Becker und Schulz)

83
Q

An welchen drei Kriterien wird soziale Ungleichheit festgemacht?

A

Einkommen, Bildung und Beruf

84
Q

Benennen Sie drei Konfliktformen nach Dahrendorf.

A
  • manifester Konflikt (Krieg, Streit)
    Gewollte Auseinandersetzung zwischen Personen, Gruppen, sozialen Gebilden.
  • latenter Konflikt
    Unterschwellig, nicht offen ausgesprochener Konflikt
  • umgeleiteter Konflikt
    Auseinandersetzung spielt sich in anderen Bereichen ab,
85
Q

Benenne drei Formen des Rollenkonfliktes

A

Aufgrund der Vielzahl von Verhaltenserwartungen, die an eine Rolle geknüpft sind, kann es sowohl innerhalb als auch zwischen den Rollen zu unvereinbaren Anforderungen kommen.

Intrarollenkonflikt (innerhalb einer Rolle)

Interrollenkonflikt (Verschiedene Bezugsgruppen )

Rollendruck (von innen kommenden, wenn die Rollenträgerin beispielsweise von den Rollenerwartungen überfordert ist).

86
Q

Wie definiert Max Weber Macht?

A

Macht kann über Personen, Gruppen, oder auch einer ganzen Gesellschaft oder Staaten ausgeübt werden.

Max Weber definiert Macht als “jede Chance innerhalb einer sozialen Beziehung den Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichwohl worauf diese Chance beruht.

87
Q

Was versteht man unter Gemeinschaft?

A

Gemeinschaften sind kleine Gruppen von Menschen: Familien, Dörfer, Gruppen.

88
Q

Was versteht man unter Gesellschaft?

A

Gesellschaften sind größere Zusammenschlüsse, die eher durch Anonymität und funktionale Beziehungen gekennzeichnet sind. Großstädte.

89
Q

Unterscheide drei Aspekte des Geschlechts

A
  1. Sex = Geschlecht das aufgrund körperlicher Geschlechtsmerkmale vergeben wird.
  2. Sex Catergory = äußerliche Praktiken die die Geschlechtszugehörigkeit nach aussen zeigt
  3. Gender = kulturelle Ausgestaltung von Geschlecht. Wie man sich verhält, bewegt, inszeniert.
90
Q

Was bedeutet Hegemonie?

A

Der Begriff bedeutet Vormachtstellung, Überlegenheit, Dominanz. Hegemoniale Männlichkeit bedeutet daher, das die männliche Kultur, Lebensweise und Wünsche in der Gesellschaft die Richtung vorgeben. Alle anderen Lebensweisen ordnen sich unter.

91
Q

Was bedeutet inkorporieren?

A

BESONDERS MEDIZIN
in den Körper eindringen lassen

RECHTSSPRACHE
eingemeinden

92
Q

Was versteht man unter Individuationsprozess?

A

Die Ablösung von der Familie und die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit.

93
Q

Wie wird die Lebensphase der Jugend auch bezeichnet?

A

Als Moratorium als Phase des Ausprobieren und Experimentierens. Dies ist aber sehr abhängig von der Lebenswelt.

94
Q

Benenne die Entwicklungsaufgaben nach Hurrelmann und Bauer

A

Entwicklung der intellektuellen und sozialen Kompetenzen (Qualifizieren in Schule und Beruf)
Entwicklung der Körper und Geschlechtsidentität und der Bindungsfähigkeit.
Entwicklung von sozialen Kontakten und Entlastungsstrategien
Entwicklung eines individuellen Werte und Normensystems

95
Q

Nach Hurrelmann und Bauer verfolgen vier gesellschaftliche Dimensionen das Ziel der sozialen Integration von jungen Menschen. Benenne diese:

A

Kompetenzen für die gesellschaftliche Mitgliedsrolle eines:

  • Berufstätigen (Qualifikation)
  • eines Familiengründers (Binden)
  • Wirtschaftsbürgers (Konsumieren)
  • eines politischen Bürgers (Partizipieren)
96
Q

Was versteht man unter “hidden curriculum”?

A

Nach Leisering gibt ein „hidden curriculum“ eine versteckte Normalbiografie vor.

Lebensläufe jenseits der Normalbiografie sind daher riskant und nicht selten mit Statusverlust, Stigmatisierung und Diskriminierung verbunden.

Verläuft das Leben innerhalb dieser vorgegebenen Strukturen, ist man weitgehend abgesichert. Fällt man allerdings aus diesen institutionellen „Modellierungen“ heraus, so können riskante Lebenssituationen und prekäre Lebenslagen bzw. Krisen entstehen.

97
Q

Beschreibe Digitalisierung als Prozess:

A

Digitalisierung ist ein hochambivalenter Prozess der auf der einen Seite

  1. Partizipation und Chancengleichheit verbessern kann
  2. auf der anderen Seite Konsumorientierung, Selbstbezogenheit, Einsamkeit und Sucht befördern kann.
98
Q

Benenne die Chancen der Digitalisierung:

A

Chancen: Demokratisierung von Wissen und Information, Vernetzung und Kommunikation mit anderen Menschen, Informationsgewinnung, Unterhaltung, Gesundheitsförderung und Self-Tracking.

99
Q

Benenne die Risiken der Digitalisierung:

A
  1. Verschärfung der Ungleichheit,
  2. Vereinsamung
  3. Selbstinszenierung
  4. Narzissmus als Ideal.
  5. Bubble, Echokammer
  6. Manipulation
  7. Sucht
  8. Druck und Stress durch Selbstoptimierung.
100
Q

Welche drei Funktionen spricht die Familiensoziologin Rosemarie Nave-Herz Familie zu:

A
  1. Sozialisationsfunktion
  2. Platzierungsfunktion (Platz in der Gesellschaft einnehmen)
  3. Spannung-Ausgleichs-Funktion (Regeneration und Erholung)

Zusammengefasst: Bildung und Erhaltung von Humanvermögen.

101
Q

Beschreibe die doppelte Entgrenzung von Erwerbs- und Familienleben:

A

Die Geschlechterrollen, wie die Arbeitswelt haben sich gewandelt. Die klare Trennung zwischen Arbeits- und Familienwelt löst sich auf.

Mütter und Väter sind zunehmend sowohl im Erwerbsleben als auch im Familienleben präsent.

102
Q

Was versteht man unter Doing Family?

A

Familien stehen vor der Herausforderung sich selbst als gemeinsame Herstellungsleistung zu verstehen. Es besteht die Notwendigkeit, die Familie
1. bewusst zu planen
2. und nach bestimmten selbstgewählten Werten herzustellen.

103
Q

Was versteht man in Zusammenhang von Familie unter We-ness

A

Wie entstehen soziale Verbindungen in der Familie? Wie entsteht ein Wir-Gefühl. Was verbindet sie, welche Aktivitäten, welche Rituale. Familie ist heute eine komplexe Herstellungs- und Reaktionsleistung.

104
Q

Was versteht man unter Gentifizierung der Städte?

A

Aufwertung eines Stadtteils durch dessen Sanierung oder Umbau mit der Folge, dass die dort ansässige Bevölkerung durch wohlhabendere Bevölkerungsschichten verdrängt wird.

105
Q

Was versteht man unter Urban Gardening oder Guerilla Gardening?

A

Hinter dem Begriff „Urban Gardening“ verbergen sich alle gartenbaulichen Arbeiten, die in der Stadt stattfinden: Darunter zählt man beispielsweise Hobbygärtner, die auf dem Balkon Obst, Kräuter oder Gemüse anziehen oder auf freien städtischen Flächen gartenbaulich aktiv werden sowie solche, die in geteilten Gärten.

106
Q

Was meint der Gender Data Gap?

A

Gender-Data-Gap (von englisch gender „soziales Geschlecht“; abgekürzt GDG) oder Geschlechter-Datenlücke bezeichnet fehlende oder unterrepräsentierte Datenerhebungen für ein bestimmtes Geschlecht bei Datenerhebungsverfahren, die gesellschaftlich, wirtschaftlich, medizinisch, kulturell oder auch in Bezug auf Sicherheitsaspekte relevant sind.

107
Q

Wie beschreibt Max Weber die Religion (Protestantismus ) als Grundlage des Kapitalismus?

A

Der Protestantismus hatte die Bestimmung des Menschen neu definiert: Nicht mehr nur die Ausrichtung auf das Jenseits war entscheidend, sondern der tägliche Dienst zu Gottes Ehren, die Erfüllung der Pflichten im Hier und Jetzt.

Arbeit wurde so zum Mittel der „innerweltlichen Askese“, mit deren Hilfe man Anfechtungen aller Art wie etwa den menschlichen Trieben zu begegnen hatte.

108
Q

Worin liegen die Chancen der Ökonomisierung der sozialen Arbeit

A

Chancen:
- Weiterentwicklung von Qualität
- Wirkungsorientierung
- Sozialmanagement (im Quartier/Kommune)
- Entwicklung einer Qualitätskategorie und Ressourcensteuerung
- Sichtbarkeit des Nutzens der Sozialen Arbeit

109
Q

Worin liegen die Risiken der Ökonomisierung der sozialen Arbeit

A

Selbstverständlich wird auch in der Sozialen Arbeit schon seit ihren Anfängen auf Kosteneffizienz, Wirksamkeit, Nutzen und Qualität geachtet, nur unter völlig anderen Vorzeichen.

Das eine folgt einer betriebswirtschaftlichen, das andere einer humanistischen Logik.

  • Produktlogik, Produktbeschreibungen
  • Wirkungsnachweise
  • Managementorientierung
  • Kostenreduktion und Reduktion auf Mindeststandards
  • reine Outputorientierung
110
Q

Bennen sie drei Nachhaltigkeitsaspekte

A

Ökologische Nachhaltigkeit
(Gleichgewicht der natürlichen Umwelt)
Ökonomische Nachhaltigkeit
(Gerechtes Wirtschaften)
Soziale Nachhaltigkeit
(Soziale Gerechtigkeit)

111
Q

Benenne die Kriterien für nachhaltiges Handeln nach Grundmann:

A

Sozial nachhaltiges Handeln nach Grundmann:

  • wechselseitiger Nutzen
  • solidarisches Handeln
  • Kooperationen
  • Anerkennung
  • Erfahrungs- und Meinungsaustausch
112
Q

Benenne die Kriterien für nicht nachhaltiges Handeln nach Grundmann:

A
  • Individuelle Nutzenmaximierung
  • Vereinzelung
  • Soziale Aus- und Abgrenzung
  • Konkurrenz
  • Zuschreibung von distinktiven Merkmalen
113
Q

Was beschreibt die Lebenslage?

A

Lebenslage
Konzept der Lebenslage (auch: soziale Lage) erfasst neben Einkommen, Bildung, Beruf (Schicht) auch die Lebenswelt, Lebensverhältnisse:
- Vertikale,materielleKriterien:Beruf,Einkommen,Bildung
- Horizontale,immaterielleKriterien:Alter,Geschlecht,Wohnform,Wohnort,
Lebensform

114
Q

Was beschreibt das Konzept der Bewältitungslage?

A

Konzept der Bewältigungslage fragt nach den Teilhabechancen, die eine soziale Lage bietet. Welche Möglichkeiten haben Menschen in einer bestimmten Sozialen Lage, auf Problemlagen und Missstände aufmerksam zu machen, sich zu organisieren und sich selbst zu helfen.

115
Q

Wie entsteht der Habitus eines Menschen?

A

Das Habituskonzept baut auf dem Marxschen Klassenbegriff auf und differenziert diesen aus. Nicht nur die Klasse, sondern auch durch den Habitus erlangen Menschen Zugang zu bestimmten Kapitalsorten: Das ökonomische, das soziale und das kulturelle Kapital.

Der Habitus zeigt, wieviel Macht und Einfluss ein Mensch mit- bringt. Dies prägt entscheidend seine Identität. Identität und Habitus sind an die gesellschaftliche Position gebunden.

Wie entsteht der Habitus eines Menschen?

  1. Soziales Kapital
  2. Ökonomisches Kapital
  3. Kulturelles Kapital
    - Institutionalisiert
    - objektiviert
    - Inkorporiert
116
Q

Was ist mit Massenkultur gemeint?

A

Kulturindustrie
Im Sinne der Frankfurter Schule ist hiermit eine Massenkultur gemeint, in der alles zur Ware wird. Kunst, Werbung, Film, Radio – alles dient letztendlich nur dem Zweck, Profit zu erzeugen. In Adornos Worten: „Kultur schlägt heute alles mit Ähnlichkeit. Film, Radio, Magazine machen ein Sys- tem aus. Jede Sparte ist einstimmig und alle in sich zusam- men.“ (Horkheimer & Adorno, 1944, S. 128). Kultur dient den Menschen der Rege- neration in der Frei- zeit, um arbeitsfähig zu bleiben und um konsumieren zu kön- nen. So entsteht ein in sich geschlossenes System.