Einführung in die Soziale Arbeit im Jugendalter Flashcards

1
Q

Was zählt zu den „anderen Aufgaben“ der Jugendhilfe?

A

Inobhutnahme von Kindern und Jugendlichen und die Mitwirkung in Vormundschafts, Familien- oder Jugendstrafverfahren.

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2
Q

Auf welcher Ebene tragen die Jugendämter (aufgrund des föderativen Aufbaus der Bundesrepublik) die Verantwortung für die gesamte Kinder- und Jugendhilfe?

A

kommunaler Ebene

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3
Q

In Abgrenzung zum damaligen Jugendwohlfahrtsgesetz gilt die Kinder- und Jugendhilfe heute als:

A

dienstleistungsorientiert

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4
Q

In welchem Gesetz wurden repressive Maßnahmen des Staates in der Kinder- und Jugendarbeit abgebaut und eine präventive Ausrichtung umgesetzt?

A

Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG)

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5
Q

Auf welchen Bereich beziehen sich die Aufgaben in der Kindertagesbetreuung nicht schwerpunktmäßig?

A

Pflege

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6
Q

Wann wurde das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (KJSG) beschlossen?

A

Im Mai 2021 wurde das „Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (KJSG)“ beschlossen, das zu weitreichenden gesetzlichen Änderungen geführt hat.

Dieser sogenannten „SGB-VIII-Reform“ sind mehrjährige fachpolitische Debatten vorausgegangen, die teilweise sehr kontrovers geführt wurden.

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7
Q

In welchem Gesetz ist das Kinder- und Jugendhilfegesetz geregelt?

A

Die zentrale Grundlage für die Soziale Arbeit im Kindes- und Jugendalter und damit für die Angebote der Kinder- und Jugendhilfe ist das achte Sozialgesetzbuch, das Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII/KJHG)

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8
Q

Wann wurde das achte Sozialgesetzbuch verabschiedet und welches Gesetz löste es ab?

A

Dieses eigenständige Gesetzbuch für Kinder, Jugendliche und ihre Familien, das im Jahre 1990 vom deutschen Bundestag verabschiedet wurde und im Jahr 1991 in Kraft getreten ist, löste das bis dahin geltende Jugendwohlfahrtsgesetz (JWG) ab.

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9
Q

Beschreibe den Paradigmenwechsel?

A

Das Reichsjugendwohlfahrtsgesetz wird als „eingriffsorientiertes“ Gesetz bezeichnet, das insbesondere den Maßnahmen der Erziehungsinstitutionen eine rechtliche Grundlage gab und daher auch als „Jugendamtsgesetz“ bezeichnet werden kann.

Diese Neuausrichtung gilt als Paradigmenwechsel in der Jugendhilfe: von der ordnungsrechtlichen zur leistungsorientierten Kinder- und Jugendhilfe.

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10
Q

Wann war die Gründerphase der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe?

A

Es gilt die Zeit ab ca. 1878 bis zum Beginn der Weimarer Republik (1919 bis 1933 ).

Im Jahre 1924 ist das Reichsjugendwohlfahrtsgesetz (RJWG) in Kraft getreten, das den beiden Bereichen der Jugendwohlfahrt, nämlich der Jugendfürsorge und Jugendpflege, eine einheitliche Rechts- und Verwaltungsgrundlage gab.

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11
Q

Warum bezeichnet man das Jugendamt auch als “Kinderklaubehörde?

A

Dem JWG lag 1961 kein leistungsgerechtes Bild des Jugendamts zugrunde.

Das Eingriffsdenken, das zur Fehlkonstruktion des Gesetzes führte, beeinflußte auch den Aufbau und die Tätigkeit der Jugendämter.

Die Jugendämter sollten jedoch in erster Linie den Erziehungsanspruch der Minderjährigen, soweit er von der Familie nicht erfüllt wurde, garantieren (§ 1 Abs. 3 JWG).

Doch 1961 wurde nicht etwa versucht, die sich abzeichnenden positiven Entwicklungen zu bestärken und die Novelle an einem fortschrittlichen Leitbild des Jugendamts zu orientieren, sondern man bemühte sich offensichtlich, das Rad der Geschichte zurückzudrehen und die Dienststelle des Jugendamts auf das antiquierte Leitbild der „sozialen Ordnungsbehörde” festzulegen.

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12
Q

Benne das Recht jedes Kindes und Jugendlichen.

A

Im Kinder- und Jugendhilfegesetz (§ 1 Abs. 1 SGB VIII) klingt das so: „Jeder junge Mensch hat ein Recht auf Förderung seiner Entwicklung und auf Erziehung zu einer selbstbestimmten, eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit“.

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13
Q

Wann wurde das „Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (KJSG) beschlossen und was sind die 4 wichtigsten Inhalte?

A

Das im Mai 2021 neu beschlossene „Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (KJSG)“ beinhaltet weitere Vorgaben: „besserer Kinder- und Jugendschutz,

  • Stärkung von Kindern und Jugendlichen, die in Pflegefamilien oder in Einrichtungen
    der Erziehungshilfe aufwachsen,
  • Hilfen aus einer Hand für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderungen,
  • mehr Prävention vor Ort,
  • mehr Beteiligung von jungen Menschen, Eltern und Familien“
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14
Q

Welche zwei Aufgaben hat die öffentliche Jugendhilfe wahrzunehmen?

A

„Die Kinder- und Jugendhilfe ist ein sozialer Dienstleistungsbereich, der sich sowohl auf eine öffentliche Infrastruktur zur Pflege, Erziehung und Bildung von Kindern und Jugendlichen als auch auf Interventionsaufgaben und das sogenannte „Wächteramt des Staates“ bezieht“ .

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15
Q

Nenne die fünf Bereiche der Kinder und Jugendhilfe

A

fünf Bereiche:
1. Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit, Schulsozialarbeit, erzieherischer Kinder- und Jugendschutz;
2. Förderung der Erziehung in der Familie
3. Förderung von Kindern in Kindertageseinrichtungen und Tagespflege;
4. Hilfen zur Erziehung, Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche, Hilfe für junge Volljährige
5. andere Aufgaben (z. B. Inobhutnahme, Mitwirkung vor Vormundschafts-, Familien- und Jugendgerichten).

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16
Q

Beschreibe das Arbeitsfeld Jugendarbeit.

A

Die Jugendarbeit ist ein vielfältiges Handlungsfeld, das sich an alle Kinder und Jugendlichen wendet und Erziehungs-, Freizeit- und Bildungsangebote bereitstellt. Die Kinder und Jugendlichen sollen zu eigenverantwortlicher Selbstbestimmung sowie gesellschaftlicher und sozialer Verantwortungsübernahme befähigt werden

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17
Q

Wie grenzen sich Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit voneinander ab?

A

Davon abzugrenzen ist die Jugendsozialarbeit, die Angebote für eine spezielle Zielgruppe bereithält. Jugendsozialarbeit richtet sich an junge Menschen, die von sozialer Benachteiligung oder individueller Beeinträchtigung betroffen sind.

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18
Q

Beschreibe Schulsozialarbeit

A

Die Schulsozialarbeit wurde erst 2021 als eigener Paragraf im Kinder- und Jugendhilfegesetz angeführt.

Beratung und Begleitung von Schülern (bei sozialen, schulischen oder familiären Problemen)

• sozialpädagogische Gruppenarbeit (Präventionssprojekte, Erlebnispädagogik, Berufsberatung, außerschulische Kooperationsformen)

• offene Kontakt-, Freizeit- und Gesprächsangebote

• Mitwirkung an Unterrichtsprojekten und in schulischen Gremien (Klassenkonferenzen, Gesamtkonferenzen)

• Zusammenarbeit mit und Beratung von Lehrkräften und Eltern

• Kooperation und Vernetzung mit weiteren Instanzen (öffentliche und freie Träger der Jugendhilfe, Unternehmen, Vereine, Initiativen)

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19
Q

Nenne die Aufgaben: erzieherischer Kinder- und Jugendschutz

A

Der erzieherische Kinder- und Jugendschutz wird in § 14 SGB VIII geregelt und umfasst insbesondere Präventionsmaßnahmen (allgemeine Aufklärungskampagnen) mit dem Ziel, junge Menschen zu stärken, zu begleiten und ihre Entwicklung und Lernprozesse zu fördern.

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20
Q

Was gilt bei der Förderung zur Erziehung nicht?

A

Im Gegensatz zu den Hilfen zur Erziehung gilt hier keine Nicht-Gewährleistung des Kindeswohls als Voraussetzung zur Inanspruchnahme der Hilfen

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21
Q

Wer stellt die Angebote zur Familienbildung überwiegend bereit?

A

Die Angebote der Familienbildung werden vornehmlich von Familienbildungsstätten, Kirchen, Volkshochschulen oder Familienzentren bereitgestellt.

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22
Q

Beschreibe das Arbeitsfeld: Frühe Hilfen

A

Die Frühen Hilfen wurden aus Überlegungen des Kinderschutzes als präventive Angebote in das bestehende Aufgabengebiet der Kinder- und Jugendhilfe eingebettet.

Frühe Hilfen bilden lokale und regionale Unterstützungssysteme mit koordinierten Hilfeangeboten für Eltern und Kinder ab Beginn der Schwangerschaft und in den ersten Lebensjahren mit einem Schwerpunkt auf der Altersgruppe der 0 bis 3-Jährigen.

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23
Q

Welches ist das größte Arbeitsfeld der Kinder und Jugendhilfe?

A

Die Kindertagesbetreuung ist das mit Abstand größte Arbeitsfeld der Kinder- und Jugendhilfe. Laut dem Report wurden im Jahr 2019 allein in diesem Bereich fast 42 Milliarden Euro investiert – im Jahr 2006 waren es nur etwa 12 Milliarden Euro.

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24
Q

Benenne das zweitgrößte Handlungsfeld der Kinder und Jugendhilfe

A

Das zweitgrößte Handlungsfeld der Kinder- und Jugendhilfe stellen die Hilfen zur Erziehung und sonstige Individualhilfen dar, die im ambulanten, teilstationären und stationären Setting angeboten werden

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25
Q

Wann besteht der Anspruch auf Hilfe zur Erziehung?

A

Ansprüche auf Hilfen zur Erziehung bestehen dann, wenn „eine dem Wohl des Kindes oder des Jugendlichen entsprechende Erziehung nicht gewährleistet ist und die Hilfe für seine Entwicklung geeignet und notwendig ist“.

Die Personensorgeberechtigten haben einen Rechtsanspruch auf Hilfen zur Erziehung, nicht das Kind selbst. Verschiedene Fachverbände fordern eine ergänzende Aufnahme eines Rechtsanspruches für Kinder.

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26
Q

Was versteht man unter Hilfeplanung?

A

Mit dem Instrument des Hilfeplans werden Erziehungshilfen geregelt, also Ziele und Rahmenbedingungen mit den Beteiligten abgesprochen und überprüft.

Partizipation: Nach § 5 Wunsch- und Wahlrecht sowie § 36 Hilfeplanung sind die Leistungsberechtigten in die Wahl und der Ausgestaltung der Maßnahmen einzubeziehen.

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27
Q

Beschreibe das doppelte Mandat

A

Das doppelte Mandat steht für zwei unterschiedliche Aufträge, nämlich Hilfe anzubieten, aber zugleich auch Kontrolle durchzuführen.

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28
Q

Was bedeutet Inobhutnahme

A

Die Inobhutnahme ist eine vorläufige Maßnahme zum Schutz von Kindern und Jugendlichen, die im Wesentlichen den Jugendämtern übertragen ist.

Es handelt sich um eine sozialpädagogische Krisenintervention, bei der Kinder und Jugendliche, die selbst darum bitten oder aber aufgrund der Einschätzung der zuständigen Fachkraft des Jugendamtes einer dringenden Gefahr für ihr Wohl ausgesetzt sind, vorläufig in einer geeigneten Einrichtung untergebracht werden.

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29
Q

Auf welcher Ebene: Bund, Land, Kommune wird die Kinder und Jugendhilfe durchgeführt.

A

Die Kinder- und Jugendhilfe wird vorwiegend von den kommunalen Gebietskörperschaften (Kreise und kreisfreie Städte) durchgeführt (föderales System)

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30
Q

Nenne die zwei Bereiche der Jugendämter:

A
  1. Die Verwaltung (Die Verwaltung umfasst unterschiedliche Fachbereiche wie beispielsweise „Erzieherische Hilfen“, „Schulsozialarbeit“, „Pflegekinderdienst“, „wirtschaftliche Jugendhilfe“ oder die „Förderung junger Menschen und Familien“) und
  2. der Jugendhilfeausschuss (Vorschläge für die Weiterentwicklung der Jugendhilfe, der Jugendhilfeplanung und der Förderung der freien Jugendhilfe)
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31
Q

Was besagt das Subsidiaritätsprinzip?

A

Das Subsidiaritätsprinzip steht für eine bestimmte Ordnung einer Gemeinschaft. Die jeweils größere Einheit (Staat) soll nur eingreifen, wenn die kleinere Einheit (freie Träger) nicht zur Erfüllung der Aufgaben in der Lage ist.

In der Kinder- und Jugendhilfe wird Subsidiarität konkretisiert als bedingter Vorrang vor dem öffentlichen Träger bei der Bereitstellung von Leistungen (§ 4 Abs. 2 SGB VIII).

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32
Q

Das im Mai 2021 neu beschlossene „Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (KJSG)“, dem ein langer (und sehr kontrovers diskutierter) Abstimmungsprozess vorausgegangen ist führte zu folgendem Ergebnis:

A

Schützen – Besserer Kinder- und Jugendschutz
Stärken – Stärkung von Kindern und Jugendlichen in Pflegefamilien und Einrichtungen der Erziehungshilfe
Helfen – Hilfen aus einer Hand für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderungen
Unterstützen – Mehr Prävention vor Ort
Beteiligen – Mehr Beteiligung von jungen Menschen, Eltern und Familien

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33
Q

Welches Mindestalter wird im Kinder- und Jugendhilfegesetz für die Definition als Jugendlicher zu Grunde gelegt?

A

14

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34
Q

Wie werden Personen nach dem Jugendgerichtsgesetzt definiert, die zwischen 18 und 21 Jahren alt sind?

A

Heranwachsende

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35
Q

Welcher Begriff bezeichnet die Vielfalt an unterschiedlichen Lebensstrukturen?

A

Pluralisierung

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36
Q

Der Begriff „Jugenden“ eignet sich besser als „die Jugend“, weil …

A

Jugend heute keine homogene soziale Gruppe darstellt.

„Trotz des allgemeinen Trends zu verlängerten Übergängen gilt weiterhin, dass die Jugendzeit unterschiedlich lange dauert, je nachdem, aus welcher sozialen Schicht man kommt: Jugend muss man sich materiell, emotional und sozial leisten können“.

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37
Q

Der Begriff „Mediatisierung“ bezeichnet in der Medien- und Kommunikationsforschung …

A

Der Begriff Mediatisierung beschreibt jene Veränderungen von Kultur und Gesellschaft, die durch den Medienwandel entstehen oder verstärkt werden.

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38
Q

Nenne die juristische Altersklasse für Jugend.

A

Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII/KJHG)/Jugendschutzgesetz (JuSchG)/Straf- gesetzbuch (StGB): Nach diesen Gesetzen werden diejenigen als Jugendliche definiert, die 14 Jahre alt sind, das 18. Lebensjahr aber noch nicht erreicht haben.

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39
Q

Für welche Altersklasse gilt das Jugendarbeitsschutzgesetz?

A

Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG): Nach diesem Gesetzbuch gilt als Jugendlicher, wer das 15. Lebensjahr vollendet hat, aber noch nicht 18 Jahre alt ist.

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40
Q

Welche Altersklasse haben sogenannte Heranwachsende nach dem Gesetz.

A

Vom 18. bis zum 21. Lebensjahr

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41
Q

Welche Altersklasse haben sogenannte Heranwachsende nach dem Jugendgerichtsgesetz.

A

Jugendgerichtsgesetz (JGG): Das JGG legt fest, dass Personen ab dem 14. Lebensjahr strafrechtlich nach Jugendstrafrecht zur Verantwortung gezogen werden können, wenn von einer entsprechenden Reife und Einsichtsfähigkeit ausgegangen wird. Per- sonen vom 18. bis zum 21. Lebensjahr werden als Heranwachsende betrachtet

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42
Q

Beschreibe Diversity (Diversität)

A

Der Begriff „Diversity“ beschreibt wertschätzend die soziale und kulturelle Vielfalt (Heterogenität), unterschiedliche Lebensformen und Zugehörigkeiten von Menschen

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43
Q

Welche drei Phänomene beschreibt der Soziologe Rosa?

A

Rosa stellt diesbezüglich drei Phänomene heraus (vgl. ausführlich Rosa 2016, S. 20ff.):
* die rasante technische Beschleunigung,
* die Beschleunigung des sozialen Wandels und
* die Beschleunigung des Lebenstempos.

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44
Q

Die Jugendarbeit nach § 11 SGB VIII ist?

A

… ein Angebot, dass von den Kommunen nur dann bereitgestellt werden muss, wenn Ganztagsschulen die Bedarfe an Jugendarbeit nicht abdecken.

… eine kommunale Pflichtleistung.

… ein Angebot, dass von den Kommunen nur dann bereitgestellt werden muss, wenn in der Kommune sehr viele junge Menschen leben.

… eine freiwillige kommunale Leistung.

Richtige Antwort: … eine kommunale Pflichtleistung.

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45
Q

Die Jugendarbeit zielt insbesondere darauf ab …

A

… Kinder und Jugendliche zu eigenverantwortlicher Selbstbestimmung und demokratischer Mitverantwortung zu befähigen.

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46
Q

Im Gegensatz zur öffentlich-kommunalen Jugendarbeit zeichnet sich die Jugendverbandsarbeit durch …

A

Wählen Sie eine Antwort:

… eine stringente Planung der Freizeitangebote durch Erwachsene aus.

… eine überwiegende Einbindung der Angebote in Jugendzentren aus.

… hauptamtlich beschäftigte Mitarbeiter aus.

… selbstorganisiertes und ehrenamtliches Engagement aus.

Richtige Antwort: selbstorganisiertes und ehrenamtliches Engagement aus.

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47
Q

Welche konkrete Methode wird im Rahmen einer sozialraumorientierten Jugendarbeit angewendet?

A

Wählen Sie eine Antwort:

Stadtteilbegehung

Einzelfallhilfe

Konfrontative Pädagogik

Supervision

Richtiger Antwort: Stadtteilbegehung

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48
Q

Statistisch zeigt sich in Bezug auf hauptamtlich Beschäftigte in der Jugendarbeit seit Ende der 1990er-Jahre …

A

Wählen Sie eine Antwort:

… ein Personalabbau.

… ein geringer Personalzuwachs.

… ein enormer Personalzuwachs, der auch als „Beschäftigungsboom“ bezeichnet wird.

… eine Stagnation

Richtige Antwort: … ein Personalabbau.

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49
Q

Was versteht man unter Bildungsmoratorium?

A

Der Begriff „Bildungsmoratorium“ bezeichnet eine Phase des Aufschubs (in Bezug auf das Erwachsensein), die durch Aneignung von Bildung („Bildungskapital“) gekennzeichnet ist.

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50
Q

Wann ist der Ursprung der Jugendarbeit zeitlich?

A

Die Entstehung der Jugendarbeit geht auf das 19. Jahrhundert zurück (vgl. Lindner 2011, S. 669). Bereits in dieser Zeit gab es z. B. in Form von Spinnstuben, Vereinen oder Lehrlingsheimen erste Zusammenschlüsse junger Menschen. Öffentliche und pädagogische Aufmerksamkeit erfuhr die Jugendarbeit zu Beginn des 20. Jahrhundert. Zwei Entwicklungen waren dafür verantwortlich: die Herausbildung einer staatlichen Jugendpflege und die Entstehung autonomer Jugendbewegungen. Es können zwei Formen der Jugendbewegungen unterschieden werden: die Arbeiterjugendbewegung und die bürgerliche Jugendbewegung.

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51
Q

Was ist Kinder und Jugendhilfe heute?

A

Die heutige Kinder- und Jugendarbeit in Deutschland ist ein Teilbereich der Kinder- und Jugendhilfe und „Bestandteil eines öffentlich zu gewährleistenden Sozialisations-, Erziehungs-, Freizeit- und Bildungsangebotes, welches sich neben Familie und Schule/ Ausbildung/Arbeitswelt als dritte Säule öffentlicher Daseinsvorsorge konstituiert“

Jugendarbeit stellt nach dem SGB VIII eine kommunale Pflichtleistung dar und richtet sich an alle Kinder- und Jugendliche bis 27 Jahre.

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52
Q

Was ist das Ziel der Jugendarbeit?

A

Das Ziel der Jugendarbeit ist die „Befähigung der Kinder und Jugendlichen zu eigenverantwortlicher Selbstbestimmung und gesellschaftlicher, d. h. demokratischer Mitverantwortung inklusive der Anregung zu sozialem Engagement“.

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53
Q

Welche zwei Bereiche werden in der Jugendarbeit unterschieden?

A

Die Jugendarbeit umfasst im Hinblick auf die Träger zwei zentrale Bereiche: Angebote und Maßnahmen der öffentlich-kommunalen Jugendhilfe sowie die verbandliche Jugendarbeit, die jeweils unterschiedlich strukturiert sind.

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54
Q

Beschreibe die Einrichtungen der offenen Jugendarbeit.

A

In diesen Einrichtungen soll ein offener (Aufenthalts-) Bereich als Treffpunkt für die jungen Menschen bereitgestellt werden. Trotz des Verzichts auf eine Problemorientierung stammen die Adressaten häufig aus sozial benachteiligten oder sogenannten „bildungsfernen“ Milieus (vgl. Lindner 2011, S. 672).

Dies führt zwangsläufig dazu, dass im sozialpädagogischen Alltag Themen wie beispielsweise Chancenlosigkeit, Ausgrenzung, Gewalt und Drogen thematisiert werden.

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55
Q

Benenne die 7 zentralen Handlungsfelder der Jugendarbeit.

A
  1. „Jugendgruppenarbeit (in Verbänden),
  2. offene Angebote der Jugendarbeit (in Einrichtungen),
  3. mobile Jugendarbeit/Streetwork,
  4. Jugenderholung,
  5. (internationale) Jugendbegegnung,
  6. außerschulische Jugendbildung/Mitarbeiterfortbildung,
  7. kulturelle Jugend(bildungs)arbeit“
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56
Q

Beschreibe die offene Jugendarbeit

A

Unter offener Jugendarbeit versteht man Angebote, Veranstaltungen, Einrichtungen, die grundsätzlich — abgelöst von einem Vereinszweck — allen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zur Verfügung stehen.

Offene Einrichtungen können sein: Jugendfreizeitstätten bzw. Jugendzentren, Jugendtreffs, Jugendräume.

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57
Q

Beschreibe die mobile Jugendarbeit

A

Mobile Jugendarbeit/ Streetwork ist die Vereinigung verschiedener Handlungsfelder.

Die Zielgruppen sind Menschen, deren zentraler Sozialisationsort der Lebensraum „Straße“ ist und die von sozialer Benachteiligung, Marginalisierung, Diskriminierung, Kriminalisierung etc. betroffen sind; u. a.: Straßenkinder, Jugendcliquen, Drogenabhängige, Obdachlose.

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58
Q

Beschreibe internationale Jugendarbeit

A

(Internationale) Jugendbegegnungen fördern die persönliche Begegnung junger Menschen aus verschiedenen Ländern.

Außerdem soll der Erfahrungsaustausch von Führungskräften der Jugendarbeit gefördert und die Zusammenarbeit der Träger der Jugendhilfe über den nationalen Bereich hinaus unterstützt werden.

Die Begegnungen sollen nach dem Prinzip der Gegenseitigkeit aufgebaut werden. Beispiele: Bilaterale Begegnungen (Israel, Polen).

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59
Q

Beschreibe ausserschulische Jugendbildung

A

Außerschulische Jugendbildung umfasst die allgemeine, politische, soziale, kulturelle (s. u.), naturkundliche und technische Bildung. Sie wird z. B. in Jugendbildungsstätten, in Jugendverbänden, in internationalen Begegnungsstätten und in politischen und kulturellen Vereinigungen durchgeführt. Qualifizierte Aus- und Fortbildung von Multiplikatoren in der Jugendarbeit. Beispiele: Juleica-Ausbildungen, Bildungsurlaub.

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60
Q

Beschreibe kulturelle Jugendarbeit

A

Vermittlung von Ausdrucks- und Gestaltungsmöglichkeiten für Jugendliche durch Medien wie Presse, Video, Computer, Film, Theater, Musik oder Tanz. Beispiele: Tanz-, Theater-, Zirkus-, Museums-, Medienpädagogik.

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61
Q

Beschreibe: Schulbezogene Jugendarbeit

A

Schulbezogene Jugendarbeit bietet „[…] Schülern im Rahmen der Jugendhilfe sozialpädagogische Hilfen und Angebote in der Schule oder ausdrücklich auf Schule bezogene, im unmittelbaren Schulumfeld angesiedelte Angebote, die einen Beitrag zu ihrer Persönlichkeitsbildung darstellen, ihre individuelle und soziale Entwicklung fördern und dazu beitragen, Bildungsbenach-teiligungen abzubauen.

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62
Q

Nenne Funktionen der schulbezogenen Jugendarbeit:

A

der schulbezogenen Jugendarbeit sind:

  • Prävention
  • Bildungsfunktion
  • Freizeitfunktion
  • Identifikations- und Integrationsfunktion
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63
Q

Beschreibe Jugendarbeit in Stichworten:

A
  • Teilbereich der Kinder- und Jugendhilfe
  • Jugendarbeit umfasst eine Vielzahl von Sozialisations-, Erziehungs-, Bildungs- und Freizeitangeboten für Kinder und Jugendliche bis 27 Jahre.
  • Die Teilnahme an den Angeboten ist freiwillig
  • Die Angebote richten sich an alle jungen Menschen und orientieren sich zunächst einmal, von ihrer Ausrichtung her, nicht direkt an Problemen oder Defiziten.
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64
Q

Benenne den Umfang der Jugendarbeit (Euro/Personal)

A

Im Jahr 2016 sind die Ausgaben für die Kinder- und Jugendarbeit auf 1,84 Mrd. Euro angestiegen – bei gleichzeitigem Personalabbau.

65
Q

Wie unterscheidet sich mobile Jugendarbeit von Streetwork?

A

Mobile Jugendarbeit ist darauf ausgerichtet, stadtteilorientierte, gemeinwesen- bzw. sozialraumorientierte Angebote, häufig in Projektform, bereitzustellen, während sich Streetwork durch einen deutlichen Milieu- und Cliquenbezug charakterisiert und sich als aufsuchende Hilfe für spezielle Gruppen versteht.

66
Q

Mit welcher Zielgruppe befasst sich die Jugendsozialarbeit gemäß § 13 SGB VIII?

A

Junge Menschen, die von sozialer Benachteiligung oder individueller Beeinträchtigung betroffen sind.

67
Q

Das Konzept der „Sozialpädagogik des Übergangs“ kennzeichnet sich dadurch, …

A

Sozialpädagogik des Übergangs“
Mit dem Konzept „Sozialpädagogik des Übergangs“ sollen Jugendliche bei den Herausforderungen in der Übergangsphase von der Schule in den Beruf begleitet werden.

68
Q

Mit welchem Begriff wird der Prozess bezeichnet, bei dem Menschen ermutigt werden, ihre Angelegenheiten selbst in die Hand zu nehmen und sich mit anderen zu verbünden, um sich für ihre Belange stark zu machen?

A

Empowerment

69
Q

Welche Zielgruppe soll mit niedrigschwelligen und aufsuchenden Angeboten der Jugendsozialarbeit erreicht werden?

A

Jugendliche, die aus allen Systemen herausfallen und von klassischen Angeboten nicht erreicht werden.

70
Q

An wen richtet sich Jugendsozialarbeit?

A

An junge Menschen, „die von sozialer Benachteiligung oder indi- vidueller Beeinträchtigung betroffen sind und daher einen erhöhten Unterstützungsbedarf aufweisen“ (§ 13 Abs. 1 SGB VIII/KJHG).

71
Q

Benenne 5 zentrale Aufgabenbereiche der Jugendsozialarbeit

A
  • Beratung,
  • Erziehung,
  • Bildung,
  • Qualifizierung und
  • Beschäftigung.
72
Q

Benenne die Grundmaxime der Jugensozialarbeit:

A

Als grundlegende Leitmaxime für die Förderangebote der Jugendsozialarbeit gelten im Sinne einer „Sozialpädagogik des Übergangs“

  • ganzheitlich
  • Jugendliche gelten als aktive Akteure
  • Den Jugendlichen wird Raum für Aneignungsprozesse gegeben.
  • Biografische Potenziale der jungen Menschen werden als Anknüpfungspunkte betrachtet
73
Q

Die Jugendberufshilfe gliedert sich wiederum in vier Bereiche:

A
  1. Beratung (für Arbeitslose oder für von Arbeitslosigkeit bedrohte Jugendliche und junge Erwachsene
  2. Berufsvorbereitung für die Aufnahme und Absolvierung einer Ausbildung oder Beschäftigung),
  3. Berufsausbildung
  4. Beschäftigung in unterschiedlichen Arbeitsprojekten von Jugendhilfeträgern
74
Q

An welches Konzept ist das Konzept der Sozialpädagogik des Übergangs angelehnt?

A

Das Konzept der Sozialpädagogik des Übergangs ist angelehnt an die Konzepte der Lebensweltorientierung und Lebensbewältigung

75
Q

Beschreibe die Aufgaben der Schulsozailarbeit

A
  • Beratung und Begleitung von Schülern
  • sozialpädagogische Gruppenarbeit
  • (Präventions- und Interventionsprojekte, Erlebnispädagogik, Berufsberatung, außerschulische Kooperationsformen);
  • offene Kontakt-, Freizeit- und Gesprächsangebote;
  • Mitwirkung an Unterrichtsprojekten und in schulischen Gremien (Klassenkonferenzen, Gesamtkonferenzen);
  • Zusammenarbeit mit und Beratung von Lehrkräften und Eltern;
  • Kooperation und Vernetzung mit weiteren Instanzen (öffentliche und freie Träger der Jugendhilfe, Unternehmen, Vereine, Initiativen).
76
Q

Wann und in welchem Gesetz wurde die Schulsozialarbeit gesetzlich verankert.

A

Mit dem Inkrafttreten des „Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes (KJSG)“ im Jahr 2021, wurde die Schulsozialarbeit fest im SGB VIII verankert, nämlich in § 13a SGB VIII.

77
Q

Warum ist die Schulsozialarbeit in einer starken rechtlichen Position?

A

Mit der Verankerung im SGB VIII ist die Schulsozialarbeit nun in einer starken rechtlichen Position, was den Adressaten die Inanspruchnahme wesentlich erleichtert. Insbesondere die Gewährleistungspflicht aus § 79 Abs. 2 SGB VIII 170 verpflichtet den öffentlichen Träger der Jugendhilfe dazu, Schulsozialarbeit rechtzeitig und bedarfsdeckend anzubieten.

78
Q

Was ist das Aufgabenfeld des Jugendwohnens

A

In dem Bereich des Jugendwohnens wird jungen Menschen, die ausbildungs- oder arbeitsmarktbedingt ihre Familie verlassen müssen, Wohnraum zur Verfügung gestellt

79
Q

Was sind die Aufgaben der Integrationshilfen für junge Menschen mit Migrationsvorgeschichte?

A

Diese Hilfen bilden ein Dach für unterschiedliche Hilfen zur schulischen, beruflichen und sozialen Integration junger Menschen mit Migrationsvorgeschichte. Zu der Angebotspalette zählen u. a. Sprachkurse und Integrationskurse, die integriert in schulischen oder beruflichen Angebote bereitgestellt werden.

80
Q

Was versteht man unter sozialpädagogischer Beratung?

A

Die sozialpädagogische Beratung berücksichtigt individuelle und gesellschaftliche Faktoren bei der Analyse und Lösungsentwicklung und basiert auf der Parteinahme für die Klienten.

81
Q

Benenne fünf Konsequenzen der Beratung:

A
  1. Diagnose im Sinne einer Ermittlung von Problemen und Ressourcen
  2. Um konkrete Hilfen zu erschließen, müssen Situationen umstrukturiert werden
  3. Konfrontation ist im Rahmen sozialpädagogischer Beratung nötig, um Selbsttäuschungen zu begegnen und hinter die Fassade „öffentlicher“ Problemartikulation zu sehen.
  4. Veränderungen können nur erzielt werden, wenn das Handlungsspektrum erweitert und trainiert wird. Beratung muss über eine rein sprachliche Ebene hinausgehen.
  5. Alltägliche Kontexte müssen in der Beratung aufgegriffen werden, damit sich Beratung darin realisieren kann
82
Q

Was versteht man unter Mediation?

A

Die Mediation ist eine Konfliktlösungsstrategie, bei welcher der Mediator eine neutrale Position einnimmt und die Konfliktparteien unterstützt, selbstständig eine einvernehmliche Lösung zu entwickeln.

83
Q

Durch welche 5 Prinzipien zeichnet sich der Mediationsprozess aus?

A
  • freiwillige Teilnahme
  • Neutralität des Mediators,
  • eigenverantwortliche Interessenvertretung der Beteiligten
  • Gewährleistung der vollständigen Informiertheit durch den Mediator
  • Vertraulichkeit.
84
Q

Beschreibe die 7 Phasen des Mediationsprozesses:

A
  1. Einführung von Strukturen und Schaffung von Vertrauen;
  2. Darstellung von Tatsachen, Fakten, Hintergründen, Erarbeitung der Streitfragen;
  3. Erarbeitung von Optionen und Alternativen;
  4. Verhandlung und Entscheidung;
  5. schriftliches Festhalten der Vereinbarungen;
  6. rechtliche Überprüfung, Verfahrensbeendigung;
  7. Umsetzung der Vereinbarungen, Überprüfung und Veränderung.
85
Q

Phasen der Mediation:

A
  1. Einführung von Strukturen und Schaffung von Vertrauen;
  2. Darstellung von Tatsachen, Fakten, Hintergründen, Erarbeitung der Streitfragen;
  3. Erarbeitung von Optionen und Alternativen;
  4. Verhandlung und Entscheidung;
  5. schriftliches Festhalten der Vereinbarungen;
  6. rechtliche Überprüfung, Verfahrensbeendigung;
  7. Umsetzung der Vereinbarungen, Überprüfung und Veränderung.
86
Q

Beschreibe Empowerment

A

Das Konzept Empowerment zielt darauf ab, bei den Klienten ein Bewusstsein für die eigenen Stärken und Ressourcen zu fördern und somit deren Selbsthilfekompetenzen zu stärken.

87
Q

Beschreibe die sozialpädagogische Haltung: Empowerment

A

Empowerment „meint den Prozess, innerhalb dessen Menschen sich ermutigt fühlen, ihre eigenen Angelegenheiten in die Hand zu nehmen, ihre eignen Kräfte und Kompetenzen zu entdecken und ernst zu nehmen und den Wert selbsterarbeiteter Lösungen schätzen zu lernen.

E. bezieht sich auf einen Prozess, in dem die Kooperation von gleichen oder ähnlichen Problemen betroffenen Personen durch ihre Zusammenarbeit zu synergetischen Effekten führt.

88
Q

Benenne die Kriterien die aufsuchende Hilfen notwendig machen:

A

Einige Jugendlichen werden aus zwei Gründen nur schwer von den Angeboten der Jugendsozialarbeit erreicht. Erstens, weil die biografischen Erfahrungen und die Lebenssituation einen Zugang zu den Organisationen der Jugendsozialarbeit erschweren bzw. verhindern und/oder zweitens, weil die Strukturen der Organisationen nicht so ausgerichtet sind, dass sich diese Zielgruppe auch angesprochen fühlt.

  • übermäßiger kompensatorischer Medienkonsum
  • durch Phantasie- und Interessenlosigkeit geprägte Freizeitgestalt (z. B. Chillen und Abhängen);
  • fehlende positive Vorbilder
  • Isolierungstendenzen, geringe soziale Einbindung und bewusster sozialer Rückzug;
  • mangelnde und unrealistische Zukunftsvorstellungen;
  • abweichendes Verhalten, Passivität und Schulverweigerung;
    lebenskritische Ereignisse wie Trennungserlebnisse, Vernachlässigung, Schul- und Ausbildungsabbrüche;
  • traumatische Erfahrungen
  • massive erzieherische Defizite bei Eltern bzw. Erziehungsberechtigten;
  • Missbrauch bzw. Abhängigkeit von Suchtmitteln;
  • psychische Erkrankungen
  • wenig Vertrauen in die eigene Selbstwirksamkeit.
89
Q

Warum fühlen sich Jugendliche von Hilfen nicht angesprochen, so dass nur noch aufsuchende Hilfe in Frage kommt?

A

Erstens, weil die biografischen Erfahrungen und die Lebenssituation einen Zugang zu den Organisationen der Jugendsozialarbeit erschweren bzw. verhindern und/oder zweitens, weil die Strukturen der Organisationen nicht so ausgerichtet sind, dass sich diese Zielgruppe auch angesprochen fühlt .

90
Q

Welche vier großen Handlungsfelder umfasst die Schulsozialarbeit?

A

• Beratung und Begleitung von Schülern
• sozialpädagogische Gruppenarbeit (Präventions- und Interventionsprojekte, Erlebnispädagogik, Berufsberatung
• offene Kontakt-, Freizeit- und Gesprächsangebote;
• Mitwirkung an Unterrichtsprojekten und in schulischen Gremien (Klassenkonferenzen, Gesamtkonferenzen);
• Zusammenarbeit mit und Beratung von Lehrkräften und Eltern;
• Kooperation und Vernetzung mit weiteren Instanzen (öffentliche und freie Träger der Jugendhilfe, Unternehmen, Vereine, Initiativen).

91
Q

Was beschreibt der Begriff: Autopoiesis.

A

Autopoiesis oder Autopoiese (altgriech. αυτος „selbst“ und ποιεω „schaffen, bauen“) ist der Prozess der Selbsterschaffung und Selbsterhaltung von Lebewesen oder lebenden Systemen.

Veränderungen können nur bewirkt werden, wenn sie an internen Systemzuständen anschließen.

Diese Gedanken entsprechen dem heutigen Verständnis Sozialer Arbeit, nachdem Klienten immer auch als Co-Produzenten verstan- den werden müssen. Personenbezogen Hilfe kann nur gelingen, wenn sich der Klient oder die Klientin an der Produktion beteiligt.

92
Q

Zu was führt die Veränderung einer einzelnen Person aus der systematischen Sichtweise?

A

Im systemischen Denken führen Verhaltensänderungen einer einzelnen Person zu Veränderungen des gesamten Systems – bis ein neues Gleichgewicht hergestellt wird.

93
Q

Mit welchem diagnostischen Instrument können (fehlende) unterstützende Personen im sozialen Umfeld sichtbar gemacht werden?

A

Netzwerkkarte

94
Q

Mit welchem Modell könnte man die Grundannahme systemischen Denkens verdeutlichen?

A

Mobile.

95
Q

Erklären Sie, was unter dem sogenannten Paradigmenwechsel in der Kinder- und Jugendhilfe zu verstehen ist.

A

Mit der Einführung des heute bestehenden Kinder- und Jugendhilfegesetzes (KJHG) wurden repressive Maßnahmen des Staates abgebaut und eine präventive Ausrichtung umgesetzt.

Diese Neuausrichtung gilt als Paradigmenwechsel in der Jugendhilfe: von der ordnungsrechtlichen zur leistungsorientierten Kinder- und Jugendhilfe. Seitdem gilt die Kinder- und Jugendhilfe als differenzierter Dienstleistungssektor.

96
Q

Beschreiben Sie das „Wächteramt des Staates“

A

Die Kinder- und Jugendhilfe ist ein sozialer Dienstleistungsbereich, der sich sowohl auf eine öffentliche Infrastruktur zur Pflege, Erziehung und Bildung von Kindern und Jugendlichen als auch auf Interventionsaufgaben und das sogenannte „Wächteramt des Staates“ bezieht

97
Q

Erklären Sie, was unter dem „Doppelten Mandat“ in der Sozialen Arbeit verstanden wird.

A

Der Begriff Doppeltes Mandat bringt zum Ausdruck, dass Soziale Arbeit einen doppelten Auftrag zu erfüllen hat: Sie muss sich zum einen am Wohl und der Realität der Klient*innen orientieren, sie muss zum anderen aber auch im Auftrag des Staates bzw. der Gesellschaft handeln. Das kann zu Konflikten führen.

98
Q

Beschreibe den Auftrag: Wächteramt des Staates.

A

„Wächteramt des Staates“: Das Wächteramt des Staates bezeichnet den Auftrag des Jugendamtes bzw. der Kinder- und Jugendhilfe, über das Wohl des Kindes zu wachen.

„Jeder junge Mensch hat ein Recht auf Förderung seiner Entwicklung und auf Erziehung zu einer selbstbestimmten, eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit“ (KJHG, § 1 Abs. 1 SGB VIII)

„Pflege und Erziehung der Kinder das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft.“ (KJHG, § 2 Abs. 1 SGB VIII)

99
Q

Beschreibe die “anderen Aufgaben” der Jugendhilfe

A

Andere Aufgaben (z. B. Inobhutnahme, Mitwirkung vor Vormundschafts-, Familien- und Jugendgerichten)

Inobhutnahme: Vorläufige Schutzmaßnahme & Krisenintervention

100
Q

Welche Bewegungen hatten maßgeblich Einfluss auf die weitere Entwicklung der Jugend(sozial)arbeit bzw. die Jugendhilfe in den 1960er und 1970er Jahren?

A

Die Jugendbewegung der 1960er Jahre:

Die Jugendbewegung der 1960er Jahre war eine kulturelle und politische Bewegung, die sich gegen Konformität und Autorität wandte und stattdessen für persönliche Freiheit und Selbstverwirklichung eintrat. Diese Bewegung hatte großen Einfluss auf die Jugend(sozial)arbeit und die Jugendhilfe, da sie die Bedeutung von Partizipation, Selbstbestimmung und Mitbestimmung betonte.

Die 68er-Bewegung:

Die 68er-Bewegung war eine politische und soziale Bewegung, die sich gegen den autoritären Staat, den Vietnamkrieg und die kapitalistische Gesellschaftsordnung wandte. Diese Bewegung hatte großen Einfluss auf die Jugend(sozial)arbeit und die Jugendhilfe, da sie die Bedeutung von politischem Engagement, sozialer Gerechtigkeit und Solidarität betonte.

Die Sozialarbeitsbewegung:

Die Sozialarbeitsbewegung war eine Bewegung, die sich für eine kritische Reflexion der Sozialarbeit und der Sozialpädagogik einsetzte. Diese Bewegung hatte großen Einfluss auf die Jugend(sozial)arbeit und die Jugendhilfe, da sie die Bedeutung von Theoriebildung, Forschung und Professionalisierung betonte.

Die Anti-Autoritäre Bewegung:

Die Anti-Autoritäre Bewegung war eine Bewegung, die sich gegen Autorität, Hierarchie und Disziplinierung wandte. Diese Bewegung hatte großen Einfluss auf die Jugend(sozial)arbeit und die Jugendhilfe, da sie die Bedeutung von Partizipation, Selbstbestimmung und Mitbestimmung betonte und die Bedeutung von horizontalen Strukturen und informellen Bildungsprozessen hervorhob.

101
Q

Erklären Sie das Subsidiaritätsprinzip.

A

Subsidiaritätsprinzip
Das Subsidiaritätsprinzip steht für eine bestimmte Ordnung einer Gemeinschaft. Die jeweils größere Einheit (Staat) soll nur eingreifen, wenn die kleinere Einheit (freie Träger) nicht zur Erfüllung der Aufgaben in der Lage ist.

102
Q

Legen sie die zwei Bereiche des Jugendamtes dar
und erläutern Sie deren Aufgabenbereiche:

A

Das Jugendamt setzt sich aus zwei Teilen zusammen: Neben der Verwaltung gehört zum Jugendamt als zweiter Bereich der Jugendhilfeausschuss.

Der Jugendhilfeausschuss hat die Aufgabe, auf die Probleme von jungen Menschen und Familien zu reagieren, Anregungen und Vorschläge zur Weiterentwicklung aufzunehmen sowie die örtlichen Jugendhilfeangebote zu fördern und zu planen. Der Jugendhilfeausschuss berät die Verwaltung.
Zusammensetzung: Stadtrats- bzw. Kreistagsmitgliedern; sachkundige Bürger; Vertreter der anerkannten Träger der freien Jugendhilfe

Die Verwaltung des Jugendamtes setzt die Beschlüsse des Jugendhilfeausschusses um und nimmt die Leistungen und Aufgaben der Kinder- und Jugendhilfe in einer Kommune wahr.

103
Q

Nennen Sie die bedeutendsten freien Träger der KJH und nennen Sie hierbei auch deren weltanschauliche Verankerung

A
  • Bundesverband der Arbeiterwohlfahrt e.V.,
  • Deutsche Caritasverband e.V.,
  • Deutsche Rote Kreuz e.V.,
  • Diakonische Werk der evangelischen Kirche Deutschland e. V.,
  • Gesamtverband des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes e. V.,
  • Zentrale Wohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e.V.
104
Q

Welche Aufgabe hat der VPK?

A

VPK – Bundesverband privater Träger der freien Kinder-, Jugend- und Sozialhilfe e. V.

Der VPK vertritt die Interessen privater Leistungsanbieter, die sowohl in privatwirtschaftlichen als auch privat-gemeinnützigen Rechtsformen organisiert sind.

105
Q

Welche gesellschaftlichen Prozesse, die unter anderem mit einer größeren Vielfalt an Lebensformen und -mustern einhergeht, führ(t)en in den vergangenen Jahren und gegenwärtig zu einer massiven Veränderung der Lebensphase „Jugend“?

A

Individualisierung und Pluralisierung.

106
Q

Erklären Sie den Begriff ‚Jugendkultur‘

A

Mit dem Begriff „Jugendkultur“ bezeichnet man Lebensvorstellungen und Lebensstile von jungen Menschen, die den Wunsch haben, ihren eigenen Weg zu finden.
Beispiele: Skinheads, Punks, Hooligans, Gothics, Skater oder Hip-Hopper:

107
Q

Benenne positive Ziele der Mediatisierung:

A

KJH: Medienkompetenz gewinnt enorm an Bedeutung

Ziel: Jugendliche sollen lernen, mit Medien reflexiv-praktisch umzugehen und die neuen Möglichkeiten konstruktiv, reflexiv und kreativ zu Selbstausdruck und gesellschaftlicher Partizipation zu nutzen.

108
Q

Beschreibe die Aspekte Entgrenzung und Verdichtung:

A

Mit dem Begriff „Entgrenzung“ wird die Auflösung klarer Kontextbezüge bezeichnet.

Ein Beispiel für die Entgrenzung ist das „lebenslange Lernen“,

Ein anschauliches Beispiel für eine Entgrenzung sind Ganztagsschulen, die für eine Ausweitung der Zeit stehen, die junge Menschen in Bildungsinstitutionen verbringen, wohingegen die Räume, in denen Jugendliche Autonomie erfahren können, begrenzter werden.

„Entgrenzung der Jugend“ meint zudem auch, dass es schwierig geworden ist, das Jugendalter vom Erwachsenenalter abzugrenzen.

109
Q

Beschreibe die Aspekte (Entgrenzung und) Verdichtung:

A

Der zeitlichen Entgrenzung steht die These der „Verdichtung der Jugendphase“ (Lüders 2007) gegenüber, die beschreibt, dass zunehmend stringentere und zeitlich enger verlaufende Übergänge verfolgt werden, die zu einer beschleunigten Jugendphase führen. Die Verdichtung stellt einen Widerspruch zum Moratorium als Zeit des Ausprobierens dar.

110
Q

Was ist definiert als „Streben nach unbedingter Handlungsfähigkeit“ und als „Streben nach subjektiver Handlungsfähigkeit in kritischen Lebenssituationen“?

A

Der Begriff der Lebensbewältigung.

111
Q

Welcher Ansatz unterscheidet zwischen der zeitlichen, räumlichen und Beziehungsdimension?

A

Der Ansatz der Lebensweltorientierung.

112
Q

Benenne den Unterschied von öffentlich kommunaler Jugendhilfe und verbandlicher Jugendarbeit

A

Öffentlich-kommunale Jugendhilfe:
Freiwillig; nicht an Mitgliedschaft geknüpft; hauptamtliches Personal; Adressatengruppe häufig sozial benachteiligt

Verbandliche Jugendarbeit:
Selbstorganisiert, ehrenamtlich getragen durch Jugendverbände; Arbeit von Jugendlichen für Jugendliche

113
Q

Benenne die Aufgaben und Ziele von Jugendarbeit in Verbänden:

A

Aufgaben/Ziele:

  • Verbandspolitische Interessenvertretung - Wertevermittlung der Verbände usw.
  • Vermittlung von Fähigkeiten und Fertigkeiten, Hilfe und Unterstützung bei der Entwicklung eigener kultureller, politischer, gesellschaftlicher und religiöser Werte
  • Förderung sozialer, emotionaler, kognitiver, kreativer, handwerklicher, sportlicher, beruflicher u. a. Fähigkeiten
114
Q

Benenne die Aufgaben und Ziel von offener Jugendarbeit:

A

Grundlegende und spezifische Förderung von Lebenskompetenz.

115
Q

Bennen die Aufgaben und Ziele von Streetwork:

A

nachhaltige Verbesserung der Lebenssituation und der Förderung der Entwicklung benachteiligter Jugendlicher

116
Q

nennen die Aufgaben und Ziele von Jugenderholung:

A

Erholung, Entspannung, Selbstverwirklichung und Selbstfindung.

117
Q

Aufgaben und Ziele internationale Jugendbegegnung:

A

internationale Verständigung, Verständnis anderer Kulturen, Friedenssicherung.

118
Q

Benenne Indikatoren für individuelle Beeinträchtigung:

A
  • die körperliche, psychische und geistige Gesundheit einschränkende Faktoren
  • Lernstörungen und -behinderungen, beeinträchtigende Erkrankungen, psychische Störungen, Verhaltensauffälligkeiten, Schulverweigerung etc.
119
Q

Wobei handelt es sich um eine konkrete Methode der offenen Jugendarbeit zur Erschließung der Lebenswelt?

A

Stadtteilbegehung mit Kindern und Jugendlichen

120
Q

In welchem Bereich der Jugendarbeit spielen die Arbeitsform der Jugendgruppenarbeit und der Einsatz von ehrenamtlich Tätigen eine zentrale Rolle?

A

In der verbandlichen Jugendarbeit.

121
Q

Benenne die vier Ressourcen der Lebensbewältigung:

A
  • Individuellen Ressourcen
  • Sozialen Ressourcen
  • Materiell-technischen Ressourcen
  • Infrastrukturellen Ressourcen

Details
* Individuellen Ressourcen
physische oder psychische Eigenschaften, Kenntnisse, Kompetenzen, Fähigkeiten, Begabungen,Talente, Interessen, Kenntnisse, Erfahrungen, physische Potenziale (wie gesunder Konstitution, Kraft, Ausdauer), psychische Ressourcen (wie identitätsstiftende Lebensziele, Optimismus, Aufgaben oder die Zukunft bewältigen zu können), kreativkünstlerische Talente, Bindungen, Kontakte, soziale Beziehungen
* Sozialen Ressourcen: soziale Beziehungen, Netzwerke wie Familie, Partnerschaft, Freundschaft, Nachbarschaft, Organisationen, Institutionen, natürliche oder gestaltete Umwelt;
* Materiell-technischen Ressourcen: Zugang zu Wohnraum, preiswerte Lebensmittel, technische Ausstattung (Kraftfahrzeug etc.);
* Infrastrukturellen Ressourcen: örtliche Sport- und Spielplätze, der Öffentliche Personenverkehr, Treffpunkte.

122
Q

Von wem wird der Kinder und Jugendbericht verfasst?

A

Der Kinder- und Jugendbericht wird von einer ExpertInnenkommission erstellt, die von der Bundesregierung beauftragt wird.

123
Q

Das heute gültige SGB VIII löste welches Gesetz ab?

A

Das SGB VIII löste das Jugendwohlfahrtsgesetz ab.

124
Q

Das Aufwachsen auf dem Land vollzieht sich anders als in der Stadt. Die Lebensstrukturen für Mädchen und Jungen oder Menschen mit Migrationserfahrungen und ohne Migrationserfahrungen gestalten sich unterschiedlich. Welche Bezeichnung steht für diese Unterschiede?

A

Pluralisierung der Lebensformen

125
Q

Junge Menschen, denen aufgrund des Alters oder ihrer Vorgeschichte keine Ausbildung mehr auf dem freien Arbeitsmarkt zugetraut wird, werden im Rahmen der Jugendberufshilfe …

A

in unterschiedlichen Arbeitsprojekten beschäftigt.

126
Q

Welche Antwortmöglichkeit/en ist/sind korrekt?

Antwortmöglichkeit 1: Es können drei Formen der Jugendbewegung unterschieden werden: Arbeiterjugendbewegung, bürgerliche Jugendbewegung und durch Erwachsene initiierte und geleitete Jugendbewegung.

Antwortmöglichkeit 2: Aus der Jugendbewegung ist die Jugendsozialarbeit hervorgegangen.

A

keine

127
Q

Was ist unter einem “doppelten Mandat” des Jugendamtes zu verstehen? Nennen und erläutern Sie kurz

A

Das Jugendamt hat zwei unterschiedliche Aufträge (2 Punkte). Einerseits hat das Jugendamt den Auftrag als Sozialleistungsbehörde Hilfe anzubieten (2 Punkte) und andererseits muss es das staatliche Wächteramt wahrnehmen, also Kontrolle ausüben (2 Punkte).

128
Q

Ein Kommilitone möchte gerne mit jungen Menschen arbeiten, die Schwierigkeiten haben, sich zu integrieren und bislang keine Ideen bezüglich ihrer beruflichen Laufbahn entwickelt haben, bzw. in keine Ausbildung vermittelt werden konnten. Er möchte sie “fit für den Arbeitsmarkt” machen. In welchem Handlungsfeld wäre Ihr Kommilitone gut aufgehoben?

Erläutern Sie das konkrete Handlungs -und Praxisfeld:

A

Er wäre in der Jugendsozialarbeit und ganz konkret in der Jugendberufshilfe gut aufgehoben. (2 Punkte) Die Jugendberufshilfe zielt darauf ab, junge Menschen, die sozial benachteiligt oder individuell beeinträchtigt sind, dabei zu unterstützen in den Beruf zu finden und den Übergang zwischen Schule und Beruf zu meistern. (2 Punkte)

Die Jugendberufshilfe gliedert sich wiederum in vier Bereiche:

  1. Beratung (für Arbeitslose oder für von Arbeitslosigkeit bedrohte Jugendliche und junge Erwachsene, insbesondere im Hinblick auf die Berufsorientierung) (1 Punkt)
  2. Berufsvorbereitung (Motivation und Qualifikation von Jugendlichen und jungen Erwachsene für die Aufnahme und Absolvierung einer Ausbildung oder Beschäftigung), (1 Punkt)
  3. Berufsausbildung (außerbetriebliche Ausbildungen, ausbildungsbegleitende Hilfen oder assistierte Berufsausbildungen), (1 Punkt)
  4. Beschäftigung in unterschiedlichen Arbeitsprojekten von Jugendhilfeträgern (vgl. Christe 2017, S. 2). (1 Punkt)
129
Q

Ilja besucht eine Förderschule für emotionale und soziale Entwicklung. Er wohnt mit seiner psychisch kranken Mutter - sozial isoliert - in einem sozialen Brennpunkt. Er musste sein Heimatland aufgrund politischer Verfolgung seiner Mutter verlassen und spricht bisher nur gebrochen deutsch.
Kann Iljas zur Zielgruppe der Jugendsozialarbeit gezählt werden? Erläutern Sie Ihre Entscheidung.

A

Ja, Iljas kann zur Zielgruppe der Jugendsozialarbeit gezählt werden (2 Punkt), weil er sozial benachteiligt (2 Punkt) und individuell beeinträchtigt (2 Punkt) ist.

Die soziale Benachteiligung ergibt sich daraus, dass Iljas in einem familiären Umfeld aufwächst, das für ein gelingendes Aufwachsen nicht die notwendigen Anregungen bietet und in dem angemessene Unterstützungsleistungen nicht erbracht werden können (z.B. bei schulischen oder persönlichen Problemen) - seine Mutter ist psychisch erkrankt und sie leben sozial isoliert in einem sozialen Brennpunkt (1 Punkt). Zudem ist Iljas von benachteiligenden Lebensbedingungen betroffen (Armut, Ausgrenzung, belastende Wohnverhältnisse, Wohnen in strukturschwacher Region oder in stigmatisierten Quartieren, belastender oder traumatisierender Migrationshintergrund, mangelnde Sprachförderung, mangelhafte Wertevermittlung, soziale Orientierung u.v.m.) (1 Punkt). Aufgrund des Besuchs der Förderschule und seiner Herkunft könnte langfristig eine Benachteiligung auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt drohen.

Individuell beeinträchtigt ist Iljas, weil “die körperliche, psychische und geistige Gesundheit einschränkende Faktoren” gegeben sind (1 Punkt) und es scheinbar auch Verhaltensauffälligkeiten gab, die eine Beschulung auf eine Förderschule erforderlich gemacht haben (1 Punkt).

130
Q

Beschreibe das doppelte Mandat:

A

Das doppelte Mandat steht für zwei unterschiedliche Aufträge, nämlich Hilfe anzubieten, aber zugleich auch Kontrolle auszuüben. Silvia Staub-Bernasconi ergänzt beim Tripel-Mandat ein weiteres Mandat - das Mandat der Profession Sozialer Arbeit - das den Auftrag beinhaltet wissenschaftsbasiert zu arbeiten und ethische Prinzipien in der Arbeit zu berücksichtigen.

131
Q

Benenne das Recht das Junge Menschen haben sollten:

A

gemäß § 1 SGB VIII Abs.1

Jeder junge Mensch hat ein Recht auf Förderung seiner Entwicklung und auf Erziehung zu einer selbstbestimmten, eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit.

132
Q

In welche 5 Bereiche wird die Jugendarbeit eingeteilt?

A

Die Aufgaben der Kinder- und Jugendhilfe können in 5 Bereiche untergliedert werden:

  1. Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit, Schulsozialarbeit erzieherischer Kinder- und Jugendschutz,
  2. Förderung der Erziehung in der Familie,
  3. Förderung von Kindern in Kindertageseinrichtungen und Tagespflege,
  4. Hilfen zur Erziehung, Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche, und Hilfe für junge Volljährige
  5. andere Aufgaben (zum Beispiel Inobhutnahme, Mitwirkung vor Vormundschafts-, Familien-, und Jugendgerichten).
133
Q

Beschreibe die Entstehung der Jugendarbeit:

A

Die Entstehung der Jugendarbeit geht auf das 19. Jahrhundert zurück. Bereits in dieser Zeit gab es z. B. in Form von Spinnstuben, Vereinen oder Lehrlingsheimen erste Zusammenschlüsse junger Menschen.

Öffentliche und pädagogische Aufmerksamkeit erfuhr die Jugendarbeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Zwei Entwicklungen waren dafür verantwortlich: die Herausbildung einer staatlichen Jugendpflege und die Entstehung autonomer Jugendbewegungen.

134
Q

Auf was zielen die geschlechtsspezifischen Ansätze ab.

A

Geschlechtsspezifische Ansätze zielen auf den Abbau von Benachteiligungen/geschlechtsspezifischen Benachteiligungen und die Förderung der Gleichberechtigung ab.

135
Q

In welchem Paragrafen ist die Jugendsozialarbeit verortet?

A

Die Jugendsozialarbeit wird insbesondere durch § SGB VIII geregelt. Hier werden Angebote für sozial benachteilgte und individuell beeinträchtigte Kinder und Jugendliche festgeschrieben.

136
Q

Wie funktioniert die Diagnose?

A

Diagnose im Sinne einer Ermittlung von Problemen und Ressourcen kann im Rahmen der sozialpädagogischen Beratung nur über gemeinsames Handeln erfolgen („teilnehmende Diagnose“). (….)

Konfrontation ist im Rahmen sozialpädagogischer Beratung nötig, um Selbsttäuschungen zu begegnen und hinter die Fassade „öffentlicher“ Problemartikulation zu sehen. (…)

Alltägliche Kontexte müssen in der Beratung aufgegriffen werden, damit sich Beratung darin realisieren kann

137
Q

Erkläre Empowerment

A

Empowerment kennzeichnet sich durch die Abwendung von einer Defizit/Problemorientierung hin zu einer Ressourcenorientierung.

138
Q

Beschreibe systematisches Denken.

A

Systemisches Denken bedeutet die „Loslösung aus bestehenden individuumzentrierten und pathologieorientierten Denk- schemata“ (Schlippe/Schweitzer 2016, S. 33). In der systemischen Arbeit steht die soziale Vernetztheit im Vordergrund und keine „atomistische“ Sichtweise.

139
Q

Beschreibe eine Art Befreiung“ die von Fachkräften in Bezug auf die systematische Sichtweise beschrieben wird.

A

Die Einführung systemischer Ansätze und die Überwindung einer individualisierten Perspektive wurde dabei von den Fachkräften als „riesengroße Befreiung“ empfunden.

In der Kinder- und Jugendhilfe bedeutet die Übernahme der systemischen Perspektive, den Blick auf die Mädchen und Jungen mit „auffälligem“ Verhalten zu verändern und sie auch als sogenannte „Symptomträger“ zu begreifen, deren Verhalten als Ergebnis komplexer Muster innerfamiliärer Interaktion eingeordnet werden muss.

Verhalten hat immer einen Sinn bzw. durch die Kontextualisierung wird einem Verhalten Sinn verliehen — diesen Sinn gilt es zu ergründen

140
Q

Wie nennt sich der Prozess, bei dem aus systemischer Sicht ein neues Gleichgewicht hergestellt wird.

A

Alle Teile geraten in Bewegung, bis ein neues Gleichgewicht hergestellt wird – dieser Prozess des Gleichgewicht-Herstellens wird unter dem Begriff „Homöostase“ gefasst.

Beispiel: Mobile.

141
Q

Beschreibe den Begriff: Autopoiesis

A

Der Begriff „Autopoiesis“ bedeutet die „Produktion des Systems durch sich selber“

Soziale Systeme funktioniert nach eigenen Regeln und reproduzieren sich aus sich selbst heraus („Autopoiesis“). Veränderungen können nur bewirkt werden, wenn sie an internen Systemzuständen anschließen.

142
Q

Beschreibe den Aspekt des Co-Produzenten in der sozialen Arbeit.

A

Diese Gedanken entsprechen dem heutigen Verständnis Sozialer Arbeit, nachdem Klienten immer auch als Co-Produzenten verstanden werden müssen. Personenbezogen Hilfe kann nur gelingen, wenn sich der Klient oder die Klientin an der Produktion beteiligt

143
Q

Beschreibe die fünf Dimensionen systemischer Handlungsmuster

A
  1. „systemisch interpretieren,
  2. Kontexte modellieren,
  3. soziale Wirklichkeiten relational mitgestalten,
  4. strategisch Interventionsgelegenheiten produzieren und
  5. mit Stabilität und Veränderung arbeiten“
144
Q

Beschreibe das systemischer Interpretieren

A

Das systemische Interpretieren kennzeichnet sich zudem durch eine Prozessorientierung — es ist nicht statisch. Es erfolgt ein ständiger Wechsel zwischen Beobachten und Handeln, in enger Zusammenarbeit mit den Klienten, die als „ExpertInnen ihrer Lebenswelt“ verstanden werden.

Die methodische Umsetzung des systemischen Interpretierens kann folgendermaßen gestaltet werden:

  • Genogrammarbeit (Interpretationsgelegenheiten anhand der Darstellung verwandtschaftlicher Zusammenhänge und Verhaltensmuster),
  • zirkuläres Fragen (Einnahme von unterschiedlichen Beobachterpositionen),
  • Netzwerkarbeit (Einbezug von Personen aus dem Netzwerk der Klienten),
  • Inklusionschart (Erfassung des Grades sozialer Teilhabe).
145
Q

Beschreide die systemische Handlungsweise: Kontexte modellieren

A

Kontexte müssen von den Fachkräften der Sozialen Arbeit in den Blick genommen und analysiert werden – nur über eine Kontextualisierung erhalten Handlungen einen Sinn.
So können Verhaltensweisen, die als „problematisch“ wahrgenom- men werden als Lösungsversuche verstanden werden

146
Q

Beschreibe den Gestaltungsauftrag, den die soziale Arbeit einnimmt.

A

Soziale Arbeit hat einen Gestaltungsauftrag, sie soll dazu beitragen, Lebensbedingungen zu verbessern und Teilhabechancen von benachteiligten Menschen zu fördern.

Es kann in bestimmten Fällen sinnvoll sein, die Selbsthilfekräfte der Klienten zu (re)aktivieren, indem bestimmte Hilfeangebote reduziert oder beendet werden — besonders im sensiblen Bereich der Hilfen zur Erziehung muss jedoch selbstverständlich jederzeit gewährleistet sein, dass dadurch kein Schaden für Kinder, Jugendliche oder Familien entsteht.

147
Q

Soziale Arbeit soll strategisch Interventionsgelegenheiten produzieren

A

Allerdings weisen soziale Systeme eine gewisse Geschlossenheit auf, die nur überwunden werden kann, wenn es von dem System gewünscht wird. Fachkräfte aus der Praxis bekommen diese Geschlossenheit häufig zu spüren und viele kennen Fälle, an denen sie sich „abgearbeitet“ haben und bei denen sich letztlich wenig bewegt hat.

Vor diesem Hintergrund muss eine Kopplung zu den Eigensinnigkeiten eines Systems geschaffen werden (vgl. ebd., S. 179). Sozialarbeiter/Sozialpädagogen müssen Gelegenheiten und Settings schaffen, um Anlässe für eine „strukturelle Kopplung“ herzustellen.

Unter dem Begriff „strukturelle Kopplung“ versteht man die wechselseitige Beeinflussung mit der zwei Systeme sich gegenseitig immer wieder zu Strukturveränderungen anregen.

148
Q

Beschreibe das Konzept der Lebensweltorientierung:

A

Geht zurück auf Hans Thiersch, einem emeritierten Professor für Erziehungswissenschaft und Sozialpädagogik.

Eine zentrale Annahme des Konzeptes ist, dass die moderne Gesellschaft durch Individualisierungsprozesse geprägt ist.

Aufgrund derer werden die Individuen mit neuen, größeren Anforderungen im Hinblick auf ihre Alltagsbewältigung konfrontiert.

Der Ansatz der Lebensweltorientierung geht davon aus, dass alle Menschen trotz dieser veränderten Bedingungen über individuelle, persönliche und materielle Ressourcen verfügen, die sie zur Alltagsbewältigung nutzen sowie über individuelle Interessen und Bedürfnisse, die es zu befriedigen gilt.

Aufgrund der Zunahme an unterschiedlichen Lebensentwürfen und -bedingungen müsse die Soziale Arbeit stets die jeweilige Lebenswelt der Adressaten berücksichtigen.

„Lebensweltorientierte Jugendhilfe ist orientiert an den Grunddimensionen der Lebenswelt, der Zeit, dem Raum und den sozialen Bezügen“

In der Kinder- und Jugendhilfe wurde das Konzept insbesondere durch den „Achten Jugendbericht“ im Jahr 1990 populär und ist inzwischen auch in vielen anderen Feldern der Sozialen Arbeit von großer Bedeutung.

149
Q

Welche drei Dimensionen beschreibt Thiersch im Konzept der Lebensweltorientierung?

A

Unter den Begriffen „Lebenswelt“ bzw. „Alltag“ sind nach Thiersch drei Dimensionen im Leben der Individuen zusammengefasst, die alle in der Arbeit mit den Adressaten berücksichtigt und erkundet werden müssen, um ihre Lebenswelt zu verstehen und gemeinsame Lösungsansätze für Probleme zu finden.

  • Die zeitliche Dimension (Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft)
  • Die räumliche Dimension (Wohnumfeld)
  • Die Beziehungsdimension (Familie/Netzwerke)

Die zeitliche Dimension bezieht sich auf in der Vergangenheit gemachte positive wie negative Erfahrungen, auf die Bedingungen in der Gegenwart, wie beispielsweise die Tagesstruktur oder Arbeitszeiten, sowie auf Ziele, Wünsche und Aufgaben in der Zukunft, die in der Gegenwart zum Teil mit Unsicherheiten verbunden sind.

Die räumliche Dimension meint das konkrete Lebensumfeld, wie beispielsweise die Wohnsituation, die Umwelt oder auch die soziale Infrastruktur, wie das Vorhandensein sozialer Unterstützungs- und Beratungsangebote im unmittelbaren Umfeld.

Die Beziehungsdimension umfasst alle zwischenmenschlichen Beziehungen und sozialen Netzwerke des Individuums. Außerdem wird berücksichtigt, dass im Alltag von Individuen mehrere unterschiedliche Lebenswelten nebeneinander existieren, wie z. B. die Familie, die Schule, der Sportverein oder die Arbeitsstelle

150
Q

Wie sollen Angebote einer lebensweltorientierten Kinder- und Jugendhilfe beschaffen sein? Beschreibe fünf Strukturmaxime:

A
  1. Prävention,
  2. Alltagsorientierung,
  3. Partizipation,
  4. Integration und
  5. Dezentralisierung/Regionalisierung
151
Q

Was versteht man unter Partizipation?

A

Der Begriff „Partizipation“ stellt heraus, dass sich die Adressaten als „Subjekte ihres eigenen Lebens“ erfahren sollen.

Im KJHG wurden diesbezüglich ganz konkret verschiedene Beteiligungs- und Mitbestimmungrechte von Kinder, Jugendlichen und Familien festgeschrieben:

  • Beteiligung in der Jugendarbeit (§ 11 KJHG)
  • Beteiligung von Eltern in Kindertageseinrichtungen (§ 22 KJHG)
  • Beteiligung bei Gewährung von Hilfe zur Erziehung (§ 36 KJHG)
  • Wunsch- und Wahlrecht (§ 5 KJHG) = Recht, zwischen Einrichtungen und Diensten zu wählen.
  • Beteiligung von Kindern und Jugendlichen (§ 8 KJHG) = Recht auf Information, Beratung und Mitsprache
  • Grundrichtung der Erziehung, Gleichberechtigung von Mädchen und Jungen (§ 9 KJHG) = Recht auf Berücksichtigung geschlechtsspezifischer, sozialer und kultureller Eigenarten.
152
Q

Was ist unter der Strukturmaxime „Integration“ zu verstehen?

A

Mit der Strukturmaxime „Integration“ ist die Leitidee verknüpft, alle speziellen Angebote und Hilfen für Kinder und Jugendliche, bei denen die Gefahr groß ist, dass Kinder und Jugendliche ausgesondert werden (Heime und Schulen für „Kranke“, „Schwererziehbare“, „geistig Behinderte“, „Lernbehinderte“) zurückzudrängen.

153
Q

Beschreibe das Konzept der Lebensbewältigung:

A

Im Zentrum dieses Konzeptes steht die Bewältigung von Lebensaufgaben, die sich je nach gesellschaftlich vorstrukturierter Lebensphase (Kindheit, Jugend, Erwachsenen- und Erwerbsalter sowie Alter) unterscheiden.

Lebensbewältigung wird folglich als Streben nach psychosozialer Handlungsfähigkeit verstanden.

Angestrebt wird ein psychosoziales Gleichgewicht, das infolge des Zusammenspiels von drei Bedürfnisstrukturen entstehen kann:

  • Verlangen nach stabilen Selbstwert
  • sozialer Anerkennung
  • nach der Erfahrung von Selbstwirksamkeit (Gefühl seine Handlungen kontrollieren und etwas bewirken zu können
154
Q

Lebensbewältigungsansatz und Coping-Theorie (Bewältigungsstrategie), beschreibe die Verbindung:

A

Der Lebensbewältigungsansatz ist an die Coping-Theorie der psychologischen Stressforschung angelehnt, wonach Stress dann entsteht, wenn die Anforderungen und Belastungen die individuellen, subjektiven Bewältigungsressourcen übersteigen.

155
Q

Benenne verschiedene Arten von Ressourcen:

A
  • individuelle Ressourcen
  • psychische Ressourcen
  • soziale Ressourcen
  • materiell-technische Ressourcen
  • infrastrukturelle Ressourcen

Details

  • Individuelle Ressourcen: physische oder psychische Eigenschaften, Kenntnisse, Kompetenzen, Fähigkeiten, Begabungen.
  • psychische Ressourcen (wie identitätsstiftende Lebensziele, Optimismus, Aufgaben oder die Zukunft bewältigen zu können), kreativ- künstlerische Talente, Bindungen, Kontakte, soziale Beziehungen (einschließlich Kritik- und Konfliktfähigkeit), Zugehörigkeiten, Überzeugungen, Motive, Werthaltungen, Einstellungen oder Netzwerke;
  • Soziale Ressourcen: soziale Beziehungen, Netzwerke wie Familie, Partnerschaft, Freundschaft, Nachbarschaft, Organisationen, Institutionen, natürliche oder gestal- tete Umwelt;
  • Materiell-technische Ressourcen: Zugang zu Wohnraum, preiswerte Lebensmittel, technische Ausstattung (Kraftfahrzeug etc.);
  • infrastrukturelle: örtliche Sport- und Spielplätze, der Öffentliche Personenverkehr, Treffpunkte.
156
Q

Nennen Sie Methoden der Ressourcenarbeit:

A

Methoden, die im Rahmen der Ressourcenarbeit eingesetzt werden können, sind beispielsweise die Netzwerkkarte oder der Ressourcenbaum.

157
Q

Beschreibe die fünf Prinzipien der Mediation:

A
  1. freiwillige Teilnahme
  2. Neutralität des Mediators
  3. eigenverantwortliche Interessenvertretung der Beteiligten
  4. Gewährleistung der vollständigen Informiertheit durch den Mediator
  5. Vertraulichkeit
158
Q

In welche 4 Bereiche gliedert sich die Jugendberufshilfe?

A

vier Bereiche:
1. Beratung (für Arbeitslose oder für von Arbeitslosigkeit bedrohte Jugendliche und junge Erwachsene, insbesondere im Hinblick auf die Berufsorientierung)
2. Berufsvorbereitung (Motivation und Qualifikation von Jugendlichen und jungen Erwachsene für die Aufnahme und Absolvierung einer Ausbildung oder Beschäftigung),
3. Berufsausbildung (außerbetriebliche Ausbildungen, ausbildungsbegleitende Hilfen oder assistierte Berufsausbildungen)
4. Beschäftigung in unterschiedlichen Arbeitsprojekten von Jugendhilfeträgern

159
Q

Welche 5 Konsequenzen lassen sich für die sozialpädagogische Beratung ableiten?

A
  1. Diagnose im Sinne einer Ermittlung von Problemen und Ressourcen kann im Rahmen der sozialpädagogischen Beratung nur über gemeinsames Handeln erfolgen („teilnehmende Diagnose“).
  2. Um konkrete Hilfen zu erschließen, müssen Situationen umstrukturiert werden (z. B. durch die Erschließung materieller Ressourcen oder der Neudefinition sozialer Beziehungen).
  3. Konfrontation ist im Rahmen sozialpädagogischer Beratung nötig, um Selbsttäuschungen zu begegnen und hinter die Fassade „öffentlicher“ Problemartikulation zu sehen.
  4. Veränderungen können nur erzielt werden, wenn das Handlungsspektrum erweitert und trainiert wird. Beratung muss über eine rein sprachliche Ebene hinausgehen.
  5. Alltägliche Kontexte müssen in der Beratung aufgegriffen werden, damit sich Beratung darin realisieren kann.