Somatoviszerale Sensibilität Flashcards
Was ist ein adäquater Reiz?
- ein Reiz, der einen bestimmten Sensortyp optimal erregt
Was ist eine primäre Sinneszelle?
- Axon- oder Dendritenendigung einer afferenten Nervenfaser
- sensornahe Regionen der Nervenfaser besitzen spannungsabhängige Na+-Kanäle, über die ein AP ausgelöst wird
Beispiel: Geruchssensoren, Sensoren der somatoviszeralen Sensibilität (Spinalganglienzelle)
Was ist eine sekundäre Sinneszelle?
- spezialisierte Sinneszellen, die neuraler (Fotosensoren) oder nicht neuraler (Haarzellen des Innenohrs, Geschmackszellen) sein können
- sind nur mit Signaltransduktion betraut und über chem. Synapsen mit ihrer afferenten Nervenfaser verbunden
- Sensorpotenzial wird in Transmitterausschüttung übersetzt, die an der folgenden Nervenfaser ein AP auslöst
Was bedeutet Signaltransduktion?
- ein Prozess, bei dem ein biologisches Signal von einem Kompartiment in ein anderes übermittelt wird, wobei der Träger des Signals wechselt
- findet meist in der Zellmembran statt
- lösen eine Sequenz oder Kaskade enzymatisch vermittelter biochemischer Prozesse aus, münden durch Intrazellulärtransmitter
Was bedeutet Reiztransduktion?
- Umwandlung von extrazellulären Reizen in Sensorpotenzial
Was sind rezeptive Felder?
- ist das Gebiet, aus dem eine einzelne Sensorzell aktiviert werden kann
- primär: Gebiet, aus dem einzelne Sinneszellen ihre Infos erhalten
- sekundäre: Gebiet, aus dem mehrere Sinneszellen auf ein zentrales Neuron konvergieren
–> zentrale kann nicht diff. woher der Reiz kommt
–> räumliches Auflösungsvermögen ist abhängig von der Größe des rezeptiven Feldes
Was ist ein Rezeptorpotenzial?
- als Rezeptorpotenzial bezeichnet man die durch einen adäquaten oder inadäquaten Reiz innerhalb einer Sinneszelle erzeugten Änderung des Ruhemembranpotenzials (Depolarisation)
Was versteht man unter somatoviszeraler Sensibilität?
- Empfindungen, die durch Reizung der Sinnessensoren ausgelöst werden
(Ausgenommen sind die Sinnesorgane)
Was für Sinnesqualitäten besitzt der Tastsinn?
- Druck
- Berührung
- Vibration
–> Vermittlung über Mechanorezeptoren
Wodurch unterscheiden sich die Sinnesqualitäten des Tastsinns?
- funktionell durch ihr Adaptionsverhalten
–> Proportional oder Differenzialfühler
Was sind Mechanosensoren?
Druckfühler der Haut, reagieren auf Verformung
–> ausgehende Impulsrate ist proportional zur Reizstärke
Proportionalfühler
–> adaptieren an langanhaltende Reize langsam - SA-Sensoren
(slow adapting)
Was für unterschiedliche Mechanosensoren gibt es?
- Intensitätsdetektoren (Druck)
- Geschwindigkeitsdetektoren (Berührung)
- Beschleunigungsdetektoren (Vibration)
Was für unterschiedliche Intensitätsdetektoren (Drucksensoren) gibt es?
- Merkel-Zellen
- Ruffini-Körperchen
Worin unterscheinden sich Merkel-Zellen und Ruffini-Körperchen?
- Merkel: senkrechter, anhaltender Druck, SA-1-Sensoren, AP-Frequenz von Druckstärke und Geschwindigkeit der Druckänderung abhängig –> Mischung aus P/D-Sensoren
–> kleines Feld, gute Auflösung
- Ruffini-Körperchen: Scherkräfte und Dehnung, SA-2-Afferenzen –> Proportional der Druckintensität
bedeutsam bei Propriozeption und Enterozeption
–> rumliches Auflösungsvermögen ist geringer als das der SA-1-Afferenzen, großes Feld
Was sind Geschwindigkeitsdetektoren (Berührungssensoren)?
- sie registrieren die Geschwindigkeit, mit der sich ein Reiz ändert –> Differenzialfühler, RA-Sensoren (rapid adapting)
- Reiz wird in Form von Hautdeformation/Scherkräften wahrgenommen
- Geschwindikeit wird in Entladungsfrequenzen codiert
–> bei Reizbeginn: Entladung, bleibt der Reiz gleich, rasche Adaption (50-300ms)
- Hautkorrelat der Sensoren –> Meissner Körperchen
- kleines rezeptives Feld
- wichtig beim Tasten/Erkennen der Oberflächenbeschaffenheit