Skript Flashcards

1
Q

Welche Anlässe gibt es zur Unternehmensbewertung?

A
  • Indikative Wertermittlung
  • Kauf
  • Verkauf
  • Umwandlung
  • Tax Structuring
  • Brand Valuation
  • Shareholder Value maximization
  • Verschmelzung
  • Aufspaltung
  • Going Private
  • Going Public (IPO)
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2
Q

Unternehmensbewertungsanlässe abhängig vom Willen der Eigentümer und mit Eigentümerwechsel

A
1. Kauf oder Verkauf von Unternehmen
oder Unternehmensteilen
2. Börseneinführung
3. Kapitalerhöhung
4. Unternehmen als Sacheinlage
5. Abschluss eines Gewinnabführungs oder Beherrschungsvertrags
6. Eingliederung
7. Privatisierung
8. Eintritt eines Gesellschafters in eine Personengesellschaft
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3
Q

Unternehmensbewertungsanlässe abhängig vom Willen der Eigentümer und ohne Eigentümerwechsel

A
  1. Ermittlung der ökonomischen Gewinns
  2. Buchwertermittlung
  3. Zukunftsbezogene Publizität
  4. Wertorientierte strategische Planung
  5. Pretiale Lenkung des Verhaltens von Gesellschaftern über Erfolgsbeteiligung und Abfindungsklauseln
  6. Wertorientierte Vergütung von Managern
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4
Q

Unternehmensbewertungsanlässe unabhängig vom Willen der Eigentümer und mit Eigentümerwechsel

A
  1. Vermögensübertragung
  2. Verschmelzung
  3. Umwandlung
  4. Erbauseinandersetzung
  5. Ehescheidung
  6. Enteignung, Entflechtung
  7. Ausscheiden oder Ausschluss eines
    Gesellschafters auf einer Personengesellschaft
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5
Q

Unternehmensbewertungsanlässe unabhängig vom Willen der Eigentümer und ohne Eigentümerwechsel

A
  1. Sanierung
  2. Kreditwürdigkeitsprüfung
  3. Steuererklärung
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6
Q

Was sind die Einflussfaktoren für den Kaufpreis?

A
  • M&A Strategie und Prozessgestaltung
  • Kaufpreisfinanzierung
  • Bilanzierungspolitik
  • Rechtliche Restriktionen im laufenden Prozess
  • Aktuelle Unternehmenssituation
  • Psychologie
  • Informationspolitik
  • Transaktionsstruktur
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7
Q

Welche Bewertungsmodelle hatte man in den 60er Jahren?

A
  • Substanzwertmethode

- Kombinationsmethoden

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8
Q

Welche Bewertungsmodelle hatte man in den 70er/80er Jahren?

A

Ertragswertmethode

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9
Q

Welche Bewertungsmodelle hatte man Anfang/Mitte der 90er Jahren?

A

DCF-Methode

Entity- und Equity-Ansatz

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10
Q

Welche Bewertungsmodelle hatte man ab Ende der 90er Jahren?

A

APV-Ansatz der DCF-Methode

Multiplikator-Verfahren, Realoptionen

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11
Q

Was ist das Substanzwert/Reproduktionswertverfahren?

A

Was würde es kosten ein Unternehmen mit der gleichen Leistungsfähigkeit „auf der grünen Wiese“ am selben Standort komplett funktionsfähig mit Anlage- und
Umlaufvermögen, Kundenstamm und Firmen-Know-how neu zu errichten ?

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12
Q

Berechnung Substanzwert/Reproduktionswertverfahren?

A

Anschaffungs- oder Herstellungskosten
./. bislang auf AHK angefallene Abschreibungen
./. Fremdkapital
+ geschätzter Wert der immateriellen Güter
(Patente, Lizenzen, Rechte u.ä)
–> Substanzwert

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13
Q

Kritik an Substanzwert/Reproduktionswertverfahren?

A
  • Objektive Bewertung von Mitarbeiter, Qualität, Organisation, Kundenbeziehungen etc. schwierig!
  • Sinnvoll, wenn der überwiegende Teil des Unternehmensvermögens aus Immobilien und Anlagen besteht
  • Substanzorientierten Verfahren kommt in den letzten Jahren / Jahrzehnten in der Praxis der Unternehmensbewertung eine immer geringere Bedeutung zu
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14
Q

Was ist das Substanzwert / Liquidationswertverfahren?

A
  • Unterstellung, dass das Unternehmen aufgelöst wird
  • Endwertermittlung durch Addition der Verkaufserlöse der einzelnen Wirtschaftsgüter
  • Abzug von Schulden mit Ablösebeträgen
  • Abzug von Kosten der Liquidation (u.a. für Liquidator)
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15
Q

Schwierigkeiten des Substanzwert / Liquidationswertverfahrens?

A
  • Immaterielle Werte werden nicht berücksichtigt
  • Marktpreise für zahlreiche Wertgegenstände nicht ohne weiteres herleitbar
  • Realisierbare Preise abhängig vom zur Verfügung stehenden Zeitrahmen
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16
Q

Was ist das Grundkonzept der DCF- und Ertragswertmethode?

A
Bei Ertragswert- und DCF-Methode handelt es sich um zukunftsbezogene Gesamtbewertungsverfahren, die auf dem Barwertmodell der dynamischen
Investitionstheorie basieren (engl. Barwert = „Present Value“; DCF = Discounted Cash Flow-Methode)
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17
Q

Was sind die 2 Grundprinzipien der Investitionsrechnung?

A
  • Ein Euro heute ist mehr wert als ein Euro morgen (Zeitwert des Geldes)
  • Ein sicherer Euro ist mehr wert als ein riskanter Euro
  • -> Diskontierungssatz “r” muss das Risiko der Investition widerspielgeln und mit zunehmendem Risiko steigen
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18
Q

Schwierigkeiten beim Einsatz der DCF- und Ertragswertmethode

A
  1. Die Bestimmung eines geeigneten Diskontierungszinssatzes, der die Kapitalkosten risikoadjustiert und möglichst exakt repräsentiert.
  2. Prognose der zukünftig zu erwartenden finanziellen Überschüsse:
    - Je weiter in der Zukunft, desto ungenauer werden die Schätzungen
    - In der näheren Phase (ca. 3 bis 5 Jahre) können sie i.d.R. relativ
    „realitätsnah“ / „verlässlich“ bestimmt werden
    - In der ferneren Phase (ca. ab dem 6 Jahr) sind genaue Vorhersagen kaum noch möglich (abhängig von Branche, Geschäftsmodell etc.)
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19
Q

Unterschiede zwischen DCF- und Ertragswertmethode

A
  • Die DCF-Methoden verwenden als Zählergröße die zukünftigen abzuzinsenden („zu diskontierenden“) Einzahlungsüberschüsse (Cashflows) des Unternehmens (= z.B. Operative Jahresüberschüsse
    + Abschreibungen u. Rückstellungszuführungen ./. Erhöhungen des Working Capital-Bedarfs)
  • Bei der Ertragswertmethode werden als Zählergröße die zukünftigen abzuzinsenden Nettogewinne, die das Unternehmen seinen Eignern erbringt
    (i.w. Dividenden), zugrunde gelegt
  • Ein weiterer Unterschied liegt in der konzeptionellen Berechnung des Diskontierungsfaktors (siehe spätere Ausführungen)
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20
Q

Grundthese Ertragswertverfahren

A

Nur der zukünftige ausschüttbare Gewinn (die Dividende; in weiterem Sinne:
sämtliche Möglichkeiten der Fruchtziehung /Netto-CFs des Eigentümers aus dem Unternehmen) bestimmt den Wert eines Unternehmens. Ermittlung des Unternehmenswerts durch Diskontierung der an den/die Eigentümer ausschüttbaren Ergebnisse nach dem Muster

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21
Q
  1. Phase Erwartungswert des Ausschüttungsbetrages (Ertragswertverfahren)
A

Ermittlung der Betriebsergebnisse (üblicherweise der letzten drei Jahre) aus den Gewinn- und Verlustrechnungen des Unternehmens

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22
Q
  1. Phase Erwartungswert des Ausschüttungsbetrages (Ertragswertverfahren)
A

Bereinigung der Betriebsergebnisse um außerordentliche Erträge und Aufwendungen
- z.B. Veräußerungsverluste aus Verkäufen unter Buchwert, Sonderabschreibungen, Bewertungsabschläge, Renovierungsaufwand,
Spenden usw.
- z.B. Veräußerungsgewinne aus Verkäufen über Buchwert, nicht abzugsfähige Betriebsausgaben, Gewinnerhöhung aus der Auflösung
steuerfreier und auch stiller Reserven, Zulagen und Zuschüsse usw.

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23
Q
  1. Phase Erwartungswert des Ausschüttungsbetrages (Ertragswertverfahren)
A
  • Aus der Bereinigung der Bilanzen und GuVs ergibt sich die tatsächliche Ertragskraft des Unternehmens
  • Das durchschnittliche Ergebnis (meist arithmetisches Mittel der Vergangenheitsperioden; teilweise aber auch mit unterschiedlicher Gewichtung) wird als „nachhaltig erzielbares Betriebsergebnis“ bezeichnet und der Kapitalisierung mittels ewiger Rentenformel zugrunde
    gelegt
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24
Q

Was ist das Discounted Cashflow Verfahren?

A
  • „Das“ DCF-Verfahren, treffender die DCF-Verfahrensfamilie repräsentiert die
    gängige Unternehmensbewertungsmethode in der Bewertungspraxis
  • Ähnelt dem Ertragswertverfahren
  • Es werden nicht die ausschüttbaren Gewinne, sondern die zukünftigen Einzahlungsüberschüsse (Cashflows) auf den Bewertungsstichtag diskontiert
  • Diskontierung der Cashflows mithilfe eines Zinssatzes, der die gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten (Weighted Average Cost of Capital =„WACC“) eines Unternehmens widerspiegelt
  • Berücksichtigt über die Gewichtung der Eigen- und Fremdkapitalkosten das vom Verschuldungsgrad abhängige Risiko eines Unternehmens
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25
Q

Wozu dienen die Weighted avarage cost of capital (WACC)

A
  • WACC-Ansatz dient bei DCF-Analysen der Ermittlung der risiko-adjustierten Kapitalkosten, mit denen zukünftige (Nachsteuer-)Cashflows diskontiert
    werden.
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26
Q

Beispielhafte Lösungsmöglichkeiten des Zirkularitätsproblems (WACC):

A
  • Iteration: Schätzung MW des EK bzw. des FK, Errechnung der Kapitalkosten, Ermittlung eines vorläufigen GW. Letzterer wird für Berechnung Kapitalkostensatz verwendet. Fortsetzung solange bis geschätzter Wert (des MW des EK) = berechneter Wert
  • Zielkapitalstruktur: Vorgabe eines Verhältnisses von FKMW/EKMW. Künftig dann Konstanthaltung (!) mittels Finanzierungs-/ Ausschüttungs-/Investitionspolitik erforderlich. „Unternehmenswertorientierte
    Finanzierungspolitik“.
27
Q

Modell-Annahmen des CAPM

A
  • Homogene Erwartungen und gleiche Informationen
  • Ein-Perioden Modell
  • Aktienpreise können nicht von einem einzelnen Investor beeinflusst werden
  • Risikofreie Investitionsmöglichkeit (Zinssatz rf)
  • Keine Transaktionskosten und kostenlose Informationen
  • Keine (sonstigen) Marktimperfektionen wie z.B. Steuern
28
Q

Was sind die Aussagen des CAPM?

A
  • Das systematische Risiko (= Marktrisiko) lässt sich in einem Portfolio nicht wegdiversifizieren.
  • Das unsystematische Risiko (= unternehmensspezifisches Risiko) dagegen
    kann durch Portfolio-Diversifikation reduziert/minimiert werden.
  • In einem effizienten Markt hängt die Höhe der erwarteten Über-Rendite einer EK-Investition (Aktie) (Rendite über der Rendite einer risikolosen Anlage
    (Bundesanleihe)) direkt proportional vom „ß“ der Aktie ab. „ß“ ist eine Größe, die Auskunft darüber gibt, wie sich ein Wertpapier im Verhältnis zur Wertentwicklung des gesamten Marktportfolios („systematisches Risiko“)
    verhält – wie riskant es also im Vergleich zum Markt ist

Beta-Faktor = 0 -> Kein systematisches Risiko
Beta-Faktor misst die Sensitivität eines Wertpapiers auf Veränderung des Gesamtmarktes
Beta Faktor = 1 -> Gesamter Markt

29
Q

Verfahren des DCF:

Entity-Methode (Brutto-Verfahren):

A
  • Die Entity-Methode ist eines der Bruttoverfahren und die in der Praxis am weitesten verbreitete DCF-Methode zur Unternehmens- und EK-(Aktien-) Bewertung.
  • Bei Bruttoverfahren wird im ersten Schritt der Unternehmensgesamtwert (=Wert des Eigenkapitals + Wert des Fremdkapitals) berechnet und anschließend im zweiten Schritt um den Wert des Fremdkapitals gekürzt
  • Die Differenz ergibt den Wert des Eigenkapitals
  • Als Basis dient der Free Cash Flow (Brutto-Methode)
  • Für die Netto Methode dient der FTE als Basis
30
Q

Methodik Entity Methode (Brutto-Verfahren)?

A
  • Grundlage der Entity-Methode ist der Free Cashflow (FCF) nach (adaptierten) Steuern jedoch vor (d.h. ohne Berücksichtigung von) z.B. anfallenden Zinszahlungen und Dividenden
  • Der Free Cashflow ist der Zahlungsmittelüberschuss, der allen Kapitalgebern des Unternehmens (Eigenkapital- und Fremdkapitalgebern) zur Verfügung steht ( „Entity“
    = Gesamtheit der Anteilseigner)
  • Kapitalstruktur des Unternehmens wird also nicht berücksichtigt - es wird fiktiv von
    einem rein eigenkapitalfinanzierten Unternehmen ausgegangen
  • Allerdings: Berücksichtigung der Steuerersparnis w/Abzugsfähigkeit der Zinszahlungen durch die Berechnung der WACC-Fremdkapitalkosten i nach Steuern!
  • Unternehmenswert (EK + FK) = PV aller FCF vor FK- u. EK-Kosten der Prognoseperiode
  • Eigenkapitalwert = Unternehmenswert ./. Fremdkapitalwert
31
Q

Vorteil der Entity Methode?

A

In der Berechnung des Free Cashflows sind keine Zinsen und Dividenden enthalten, so dass zukünftig angenommene operative Cashflows unabhängig von der
Finanzierung sind und damit leichter prognostiziert werden können.

32
Q

Schritt 1 der Entity Methode:

A

Bestimmung des anzuwendenden Diskontierungszinssatzes (WACC):

  • Anzunehmende langfristige EK-/FK-Kapitalstruktur des Unternehmens?
  • optimale langfristige Kapitalstruktur des Unternehmens?
  • EK-Kosten?
  • FK-Kosten?
33
Q

Schritt 2 der Entity Methode:

A
  • Schätzung der für den Cashflow relevanten GuV- und Bilanzdaten
    während der detaillierten Prognose-Periode (meist die nächsten 3-5 Jahre)
  • Diese Daten liefert i.d.R. das Rechnungs- und Finanzwesen / strategische Planung bzw. das Management
  • Ggf. Modifizierung der Management-Daten durch den/die Analysten
34
Q

Schritt 3 der Entity Methode:

A

Berechnung FCF

35
Q

Schritt 4 der Entity Methode:

A

Bestimmung des „Terminal Value“ („TV“) zum Ende der Prognoseperiode (in diesem Fall: nach 5 Jahren) als Perpetuität ab Jahr 6 (Formel: C/(r-g))

36
Q

Schritt 5 der Entity Methode:

A

Berechnung des Eigenkapitalwertes bzw. des Wertes je Aktie:
- Addition: Barwerte der FCFs der Detail-Prognose-Periode + Barwert Terminal Value
- Soweit vorhanden: Addition sog. „Excess Assets“:
+ z.B. Liquidität, die nicht operativ genutzt wird
+ z.B. nicht betriebsnotwendiges Immobilienvermögen des Unternehmens
(Berechnung: Erlöse aus fiktivem Verkauf nach Steuern)
- Ergebnis: Unternehmensgesamtwert (UW = UW + UW )

Ges EK FK

  • Eigenkapitalwert = Unternehmensgesamtwert – Fremdkapitalwert
  • Wert je Aktie: Eigenkapitalwert / Anzahl der ausstehenden Aktien
37
Q

Verfahren des DCF:

Total Cashflow Ansatz (TCF) - Tax Shield

A

Unterschied zwischen FCF und TCF liegt in der Steuerbehandlung
- Der TCF Ansatz berücksichtigt die rechnerische Steuerersparnis („Tax Shield“), die sich aufgrund der steuerlichen Abzugsfähigkeit der Fremdkapitalkosten ergibt bei der Cashflow-Berechnung
- Tax Shield erhöht den FCF zum Total Cashflow und muss nicht bei der Bestimmung der gewichteten Kapitalkosten (als reduzierender Faktor)
berücksichtigt werden
- Basis ist der Flow to Equity (FTE)

38
Q

Verfahren des DCF:

APV-Methode (Brutto-Verfahren)

A
  • Basis ist der FCF
  • APV = Adjusted Present Value = Adjustierter Barwert
  • Variante des Brutto-Verfahrens
  • Kapitalstruktur eines Unternehmens beeinflusst die Bewertung, da Zinsänderungen die Steuerzahlungen des Unternehmens ändern
39
Q

Schritt 1 APV-Methode:

A

Der Marktwert des Gesamtkapitals wird unter der Fiktion vollständiger Eigenfinanzierung ermittelt (genau wie Entity-Methode)

40
Q

Schritt 2 APV-Methode:

A

Der Barwert des steuerlichen Vorteils, der aus der anteiligen Fremdfinanzierung resultiert, wird hinzuaddiert

41
Q

Schritt 3 APV-Methode:

A

Der Marktwert des Fremdkapitals wird abgezogen und man erhält den Marktwert des Eigenkapitals (genau wie Entity-Methode)

42
Q

Vorteil APV-Methode

A
  • Der Vorteil der APV-Methode liegt darin, dass sich Veränderungen der Kapitalstruktur nicht auf den Marktwert des Unternehmens VE (bei fiktiv reiner Eigenfinanzierung) auswirken, sondern nur auf die Höhe der - als getrennter Posten ausgewiesenen - Steuerersparnis (Tax Shield)
  • Damit können die Auswirkungen unterschiedlicher Verschuldungsgrade auf den Unternehmenswert explizit berücksichtigt werden, während bei der Entity-Methode eine Veränderung des Verschuldungsgrades immer eine
    Anpassung des WACC erfordert
43
Q

Verfahren des DCF:

Equity-Methode (Netto-Verfahren)

A
  • Bei der Equity-Methode handelt es sich um ein sog. „Netto-Verfahren“ (direkte Ermittlung des Werts des Eigenkapitals ohne „Umweg“ über den Unternehmensgesamtwert)
  • Verringert man den freien Cashflow um Zinszahlungen und Tilgungen sowie um Zahlungen an weitere Anspruchsberechtigte, die keinen Eigentümercharakter haben (Genußscheininhaber oder Inhaber von Vorzugsaktien haben keine Mitwirkung bei der Entscheidung zur Gewinnverwendung), ergibt sich der Flow to Equity (FTE)
  • Dieser bildet die Basis für die Equity Methode
  • Mit der Equity-Methode (Nettoansatz) wird der Wert des Eigenkapitals direkt berechnet
  • Die Equity-Methode diskontiert Cashflows, die allein dem Eigenkapitalgeber zufließen (= „Flow to Equity“)
  • Die Kapitalstruktur wird hierbei also berücksichtigt
  • Die Equity-Methode entspricht weitgehend der Ertragswertmethode
44
Q

Unterschied Equity zu Erwartswertmethode

A
  1. Diskontiert werden die den EK-Gebern zustehenden Cashflows (EquityMethode) und nicht die zur Ausschüttung zur Verfügung stehenden Betriebsergebnisse nach Steuern
  2. Diskontierung mit der risikoangepassten Renditeforderung der Eigenkapitaleigentümer
45
Q

Was sind die Unterschiede zwischen den einzelnen DCF-Methoden?

A

Wenn gelernt einfügen!!

46
Q

Was ist das Multiplikatorverfahren?

A
  • Mit Hilfe verschiedener Kennzahlen / Multiplikatoren (z.B. Bewertung als Vielfaches des Umsatzes, verschiedener Gewinngrößen, des Eigenkapitals
    etc.) soll die Bewertung verschiedener Unternehmen miteinander verglichen werden
  • Als Basis der Multiplikatorverfahren werden die Marktbewertungen (an die Börse gehender, bereits börsennotierter bzw. zeitnah verkaufter)
    Vergleichsunternehmen herangezogen
  • Populäre Methode, wird in nahezu allen veröffentlichten Unternehmensanalysen und Analystenstudien verwendet
  • Relativ einfach anzuwenden; erheblich weniger Annahmen als z.B. bei DCF Methoden
  • Relative Bewertungsansätze sind z.T. nur eingeschränkt anwendbar, aber
    eine sinnvolle und in der Praxis auch oft verwendete Ergänzung zu einer absoluten („stand-alone“) Bewertung
47
Q

Nachteile Multiplikatorverfahren?

A
  • Teilweise gestaltet es sich problematisch, geeignete Vergleichsunternehmen zu finden, da sich selbst Unternehmen derselben Branche hinsichtlich z.B.
    absoluter Größe, Wachstumsraten, Cashflows, Chancen und Risiken etc. deutlich voneinander unterscheiden können.
  • Die einfließenden Daten können durch unterschiedliche nationale Rechnungslegungsvorschriften oder gezielte Bilanzpolitik verzerrt sein.
48
Q

Verschiedene Verfahren des Multiplikatorverfahrens:

1. Comparable Company Approach (CCA)

A

(auch „similar public company method“) vergleichbare(s) börsennotierte(s)
Unternehmen als Referenzgröße (Marktpreis)

49
Q

Verschiedene Verfahren des Multiplikatorverfahrens:

Recent Acquisition Method (RAM)

A
  • Kaufpreise zeitnah realisierter Unternehmenstransaktionen als Referenzgröße
  • Referenzwert beinhaltet - im Gegensatz zum CCA – meist Aufschlag auf den Kaufpreis für die Erlangung einer Mehrheitsposition („Control Value“)
  • geeignete Alternative bei Mangel an börsennotierten Vergleichsunternehmen
50
Q

Verschiedene Verfahren des Multiplikatorverfahrens:

Initial Public Offerings Approach (IPOA)

A
  • Potentieller Kaufpreis leitet sich aus den Emissionspreisen in jüngerer Vergangenheit erstmals / neu notierter Unternehmen ab.
  • Rückschluss auf ein ganzes Unternehmen kann, da Börsenkurse den Zusatzwert einer Mehrheitsbesitz-Position nicht widerspiegeln, nur eingeschränkt gezogen werden.
51
Q

Wie ist der Ablauf der Bewertung durch das Multiplikatorverfahren?

A
  1. Analyse des Bewertungsobjekts (Geschäftsmodell, Werttreiber, Größe, Wachstumsdynamik, Profitabilität …)
  2. Auswahl geeigneter (börsennotierter) Vergleichsunternehmen („Peer Group“)
  3. Berechnung aussagekräftiger Multiplikatoren (Kurs/Gewinn, Kurs/Cashflow, Kurs/Umsatz, Kurs/Buchwert… – s. weiter unten) der Peer Group inkl.
    Durchschnitt und Median (= Mittelwert einer Zahlenreihe – je Hälfte der Zahlen sind kleiner bzw. größer als Median)
  4. Ermittlung des Unternehmenswertes
  5. Zu-/Abschlagskorrekturen (regelmäßig „subjektiv“)
52
Q

Was ist der Meistbeachteter und wichtigster Multiplikator?

A

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) stellt dar, mit welchem Vielfachen der Jahresüberschuss (= Nettogewinn) bewertet wird
- Basisgröße: der geschätzte Nachsteuer-Gewinn
(des Gesamtunternehmens bzw. des Gewinns je Aktie)
des laufenden, nächsten bzw. übernächsten Jahres (DVFA ?)
- Wie oft ist der Nachsteuer-Gewinn im Aktienkurs enthalten?

53
Q

Wie kann man den Enterprise Value noch bezeichnen?

A

Vereinfacht kann man den Enterprise Value als den Wert bezeichnen, den jemand zahlen müsste, um ein Unternehmen frei von Nettofinanzschulden zu kontrollieren

54
Q

Kritik Einzelbewertungsverfahren

A

Scheitern oft an der praktischen Durchführbarkeit (fehlende Marktpreise)

55
Q

Kritik Ertragswertverfahren?

A

Hat sich dem DCF-Equity-Ansatz angenähert: abnehmende Relevanz

56
Q

Kritik DCF Verfahren

A
  • Vorherrschende „Verfahrensfamilie“, da methodisch „sauberster“ Ansatz
  • Problem: Prognosequalität, (extrem) hoher Einfluss des Terminal Value (und damit der Abzinsungssätze bzw. Annahmen zu „ewiger“ Wachstumsrate); ergänzend sind
    möglichst Sensitivitätsanalysen durchzuführen
57
Q

Kritik Multiplikatorverfahren

A
  • Plausibilisiert fundamental hergeleitete Unternehmenswerte mit Marktpreisen an Börse gehender / börsennotierter / zeitnah verkaufter Unternehmen, aber:
  • Unterschiedliche Bilanzierungspraktiken u.U. Vergleich Äpfel mit Birnen
  • Interpretation der Daten möglicherweise unklar
58
Q

Vorteil der Discounted Cash Flow Methode

A

Der Cashflow ist eine Größe, die unabhängiger von Bilanzierungs - und Bewertungsmaßnahmen ist (teil-)neutralisiert die Wirkung bilanzpolitischer Maßnahmen)

59
Q

Wann eignet sich die Discounted Cash Flow Methode besonders?

A

Eignet sich besonders bei Gesellschaften, deren zukünftige Entwicklung sich wesentlich von der Vergangenheit unterscheidet (allerdings wird
konstante Kapitalstruktur unterstellt)

60
Q

Weshalb ist die Bewertung mit der Discounted Cash Flow Methode aussagekräftiger als mit der Ertragswertmethode?

A

Weil unterschiedliche Bilanzierungspraktiken ausgeglichen werden

61
Q

Aus welchen 3 Komponenten besteht die WACC-Formel?

A

Die WACC-Formel besteht aus 3 Komponenten, die alle vom Bewerter geschätzt werden müssen:

  • Die langfristige Kapitalstruktur des Unternehmens
  • Die EK-Kosten (werden üblicherweise über das Capital Asset Pricing Model (CAPM) ermittelt)
  • Die FK-Kosten (werden über die vorhandenen Schuldenpositionen ermittelt)
  • Es wird der jeweilige zukünftig-langfristige Anteil von EK und FK (in %) an der Kapitalstruktur des Unternehmens geschätzt
  • Die %-Anteile von EK und FK müssen zusammen stets 100% ergeben
  • Die Gewichtung von EK und FK erfolgt auf Basis ihrer Marktwerte
62
Q

Was ist das unsystematische Risiko?

A

Unternehmensspezifisches Risiko

63
Q

Was ist das systematische Risiko?

A

Marktrisiko