Skript 4 Flashcards
Definition “Anwendungssystem”:
- Ein System das alle Programme beinhaltet, die als
Anwendungssoftware für ein konkretes betriebliches Aufgabengebiet
entwickelt, eingeführt und eingesetzt werden - Hinzu kommen die Daten, welche von der Anwendungssoftware genutzt
werden, sowie die IT-Infrastruktur, auf der die Software läuft
Zwecke von Anwendungssystemen
- Anwendungssystem werden für die Zwecke eines bestimmten
Unternehmens (oder Unternehmen-Typs) entwickelt und implementiert - Anwendungssysteme kommen in einem oder in mehreren Unternehmen zum
Einsatz - In einem Unternehmen gibt es nicht ein Anwendungssystem, sondern eine
größere Anzahl an parallel eingesetzten Anwendungssystemen - Beispiele von Anwendungssystemen:
- Rechnungswesen (Buchhaltung, Kostenrechnung etc.)
- Personalwesen
- Logistik
- Verkauf/Vertrieb
- Marketing
Definition „Informationssystem“:
Bei einem Informationssystem handelt es sich um sozio-technische
Systeme, die menschliche und technische Komponenten umfassen und zum
Ziel der optimalen Bereitstellung von Information und Kommunikation nach
wirtschaftlichen Kriterien eingesetzt werden
Merkmale von Informationssystemen sind:
- Offen: Interaktion mit der Umwelt
- Dynamisch: Veränderung der Systemelemente
- Komplex: Große Anzahl von Komponenten und Beziehungen
Ziele von Informationssystemen:
- Informationsbedarf zur Erfüllung betrieblicher Aufgaben befriedigen
- Produktivität erhöhen
- Aufgabenerledigung beschleunigen
- Informationsfluss vereinfachen und optimieren
- Wettbewerbsvorteile erzielen
Definition „betriebliches Informationssystem“:
Unter einem betrieblichen Informationssystem versteht man:
- Im engeren Sinn die Gesamtheit aller Programme, d. h. die
Anwendungssoftware und die zugehörigen Daten für ein konkretes
betriebliches Aufgabengebiet - Im weiteren Sinn zusätzlich die für die Nutzung der
Anwendungssoftware benötigte Hardware und Systemsoftware, die
Organisationsstruktur des Unternehmens (Hierarchieebenen) und
auch die Benutzer, die diese Systeme bedienen
Aspekte betrieblicher Informationssysteme:
Bei einem betrieblichen Informationssystem stehen die folgenden Aspekte im
Vordergrund:
- Unterstützung von Geschäftsprozessen
- Mehrere Benutzer
- Benutzer an verschiedenen Orten
- Gemeinsame Nutzung und Bearbeitung derselben Daten
Aufgabe betrieblicher Informationssysteme:
- Informationsinfrastruktur des Unternehmens so gestalten, dass sie einen
möglichst hohen Beitrag zum Unternehmenserfolg leistet - Erfolg ist als Zielerreichungsgrad definiert und wird vom Unternehmens-
Management festgelegt - Damit ist der Einsatz von IT durch erwerbswirtschaftliches Prinzip begründet,
nach dem bei gegebener Leistung die Kosten für Leistungserstellung
reduziert werden sollen - In der Regel sind Kosten nicht direkt, sondern über den Aufwand zu
beeinflussen - Es wird zwischen Verrichtungs- und Kommunikationsaufwand unterschieden
Verrichtungsaufwand
Zeitbedarf für die Durchführung eines Arbeitsvorgangs
- Reduzierung durch Automatisierung von Routineaufgaben
- Bei Standardsoftware ist hier das Automatisierungspotential weitgehend
ausgeschöpft
Kommunikationsaufwand
Zeitbedarf von Kommunikationsprozessen zwischen zwei Vorgängen
- Hier besteht noch Potential für Kostensenkung
- Häufig: Integration arbeitsteiliger Aufgaben auf weniger Arbeitsplätze
- Dabei wird zwischen horizontaler und vertikaler Integration unterschieden
Folgen fehlender Informationssystemplanung
- Anforderungen wachsen ständig
- Information deshalb wichtigste Ressource für maximale Zielerreichung der
Unternehmen - Fehlende oder mangelhafte Informationssystemplanung verursacht deshalb:
Fehlende Abgrenzungen
Mangelhafte Schnittstellendefinition
Koordinationsprobleme
Qualitätsanforderungen unklar oder gar nicht definiert
Mangelhafte Methoden- und Fachgebietskenntnisse
Notwendigkeit eines integrierten Vorgehensmodells
Wachsende Bedeutung von Informationssystemen
- Es besteht eine wachsende gegenseitige Abhängigkeit zwischen der
Unternehmensstrategie, der Organisationsstruktur und den
Geschäftsprozessen auf der einen Seite und der Software, Hardware,
Datenbanken und Telekommunikationseinrichtungen auf der anderen Seite. - Eine Änderung einer dieser Komponenten erfordert häufig Änderungen an
anderen Komponenten - Diese Beziehung beeinflusst die langfristige Planung maßgeblich
- Was ein Unternehmen in fünf Jahren tun möchte, hängt häufig davon
ab, was sein Informationssystem dann leisten kann
Was ist eine Integration?
- Das Wort Integration (von lat. integer bzw. griech. entagros = unberührt,
unversehrt, ganz), zu deutsch Herstellung eines Ganzen, bezeichnet - in der Betriebswirtschaft das Zusammenfassen von Betrieben unter einer
einheitlichen Unternehmensführung: - horizontale Integration (Betriebe gleicher Produktionsstufe)
- vertikale Integration (Betriebe mit vor- und nachgelagerten Erzeugungsstufen
eines Produktes) - laterale Integration (Betriebe unterschiedlicher Produktionsstufen und Branchen)
- in der Informatik im Datenmanagement das Zusammenfassen von Daten aus
unterschiedlichen Quellen in einem Datenlager (data warehouse) (physische
Datenintegration) und das Zusammenführen von verschiedenen lokalen
Datenbankschemata zu einem föderierten globalen Schema (logische
Datenintegration) - In der Wirtschaftsinformatik: Verknüpfen von Menschen, Aufgaben und Technik zu
einer Einheit
Integrationsarten
- Horizontale Integration
- Vertikale Integration
- Funktionsintegration
- Datenintegration
- Laterale Integration