Semester 3 Flashcards
Kriminalbiologie
Forschungsgebiet zur Todesermittlung,
beschäftigt sich mit körperlichen und genetischen Merkmalen eines Straftäters / Opers
Polymorphismus
die Vielfältigkeit
Sequenzvariation
Postmortale Bildgebung
alle bildgebende Verfahren, die der p.m Befunderhebung / Dokumentation sowie Diagnosefindung und der Feststellung der Todesursache
Äquivalenztheorie
Jede Bedingung ist im strafrechtlichen Sinn als kausal anzusehen, die nicht hinweggedacht werden kann, ohne dass nicht auch der Erfolg entfiele
Todesflecken
Livores Menge der umgelagerten Flecken -> Zeitpunkt der postmortalen Lageänderung Auftreten nach 20-30 min wegstreichbar 3-4h kräftiger Fingerdruck verdrängbar 20-30h
Spurenverursacher
alle Subjekte oder Objekte die kriminalistisch verwertbare Veränderungen bewirkt haben
Spurenträger
Ort oder Gegenstand, an dem sich Spuren befinden oder deponiert wurden
besondere kriminalistische Bedeutung des Blutes
- häufig Blutspuren infolge äußerer Einwirkungen auf den menschlichen Körper
- Auswertung ermöglicht eine Rekonstruktion des Tathergangs
- liefert Hinweise zur Ermittlung oder Überführung des Tatverdächtigen
Blutspuranalyse
bloodstain pattern analysis; BPA
beschäftigt sich mit der Physik des Blutes und Blutspuren an Tatorten mittels visueller Mustererkennung
- Phänomenologische Betrachtung
- > Form und Verteilung
- ermöglicht Rekonstruktion des Tatgeschehens
- Ergänzung durch molekularbiologischen Analyse zur Identifizierung der Beteiligten
Blut
- lat sanguis
- “flüssiges Gewebe”; “flüssiges Organ”
- Transportorgan
- mit allen Körperregionen im Austausch
- 7-8 % des Körpergewichts (4,9 - 5,6L)
- 55% flüssig (Plasma)
- 45% fest (Blutzellen)
Blutplasma
- 90% Wasser
- 7 % Proteine
- > Stofftransport, Immunabwehr, Aufrechterhaltung PH-Wertes und osmotischen Drucks
- 2% Ausgangsstoffe/Abbauprodukte des Stoffwechsels
- > Hormone, Vitamine, Nährstoffe, gelöste Gase
- 1% Elektrolyte (Ionen)
Serum
Plasma ohne Gerinnungsfaktor Fibrinogen
Rote Blutkörperchen
- Erythrozyten
- 96%
- 120 Tage
- kernlos (markantes AussehenI
- enthält Protein / Hämoglobin
weiße Bluttkörperchen
- Leukozyten
- 3%
- Tage bis Jahre
- 3 Arten
- Granulozyten und Monozyten
- Lymphozyten
Granulozyten und Monozyten
unspezifische Immunabwehr
Lymphozyten
spezifische Immunabwehr
Thrombozyten
- Blutplättchen
- 1%
- 8-12 Tage
- kleinste Blutzelle
- dienen der Blutstillung (Adhäsion und Aggregation)
Hämatokritwert
Anteil der Erythrozyten am Gesamtvolumen des Blutes
-entspricht auch etwa dem Zellenvolumen
Ursachen für Veränderung des Hämatokritwertes
- innere oder äußere Blutungen
- Dehydratation (Flüssigkeitsverlust)
- verminderte Erythrozytensynthese / beschleunigter Erythrozytenabbau (organisch, genetisch oder krankheitsbedingt)
- veränderte Umweltbedingungen
- Sport / Erholung
Serologie
Wissenschaft und Lehre von in vitro ablaufenden Antigen-Antikörper-Reaktionen
- Teilgebiet der Immunologie
- befasst sich mit Blut und anderen Körperflüssigkeiten (Speichel,Sperma)
- bestimmt An-/Abwesenheit von Antigenen-/körpern in jenen Flüssigkeiten
Aufgaben von Serologen
- Blutgruppenbestimmung
- Vaterschaftstests
- DNA-Profile
AB0-System
klassische Einteilung der Blutgruppen (A, B, AB, 0)
Blutgruppe 0
- keine Antigenmerkmale
- Antikörper (Anti-A & Anti-B)
Blutgruppe AB
- Antigenmerkmale ( A und B)
- keine Antikörper
Blutgruppe B
- Antigenmerkmale (B)
- Antikörper (Anti-A)
Blutgruppe A
- Antigenmerkmale (A)
- Antikörper (Anti-B)
Antigenmerkmale
- legen Blutgruppe fest
- lösen Immunantwort aus
Rhesus-System
- zusätzlich für Geburtshilfe notwendig ( Blutunverträglichkeit Mutter - Kind)
- ähnlich wie AB0- System (auch auf Erythrozyten, mehrere Antigene (C,D,E)
- “Rhesusfaktor”
“Rhesus-Faktor”
- nur D-Antigen sehr stark immunogen
- mit D-Antigenen (D) = “Rh positiv” -> RH/+
- ohne D-Antigene (d) = “Rh negativ” -> rh/-
Blutgruppen-/Unverträglichkeitstests
- Antigen-Antikörper-Reaktion = Unverträglichkeit
- Verklumpung
- Hämolyse
- mehr als 95% Verwechselung ?????????zurückzuführen
Dominant-rezessive Vererbung (nach Gregor Mendel)
- Uniformitätsgesetz
- Spaltungsgesetz
- Unabhängigkeitsgesetz
Uniformitätsgesetz
Nachkommen homozygoter Individuen sind phänotypisch untereinander gleich
-> autosomal-dominate Vererbung
- Spaltungsgesetz
Nachkommen mischerbiger Individuen spalten sich phänotypisch in bestimmtem Zahlenverhältnis auf
-> autosomal-rezessive Vererbung
- Unabhängigkeitsgesetz
Kreuzt man Individuen mit mehreren Merkmalen (Größe, Farbe, etc), so werden diese Merkmale frei kombiniert und unabhängig voneinander nach dem 2. Gesetz vererbt
Vererbung der Blutgruppen
AB0-System
- A und B sind kodominant
- A und B dominant über 0
Rh-Faktor
- dominante Vererbung
Viskosität
beschreibt die Stärke der Reibung innerhalb einer Flüssigkeit, die auftritt, wenn die einzelnen Teilchen der Flüssigkeit gegeneinander verschoben werden
Sie ist von Art und Stärke der Kohäsionskräfte zwischen den Teilchen abhängig
Wasser -> geringe Viskosität
Honig -> hohe Viskosität
newtonische Flüssigkeit
- Zusammensetzung (konst)
- Temperatur -> dyn Viskosität
Blutviskosität
- zusätzlich abhängig von Strömungsbedingung
- auch : apparenter / scheinbarer Viskosität
Strömungsgeschwindigkeit
gering:
- Aggregatbildung der Erythrozyten (Geldrollen)
- > erhöhte Viskosität
hoch:
- Auflösen der Eythrozytenaggregate durch Auseinanderwirbeln;
- Erythrozyten rotieren im strömenden Blut
sehr hoch :
- Erythrozyten richten sich stromlinienförmig aus
- > hydrodynamische Strömung verringern
- bilden Geschoss-/Pantoffelform
Faktoren der Strömungsgeschwindigkeit im Blut
- Temperatur (kann ignoriert werden -> relativ konstant)
- Hämatokritwert ( je mehr Zellen im Blut, desto visköser)
- Plasmaproteine
- Gefäßradius
- Faraeus-Lindqvist-Effekt
- Faraeus-Effekt
Plasmaproteine (Strömungsbedingung)
- einige Plasmaproteine verursachen Aggregation der Erythrozyten
- > größere Oberfläche
- > mehr Reibung
- > erhöhte Viskosität
z.B Fibrinogen (Gerinnungsfaktor)
Gefäßradius (Strömungsbedingung)
- Erythrozyten fließen bevorzugt im Axialstrom der Gefäße (Axialmigration)
- geringe Geschwindigkeitsunterschiede -> geringe Reibung
- zellfreier Plasmarandsaum in der Nähe der Gefäßwand
- starke Reibung -> langsamere Strömung
- puffert Reibung zw Erythrozyten und Gefäßwand
Faraeus-Lidqvist-Effekt
Die scheinbare Viskosität nimmt mit sinkenden Gefäßdurchmesser ab
- minimale Viskosität ~ Plasmaviskosität
- bei Gefäß ca 6-8 um ( Durchmesser Erythrozyten)
- Erythrozyten fließen hintereinander im schnellen Axialstrom
Faraeus-Effekt
In den Mikrogefäßen ist der Hämatokrit im fließenden Blut verringert
Oberflächenspannung
Die Oberflächenspannung ist definiert als die Kraft F pro Länge l, die über jede Linie einer Oberfläche wirkt und die Oberfläche zusammenzieht
- verursacht energetisch günstigsten Zustand
- an Festkörpern ablaufend : Tropfenform
- in Luft Kugel
Ursache Oberflächenspannung
ungleiche Wechselwirkungskräfte
- im Inneren gleichgroße Kohäsionskräft zw Flüssigkeitsmolekülen
- heben sich gegenseitig auf -> resultiernde Kraft =0
- an Oberfläche Adhäsionskräfte zw Molekülen verschiedener Medien
- schwächer als Kohäsionskräfte -> Kraft nach innen > Kraft nach außen
-je kleiner die Oberfläche desto geringer die nötige Kraft
Dichte (homogene Stoffe)
Dichte = Masse / Volumen
Dichte (inhomogene Stoffe)
mittlere Dichte = Gesamtmasse / Gesamtvolumen