Semantische Unbestimmtheit Flashcards
1) allgemein
= zwischen Form + Inhalt besteht kein 1:1 Verhältnis –> ermöglicht Offenheit der Sprache
= früher: Sprachtheorie soll eindeutige Sprache produzieren –> heute ungültig
= wird auch als Unterspezifikation bezeichnet
2) Auftreten in 3 Formen
- Kontextabhängigkeit:
= alle sind Kontext abhängig –> Bsp: Ball = Spielgerät, Tanzveranstaltung –> semantischer Gehalt wird erst durch Kontext klar; Zeigewörter wie da, dort, der,… –> ohne Kontext leer (Bsp: Brief im Briefkasten mit Treffpunkt); bewertende Wörter auch kontextabhängig (z.B. gut, schlecht, groß,…); Polysemie + Homonymie; durch Kontext wird semant. Unbestimmtheit aufgehoben - Vagheit:
= Aufhebung nicht durch Kontext –> Semant. Unbestimmtheit bleibt; 3 Untergruppen: relative Wörter (z.B. oft, häufig, viel –> lassen alternative Interpretation zu), überlappende Wörter (z.B. Farbwörter –> haben Kernbereich + unbestimmte Übergangszone), punktuelle Wörter (z.B. kreisförmig –> klar definiert aber im Alltag abweichend verändert) - Mehrdeutigkeit:
= kann in verschiedenen Formen auftreten –> Polysemie (z.B. einmischen –> mehrere Bedeutungsvarianten) + Homonymie + Homophonie (gleich klingende Wörter mit unterschiedlicher Schreibweise) + Homographie (gleiche Schreibweise aber unterschiedliche Aussprache); werden durch Kontext aufgelöst
3) Polysemie vs. Homonymie
Polysemie:
= Reguläre Mehrdeutigkeit –> mehrere Bedeutungsvarianten werden verbunden (z.B. Blatt = 1. am Baum; 2. Papier; 3. Sägeblatt,… –> verschiedene Semene); historischer Zusammenhang wird ignoriert –> gehört nicht zum Kontext der Muttersprache; keine Unterscheidung in enge der Beziehungen
Homonymie:
= Gleichnamigkeit –> liegt vor, wenn Ausdruck wesentlicher grammatischer Unterschiede aufweist (z.B. Kiefer = 1. Baum; 2. Körperteil –> Genus hier grammat. Unterschied); Unterschied kann Artikel, Plural, Wortart, unterschiedliche Akzente sein
4) Beispiele
siehe Aufzeichnungen