Schwerpunktthemen und Best of Flashcards

1
Q

Was versteht man unter dem Hellfeld von Kriminalität?

A

Amtlich registrierte Kriminalität, wie sie von den Strafverfolgungsbehörden entdeckt wurde

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2
Q

Was versteht man unter dem Dunkelfeld der Kriminalität?

A

Der Polizei nicht bekannt gewordenen Kriminalität

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3
Q

In welche 2 Kategorien lässt sich das Dunkelfeld der Kriminalität aufteilen und was bedeuten diese?

A
  • Absolutes Dunkelfeld: Alle Straftaten, die weder polizeilich erfasst sind noch durch Dunkelfeldforschung aufgehellt werden können
  • Relatives Dunkelfeld: Alle Straftaten, die durch Dunkelfelduntersuchungen erfassbar sind
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4
Q

Was ist das Ziel des kognitiven Interviews?

A

Verbesserung der Gedächtnisleistung (Qualität und Quantität)

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5
Q

Wovon wird der Umfang und die Zuverlässigkeit eines Zeugenberichts beeinflusst?

A

von der Effizienz des Gedächtsnisabrufs

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6
Q

Durch welche 4 Erinnerungshilfen definierten Geiselman & Fisher (1984) das “Kognitive Interview”?

A
  1. Mentales Zurückversetzen in den Wahrnehmungskontext
  2. Aufforderung an die Befragten, alles zu berichten, was ihnen einfällt
  3. Schilderung in unterschiedlichen Reihenfolgen
  4. Schilderung der Ereignisse aus unterschiedlichen Perspektiven
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7
Q

Wofür sind folgende Punkte Beispielhaft?

  • Entspannte Sitzhaltung, Vermeidung von Anzeichen von Anspannung
  • Blickkontakt
  • Langsam sprechen, kurze Sätze
  • Aktives Zuhören
  • Nicht unterbrechen
  • Pausen zulassen und aushalten
  • Gesprächseinstieg mit neutralen Themen
  • Erwartung kommunizieren (detaillierte Angaben, Konzentrationsbemühen, Anstrengung)
A

Dynamische Kommunikationsprozesse im kognitiven Interview

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8
Q

Aus welchen 3 Teilen besteht das “erweiterte kognitive Interview?

A
  1. Erinnerungshilfen
  2. Dynamischer Kommunikationsprozess
  3. Gesprächsführung
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9
Q

Was sind die 4 Eingangsmerkmale des §20 StGB? (Schuldunfähigkeit wegen seelischer Störung)

A
  1. Krankhafte seelische Störung
  2. Tiefgreifende Bewusstseinsstörung
  3. Intelligenzminderung
  4. Schwere andere seelische Störung
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10
Q

§20 StGB Eingangsmerkmale

Welche Störungen fallen unter das 1. Eingangsmerkmal: Krankhafte seelische Störung? (Defnition + 3 Bsp.)

A
  • Alle Krankheiten und Störungen mit organischer Ursache
  1. Körperliche Begründbare Psychosen
  2. Substanzmittelintoxikationen und körperliche Abhängigkeiten
  3. Epileptische Erkrankungen
  4. Genetisch Bedingte Erkrankungen (z.B. Trisomie)
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11
Q

§20 StGB Eingangsmerkmale

Was fällt unter das 2. Eingangsmerkmal: Tiefgreifende Bewusstseinstörung?

A
  • nur bei psychisch gesunden Menschen zu diskutieren (ohne psychiatrische Diagnose)
  • Bewusstseinsveränderung mit erheblicher Einengung der psychischen Funktionsfähigkeit
  • Extreme Belastungssituationen mit affektiver Komponente (Wut, Angst, Eifersucht)
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12
Q

Welches Eingangsmerkmal nach §20 StGB könnte hier zutreffen?

Extreme Eifersucht, die plötzlich ausbricht und den Täter “mitreißt”

A
  1. Eingangsmerkmal: Tiefgreifende Bewusstseinstörung
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13
Q

Wofür sind folgende Punkte Beispielhaft?

  • Keine Bewertung von Handlungen („Das muss ja schlimm gewesen sein.“
  • Keine Bewertung von Personen („Das ist ja ein unmögliches Verhalten.“)
  • Keine Vorwürfe an befragte Person („Warum haben Sie das nicht schon früher gesagt?“)
  • Für Bemühungen loben, aber keine Inhalte verstärken
A

Gesprächsführung im kognitiven Interview

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14
Q

§20 StGB Eingangsmerkmale

Was fällt unter das 3. Eingangsmerkmal: Intelligenzminderung?

A
  • Störung der Intelligenz ohne nachweisbare organische Grundlage
  • IQ-Wert >70 (mind. 2 SD)
  • zusätzlich relevante Einschränkungen der Funktionsfähigkeit
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15
Q

§20 StGB Eingangsmerkmale

Was fällt unter das 4. Eingangsmerkmal: Schwere andere seelische Störung (3 Bsp.)

A

Sammelbergriff / Resterampe

  • Persönlichkeitsstörungen
  • Paraphile Störungen
  • Abhängikeiten (nicht körperlich, zB Spielsucht)
  • Impulskontrollstörungen
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16
Q

§20 StGB Eingangsmerkmale

Was bei jedem Eingangsmerkmal zu beachten?

A
  • Spezifität / Zusammenhang mit der inkriminierten Tat ist entscheidend
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17
Q

Was sind die 5 Schritte des Mehrstufigen Vorgehens der Schuldfähigkeitsbegutachtung?

A
  1. Diagnosestellung nach ICD-11 / DSM-5
  2. Beurteilung der Schwere
  3. Zuordnung zu den Eingangsmerkmalen
  4. Beurteilung der Einsichtsfähigkeit
  5. Beurteilung der Steuerungsfähigkeit
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18
Q

Mehrstufiges Vorgehen der Schuldfähigkeitsbegutachtng

Was versteht man unter dem Schritt Prüfung / Beurteilung der Einsichtsfähigkeit?

A
  • Ist der Proband in der Lage das Unrecht der Tat einzusehen?
  • Wenn nein, Schuldunfähigkeit (keine weitere Prüfung)
  • (Intellektuele Einbußen, psychotische Realitätsverzerrung)
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19
Q

Mehrstufiges Vorgehen der Schuldfähigkeitsbegutachtng

Was versteht man unter Prüfung / Beurteilung der Steuerungsfähigkeit?

A
  • War der Proband in der Lange nach der Einsicht zuhandeln? Hätte er überhaupt anders Handeln können?
  • Gestörte Handlungsmöglichkeiten aufgrund der Störung
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20
Q

Was würde für eine beeinträchtigte Steuerungsfähigkeit sprechen? (Persönlichkeitsstörungen)

A
  • Konflikthafte Zuspitzung und emotionale Labilisierung in der Zeit vor dem Delikt
  • Abrupter implushafter Tatablauf
  • Relevante konstellative Faktoren (z.B. Alkoholintoxikation)
  • Enger Zusammenhang zw. Persönlichkeit und Tat
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21
Q

Was würde gegen eine beeinträchtigte Steuerungsfähigkeit sprechen? (Persönlichkeitsstörungen)

A
  • Tattvorbereitung
  • Planmäßiges Vorgehen
  • Fähigkeit zu warten etc.
  • Komplexer Handlungsablauf
  • Vorsorge gegen Entdeckung
  • Möglichkeit anderen Verhaltens unter vergleichbaren Umständen
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22
Q

Welche 3 Formen Maßregel kann man unterscheiden?

A
  1. § 63 StGB: Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus
  2. § 64 StGB: Unterbringung in einer Entziehungsanstalt
  3. § 66 StGB: Unterbringung in der Sicherungsverwahrung
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23
Q

In welche Form der Maßregel kommen Personen mit einem hohen Rückfallrisiko und einer vollen Schuldfähigkeit?

A

Sicherungsverwahrung

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24
Q

In welche Form der Maßregel kommen Personen mit einem hohen Rückfallrisiko und einer verminderten Schuldfähigkeit nach § 21 StGB ?

A

Forensische Psychiatrie

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25
Q

In welche Form der Maßregel kommen Personen mit einem hohen Rückfallrisiko und einer Schuldunfähigkeit nach § 20 StGB?

A

Forensische Psychiatrie

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26
Q

Was ist die entscheidenste Unterbringungsvoraussetzung für den Maßregelvollzug?

A

“Gefährlichkeit”

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27
Q

Definiere “Kriminalprognose”

A

Wissenschaftlich fundierte Wahrscheinlichkeitsaussage über das Risiko einer (erneuten) strafrechtlich relevanten Handlung

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28
Q

Was ist ein Rückfall?

A

erneute strafrechtliche Handlung oder auch Wiederverurteilung

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29
Q

Was sind empirisch gesicherte Risikofaktoren bei Sexualstraftätern nach Hanson & Morton-Bourgon (2005)? (7)

A
  1. Alkoholmissbrauch
  2. Intimitätsdefizite
  3. Paraphile Interessen
  4. Antisozialität
  5. Sexuelle Dranghaftigkeit
  6. Impulsivität
  7. Negative Einstellungen
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30
Q

Wie hoch ist die Rückfallwahrscheinlichkeit für Hands-On Delikte beim Konsum von Missbrauchsabbildungen?

A

Geringes Risiko (1-6%)

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31
Q

Wofür sind die Punkte Beispielhaft?

  • Verurteilung aufgrund der Herstellung von Missbrauchsabbildungen
  • Konsum von Missbrauchsdarstellungen von Jungen
  • Hohe Anzahl von Mussbrauchsdartellungen der Schwere 7 oder höher auf der COPINE Skala
  • Unter 24 Jahren bei ersteren straferechtlichen Verurteilung
  • Gewaltätige Vordeliquenz
  • Anzahl gewaltätiger Vordeliquenz
A

Risikofaktoren für eine höhre Rückfallwahrscheinlichkeit für Hand-On Delikte beim Konsum von Missbrauchsabbildungen

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32
Q

Was versteht man unter Therapiefähigkeit?

A

Kognitive und sprachliche Möglichkeiten, Behandelbarkeit bestimmster Störungsbilder (Psychopathie…)

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33
Q

Was versteht man unter Therapiebedürtigkeit?

A

Beeinträchtigung in Erleben, Denken, Verhalten aufgrund persönlicher Entwicklung, die Delinquenz fördern

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34
Q

Was ist das Ziel der Tathergangsanalyse?

A

Herleitung einer individuellen Delikthypothse

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35
Q

Was ist eine Delikthypothese und aus welchen 3 Teilen ergibt Sie sich?

A

Eine individuelle Kriminaltheorie
1. Analyse der Täterpersönlichkeit
2. Analyse der Tatsituation
3. Analyse des Tatgeschehens

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36
Q

Was ist hier abgebildet?

A

Idiografisches Prozessmodell zur Delikthypothese (=individuelle Kriminaltheorie) von Dahle

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37
Q

Welche beiden Punkte werden bei der individuellen Kriminaltheorie im Idiografisches Prozessmodell zur Delikthypothese (=individuelle Kriminaltheorie) von Dahle, außer die Tathergangsanalyse, inklusive Persönlichkeit und Lebenssituation, berügtsichtigt?

A
  1. Allgemeine (Kriminal-)Theorien
  2. Empirische Erfahrungen (der Sachverständigen)
38
Q

Was ist das primäre Ziel jeder Straftäterbehandlung?

A

Reduzierung des Rückfallrisikos

39
Q

Haben Patienten in der Sicherungsverwahrung immer ein Anrecht auf eine Therapie durch eine externe Fachkraft?

A

Nein, aber auf einen Bediensteten als festen Ansprechpartner

40
Q

Welche 3 Kriterien müssen beim Straftäter erfüllt sein um ihn therapeutisch zu behandeln?

A
  • Therapiebedürtigkeit
  • Therapiefähigkeit
  • Therapiemotivation
41
Q

Welche beiden Arten der Therapiemotivation sind zu berücksichtigen?

A

intrinsiche und extrinsiche Motivationen

42
Q

Was ist das Risk/Need/Responsivity-Prinzip

A

RNR-Prinzip ist eine Rehabilitationstheorie und Grundlage für das therapeutische Risikomanagment bei Straftätern

43
Q

RNR-Prinzip

Wofür steht Risk?

A

Risikoprinzip: Anpassung der Intensität/Frequenz von Behandlungsmaßnahmen an die Riskikokategorie eines Täters

44
Q

RNR-Prinzip

Wofür steht Need?

A

Bedürfnisprinzip: Fokussierung auf bedeutsame dynamische Risikofaktoren in der Behandlung

45
Q

RNR-Prinzip

Wofür steht Responsivity?

A

Ansprechbarkeitsprinzip: Anpassung therapeutischer Methoden auf die Fähigkeiten des Täters

46
Q

Was ist der Kern der Risk-Need-Responsivity-Prinzipien?

A
  • Strafmaß/Tatbestand sagen nicht über Risikofaktoren aus
  • Srafrechtliche Saktionierung hat keinen Einfluss auf Rückfallwahrscheinlichkeit
47
Q

Welches Prinzip des RNR-Models wird hier befolgt?

  • Hoch-Risiko Täter bracuhen Intensive und ausgedehnte Therapie
  • Täter mit wenig Risiko brauchen wenig bis keine Intervention
  • Vermeidung von Mischung Hoch- und Niedrig-Risiko Tätern
  • Knappe/personelle Ressourcen sinnvoll einsetzten
A

Riskoprinzip (RISK)

48
Q

Welches Prinzip des RNR-Models wird hier befolgt?

Hierrisch dringende (=schwerwiegende) Riskofaktoren werden zuerst adressiert

A

Bedürfnisprinzip (NEED)

49
Q

Welches Prinzip des RNR-Models wird hier befolgt?

  • Allgemein: Nutzung evidenz-basierter therapeutischer Methoden, i.d.R. kognitiv-behaviorale Ansätze
  • Spezifisch: Berücksichtigung spezifischer personaler Faktoren wie Intelligenz, Ängstlichkeit, Therapiemotivation..
A

Ansprechbarkeitsprinzip (RESPONSIVITY)

50
Q

Was ist die Vorraussetzung für die rechtspsychologische Arbeit mit Sexualstraftätern?

A

Ausführliche forensische Sexualanamnese

51
Q

Was ist das PCL-R?

A

Psychopathie Checklist - Revised

52
Q

Was sind die 4 Facetten des PCL-R?

A
  1. Interpersonell
  2. Affektiv
  3. Antisozial
  4. Lebenswandel
53
Q

Welcher Facette des PCL-R gehören diese Items an?

  • Schwache Verhaltenskontrolle
  • Frühe Verhaltensauffälligkeiten
  • Jugenddeliquenz
  • Widerruf einer bedingten Entlassung
  • Kriminelle Vielseitigkeit
A

Antisozial

54
Q

Welcher Facette des PCL-R gehören diese Items an?

  • Mangel an Reue/ Schuldgefühle
  • Geringe Empfindungsfähigkeit
  • Herzlos/ Mangel an Empathie
  • Fehlende Übernahme von Verantwortung
A

Affektiv

55
Q

Welcher Facette des PCL-R gehören diese Items an?

  • Stimulationsbedürfnis / Neigung zur Langeweile
  • Parasitäerer Lebenswandel
  • Mangel an realistischen, langfristigen Zielen
  • Sprunghafitigkeit
  • Verantowrtungslosigkeit
A

Lebenswandel

56
Q

Welcher Facette des PCL-R gehören diese Items an?

  • Sprachliche Gewandheit/ Oberflächlicher Charme
  • Übersteigertes Selbstwertgefühl
  • Pathologisches Lügen
  • Betrügend / Manipulativ
A

Interpesonell

57
Q

Wie hoch ist Rückfallwahrscheinlichkeit bei einem PCL-R Gesamtwert von >25 erhöht für Gewaltstraftaten?

A

um das 2,5 Fache 😯

58
Q

Gibt es Glaubwürdigkeit im Sinn einer Stabilen personalen Persönlichkeitsdisposition?

A

Nein!

59
Q

Was passiert bei einer Begutachtung der Glaubhaftigkeit einer Zeugenaussage?

A
  • Die Aussage wird vor dem Hintergrund wissenschaftlicher, psychologischer Erkenntnisse (zB Wahrnehmung, Gedächtnis..) auf ihren Realitätsgehalt untersucht
60
Q

Was bedeutet “Lügenhypothse” in der Ausssagepsychologischen Begutachtung?

A
  • Lügenhypothese: Bewusste Falschaussage -> Zeuge weiß um Falschheit der Aussage
61
Q

Was bedeutet “Suggestionshypothese” in der Ausssagepsychologischen Begutachtung?

A
  • Suggestionshypothese: Aussage als Produkt von fremd- oder autosuggestiven Einflüssen -> Zeuge hält Aussage für Wahr
62
Q

Was ist die Leitfrage der Glaubhaftigkeitsbegutachtung?

A

Es ist zu prüfen, ob die Aussage anders als durch einen tatsächlichen Erlebnishintergrund zustande gekommen sein kann

63
Q

Was besagt die Undeutsch Hypothese zur Prüfung der “Lügenhypothese? (1975)

A

Aussagen über tatsächlich erlebte Ereignisse unterscheiden sich von erfundenen Aussagen derselben Person durch eine überlegende inhaltliche Qualität
(-> Falschaussage als Leistungsprodukt)

64
Q

Was sind fremd- oder autosuggestive Bedingungen die zur Prüfung der “Suggestionshypothese” ausgeschlossen werden müssen?

A
  • Suggestive Befragungstechniken
  • Wiederholstes Befragen
  • “misleadinginformation” Effekt
  • Pseudoerinnerungen/ “false memories”
65
Q

Was wird bei der Analyse der Aussagetüchtigkeit geprüft?

A

Weist der Zeige die kognitiven und psychischen Voraussetzungen auf, die zur Erstattung einer gerichtverwertbaren Aussage erforderlich sind?
-> Bezieht sich auf die Fähigkeit einer Person

66
Q

Was sind die 3 Analysebereiche der Glaubhaftigkeitsbegutachtung?

A
  1. Aussagetüchtigkeit
  2. Aussagezuverlässigkeit
  3. Aussagequalität
67
Q

Was wird bei der Analyse der Aussagezuverlässigkeit geprüft?

A

Gibt es in der Aussageentstehung Störfaktoren (z.B. Suggestion), die dei Aussage in der vorliegenden Qualität beeinflusst oder verzerrt haben könnten?
-> Prüfung der Aussageenstehung und -entwicklung

68
Q

Was wird bei der Analyse der Aussagequalität geprüft?

A
  • “Realkennzeichen” oder “Glaubhaftigkeitsmerkmale”
69
Q

Wie unterscheiden sich erlebnisbegründete Schilderungen und Lügen typischerweise hinsichtlich der Aussagequalität?

A
  • Erlebnisbegründet: hohes Ausmaß an Detail, individuelle Durchzeichnung (Handlung u. Personen nicht austauschbar)
  • Lügen: Vor- und Allgemeinwissen (“Schemawissen”) wird verwedent, nicht biographisches Wissen
70
Q

Welche Art von Inhaltlichen Glaubhaftigkeitsmerkmalen kann man bei der Analyse der Aussagequalität unterscheiden?

A

Strategische vs kognitive Aspekte

71
Q

Unter welche Art von Glaubhaftigkeitsmerkmalen fallen folgende Punkte?

  • Zugeben von Unsicherheiten
  • Selbstbelastungen
  • Erinnerungslücken
A

Strategische Apsekte

72
Q

Unter welche Art von Glaubhaftigkeitsmerkmalen fallen folgende Punkte?

  • Gespräche
  • Interaktionen
  • Unverstandene Handlungselemente
A

Kognitive Aspekte

73
Q

Was sind die 4 Schritte der Suggestion?

A
  1. Voreilige Überzeugung/ Festelegung auf Hypothese
  2. Suggestive Beeinflussung
  3. (Vorläufiges) Eingehen auf Suggestionsdruck
  4. Implantierung der (vorläufig) akzeptierten suggerierten Inhalte ins Gedächtnis
74
Q

Was beutet “Actio liberia in causa”?

A
  • Spezialfall der Schuldfähigkeitsbeurteilung
  • Tat wurde im verminderten/ aufgehobenen Zustand der Schuldfähigkeit begangen
  • Aber: Entschluss zur Begehung der Straftat wurde gefasst als keine Einschräkung vorlag
75
Q

Was ist ein Beispiel für “Actio libera in causa”?

A

“Mut antrinken” vor einer Strafftat

76
Q

Welche Risikofaktoren haben eine besonders hohe bedeutung bei Gewalttäterinnen im Vergleich zu Gewalttätern?

A

psychiatrische Vorgeschichte und dissoziales Umfeld

77
Q

Wofür sind folgende Punkte Beispiele?

  • Opfererfahrung in der Kindheit
  • Auffälliges Verhalten in der Kindheit
  • Prostitution
  • Einschränkungen in der Erziehungsfähigkeit
  • Schwangerschaft vor 20LJ
  • Suizidalität/ Selbstverletzung
  • Wiederholte Viktimisierung nach 17LJ
  • Verdecktes, manipulatives Verhalten
  • Niedriges Selbstwertgefühl
  • Übernahme von Care-Arbeit nach einer Entlassung
  • Konflikthafte Beziehungen
A

Riskofaktoren für weibliche Gewalttäterinnen

78
Q

Wie sieht die Wirksamkeit von Strafttäterbehandlungen aus?

A
  • Effektivität umstritten
  • eher kleine- mittlere Effekte
  • Ambulant besser als intramurale Behandlungen (in Haus)
79
Q

Was ist das primäre Ziel jeder Straftäterbehandlung?

A

Reduzierung des Rückfallrisikos!

80
Q

Definiere “desistance”

A

“desistance form crime” beschreibt dauerhaften Ausstieg zuvor aktiver Strafttäter aus krimineller Karriere

81
Q

Womit beschäftigt sich die Desistance-forschung?

A

Ursachen und Bedingungen für das Ablassen kriminellen Verhaltens

82
Q

Was iat die Viktimologie?

A

Die Opferforschung, Teilgebiet der Kriminologie

83
Q

Was sind 3 Gründe warum die Viktimisierung in Einrichtungen (zB Alternheim, Obdachlosenheim) so schwer zu untersuchen ist?

A
  1. “Hidden population”/ “Hard-to-reach-population”= Gruppen mit ein geschränkter Erreichbarkeit / Befragbarkeit (zB Obdachlose)
  2. Forschungszugang erschwert durch “Gatekeeper” (zB Leiter der Einrichtung)
  3. Problematik der Operationalisierung des “Opferwerdens” (zB subjektive Einschätzung pflegerischer Maßnahmen/ Vernachlässigung)
84
Q

Wofür sind folgende Punkte Beispielhaft?

  • Abhängig von Erinnerungsleistungen
  • Abhängig von subjektiver Interpretation
  • Bildet nur einen Ausschnitt der Kriminalität ab, der konkrete Person betrifft
  • meist Auschluss von “hidden populations”
  • Kriminalität und Verbrechen sind normative Konzepte
  • Gewalt ist folge von Wahrnehmung
A

Methodische Schwierigkeiten bei der Opferbefragung fur Aufhellung des Dunkelfeldes der Kriminalität

85
Q

Wozu dienen Opferbefragungen in der Opferforschung?

A

Der Aufhellung des Relativen Dunkelfeldes

86
Q

Wieviel % der Straftaten werden zur Anzeige gebracht?

A

40-60%

87
Q

Was ist Gegenstand der Familienrechtspsychologie?

A

Erleben und Verhalten beim Auf- und Abbau familiärer Beziehungen, soweit dabei Konflikte der rechtlichen Einflussnahme bedürfen

88
Q

Was sind Aufgaben und Arbeitsgebiete der Familienrechtspsychologie?

A
  • Beziehungen und Bindungen in familiären Rechtskonflikten
  • Elterliche Sorge nach Trennung und Scheidung
  • Der Umgang mit dem Kind
  • Sorgerechtsentzug bei Kindeswohlgefährdung
  • Erziehungsfähigkeit
89
Q

Wofür sind folgende Punkte Beispielhaft?

  • Reduzierte Privatheit und Individualität
  • Einschränkungen der Bewegungsfreiheit
  • Einschränkungen in der Handlungs- und Entscheidungsautonomie
  • Beaufsichtigung und Unterwerfung unter hierarchischen Bedingungen
  • Herausbildung von Subkulturen
A

Viktimisierungsfördernde Bedingungen in Einrichtungen

90
Q

Wofür sind folgende Punkte Beispielhaft?

  • Therapeut:in stellt Autoritätsperson dar
  • Therapeut:in bringt Vorannahmen mit (einseitiges Testen einer Hypothese)
  • Schlechtes psychisches Befinden
  • Aktive Suche nach Erklärung für den eigenen schlechten psychischen Zustand
  • Techniken zur Aufdeckung vermuteter traumatischer Erfahrungen werden eingesetzt
  • Aufkommende Bilder werden sofort als historische Wahrheit bewertet und Patienten ermutigt
A

Fremdsuggestions begünstigende Bedingungen in der Therapie die zu “false memories”/ Pseudoerinnerungen führen können