Beispielfragen Altklausur SS2022 Flashcards

1
Q

Definieren Sie bitte „Kriminalprognose“

A

Wissenschaftlich fundierte Wahrscheinlichkeitsaussage über das Risiko einer
(erneuten) strafrechtlich relevanten Handlung

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2
Q

Was ist der Unterschied zwischen „Kriminalprognose“ und „Risikoeinschätzung“?

A
  • Kriminalprognosen dienen der Risikoeinschätzung
  • Risikoeinschätzungen dienen dazu aufzuzeigen, was sich ändern muss
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3
Q

Wie werden „Rückfälle“ Prognoseinstrumenten definiert?

A

Wenn eine Person rechtskräftig verurteilt wurde.

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4
Q

Nennen Sie bitte beispielhaft drei Mindestanforderungen für Prognosegutachten

A
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5
Q

Was ist eine Delikthypothesen und woraus wird sie generiert?

A

Die Delikthypothese ist eine individuelle Kriminaltheorie, die sich aus der Analyse der Täterpersönlichkeit, der Tatsituation und des Tatgeschehens ergibt.

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6
Q

Wobei handelt es sich um eine individuelle Betrachtung des Einzelfalls?
a) Idiografische Herangehensweise
b) Nomothetische Herangehensweise

A

a)

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7
Q

Welche Herangehensweise erfüllt stärker die Testgütekriterien Objektivität, Reliabilität und Validität?
a) Idiografische Herangehensweise
b) Nomothetische Herangehensweise

A

b)

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8
Q

Nennen Sie bitte die 4 Stufen der integrativen Risikobeurteilung!

A
  1. Statisches Risiko
  2. Individuelles Risiko
  3. Delinquenzgenese
  4. Risikomanagement
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9
Q

Worin besteht der Unterschied zwischen einer Paraphile und einer paraphilen Störung?

A

Leidensdruck und/oder nicht konsensuelles Ausleben

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10
Q

Nennen Sie bitte beispielhaft 3 Themen einer (forensischen) Sexualanamnese!

A
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11
Q

Wobei handelt es sich um den Typus „Innerfamiliärer Missbrauchstäter“?
a) Onkel
b) Stiefvater
c) Fussballtrainer

A

b)

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12
Q

Wie heißt das am weit verbreitetste statisch-aktuarische Prognoseinstrument für Sexualstraftäter?

A

Static-99

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13
Q

Bitte nennen Sie beispielhaft drei bedeutsame Risikofaktoren für Sexualstraftäter!

A
  • Impulsivität
  • Männliches Opfer
  • Partnerschaftsprobleme
  • Antisozialität
  • Psychopathie
  • Alkoholabhängigkeit
  • Substanzmittelkonsum
  • Sexuelle Dranghaftigkeit
  • Empathiedefizite
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14
Q

Wie hoch ist das Risiko für sog. „Hands-on“ Delikte bei Konsumenten von Missbrauchsabbildungen?

a. Sehr hoch
b. Mittelgradig
c. Eher niedrig

A

c.

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15
Q

Wozu dient die Erhebung des Konstrukts „Psychopathie“ mittels der PCL-R bei der kriminalprognostischen Risikoeinschätzung?

A

Zur Identifikation einer Hoch-Risiko-Gruppe

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16
Q

Bitte nennen Sie die 4-Facetten nach Hare & Neumann (2008).

A
  1. Interpersonal
  2. Affektiv
  3. Lebenswandel
  4. Antisozial
17
Q

Nennen Sie bitte beispielhaft ein Item aus der PCL-R.

A
18
Q

Welche Persönlichkeitsstörung beinhaltet viele Risikofaktoren für die Wiederverurteilung mit einem Gewaltdelikt?

A

Antisoziale Persönlichkeitsstörung

19
Q

Welche der folgenden Risikofaktoren ist für Gewalttäter relevant und findet sich in mehreren Prognoseinstrumenten?
a) Männliches Geschlecht eines Opfers
b) Impulsivität
c) SexuelleDranghaftigkeit

A

b)

20
Q

Bitte nennen Sie beispielhaft drei protektive Faktoren aus dem SAPROF

A
21
Q

Richtig oder falsch: Frauen sind weniger aggressiv als Männer.

A

Falsch

22
Q

Richtig oder falsch: Frauen begehen weniger Straftaten als Männer.

A

Richtig

23
Q

Welche Persönlichkeitsstörung ist bei weiblichen Straftäterinnen häufig vorhanden und erhöht das Risiko einer erneuter Verurteilung?

A

Borderline Persönlichkeitsstörung

24
Q

Bitte nennen Sie ein Beispiel für eine „typisch“ weibliche Kriminalitätsform

A
  • Tötung des eigenen Kindes (Neonatizid/Filizid)
  • Brandstiftung
  • Straftaten im Zusammenhang mit der Kinderbetreuung
25
Q

Bitte nennen Sie einen spezifischen Risikofaktor aus dem FAM für Straftäterinnen

A
26
Q

Bitte schildern Sie in eigenen Worten eine oder mehrere Schwierigkeit(en) bei kriminalprognostischen Risikoeinschätzungen im Familienrecht

A
  • Unklare Zuständigkeiten zwischen familienrechtlichen und kriminalprognostischen Sachverständigen
  • Prognoseinstrumente können bei unbestraften Probanden nicht angewendet werden
  • Geringer Forschungsstand zu innerfamiliären Missbrauchstätern
  • Stigmatisierung von Personen mit Sexualstraftat oder pädophilem Interesse
  • Je-Desto-Formel
27
Q

Was ist desistance?

A

Desistance from crime beschreibt dauerhaften Ausstieg zuvor aktiver Straftäter:innen aus der kriminellen Karriere

28
Q

Welche Herangehensweise wird bei der desistance-Forschung verfolgt?

  1. Strenghs-basedapproach
  2. Nothingworks
  3. Whatworks
A

1

29
Q

Was ist das primäre Ziel der Behandlung von Straftäter:innen?

A

Die Reduzierung des Rückfallrisikos

30
Q

Nennen Sie die drei Kriterien zur Prüfung der Therapieeignung von Straftätern

A
  • Therapiebedürftigkeit
  • Therapiefähigkeit
  • Therapiemotivation
31
Q

Nennen Sie die drei Kernprinzipien der wichtigsten Rehabilitationstheorie (englisch und deutsch) und beschreiben Sie diese jeweils kurz

A
  • Risk/Risikoprinzip: Behandlung entsprechend dem Rückfallrisiko
  • Need/Bedürfnisprinzip: Fokus der Behandlung auf kriminogene Faktoren
  • Responsivity/Ansprechbarkeitsprinzip: Maximierung der Ansprechbarkeit auf die Behandlung durch Anpassung der Behandlungsmethoden
32
Q

Welche Aussage zum Good-Lives-Model ist falsch?
a) Das GLM hat einen strenghs-based approach.

b) Das GLM hat zum Ziel, durch eine postdeliktisch zufriedenstellende Lebensführung erneute Straftaten zu verhindern.

c) Das GLM beinhaltet keine Risikofaktoren.

A

b)

33
Q

Welche Behandlungsmethoden haben den größten Effekt?
a) Psychodynamische Methoden
b) Kognitiv-behaviorale Ansätze
c) Milieutherapeutische Ansätze

A

b)

34
Q

Was ist das Ziel von Motivational Interviewing?

A

Der Aufbau von Therapiemotivation

35
Q

Wie nennt man das „Zurückfahren“ der Sicherungsfunktion des Vollzugs durch die schrittweise Zurücknahme von baulichen, institutionellen und personellen Sicherungsmaßnahmen und Kontrollmechanismen?

A

Lockerungen

36
Q

Was sind Themen der Deliktarbeit mit Sexualstraftätern? Erläutern Sie bitte kurz

A

Auseinandersetzung mit den eigenen Deliktmechanismen und Risikodisposition,

Aufbau von Opferempathie,
Antizipation potentieller Risikosituationen,

Umgang mit Risikosituationen,

Risikoverständnis (Einsicht in die eigene Gefährlichkeit),

Verantwortungsübernahme

37
Q

Wie ist der aktuelle Forschungsstand hinsichtlich der Veränderbarkeit von pädophiler Orientierung?
a. PädophileOrientierungensindveränderbar
b. Pädophile Orientierungen sind nicht veränderbar
c. Der Forschungsstand ist unklar.

A

c.

38
Q

Von welchen Faktoren ist die Auswahl von Medikamenten bei Sexualstraftätern u.a. abhängig?

A

Schwere der Störung /
Risiko der Gefährdung Anderer /
Tatursachen