Schulen und Beraten Flashcards
Transaktionale Stressmodell nach Lazarus
Stress entsteht nicht allein durch einen Reiz, sondern erst durch die Bewertung und Deutung der Situation, in der der Reiz erfolgt ist.
Schulz von Thun
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Grundhaltung der Kommunikation
- Empathie
- Toleranz
- Echtheit
Kommunikation
- verbale Signale
- paraverbale Signale
- nonverbale Signale
3 Bewertungsstufen der Situationen (Lazarus)
Primäre Bewertung: Situation wird eingeschätzt: positiv, irrelevant oder Bedrohung
Sekundäre Bewertung: Eigene Ressourcen werden eingeschätzt
Coping: Auswahl und Anwendung von Bewältigungsstrategien
• problemorientiertes Coping
• emotionsorientiertes Coping
Neubewertung: Erneute Prüfung der Situation nach der Ausführung der eigenen Bewältigungsversuche
➞ Stress entsteht erst, wenn das Ereignis als relevant negativ oder bedrohlich eingeschätzt wird und die eigenen Bewältigungsmöglichkeiten als unzureichend empfunden werden!
Bewältigungsstrategien nach Heim
handlungsorientiertes Coping: konstruktive aktive Handlungen, wie z.B. konkrete Informationssuche, durchführen von Entspannungsübungen etc.
kognitionsorientiertes Coping: gedankliche Auseinandersetzung mit der Situation, wie z.B. ablenken, umdeuten, Sinngeben, Religiosität, Humor, Ironie etc.
emotionsorientiertes Coping: ausleben von Emotionen, wie z.B. hadern, Schuldzuweisen Wut, Selbstbedauern etc.
Motivation
Extrinsische Motivation: • durch äussere Anreize/Druck • muss ständig neu angestossen werden • eigentliche Selbstverantwortung fehlt • Patient soll/will eigentlich nicht
Intrinsische Motivation:
• durch eigenen Antrieb
• positive Einstellung zur Veränderung
• Patient handelt, weil er überzeugt ist, dass es ihm gut tut
Das Salutogenese Modell nach Aaron Antonovsky
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Motivational Interviewing (Miller & Rollnick, 2015)
- Ein Interview ist eine Form der Befragung mit dem Ziel, persönliche Informationen, Sachverhalte oder Meinungen zu ermitteln
- MI baut sich auf der klientenzentrierten Therapie nach C. Rogers und dem Transtheoretischen Modell der Verhaltensmodifikation nach Prochaska & Di Clemente auf
- Direktiver, personenzentrierter und non-konfrontativer Beratungsstil mit dem Ziel, die intrinsische Motivation zur Verhaltensänderung aufzubauen
➞ will durch das Explorieren und Auflösen von Ambivalenz Veränderungsbereitschaft bewirkt
Das Transtheoretische Modell der Verhaltensmodifikation (TTM) nach Prochaska; Di Clemente (1992)
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Grundprinzipien von Motivation Interview
Grundhaltung
• Autonomieorientierung
• Partnerschaftlichkeit
• Evokation (Hervorrufen)
Prinzipien • Empathie ausdrücken • Diskrepanz entwickeln • Geschmeidiger Umgang mit Widerstand • Selbstwirksamkeit fördern
Strategien • Offene Fragen stellen • Aktives Zuhören und reflektieren • Bestätigen und Zusammenfassen • Change und Confidence Talk
Unterscheidung im klinischen Erscheinungsbild: Missbrauch
Problematischer Gebrauch/Missbrauch:
Konsumverhalten, dass zu einer körperlichen oder psychischen Gesundheitsschädigung führt
Unterscheidung im klinischen Erscheinungsbild: Abhängigkeit
Abhängigkeit:
Starkes Verlangen, Kontrollverlust, Entzugssymptome, Toleranz Entwicklung, gedankliche Einengung auf den Substanzgebrauch und Fortsetzung des Konsums trotz schädlicher Konsequenz
Audit
(Alcohol Use Disorder Identification Test) 10 Fragen
• Wie häufig sind Sie wegen des Konsums nicht fähig gewesen, dass zu machen, was normalerweise von Ihnen erwartet wird?
• Wie häufig haben Sie Schuldgefühle oder Gewissensbisse wegen Ihrem Alkoholkonsum gehabt?
CAGE
(Cut down, Annoyed, Guilty, Eye-opener)/ 4 Fragen
• Gefühl, den Konsum reduzieren zu müssen (Cut down)
• Ärger über die Kritik Anderer (Annoyed)
• Gewissensbisse wegen des eigenen Alkoholkonsums (Guilt)
• Alkoholkonsum, um über die Nachwirkungen des Konsums am Vortag hinwegzukommen (Eyeopener)
Begriff Sucht
Bezeichnung von schweren Krankheitsverläufen mit
• Persönlichkeitsveränderungen
• Verhaltensauffälligkeiten
• sozialem Abstieg
• körperlichen wie geistig-seelischen Folgeerkrankungen
Absetzphänomene
gibt es auch bei Substanzen, die man nicht den Suchtmitteln zurechnet.
• Betablockern
• Antikoagulanzien
• Antidepressiva
Kennzeichen von Suchterkrankungen
- „craving“ starkes Verlangen nach Einnahme des Suchtmittels
- Entzugssymptome beim Absetzen
- Toleranzentwicklung mit Dosissteigerung sowie Kontrollverlust
Auswirkung einer Suchterkrankung
Folgeerkrankungen, komorbide psychische Störungen wie:
• Depression
• Verminderung der kognitiven Reservekapazität
• kognitive Einbußen
• Persönlichkeitsveränderungen
• soziale Deprivation (Verlust von Arbeitsstelle und sozialen Kontakten)
Late-Onset-Alkoholismus
- häufig in Zusammenhang mit alterstypischen Belastungssituationen
- unerwartetes und ungewolltes Ausscheiden aus dem Arbeitsleben kann sich negativ auswirken
- Wegfall sozialer Kontrollinstanzen bzw. äußerer Abstinenzmotivation (tägliche Autofahrt)
- Wer trotz der mit dem Alternachlassenden Alkoholtoleranz seine gewohnte Konsummenge beibehält, riskiert vielfältige körperliche wie psychische Folgeprobleme
Early-Onset-Alkoholismus
Leiden häufiger an vielfältigen somatischen Erkrankungen meist auch an ausgeprägten hirnorganischen Persönlichkeitsveränderungen.
Komorbidität
Alkoholmissbrauch und -abhängigkeit weisen eine ausgeprägte Komorbidität mit anderen psychischen Störungen auf, insbesondere mit Persönlichkeitsstörungen, affektiven Erkrankungen und anderen stoffgebundenen Süchten.
Alkohol (F10)
- Häufigste legale Droge Jugendschutz
- Wirkung: Anfänglich euphorisierend, Angst lösend, später sedierend
- Nebenwirkung: Kurzzeitig „Kater“, schwere Schädigungen bei Langzeitabhängigkeit
Nikotin (F17)
- Zweithäufigste legale Droge
- Wirkung: Leicht aktivierend, verbesserte Kognition
- Nebenwirkungen: Wenig NBW, aber karzinogener Russ im Tabak
Cannabis (F12)
- Häufigste illegale Droge
- Wirkung: Beruhigend, entaktogen („Kuscheldroge“)
- Nebenwirkung: Lethargie bei Langzeitkonsum
Drittes Alter
• Die so genannten jungen Alten, (bis ca 80Jahren) leben weitgehend behinderungsfrei
Viertes Alter
• Bei den hochaltrigen Menschen (ab ca. 85 Jahren) nehmen die altersbedingten körperlichen Einschränkungen zu. Anpassungen des Alltagslebens werden zwingend.
Definition von Frailty
• „Frail“ bedeutet gebrechlich, hinfällig und beschreibt einen Zustand hochgradig reduzierter Reservekapazität und erhöhter Vulnerabilität. Der Patient verwendet die ihm verbleibenden Kapazitäten ausschliesslich dazu, die basalen Lebensfunktionen aufrecht zu erhalten.
Symptome von Frailty
- Gewichtsverlust (unbeabsichtigter)
- Erschöpfung (exhaustion, poor endurence)
- Schwäche (weakness)
- Erniedrigte körperliche Aktivität (low activity)
- Reduzierte Ganggeschwindigkeit (slowness)
- Erhöhte Vulnerabilität
- Geringere Funktionalität
- Verminderte Widerstandsfähigkeit gegenüber Stressoren
Veränderungen bei den verschiedenen Organsystemen im Alter
- Herzkreislauf
- Sinnesorgane
- Atmung
- Abwehr
- Nieren
- Schlaf
- Nervensystem
- Bewegungsapparat
- Verdauungsapparat
Gründe der Veränderungen im Alter
- Hormonelle Veränderungen < weniger Wachstumshormone
- Veränderungen der Gefässsituation (z.B. Verdickung der Intima und Media) > grosse Auswirkungen auf die einzelnen Organsysteme
- Veränderung der Gewebe (z.B. im Herzmuskel Einlagerung von Fett und Bindegewebe)
Gastrointestinale Veränderungen im Alter
- Veränderungen des Schluckakts
- Motilitätsverlangsamung
- Magenentleerung ist verzögert
Klinische Anzeichen einer Dysphagie im Alter
- Es wird wenig gegessen
- Regelmässiges Husten während/nach dem Essen oder bei Lagewechsel
- Gewichtsverlust
- Es werden nur bestimmte Speisen/ Konsistenzen gegessen
- Die Speisen werden stark zerkleinert
- Verlängerte orale Phase
- Es wird lange gekaut und nicht geschluckt
- Nahrungsresiduen in Mund/Wangentaschen
- Drooling (Speichelfluss aus dem Mund)
- Anzeichen von Aspiration
- Unklares Fieber
- Veränderte Stimme
Ursachen für eine Dysphagie im Alter
- Das normale Alter
- Häufige Erkrankungen im Alter: Demenz, CVI etc.
- Tumor Erkrankungen und die Therapie Folgen (z.B. Bestrahlung)
- Sensorische und funktionale Ausfälle
- Zahnprobleme und Prothesenprobleme
- Haltungsveränderungen durch Kräfte- und Muskelverlust (Lähmungen etc.)
- Medikamente (Antidepressiva, Steroide, Morphin, Antibiotika)–> führen zu Mundtrockenheit –> Schluckbeschwerden
Auswirkungen einer Dysphagie im Alter
- Aspirationspneumonie
- Mangelernährung
- Schlechtere Adhärenz bei der Medikamenteneinnahme
- Verlust der Freude am Essen ➞ Soziale Kontakte nehmen ab
Veränderungen des Schlafs im Alter
- Allg. schlechtere Schlafqualität ⬆
- Zeit im Bett ⬆
- Nächtliche Gesamtschlafdauer⬇
- Einschlafzeit ⬆
- Häufigeres Aufwachen ⬆
- Müdigkeit während des Tages ⬆
- Häufigerer Tagesschlaf ⬆
- Früherwachen
- Unzufriedenheit mit dem Schlaf
- Lärmbeeinflussung nimmt zu
- 50% der über 65 Jährigen klagen über Schlafprobleme
Massnahmen für einen besseren Schlaf im Alter
- Verringere die Verweildauer im Bett
- Jeden Tag zur gleichen Zeit aufstehen
- Gehe nicht zu Bett, bevor du nicht müde bist
- Bleib nicht im Bett, wenn du nicht schläfst
- Tagesschlaf möglichst verhindern (max. 20 Min.)
- Körperliche Aktivität möglichst draussen
- Tags gute Lichtquellen
- Vermeiden von Schlafmedikamenten
Herzkreislauf Veränderungen im Alter
- Verlangsamung des Stoffwechsels
- Herzminutenvolumen nimmt ab
- Atrophie des Herzmuskels
- Verlangsamung der Anpassung des BD ➞ Orthostatische Probleme
- Maximalleistung sinkt, etc.
Veränderung der Riechfunktion
- 65% der 80-97jährigen haben eine verminderte Riechfunktion
- Sinnesverlust der Riechschleimhaut
- Geringere Oberfläche des Riechepithels
- Dickenwachstum des Siebbeins ➞ Riechfasern werden abgeschnürt ➞ Geruchsinformation kann nicht weiter geleitet werden
- Funktionsveränderung im ZNS ➞ Gerüche werden schlechter verarbeitet
- Mundtrockenheit ➞ Bedingt durch Medikamente (Antidepressiva, Steroide, Morphin, Antbiotika, etc.)
Veränderungen der Atmung im Alter
- Rückgang der Vitalkapazität
- Zahl der Alveolen nimmt ab
- Dehnungskapazität nimmt ab u.a wegen der Abnahme des Gewebeproteins Elastin
- Rückgang der mukoziliäre Clearance (Reinigung) und geringere Hustenstärke
- Der Hustenreflex wird unter Umständen nicht bereitwillig ausgelöst
- Die maximal generierte Kraft beim Ein- und Ausatmen verringert sich
- Weiter sondern die Nasen- und Atemwegsschleimhaut weniger Antikörper (IgA) ab. Daher sind ältere Menschen anfälliger für Bronchitis und Lungenentzündungen
Veränderungen der Nierenfunktion und Blasenfunktion im Alter
- Abnahme der Creatinin-Clearance
- Rückgang der Zahl der Nephrone
- Verringerung des Fassungsvermögens der Blase ➞ Geringere Flüssigkeitsaufnahme
- Abnahme des Blasen Detrusors ➞ Gefahr von Restharn
Veränderungen des Bewegungsapparats im Alter
• Knochenabbau nimmt zu • Abnahme der Knorpelschicht • «Eingefrorene» Schulter • Ernährung Calcium und Vitamin D • Anstieg des Fettanteils bei Abnahme der Muskelmasse (Sarkopenie) ➞ Frailty Syndrom
Veränderungen des Nervensystems im Alter
- Myelinschicht nimmt ab ➞ allgemeine Verlangsamung
- Vernetzung kann zu oder abnehmen
- Plastizität kann hoch oder tief sein