Schemata Flashcards

1
Q

Normanwendung

  • Prüfungsschema/Voraussetzungen
A

am Beispiel des § 823 BGB…

  1. Handlung
  2. Rechtsgutverletzung (die durch die Handlung verursacht worden ist)
  3. Kausalität (haftungsbegründete Kausalität) zwischen Handlung und Rechtsgutverletzung (1+2)
  4. Rechtswidrigkeit
  5. Verschulden
  6. Schaden
  7. Kausalität (haftungsausfüllende Kausalität) zwischen der Rechtsgutverletzung und dem Schaden (2+6)

—> wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind dann greift die Rechtsfolge von § 823 BGB

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2
Q

Prüfungsreihenfolge konkurrierender Anspruchsgrundlagen

A
  1. vertragliche Ansprüche, z.B § 433 I 1, II, § 280 I, § 765 I
  2. Quasivertragliche Ansprüche, z.B §§ 280 I, 241 II, 311 II, III; § 683 S.1
  3. Dingliche Ansprüche, z.B § 985, § 1004, § 1134, § 1227
  4. Deliktische Ansprüche, z.B § 823 I, § 831 I, § 826
  5. Bereicherungsansprüche, z.B § 812 I 1 Alt. 1, § 816 I 1, II
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3
Q

Struktur des Prüfungsaufbaus

A
  1. Anspruchsgrundlage, z.B § 433 I 1
  2. Einwendung, z.B § 361 I oder Einrede, z.B §§ 273, 274
  3. Replik
  4. Duplik
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4
Q

Prüfungsfrage

A

„Wer will Was von Wem Woraus?“

Anspruchssteller, Anspruchsziel, Anspruchsgegner, Anspruchsgrundlage

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5
Q

Wirksamwerden einer WE - Prüfungsschema

A
  1. Abgabe
  2. Zugang (nur bei empfangsbedürftigen WE)
  3. kein Widerruf, § 130 I 2 BGB
  4. (Rechtzeitigkeit der Annahme, § 146 ff. BGB)
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6
Q

(gedankliches) Prüfungsschema „Erfüllungsanspruch“

A
I. Anspruch entstanden 
	1. Angebot 
		a. TB der WE 
		b. Wirksamkeit der WE 
			—> Abgabe, Zugang, kein Widerruf 
		c. essentialia negotii 
	2. Annahme 
		a. TB der WE
		b. Wirksamkeit der WE 
			—> Abgabe, Zugang, Rechtzeitigkeit, kein Widerruf 
	3. keine Wirksamkeitshindernisse 
	4. Konsens 
II. Anspruch nicht erloschen 
III. Anspruch durchsetzbar
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7
Q

Geschäftsfähigkeit = Fähigkeit, RG wirksam vorzunehmen

A

I. Grundsatz: Geschäftsfähigkeit ist gegeben (§ 104 BGB als Ausnahme formuliert)
II. Geschäftsunfähigkeit (§ 104 BGB)
1. Voraussetzungen
a. Vor Vollendung des 7. Lebensjahres (§ 104 Nr.1 BGB)
b. nicht nur vorübergehende krankhafte Störung der Geistestätigkeit (§ 104 Nr.2 BGB)
2. Folgen
a. WE nichtig (§ 105 I BGB; auch § 105 II BGB, obwohl hier gerade keine Geschäftsunfähigkeit); Ausnahme: § 105a BGB
b. kein Zugang einer WE beim Geschäftsunfähigen (§ 131 I BGB)
3. Vertretung durch gesetzliche Vertreter
- Eltern (§§ 1629 I 2, 1626 I 1 BGB)
- Elternteil (§§ 1671, 1680 BGB)
- Betreuer (§ 1902 BGB)

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8
Q

beschränkte Geschäftsfähigkeit = Minderjährige zwischen Vollendung des 7. und 18. Lebensjahres (§ 106 BGB, § 2 BGB)

A

I. Wirksamkeit der RG des Minderjährigen nur, wenn
1. lediglich rechtlicher Vorteil für den Minderjährigen (§ 107 BGB)
- einseitige Verpflichtungsgeschäfte ohne Pflichten für den Minderjährigen (niemals gegenseitige Verträge)
- Verfügungsgeschäfte (bspw Übereignung) zugunsten des Minderjährigen
- rechtlich neutrale Geschäfte = ohne Vor- und Nachteile für den Minderjährigen
2. Einwilligung (= vorherige Zustimmung, § 183 S.1 BGB) des gesetzlichen Vertreters
a. ausdrückliche oder konkludente Einwilligung (§ 107 BGB)
b. Einwilligung durch Taschengeldgewährung, falls der Minderjährige die vertragliche Leistung mit Mitteln des Taschengeldes bewirkt hat (§ 110 BGB)
3. Genehmigung (= nachträglich Zustimmung, § 184 I BGB) des gesetzlichen Vertreters (§ 108 I BGB)
- (bis zur Genehmigung: schwebende Unwirksamkeit)
- Genehmigung gegenüber dem Minderjährigen oder dem Vertragspartner möglich (§ 182 I BGB)
- bei Erlangung der Volljährigkeit eigene Genehmigung möglich (§ 108 III BGB)
- Verkürzung des Schwebezustandes durch Aufforderung des Vertragspartners an gesetzlichen Vertreter zur Genehmigung (§ 108 II BGB)
- Beendigung des Schwebezustandes durch Widerruf des Vertragspartners (§ 109 BGB)
II. Unwirksamkeit einseitiger RG (zB Kündigung) des Minderjährigen
- Ausnahmen nur bei Einwilligung des gesetzlichen Vertreters (§ 111 S.1 BGB)
III. keine Erfüllung (§ 362 BGB) gegenüber dem Minderjährigen ohne Einwilligung des gesetzlichen Vertreters möglich
- Erfüllung ist wegen des Verlustes der Forderung kein rechtlicher Vorteil)
IV. Wirksamwerden einer WE gegenüber dem Minderjährigen
1. Grundsatz: bei Zugang beim gesetzlichen Vertreter (§ 131 II 1 BGB)
2. Ausnahme: bei Zugang beim Minderjährigen (§ 131 II 2 BGB)
a. 1. Fall: bei lediglich rechtlichem Vorteil der WE für den Minderjährigen
b. 2. Fall: bei Einwilligung des gesetzlichen Vertreters

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9
Q

Anfechtung wegen Irrtums (§§ 119, 120 BGB)

A

I. Voraussetzungen
1. Anfechtungsgrund
a. Irrtum (§§ 119 I, II, 120 BGB)
b. Kausalität zwischen Irrtum und WE (= subjektive und objektive Erheblichkeit des Irrtums)
2. Anfechtungserklärung (§ 143 BGB)
a. wirksame WE (insbesondere Zugang gem § 130 BGB)
b. durch den Anfechtungsberechtigten
c. gegenüber dem richtigen Anfechtungsgegner (§ 143 II-IV BGB)
3. Anfechtungsfrist (§ 121 I BGB: unverzüglich)
4. kein Ausschluss der Anfechtung
a. 10 Jahre seit Abgabe der anfechtbaren WE (§ 121 II BGB)
b. Bestätigung des anfechtbaren RG durch den Anfechtungsberechtigten (§ 144 BGB)
c. Ausschluss nach Treu und Glauben (§ 242 BGB)
aa. das Erklärte ist für den Erklärenden günstiger als das Gewollte
bb. Erklärungsempfänger lässt das wirklich gewollte gegen sich gelten
II. Rechtsfolgen
1. Nichtigkeit des angefochtenen RG ex tunc (§ 142 I BGB)
2. Schadensersatzpflicht des Anfechtenden (§ 122 BGB)
a. Voraussetzungen
aa. wirksame Anfechtung (§§ 119, 120, 143 BGB)
bb. Vertrauen des Erklärungsempfängers auf die Gültigkeit der angefochtenen WE (§ 122 II BGB)
b. Rechtsfolge
- Ersatz des Vertrauensschadens (negatives Interesse) begrenzt durch den Erfüllungsschaden (positives Interesse) (§ 122 I BGB)

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10
Q

Anfechtung wegen arglistiger Täuschung (§ 123 I, 1.Fall BGB)

A

I. Voraussetzungen

1. Anfechtungsgrund 
	a. Täuschung = Hervorrufen oder Aufrechterhaltung eines Irrtums 
		aa. durch positives Tun (wahrheitswidrige Behauptungen von Tatsachen oder nachprüfbaren Umständen)
		bb. durch Unterlassen (nur wenn Rechtspflicht zur Aufklärung)
	b. Kausalität zwischen dem durch Täuschung bewirkten Irrtum und der WE 
	c. Widerrechtlichkeit der Täuschung (fehlt nur bei Rechtfertigungsgründen) 
	d. Arglist = Vorsatz bzgl Täuschungshandlung, Irrtum und WE 
	e. bei Täuschungen durch Dritten 
		aa. Anfechtbarkeit gegenüber dem Erklärungsempfänger, falls dieser bzgl der Täuschung bösgläubig ist (§ 123 II 1 BGB) 
		bb. Anfechtbarkeit gegenüber einem anderen aus dem RG Berechtigten, falls dieser bzgl der Täuschung bösgläubig ist (§ 123 II 2 BGB)
2. Anfechtungserklärung (§ 143 BGB) 
3. Anfechtungsfrist (§ 124 I, II BGB) 
4. kein Ausschluss der Anfechtung (§§ 124 III, 144 BGB) 

II. Rechtsfolge
- Nichtigkeit der WE ex tunc (§ 142 I BGB) - kein Schadensersatz nach § 122 BGB

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11
Q

Anfechtung wegen widerrechtlicher Drohung (§ 123 I, 2.Fall BGB)

A

I. Voraussetzungen

1. Anfechtungsgrund 
	a. Drohung (= Inaussichtstellen eines zukünftigen Übels) - Person des Drohenden unerheblich 
	b. Kausalität zwischen Drohung und WE 
	c. Widerrechtlichkeit der Drohung 
		aa. Widerrechtlichkeit des Mittels (zB Körperverletzung)
		bb. Widerrechtlichkeit des Zwecks (zB Begehung einer Straftat)
		cc. Widerrechtlichkeit der Mittel-Zweck-Relation (zB Drohung mit Strafanzeige wegen einer früheren Straftat, um Abschluss eines Vertrages zu erreichen, der mit der Strafe nichts zu tun hat) 
	d. Vorsatz bzgl Bestimmung des Bedrohten zur Abgabe einer WE 
2. Anfechtungserklärung (§ 143 BGB) 
3. Anfechtungsfrist (§ 124 I, II BGB) 
4. kein Ausschluss der Anfechtung (§§ 124 III, 144 I BGB) 

II. Rechtsfolgen
- Nichtigkeit der WE ex tunc (§ 142 I BGB) - kein Schadensersatz gem § 122 BGB

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