QM Flashcards
Definition Qualität
Der Grad in dem ein Satz inhärenter Merkmale Anforderungen erfüllt (DIN EN ISO 9000-2005)
- Qualität eines Produkts oder einer Dienstleistung ist nicht allgemeingültig
- Bewertung des Nutzens durch die Kunden
- Bewertung nach sehr unterschiedlichen Kriterien
- situativer Kontext
- kulturellen Besonderheiten
- Art des Produkts
- etc.
Leitet sich vom lateinischen Wortstamm „qualis“ d.h. „wie beschaffen“ ab und ist somit grundsätzlich wertneutral
qualitas → Beschaffenheit
Eine Anforderung ist…
ein Erfordernis oder eine Erwartung, das oder die festgelegt und üblicherweise vorausgesetzt oder verpflichtend ist (DIN EN ISO 9000-2005)
Beispiele: Produktanforderungen, QM Anforderungen, Kundenanforderungen
→ Messbarkeit
Operationalisierung von Anforderungen
- Kriterien, an denen ein Objekt oder eine Gruppe von Objekten gemessen wird.
- Prüfung auf Erfüllung des Kriteriums (Vorgabe zur Vorgehensweise bei der Prüfung, z.B. Messverfahren, Wiederholungen etc.)
- Definition von Entscheidungskriterien für die Interpretation des Testergebnisses.
→ Ist die Anforderung erfüllt? → Grenzwerte und Toleranzen definieren → Spezifikationen
Inhärente Merkmale (Brot)
Ein Merkmal ist…
eine kennzeichnende Eigenschaft qualitativer oder quantitativer Natur (DIN EN ISO 9000-2005)
Beispiele: Physikalisch, sensorisch, verhaltensbezogen, zeitbezogen, ergonomisch, funktional
►Inhärent = Innewohnend
►Merkmal → kann einem Produkt, Prozess oder System zugeordnet werden
►kennzeichnende Eigenschaft
- z.B. Anteil Weizen
- Gewicht
- biologische Zutaten
- Form
⇒ inhärente Merkmale beschreiben die Beschafenheit der Einheit
Zugeordnete Merkmale
Geben z.B. Preis und Einheit der Einheit an
Qualitätsmerkmale
An Qualitätsmerkmale werden Anforderungen gestellt
→ Qualitätsmerkmale müssen für das jeweilige Produkt/den Prozess definiert werden!
Produktbezogene und Prozessbezogene Kriterien
Warum gewinnt Qualität und Qualitätsmanagement an Bedeutung?
Im Laufe der Zeit steigende Qualität
- Mangelwirtschaft
- Ausgeglichener Markt
- Verstärkter Wettbewerb
- Austauschbarkeit von Produkten
- Fortlaufende Produktinnovation
Qualitätskontrolle (Definition/Kennzeichen/Probleme)
Qualitätskontrolle ist die Einzelprüfung, bzw. Einzelmessung an einer bestimmten Prüflingsanzahl
Gekennzeichnet durch:
- Prüfen ob festgelegte Anforderungen erfüllt werden
- Kontrolle des Endprodukts zur Aufrechterhaltung eines bestimmten Qualitätsstandards
- Qualität ist die Aufgabe weniger Spezialisten im Unternehmen
Probleme:
⇒ Qualität kann nicht in ein Produkt hineingeprüft werden!
⇒ Fehlerhafte Produkte müssen nachgearbeitet werden!
⇒ Qualitätskontrolle ist heute nicht mehr ausreichend!
Was kennzeichnet die Mangelwirtschaft?
- Konsument muss abnehmen, was er bekommt
- Qualitätsmaßstäbe werden vom Verkäufer festgelegt
→ Verkäufermarkt
→ keine hohen Qualitätsanforderungen
Was verändert sich bei einem ausgeglichenen Markt?
- Wandlung vom Verkäufer- zum Käufermarkt
- Auswahl zwischen mehreren Angeboten
→ Qualitätsbewusstsein wächst
- Die Qualität wird durch Qualitätskontrollen sichergestellt
Wozu führt ein verstärkter Wettbewerb?
- Konkurrenzdruck nimmt zu
- Kunde erwartet fehlerfreie Produkte
- Kundenanforderungen steigen
- Qualitätssicherungssysteme werden eingeführt
Unterschied Qualitätskontrolle und Qualitätssicherung
- Kontrolle des Endprodukts + Kontrolle der Entwicklung und der eingesetzten Rohstoffe
- Nutzung statistischer Methoden
- Qualität ist immer noch die Aufgabe weniger Spezialisten im Unternehmen
- Schwerpunkt liegt immer noch in Produkt bezogenen Maßnahmen
Qualitätssicherung
“Teil des Qualitätsmanagements, der auf das Erzeugen von Vertrauen darauf gerichtet ist, dass Qualitätsanforderungen erfüllt werden.” (DIN EN ISO 9000:2005).
Qualitätssicherung ist die systematische operative Tätigkeit des Sicherns und Prüfens in der Produktion.
Welche Folge hat die Austauschbarkeit von Produkten?
Welche Kriterien entscheiden über den Markterfolg?
Was unterscheidet Qualitätssicherung vom Qualitätsmanagement?
- Austauschbarkeit*:
- Produkte verschiedener Anbieter sind vergleichbar
- Markterfolg*:
- Service, Image, Beratung, Preis und Kundenfreundlichkeit entscheiden zunehmend über den Markterfolg
→ Produkt- und Prozessqualität
- Qualitätsmanagementsysteme werden eingeführt
- Unterschied Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement*:
- Qualität ist Managementaufgabe
- QM vor- und nach gelagerte Bereiche
- ständige Verbesserung von Produkten und Prozessen
- Normen zur Zertifizierung
- Qualität ist die Aufgabe aller im Unternehmen
Veränderung in Unternehmen
- zunehmende Komplexität
- Kundenorientierung steht im Fokus
- Online Informationen
- Geschwindigkeit und Verbreitung der Informationen
- Reporting-Zyklen kürzer
- Flexibilität und Anpassungsfähigkeit ist zwingend
- Kostenorientierung
- Transparenz in der gesamte Prozesskette
Entwicklung im Qualitätsmanagement
Steigende Qualität mit der Zeit
- Qualitätskontrolle
- Qualitätssicherung
- Qualitätsmanagement
- Integrierte Managementsysteme, TQM
Entwicklung vom Herstellermarkt zum Käufermarkt
Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement
⇒ Umsetzung in Unternehmen
⇒ Qualitätssicherung
⇒ Qualitätsmanagement ⇒ Qualitätswesen → umfasst beide Bereiche!
Qualitätssicherung – Aufgabenbereiche (Bsp.)
- produktbegleitende Prüfungen
- Kundenreklamationen
- Messtechnik
- operative Tätigkeiten in der Produktion
- detaillierte Produktkenntnisse, Produktionsverfahren
Qualitätsmanagement - Aufgabenbereiche (Bsp.)
- Zertifizierungen
- Audits
- Normen, Gesetze, Umwelt- und Risikomanagement
- Arbeit mit Behörden
- Gesamtprozesse organisieren
- Prozess- und Organisationsstrukturen
- Strategische Kompetenzen
Definition Fehler
- Nichterfüllung einer Anforderung (DIN EN ISO 9000-2005)
- Sobald ein Qualitätsmerkmal nicht die gestellte Anforderung erfüllt, liegt ein Fehler vor!
- Fehlerfreie Beschaffenheit
•Alle Qualitätsmerkmale der Einheit erfüllen die Anforderungen
Fehler
Die an die Qualität gestellten Forderungen, also die Qualitätsforderungen, werden nicht erfüllt.
Non-conformance bzw. ‘Nichtkonformität’ mit dem, was beabsichtigt war.
Merkmalswert, der die vorgegebenen Forderungen nicht erfüllt.
Qualitätsarten- Bewertungszeitpunkt
Qualitätsarten
- Zeitpunktbezogene Betrachtung
- Qualität des Konzeptes z.B. Entwurfsqualität
- Qualität der Ausführung z.B. Fertigungsqualität, Leistungsqualität
- Zeitdauerbezogene Betrachtung
- Qualität der Verwendung z.B. Zuverlässigkeit
Diese Qualitätsarten werden über die Definition der Norm abgedeckt.
Qualität Betrachtungsebenen
Qualität bezieht sich auf:
- Produkte
- Prozesse
- Systeme
Ergänzende Anforderungen (System, Prozess, Produkt)
- Arbeitsbedingungen
- Umweltbedingungen
- etc.
Veränderung der Verbrauchererwartung bei Lebensmitteln
Basiskriterium:
- Produktsicherheit
Zusatzkriterien:
- Arbeitsschutz
- Umweltschutz
- Biodiversität
- etc.
Betrachtungsebenen – Produkt, Prozess und System
Anforderungen an Systeme
System: Gesamtmenge der Prozesse und Ressourcen in der Organisation.
Anforderung an Prozesse
Prozess der Produktrealisierung
Anforderung an Produkte
Produkt
Gründe für die Einführung von QM
- Klar definierte Unternehmensziele und Unternehmenspolitik
- Regelung von Zuständigkeiten, Verantwortung und Befugnissen
- Effizienz → Einarbeitung neuer Mitarbeiter
- Beherrschung von Risiken
- Vermeidung von Qualitätsproblemen
- Transparenz der Abläufe
- Sicherheit → Kommunikation gegenüber Behörden (Dokumentation)
- Gleichbleibende Qualität, weniger Fehler
- Markteintrittsmöglichkeiten verbessern
- Kundenanforderungen umsetzen, Akzeptanz beim Kunden
- Schwachstellenanalyse
- ………
Aufbau- und Ablauforganisation
Ablauforganisation
- Zeitliche und räumliche Anordnung von Handlungsvorgängen (nach Wöhe)
Was wird wann wo gemacht
Aufbauorganisation
- Verknüpfung der organisatorischen Grundelemente zu einer Struktur, sowie Regelung der Beziehungen zwischen den Elementen
Mitarbeiter, Geschäftsfüher…
Gründe für das Qualitätsmanagement
Traditionelle Herstellung
- kleine Stückzahlen
- direkte Rückkopplung
Industrielle Produktion
- arbeitsteilige Produktion
- große Stückzahlen
- kaum Rückkopplung
⇒ Größere Komplexität ⇒ Fehler haben größere Auswirkung! ⇒ Qualitätsmanagement
Häufige Argumente gegen die Einführung von QM
- Kosten
- Hoher Aufwand
- „Papiertiger“
- Zunahme der Bürokratie
- Hoher Verwaltungsaufwand
- Praxisfremd
- „wir haben schon eine gute Qualität“
- ………
Qualitätsmanagement
- Qualität ist Managementaufgabe
Qualitätsmanagement und Zertifizierungen
- Qualitätsmanagement und Zertifizierungen sind heute Grundvoraussetzung
- Welche Qualitätssicherungssysteme, Standards kennen Sie, die im Bereich Lebensmittel eine Rolle spielen?
- Qualitätsmanagement nach ISO 9000 ff
- IFS
- QS
- BRC
- GLOBALGAP
- Bio
- Regionale Standards ….
Unterschiede IFS - ISO 9000 ff
IFS Lebensmittelsicherheit ⇔ ISO Qualität
►IFS ist wesentlich detaillierter
►Ist als Checkliste aufgebaut
►Weniger Gestaltungsspielraum
►Klare Vorgaben für die Umsetzung
►Vorgegebener Ablauf bezüglich der Audits ►Klare Bewertungsregeln
Management / Qualitätsmanagement Definition
Aufeinander abgestimmte Tätigkeiten zum Leiten und Lenken einer Organisation bezüglich Qualität (DIN EN ISO 9000-2005)
Aus dem Englischen
Coordinated activities to direct and control an organization
Welche Aufgaben gehören zum Management?
- Ziele setzen (auf Basis von Marktdaten und vorhandenen Ressourcen)
- Planen (Ressourcen wie Personal, Betriebsmittel, Rohmaterial bereitstellen)
→ leiten
→ provokativ
- Realisieren (Produzieren, Vorhaben umsetzen)
- Kontrollieren (wurden die gesetzten Ziele erreicht, Ursachenanalyse bei Abweichungen, wie können Verbesserungen erreicht werden)
→ lenken
→ aktiv
→ postaktiv
Was ist der Unterschied zwischen Richtlinien und Verordnungen?
Verordnungen gelten nach Verabschiedung direkt in allen Mitgliedstaaten. Steht eine Verordnung im Konflikt mit einem nationalen Gesetz, hat die Verordnung Vorrang.
Norm
- planmäßige,
- durch interessierte Kreise
- gemeinschaftlich
- durchgeführte Vereinheitlichung
→ materiellen und immateriellen Gegenständen
→ Nutzen der Allgemeinheit
- Rationalisierung
- Qualitätssicherung und –verbesserung
- alle Lebensbereiche
Normen Typen
DIN Normen
- Deutsches Institut für Normung e.V.
- Ordnungsinstrument der Wirtschaftswelt
- Freiwillige Standards
EN Normen
- Harmonisierung innerhalb der EU
- Abbau von Handelshemmnissen
- Mitglieder sind zu einer unveränderten Übernahme in das nationale Normenwerk verpflichtet
DIN EN → Deutsche Ausgabe einer Europäischen Norm
ISO Normen
- „International Organization for Standardization“
- Übernahmepflicht für die einzelnen Mitgliedsländer besteht nicht
- Viele ISO Normen werden als Europäische Normen übernommen → Status einer DIN Norm (DIN EN ISO)
• z.B. DIN EN ISO 9000 ff
Norm lat. „norma“ → Richtschnur, Winkelmaß, Regel
Was ist ein Audit?
→objektive Bewertung von Sachverhalten auf Basis von Nachweisen (Aufzeichnungen)
→ Überprüfung der Erfüllung von Anforderungen
→ Wirksamkeit qualitätssichernder Aktivitäten
Was ist eine Ispektion?
Untersuchung von:
- Entwicklungs- und Konstruktionsunterlagen eines Produktes
- eines Produktes selbst
- eines Prozesses oder einer Anlage und Ermittlung seiner/ihrer Konformität mit spezifischen oder allgemeinen Anforderungen
Was versteht man unter Akkreditierung?
Unterschied zum Audit
Unter Akkreditierung wird ein Verfahren verstanden, in dem eine maßgebliche Stelle formell anerkennt, dass eine Stelle oder Person kompetent ist, bestimmte Aufgaben auszuführen (DIN EN ISO 45020)
→ accredere für „Glauben schenken“
Akkreditierungsstelle begutachtet das Managementsystem und die Kompetenz des eingesetzten Personals der Konformitätsbewertungsstelle.
Wesentlicher Unterschied zum Audit:
→ Bestätigung der Kompetenz → Vertrauen
Total Quality Management (TQM)
Auf der Mitwirkung aller ihrer Mitglieder beruhende Führungsmethode einer Organisation, die Qualität in den Mittelpunkt stellt und durch Zufriedenstellung der Kunden auf langfristigen Geschäftserfolg sowie auf Nutzen für die Mitglieder der Organisation und für die Gesellschaft zielt.“ ISO 8402
- TQM → Erreichen aller Managementziele
- Auf Qualität ausgerichtete Unternehmenskultur
4 Säulen des TQM:
- Mitarbeiterorientierung
- Kundenorientierung
- Prozessorientierung
- Selbstpositionierung
Was ist ein Prozess?
Was ist ein Verfahren?
Prozess
„Satz von in Wechselbeziehung oder Wechselwirkung stehenden Tätigkeiten, der Eingaben in Ergebnisse umwandelt.“ (DIN EN ISO 9000:2005)
- Festlegung des “WAS” (z.B. 20 Semmeln)
Verfahren
„Festgelegte Art und Weise, eine Tätigkeit oder einen Prozess auszuüben.“(DIN EN ISO 9000:2005)
- Festlegung des “WIE” (Art und Weise) (z.B. Transport)
Funktionsorientierung und die Gefahren dabei
- Hoher Grad an fachlicher Spezialisierung
- Entscheidungen werden häufig auf oberster Ebene gefällt
- Für kleine Unternehmen gut geeignet
- Geeignet für Unternehmen in stabilen Märkten
Wo liegt die Gefahr der Funktionsorientierung?
- Prozesse über Abteilungsgrenzen und ggf. auch Unternehmensgrenzen
• Kundenorientierung schwer umzusetzen
- hierarchische Struktur → Motivation
Was ist Prozessorientierung?
Grundhaltung, die das betriebliche Handeln als Abfolge und Kombination von Prozessen betrachtet
- Abkehr von der funktionsorientierten Organisationsstruktur
→ Ausrichtung an Geschäftsprozessen
- bereichsübergreifende Prozessorganisation • betriebliches Handeln wird als Kombination unterschiedlicher, aufeinander abgestimmter Prozesse betrachtet
- Prozesse und Wechselwirkungen zwischen den Prozessen innerhalb einer Organisation • Interne Kunden – Lieferantenbeziehungen
Probleme der Prozessorientierung:
- Vervielfachung von Funktionen
- Breitere Qualifikation der MA notwendig (auch Vorteil!)
Was versteht man unter Internen Kunden- und Lieferantenbeziehungen?
- Prozessergebnis ist Eingabe in nächsten Prozess
- Rückkopplungen → Regelkreis
- Interne und externe Kunden- und Lieferantenbeziehungen
- Ausrichtung des Unternehmens auf die Kundenprozesse
- Wechselwirkungen zwischen Prozessen
Prozessebenen → Haupt- und Teilprozesse
Bsp. Pizzaria
Hauptprozess
Bestellung aufnehmen → Pizza backen →
Pizza ausliefern → Kassieren
Teilprozess (hier für Hauptprozess“Pizza backen”)
- Ebene : Pizza backen(HP)
- Ebene : Teig ausrollen->Teig belegen->in Ofen(TP)
- Ebene : Belag schneiden-> Pizza belegen(TP)
Prozesse definieren und beschreiben
Prozessbeschreibung
- Zweck/Ziele des Prozesses
- Geltungsbereich / Anwendungsbereich
- Prozessverantwortung definieren
- Prozesseingaben und Ergebnisse festlegen
- Schnittstellen zu anderen Prozessen
- Detaillierte Beschreibung des Prozesses (als Text und/oder Ablaufdiagramm)
- Kennzahlen
- Begriffe und Abkürzungen
- Mitgeltende Unterlagen
Beschreibung mittels Flussdiagramm, Prozessablaufplan
Dokumentation von Prozessbeschreibungen
- Für die Dokumentation und Erstellung von Prozesslandkarten gibt es viele unterstützende EDV- Werkzeuge
- Die allgemeinen Anforderungen sind in der Norm festgelegt
- Die konkrete Umsetzung lässt jedoch jedem Unternehmen Gestaltungsspielraum
Struktur der ISO 9001 - Dokumentationsanforderungen
4.4.4 QM Handbuch
► Ist nur ein Teil der Dokumentation
► Muss folgende Bereiche beinhalten
- Anwendungsbereich des QM-Systems einschließlich Einzelheiten und Begründungen für Ausschlüsse
- Dokumentierte Verfahren oder Verweise darauf
- Beschreibung der Wechselwirkung der Prozesse
3-Ebenen-Modell der Dokumentation
Q-Pyramide
Was steht im QM-Handbuch?
QM-Handbuch - für Geschätsleitung gedacht (extern)
Inhalt:
- Politik & Ziele
- Aufbau - & Ablauforganisation, Zuständigkeiten
Zweck:
- Qualitätsfähigkeit sicherstellen, externe Vertragsgrundlage
Prozessbeschreibungen; Verfahrensanweisungen - für Führungsebene gedacht (intern)
Inhalt:
- Ablauforganisation mit Prozessbeschreibung & Verfahrensanweisungen
Zweck:
- Qualitätsorientiertes Verhalten der Mitarbeiter definieren
- Know-how für Wertschöpfung sichern
SOP: Prüf- & Arbeitsanweisungen; Formblätter; sonstige Dokumente - für operative Ebene (intern)
Inhalt:
- Arbeitsplatz bezogene Regelungen, Detailanweisungen
Zweck:
- Qualitätsorientiertes Verhalten der Mitarbeiter am Arbeitsplatz sichern
3 – Ebenen-Modell der Dokumentation
Managementhandbuch
- Verteilung an Externe, Führungskräfte
Verfahrensanweisungen
- Verteilung an Abteilungen
SOP: Arbeits- und Prüfanweisungen
- Arbeitsplazbezogene Verteilung
Prozessbeschreibung, Verfahrensanweisung, Arbeitsanweisung
►Prozessbeschreibung
- Abteilungsübergreifend
- Wiederholt ablaufende Aktivitäten die Eingaben in Ergebnisse umwandeln
- Zuständigkeiten, Ziel und Messpunkt ersichtlich
►Verfahrensanweisung (häufig synonym zu Prozessbeschreibung)
- Kann Abteilungsübergreifend sein
- Beschreibt WIE Tätigkeiten ausgeführt werden
- Legt Kompetenzen und Aufgaben des Personals fest
►Arbeitsanweisung
- Detaillierte Beschreibung eines Arbeitsablaufes
- Legt Kompetenz und Aufgaben des Mitarbeiters fest
Welche Bereiche muss das QM Handbuch beinhalten?
- Anwendungsbereich des QM-Systems einschließlich Einzelheiten und Begründungen für Ausschlüsse
- Dokumentierte Verfahren oder Verweise darauf
- Beschreibung der Wechselwirkung der Prozesse
- Qualitätspolitik und Qualitätsziele sind in der Regel im QM Handbuch enthalten, sind aber nicht explizit Bestandteil
Welche allgemeinen Anforderungen stellen Sie an die Dokumentation?
- Verfügbarkeit (die richtige Information am richtigen Ort)
- Verständlichkeit (Adressaten beachten)
- Verarbeitbare Informationspakete
- Vollständigkeit (soviel wie nötig, so wenig wie möglich)
- Eindeutigkeit
- Widerspruchsfreiheit
- Identifikation (Übersichtliche Strukturen)
- Normerfüllung
Lenkung der Dokumente
- Verwahren
- Verhindern
- Verändern
- Verwalten
- Vernichten
Definition Aufzeichnungen
Dokumente, die einen objektiven Nachweis über ausgeübte Tätigkeiten oder erreichte Ergebnisse liefern; solche Dokumente werden als Aufzeichnungen bezeichnet
Aufgaben der Dokumentenlenkung
Dokument
- Identifizieren durch Kennzeichnung
- Verantwortung / Inkrafttreten / Verteilung / Aktualität
- Zuordnen / Registrieren
- Ablage / Pflege / Lesbarkeit / Haltbarkeit / Zugänglichkeit / Archivierungsfristen
Arten der Dokumentation
QM-Handbücher:
Informationen über das QM-System
QM-Pläne:
Beschreibung, wie das QM-System spezifisch angewendet wird
Spezifikationen:
Anforderungen
Leitfäden:
Empfehlungen oder Vorschläge
Dokumentierte Verfahren, Arbeitsanweisungen etc.:
Informationen, wie Tätigkeiten und Prozesse konsistent auszuüben bzw. durchzuführen sind
Aufzeichnungen:
Objektiver Nachweis über ausgeübte Tätigkeiten oder erreichte Ergebnisse
Dokumentation – Revision 2015
Mehr Flexibilität!
► Revision fordert nicht explizit ein Handbuch
► Keine dokumentierten Verfahren
► Dokumente und Aufzeichnungen werden nicht mehr unterschieden
- Dokumentierte Information
- In der EDV hinterlegt
Inhalte IFS
Der Anforderungskatalog IFS enthält 6 Hauptkapitel
- Unternehmensverantwortung
- Qualitätsmanagementsystem
- Ressourcenmanagement
- Herstellungsprozess
- Messungen, Analyse, Verbesserungen
- Produktschutz (Food Defense) und externe Kontrollen
→ Anlehnung an die Struktur der ISO 9001 23
ISO 9001 – Kapitel 5 Verantwortung der Leitung
+ Ziele
Die Leitung der Organisation soll Qualität als Führungsaufgabe verstehen, koordinieren und weiterentwickeln (Selbstverpflichtung).
5.1 Selbstverpflichtung der Leitung
- Qualitätspolitik festlegen
- Qualitätsziele erarbeiten
- Bewertungen durchführen
- Ressourcen sicherstellen
- 2 Kundenorientierung
* Kundenanforderungen ermitteln und umsetzen - 3 Qualitätspolitik
* festlegen, veröffentlichen, vermitteln - 4 Planung
* von Qualitätszielen, Tätigkeiten, Prozessen, QM System - 5 Verantwortung, Befugnis, Kommunikation
* Beauftragter der obersten Leitung, interne Kommunikation - 6 Managementbewertung
* Sicherstellung der Eignung, Angemessenheit und Wirksamkeit QM System
Vergleich zu IFS :
→ ähnlicher Aufbau in der Gesamtstruktur
→ in den Kapiteln zur Unternehmensverantwortung ebenfalls ähnliche Inhalte
Definition Kundenzufriedenheit (DIN EN ISO 9000:2005)
+ Unterschied zur Qualität
Wahrnehmung des Kunden zu dem Grad, in dem Anforderungen des Kunden erfüllt worden sind.
Qualität
- inhärente Merkmale erfüllen Anforderungen → Objektiv und messbar
Kundenzufriedenheit
- Wahrnehmung des Kunden
- Kundensicht ist entscheidend → subjektiv
Die Kundenmeinung ist:
- Subjektiv
- Meist sehr allgemein
- Möglicherweise unfair
- Möglicherweise falsch
- Entspricht häufig nicht der Meinung des Unternehmens
- Durch Medien beeinflusst
… aber es ist die Meinung des Kunden und er wird die Meinung auch weitergeben, wenn er dazu gefragt wird!
Kundenmeinung ≠ Qualität
→ wesentliches Kriterium in der ISO 9001