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Q

Nenne die Ziele der PTBS-Behandlung und welche Behandlungsbausteine diese Ziele verfolgen.

A

X

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Q

Was ist das “imaginative Nacherleben”? Nenne die Wirksamkeit

A

Im Rahmen des imaginativen Nacherlebens wird das Individuum mit der Erinnerung an das traumatische Ereignis konfrontiert, wodurch die Erinnerung an das Trauma unter geschützten therapeutischen Bedingungen (adäquat in das Raum-Zeit-Kontinuum) integriert und verarbeitet werden kann.

Häufig wird statt Konfrontation lediglich die Stabilisierung durchgeführt. Eine alleinige Stabilisierung reiche jedoch nicht aus und sei unzureichend wirksam (+ ungünstige Meta-Botschaft an den Patienten: “Du bist zu schwach um dich dem zu stellen”; dabei wird Pat. im Alltag sowieso immer durch Intrusionen konfrontiert).
Konfrontation ist am wirksamsten!

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Q

Nenne die Therapiephasen von “Prolonged Exposure”

A
  1. Diagnostik & Psychoedukation
  2. Konfrontation in sensu
  3. Konfrontation in vivo
    (Kognitive Techniken)
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4
Q

Was ist bei der Beziehungsgestaltung bzgl. eines PTBS-Pat. zu beachten?

A
  • Vertrauensverlust respektieren
  • Sicherheit/Sicheres Setting schaffen
  • Auf reale Gefahren achten (z.B. keine Konfrontation, wenn Pat. noch mit Vergewaltiger zusammenlebt)
  • Drogen, Alkohol und andere Beruhigungsmittel/Tranquilizer ausschleichen
  • Ggf. auf Rituale eingehen
  • Therapierational gemeinsam erarbeiten
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5
Q

Wie lässt sich das Therapierational erarbeiten?

A
  1. Intrusionen erklären
    - Intrusionen sind kein Anzeichen dafür, dass der Patient verrückt wird
    - Ursache: Unter Traumatisierung findet unzureichende Gedächtniskonsolidierung statt (was aber bei jedem Menschen unter enormer Stressbelastung so ist!!!)
  2. Exposition ableiten
    Imaginatives Nacherleben ermöglicht:
    - Einbettung des Traumas ins autobiographische Gedächtnis & Raum-Zeit-Kontinuum sowie stärkere Verarbeitung der Belastung des Traumas
    - Intrusionen werden so zunehmend abgebaut, wenn bessere Gedächtniskonsolidierung einsetzt
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6
Q

Wie ist der Ablauf beim imaginativen Nacherleben?

A

Das Trauma wird mit allen Einzelheiten in der Reihenfolge der Ereignisse berichtet. Dabei werden alle Reaktionen und Eindrücke berichtet von dem Moment, an dem Pat. merkt, dass gleich etwas passieren würde, bis zu dem Zeitpunkt, an dem er sich wieder sicher fühlte (wenn zumindest keine Gefahr mehr, zu versterben)

  • Beschreibung des Ereignisses in Ich-Form und Präsens
  • Beschreibung von Gefühlen, Gedanken, Sinneseindrücken usw.
  • Möglichst ins Detail gehen und nichts auslassen, auch wenn Eindrücke im Nachhinein falsch, peinlich oder unsinnig erscheinen.
  • Möglichst mit geschlossenen Augen
  • Gefühle kommen lassen statt zu unterdrücken
  • Pat. bestimmt über das Tempo
  • Nicht Dissoziieren/Kontakt zum “Hier und Jetzt” verlieren (da sonst keine adäquate Einordnung der Erinnerung -> Leise Radio, durch den Raum gehen, körperlicher Kontakt, verbale Reminder des Therapeuten)
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7
Q

Wie kann der Therapeut das imaginative Nacherleben unterstützen

A
  • Non-verbal zugewandt und unterstützende Bemerkungen (“Das machen sie sehr gut”, “Bleiben sie bei dem Gefühl/Bild”, “Ich weiß es ist schwer”, “Hier sind Sie sicher”)
  • Ggf. ins Nacherleben zurückholen (“Was passiert jetzt?” oder Vorstellen des schwierigen Moments in Zeitlupe)
  • Ggf. ins Präsens zurückholen (z.B. “Er schlägt mein Gesicht”)
  • Kurze Fragen zu Sensorik, Gefühlen und Gedanken (z.B. “Was denken Sie?”, “Wie fühlt sich das an?”, “Wie fühlen Sie sich?/Was empfinden Sie”, “Was sehen/hören/riechen Sie?”, “Was fühlen Sie in ihrem Körper?”)
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8
Q

Welche Methode lässt sich anwenden, wenn es dem Pat. zu schwer fällt, verbal vom Trauma zu erzählen?

A

Von. Pat. aufschreiben lassen und Therapeut liest vor

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9
Q
  1. Ab wann lässt sich im Therapieverlauf erkennen, dass Habituation einsetzt?
  2. Wie sollte man das imaginative Nacherleben im Therapieverlauf modifizieren?
A
  1. Es dauert länger (als z.B. bei anderen Angststörungen) bis Habituation einsetzt (abhängig vom Gelingen des Hineinversetzens). Dass sie einsetzt merkt man daran, dass der Pat. immer weniger körperlich/emotional auf das Nacherzählen/Nacherleben des Ereignisses reagiert. Zudem werden Intrusionen zunehmend weniger.
  2. Beim Nacherzählen- und erleben sollte sukzessiv ins Detail gegangen werden
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10
Q

Nenne weitere Therapiebausteine neben dem imaginativen Nacherleben

A
  • Exposition in vivo (Diskrimination Damals vs. Heute)
  • Kognitive Techniken (verbale und verhaltensbezogene Disputation)
  • Anti-Dissoziationstraining
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11
Q

Was ist das Problem der Dissoziation bei der Konfrontation/dem imaginativen Nacherleben?
Wie kann man den Pat. aus dem Nacherleben rausholen?

A

Pat. darf während der Sitzung nicht dissoziieren, sonst findet keine adäquate Verarbeitung statt (Person identifiziert sich nicht mit dem Ereignis um Abstand von dem zu nehmen; Ereignis bleibt im Hier und Jetzt bedrohlich)
Man kann mit dem Patienten vorab überlegen, was gegen Dissoziation helfen könnte (Durch den Raum laufen, leise Radio, Körperkontakt, sensorische Reize)

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12
Q

Ist es ethisch/moralisch überhaupt vertretbar, zu konfrontieren bei der PTBS? Gibt es Kontraindikationen?

A

Exposition als wirksamste therapeutische Methode bei PTBS.
Es gibt keine Kontraindikationen.
Durchführbar bei Personen mit komorbider Suizidalität, Psychose, BPD, Selbstverletzung, Depression, Substanzmittelstörung)

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