1
Q

Was ist ADHS generell? Nenne die Symptomcluster.

A

ADHS ist eine Verhaltensstörung dessen Ursachen bis heute nicht abschließend geklärt sind. Sie setzt sich aus 3 Symptomclustern zusammen, die einzeln oder kombiniert auftreten können:

  1. Unaufmerksamkeit:
    - Schwierigkeiten, Einzelheiten zu beachten
    - geringe Aufmerksamkeitsspanne
    - Ablenkbarkeit/Sprunghaftigkeit
    - erscheinen als unordentlich, vergesslich und unzuverlässig
  2. Hyperaktivität:
    - Rededrang
    - Motorische Unruhe
    - Eskalierende Unruhe
  3. Impulsivität:
    - Vorschnelles, unbedachtes Verhalten
    - nur schwer abwarten können
    - mit Antworten herausplatzen
    - Neigung zu gefährlichen, unbedachten Verhaltensweisen
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Q
  1. Wie wurde ADHS in der Geschichte noch bezeichnet?

2. Wie kam es zur Begriffswandlung?

A

1.

  • Hyperkinetische Störung (ICD-10)
  • Hyperkinese, Hyperaktivität
  • Psychoorganisches Syndrom; Minimale cerebrale Dysfunktion (Veraltet; Geht von Hirnorganischer Grundlage aus)
  • DSM-5: Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung

2.
Heute besteht der Begriff ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung), da dieser Wertneutral ist. Er soll den veränderten therapeutischen Zugang zur Störung und die veränderte Sichtweise auf die Störung verdeutlichen (Mehr Aufbau positiver/funktionaler Verhaltensstrategien & weniger Abbau von störenden/dysfunktionalen Verhaltensweisen)

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Q

Nenne die diagnostischen Kriterien der ADHS nach DSM-5

A

A: Ein durchgehendes Muster von Unaufmerksamkeit und/ oder Hyperaktivität-Impulsivität, wie in (1) und/oder (2) beschrieben, welches das Funktionsniveau und die Entwicklung beeinträchtigt.

(1) Unaufmerksamkeit
6 (oder mehr) der folgenden Symptome sind während der letzten 6 Monate beständig und in einem mit dem Entwicklungsstand der Person nicht zu vereinbarenden Ausmaß aufgetreten und wirken sich direkt negativ auf soziale und schulische/berufliche Aktivitäten aus:
(BEACHTE: Die Symptome sind nicht ausschließlich Ausdruck von Feindseligkeit, oppositionellem Verhalten, Trotz oder der Unfähigkeit, die Aufgaben/Anweisungen zu verstehen.)
(BEACHTE: Bei Personen >17 Jahre müssen mind. 5 Symptome erfüllt sein)
a. Beachtet häufig Einzelheiten nicht und macht Flüchtigkeitsfehler bei Schularbeiten, bei der Arbeit oder anderen Tätigkeiten.
b. Hat oft Schwierigkeiten, für längere Zeit die Aufmerksamkeit bei Aufgaben/beim Spielen aufrecht zu erhalten.
c. Scheint häufig nicht zuzuhören, wenn andere ihn/sie ansprechen
d. Führt häufig Anweisungen anderer nicht vollständig durch und bringt Schularbeiten, andere Arbeiten oder Pflichten am Arbeitsplatz nicht zu Ende
e. Hat häufig Schwierigkeiten, Aufgaben und Aktivitäten zu organisieren.
f. Vermeidet häufig, hat eine Abneigung gegen, oder beschäftigt sich nur widerwillig mit Aufgaben, die eine länger andauernde geistige Anstrengung erfordern.
g. Verliert häufig Gegenstände, die er/sie für bestimmte Aufgaben/Aktivitäten benötigt.
i. Lässt sich oft durch äußere Reize leicht ablenken
j. Ist häufig vergesslich bei Alltagstätigkeiten

(2) Hyperaktivität-Impulsivität
(Gleiche Beschreibung wie bei Unaufmerksamkeit. >6 Symptome während der letzten 6 Monate; ab 17J >5 Symptome)
a. Zappelt häufig mit Händen/Füßen oder rutscht auf dem Stuhl herum
b. Steht häufig auf in Situationen, in denen Sitzenbleiben erwartet wird
c. Rennt häufig herum oder klettert exzessiv in Situationen, in denen dies unpassend ist
d. Hat Schwierigkeiten, ruhig zu spielen/sich ruhig mit Freizeitaktivitäten zu beschäftigen
e. Ist häufig “auf dem Sprung” oder handelt, als sei er/sie getrieben
f. Redet häufig übermäßig viel
g. Platzt häufig mit Antworten heraus, bevor die Frage zu Ende gestellt ist
h. Kann nur schwer warten, bis er/sie an der Reihe ist
i. Unterbricht und stört andere häufig

B: Einige Symptome der Unaufmerksamkeit oder Hyperaktivität-Impulsivität treten bereits vor dem Alter von 12 Jahren auf
C: Mehrere Symptome der Unaufmerksamkeit oder Hyperaktivität-Impulsivität bestehen in zwei oder mehr Lebensbereichen
D: Es sind deutliche Hinweise dafür vorhanden, dass sich die Symptome störend auf die Qualität des sozialen, schulischen oder beruflichen Funktionsniveau auswirken oder dieses reduzieren
E: Die Symptome treten nicht ausschließlich im Verlauf einer Schizophrenie oder anderen psychotischen Störung auf und können nicht durch eine andere psychische Störung besser erklärt werden

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