Psychodynamische Ansätze Flashcards
Definition Abwehrmechanismus nach DSM-IV
automatische psychologische Prozesse, die ein Individuum gegen Ängste und das Bewusstsein von internalen oder externalen Stressoren und Gefahren beschützen. Individuen sind sich häufig nicht bewusst, wenn solche Prozesse wirken. Abwehrmechanismen vermitteln die Reaktion eines Individuums auf emotionale Konflikte und auf interne und externe Stressoren. Die einzelnen Abwehrmechanismen sind konzeptionell und empirisch in verwandte Gruppen unterteilt, welche als Verteidigungsstufen bezeichnet werden.
Defense Level
= Stufen von Abwehrmechanismen
Arbeit am Bewusstsein
= Klärung:
Ein nicht provozierendes, kognitives Mittel, um festzustellen, wo bei Patienten die Grenzen des Bewusstseins in Hinblick auf ein bestimmtes Material liegen
Arbeit am Vorbewussten
Konfrontation: Versuch, potentiell konflikthafte und inkongruente Aspekte dieses Materials bewusst zu machen
Arbeit am Unbewussten
Interpretation/Deutung: Versuch, das Konflikthafthe innerhalb des Materials zu lösen, indem zugrunde liegende unbewusste Motive und Abwehrvorgägnge unterstellt werden, die das zuvor Widersprüchliche logisch erscheinen lässt
Therapeutische Beziehung: Arbeit an der Beziehung
- Vertrauen und Vertrauensbildung: Voraussetung für die Zusammenarbeit, wenn nicht vorhanden -> prmäres Ziel der Therapie
- Ähnlich wie “helping alliance”
Therapeutische Beziehung: Arbeit in der Beziehung
- > die bereits aufgebaute Beziehung wird genutzt
- Kreditierung
- Diskreditierung
- Betonung der unbewussten Aspekte dieses Prozesses
Arbeit in der Beziehung: Kreditierung
Therapeutischce Beziehungsgestaltung des Zurtauens und Zumutens
Arbeit in der Beziehung: Diskreditierung
Haltung gegenüber des Patienten, dass er den Therapeuten braucht und das Problem nicht alleine bewältigen kann -> sollte nicht der Fall sein
Therapeutische Beziehung: Arbeit mit der Beziehung
Übertragung und Gegenübertragung: “Alle Phänomene der subjektiven Bedeutungszuschreibung innerhalb einer Begegung mindestens zweier Personen”
Übertragung (nach Freud)
- Wiederholung der Vergangenheit: Alte Erfahrungen wiederholen sich in neuen Beziehungen (neuere Ansätze gehen nicht davon aus, dass aktuelle Gefühle Verzerrungen von alten sind, sondern dass sie etwas aktuelles sind)
- Verzerrung der Realität
«Neuauflagen, Nachbildungen von Regungen und Phantasien mit einer charakteristischen Ersetzung einer früheren Person durch die Person des Arztes»
Übertragung im Sinne von «past relationships can play out in new ones» kommt alltäglich vor.
Definition Gegenübertragung
«Gesamtheit der Reaktionen des Analytikers auf die Person des Analysanden und ganz besonders auf dessen Übertragungen» -> Betonung der unbewussten Anteile dieser Reaktionen!
- Komplementäre Gegenübertragung: Identifikation mit Objekten des Analysanden (Pol, der der Therapeut eigentlich nicht in sich trägt, wird durch die Übertragung von dem Patienten übernommen; Komplementär = Beziehungsmuster ist aufgespalten)
- Konkordante Gegenübertragung: Identifikation mit unbewusstem Ich-Zustand des Analysanden (Empfinden der selben Gefühle des Patienten; gleicher Pol)
Gegenübertragung als therapeutisches Mittel
Therapeuten reagieren individuell auf Patienten
Nachteil: Fehlurteile aufgrund eigener Subjektivität
- Eigene Analyse
- Man kann sich dem Einfluss der eigenen Subjektivität ohnehin nicht entziehen
Vorteil: Subjektivität der Interaktion (die auch ohne Reflexion der Gegenübertragung vorhanden ist) wird überhaupt bewusst und therapeutisch nutzbar gemacht.
Hochfrequente “klassische” Psychoanalyse
- 3-4 Sitzungen/Woche
- Unbefristet, i.d.R. mehrere Jahre
- Intensive regressive Prozesse -> dauerhafte Strukturveränderung (Versuch, an sehr tiefgreifende Konflikte zu gelangen)
Niederfrequente psychoanalytische Psychotherapie
- 1-2 Sitzungen/Woche
- i.d.R. 1-3 Jahre
- Bearbeitung gegenwärtiger Krankheitsepisoden, eingeschränkt (infantile) pathogene Beziehungsmuster (sehr weit zurückliegende Konflikte werden nicht, oder nur am Rande behandelt)