Prosoziales Verhalten, Hilfeverhalten und Zivilcourage Flashcards

1
Q

Prosoziales Verhalten

A

Sammelbegriff für zwischenmenschliche Unterstützung, gewinnbringend/vorteilhaft für andere, Verhaltensweisen wie Kooperation, Hilfeverhalten, Dienstleistungen, Teilen

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2
Q

Hilfeverhalten

A

Unterkategorie von prosozialem Verhalten; aktiv hilfreiches Verhalten gegenüber hilfsbedürftigen Person in einer konkreten Situation; nicht im Rahmen von beruflicher Tätigkeit; Motive nicht entscheidend, kann auch egoistisch sein

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3
Q

Zivilcourage

A

Form von prosozialem Verhalten, die kollektiv ausgerichtet ist
–> etwas für gesamte Gesellschaft; Hilfeverhalten, auch wenn es mit erheblichen physischen, psychischen und sozialen Folgen verbunden sein kann

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4
Q

Bystander-Effekt (Zuschauereffekt)

A

Zuschauereffekt, [SOZ], die Wahrscheinlichkeit einer Hilfeleistung (prosoziales Verhalten) für Personen, die sich in einer Notsituation befinden, nimmt mit der Zahl der in dieser Situation anwesenden Personen ab (Latane & Darley, 1970)

SItuativer Faktor: Anzahl der Personen

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5
Q

Beispiel für den Bystander-Effekt

A

Kitty Genovese: junge Frau wurde vergewaltigt und ermordet, obwohl es viele Nachbarn mitbekommen haben
Ursache für ausbleibende Hilfeleistung kann die hohe Anzahl anwesender Personen gewesen sein

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6
Q

Nenne die 5 notwendigen Schritte für ein Einschreiten in Notfallsituationen laut des 5-Stufen-Modell von Latané und Darley (psychologisches Prozessmodell)

A
  1. Wahrnehmung der Situation
  2. Interpretation der Situation als Notfall
  3. Verantwortungsübernahme
  4. Wissen um Hilfeleistung (entsprechende Fähigkeiten, Kompetenzen)
  5. Entscheidung zur Hilfeleistung (Nutzen größer als verbundene Kosten)
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7
Q

Nenne 2 Faktoren, die ein späteres Eingreifen der Person verhindern die unabhängig von der Anzahl der anwesenden Personen sind

A
  1. Großstatdtlärm ist hinderlich

2. Zeitdruck

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8
Q

Nenne 3 pychologische Faktoren, die ein späteres Eingreifen der Person verhindern, und speziell mit hoher Zuschauerzahl zu tun haben

A
  1. Pluralistische Ignoranz
  2. Verantwortungsdiffusion
  3. Bewertungsangst
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9
Q

Pluralistische Ignoranz

A

weniger Hilfeleistung, wenn Personen sehen, dass andere den Notfall auch bemerken, aber nichts dagegen tun  weil sie selbst unsicher sind, ob es tatsächlich ein Notfall ist

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10
Q

Pluralistische Ignoranz

A

weniger Hilfeleistung, wenn Personen sehen, dass andere den Notfall auch bemerken, aber nichts dagegen tun, weil sie selbst unsicher sind, ob es tatsächlich ein Notfall ist

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11
Q

Verantwortungsdiffusion

A

Allgemeine Verantwortung wird auf alle Anwesenden aufgeteilt.

Erhöht sich deren Anzahl, verringert sich die subjektiv wahrgenommene Verantwortlichkeit und Wahrscheinlichkeit zur Hilfeleistung sinkt

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12
Q

Bewertungsangst

A

Angst vor Blamage oder negativer Beurteilung durch andere  reduzierte Wahrscheinlichkeit zur Hilfeleistung  besonders dann ausgeprägt, wenn wenig Wissen und Können vorhanden sind

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13
Q

Beschreibe die Studie zu pluralistischer Ignoranz von Latané und Darley

A
  • Rauch wurde in Versuchsraum eingeströmt, wo Versuchsperson Fragebogen ausfüllte
  • Versuchsperson war in dem Raum entweder
    o Alleine
    o Mit fremden Personen
    o Oder mit Konföderierten der Versuchsleitung, die den Rauch ignorieren sollten
  • Ergebnisse
    o Alleine  75% meldeten Rauch
    o Mit fremden Personen  38%
    o Mit passiven Konföderierten  10%
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14
Q

Was hat die Forschung zum Bystander-Effekt gezeigt?

A
  • Entweder allein oder mit anderen bearbeiten sie eine irrelevante Aufgabe
  • Dann passiert ein unvorhergesehener Notfall
  • Wenn Bystander anwesend sind, greifen Personen meistens seltener und langsamer ein
  • Effekt zeigt sich auch in einfachen Hilfesituationen (z.B. anderen die Tür aufmachen)
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15
Q

Nenne 3 moderatoren die den Bystander-Effekt beeinflussen

A
  • städtischen Gegenden („Urban-Overload-Hypothese)
  • Answesenheit besonders vieler Zuschauer
  • Abgeschwächt, wenn Bystander befreundet sind, über Wissen zu adäquatem Einschreiten verfügen oder wenn es sich um eine Notfallsituation handelt
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16
Q

Altruismus

A

= selbstloses, uneigennütziges Handeln, das mit mehr eigenen Nachteilen als Vorteilen verbunden sein kann

17
Q

Empathie

A

= Fähigkeit, Gedanken und Emotionen anderer verstehen und nachempfinden zu können

18
Q

Empathie-Altruismus-Hypothese (Batson)

A

= Menschen handeln nur dann altruistisch, wenn sie in einer bestimmten Situation Empathie empfinden (vgl. hohe Empathie, geringe Kosten);
- Helfen Menschen, ohne Empathie zu empfinden, sind andere Faktoren entscheidend (z.B. Erwartung negativer Konsequenzen (vgl. geringe Empathie, hohe Kosten) –> kein Altruismus

19
Q

Was ist die wichtigste Grundlage für prosoziales Verhalten?

A

Empathie

20
Q

Was hat die Cialdini Studie herausgefunden?

A

empfundene Empathie erhöht eigenes Unwohlsein
o Experimentelle Trennung von „Empathie“ und „personal distress“ (Traurigkeit)
-> anschließendes Hilfeverhalten wird durch das Ausmaß der Traurigkeit vorhergesagt und nicht durch Empathie –> persönlicher Distress scheint für Hilfeverhalten ursächlich zu sein –> egoistische Motive

21
Q

Biologische Faktoren zu Prosozialenverhalten:

Was besagt die Evolutionstheorie in diesem Fall?

A

Menschen helfen bevorzugt den eigenen Verwandten (Gene weitergeben) – egal ob selbst schuld an Notlage oder nicht

22
Q

Was zeigte eine Studie zur Evolutionstheorie? Wem wurde am ehsten geholfen?

A

Mehr Bereitschaft engen, kranken Verwandten zu helfen

Geht es um Leben und Tod, helfen sie eher den gesunden Verwandten

23
Q

Nenne 2 Kritikpunkte an des Evolutionsansatzes

A

 Nicht kausal, nur im Nachhinein evolutionär erklärbar

 Hilfeleistungen nicht nur gegenüber Verwandten, sondern auch tagtäglich gegenüber fremden Personen

24
Q

Nenne 2 Kosten-Nutzen-Überlegungen

A
  1. Theorie des sozialen Austausches

2. Negative-State-Relief-Hypothese

25
Q

Theorie des sozialen Austausches

A

= Menschen helfen nur dann, wenn der erwartete Nutzen höher ist als die erwarteten Kosten  Kosten-Nutzen-Bilanz positiv

o Belohnungen können Geld, soziale Anerkennung oder erlebte positive Emotionen sein

26
Q

Negative-State-Relief-Hypothese

A

= Menschen helfen häufiger, wenn sie in negativer Stimmung sind
 antizipieren Stimmungsaufhellung durch Hilfeverhalten

27
Q

Erkläre Weiners Theorie der Verantwortlichkeit

A

War das Opfer für die eigene Notlage verantwortlich und ist die Lage kontrollierbar?
 Hilfeleistung eher, wenn das Opfer nicht für eigene Notlage verantwortlich ist

o Wenn nicht selbst Schuld (keine Kontrollierbarkeit) und kann sie nicht alleine lösen –> prosoziale Emotionen (Empathie, Sympathie) –> Verstärkte Hilfeleistung

o Wenn selbst verantwortlich und kontrollierbare Situation –> Ärger –> zögern zu helfen

28
Q

Zivilcourage

A

= Hilfeleistung trotz erheblicher negativer Konsequenzen

 entscheidend: prosoziale Werte (Persönlichkeitsunterschiede) und Gefährlichkeit der Situation

29
Q

Metaanalyse von Fischer zeigt ..

A

.. abgeschwächter Bystander-Effekt/größere Wahrscheinlichkeit zu Hilfeleistung, wenn Situation gefährlich war (eindeutig als Notfall wahrgenommen), wenn ein Täter anwesend war und Einschreiten mit hohen physischen Kosten verbunden war

30
Q

Pathologischer/Fehlgeleiteter Altruismus äußert sich, wenn…

A

Altruismus krankhaft ist und negative Auswirkungen hat

Scheinbare Selbstaufopferung, aber eigentlich auch Schädigung Anderer, nämlich Kinder bzw eigener Verwandten

31
Q

„Einfaches (normales)“ altruistisches Verhalten

A

nimmt weitere Perspektive ein und auch Interessen von Dritten

32
Q

Pathologischer Altruismus

A

stark emotional motiviertes Verhalten, schließt weiterführende kognitive Überlegungen aus

Kann durch Fehlfunktion der Schilddrüse kommen (wie in Dr. House)