politische Bildung, Bildungsungleichheit, Sozialisation Flashcards
Was ist Demokratie?
Herrschaftsform (Wahlen)
Gesellschaftsform (Öffentlichkeit)
Lebensform (Fairness)
Mündiger Bürger?
• Erwerb von Kenntnissen über die Grundregeln eines
demokratisch verfassten Rechtsstaats,
• Begreifen und Verstehen gesellschaftlicher Zusammenhänge,
• Verständnis und Anerkennung der Werte und Normen der
freiheitlich-demokratischen Grundordnung,
• Achtung der Menschenwürde,
• Kooperationsfähigkeit,
• Kompromissbereitschaft und aktive Toleranz,
• Eintreten für die Gleichberechtigung der Geschlechter,
• politische Handlungskompetenz und allgemeine
Sozialkompetenz,
• Bereitschaft, nicht nur interessengeleitet, sondern
demokratisch zu handeln
Kompetenz nach Weinert (2001)
Wissen/Kenntnisse +Dispositionen/Orientierung + Können/Fähigkeiten
= Bewältigung von Problemen
Handlungskompetenz
Selbstkompetenz + Fachkompetenz + Methodenkompetenz + Sozialkompetenz = Handlungskompetenzen
Demokratische Kompetenzen
Aufgabe: Aufrechterhaltung der Demokratie durch Wissen, Dispositionen, Können >Beispiele: Identitätskompetenz • Politikkompetenz • Toleranzkompetenz • Gerechtigkeitskompetenz • Ökonomische Kompetenz • Historische Kompetenz • Ökologische Kompetenz • Technologische Kompetenz
UN-Kinderrechtskonvention
wurde 1989 verabschiedet (in DE 1992)
beinhaltet :
Recht auf Bildung (Schulpflicht/Förderung zum Abschluss); Bildungsziele (Entfaltung der individuellen Fähigkeiten)
Schule und Gesellschaft (Fend)
Integration und Legitimation
Erwerb demokratischer Kompetenzen in der Schule
Die gelebte Demokratie muss ein grundlegendes
Qualitätsmerkmal unserer Schulen sein. Aus diesen
Zusammenhängen ergibt sich eine demokratische Schul- und
Unterrichtsentwicklung als Querschnittsaufgabe.“
Wahl:
Traditionelle Werteerziehung
aktuelle Persönlichkeitsentwicklung
Werteerziehung = Ethikunterricht -->Mittel zur Entwicklung von Tugenden --> führt zum besseren Leben (Ziel) Persönlichkeitsentwicklung --> Mittel zur Entwicklung von Verhaltensdisposition --> führt zum besseren Leben (Ziel)
Hurrelmauer & Bauer
Definition: Sozialisation
Sozialisation bezeichnet die Persönlichkeitsentwicklung eines Menschen, die sich aus der produktiven Verarbeitung der inneren und der äußeren Realität ergibt.
Durch alle Lebens- und Entwicklungsphasen zieht sich die Anforderung, die persönliche Individuation
mit der gesellschaftlichen Integration in Einklang zu bringen, um die Ich-Identität zu sichern.“
Hurrelmauer & Bauer
Annahmen
Sozialisation = lebenslanger Prozess der
Persönlichkeitsentwicklung
Persönlichkeitsentwicklung = Wechselspiel zwischen Anlage und Umwelt
Hurrelmauer & Bauer
Kernaussage
Produktive Verarbeitung: die aktive, dauerhafte und individuelle Auseinandersetzung mit der inneren und äußeren Realität (individuelle Aneignung und Gestaltung) nicht zwingend erfolgreich Wechselseitige Beziehung zwischen Persönlichkeits- und Gesellschaftsentwicklung → interdependenter Zusammenhang
primäre, sekundäre, tertiäre Sozialisationsinstanzen
primär = Familie
sekundär = Bildungseinrichtung
tertiär = Freizeit etc.
–> spielen eine Rolle bei der Persönlichkeitsentwicklung
Hidden curriculum
Sozialisationseinflüsse nicht im curriculum
Erziehung, Bildung und Sozialisation
Erziehung: Gezielte und bewusste Einflüsse auf die Persönlichkeitsentwicklung Bildung: „Gebildet sein“ als normative Zielsetzung des Sozialisationsprozesses Sozialisation:Alle Einflüsse auf die Persönlichkeitsentwicklung
Soziale Ungleichheit (Definition) Solga, Berger, Powell
Menschen mit Zugang zu ungleichen Sozialpositionen
–> diese haben entweder vorteilhafte/nachteilhafte
Handlungs- und Lebensbedingung
Soziale Ungleichheit (Determinante und Dimension) Solga, Berger, Powell
Determinante = Input --> soziale Komponente = Familie und co. Dimension = Output -->Noten ´und Bildungsabschluss Ursache = Mechanismus Je gebildeter das soziale Umfeld, desto höher die Chance auf selbe Bildung/Position
Sozioökonomischer Status
Messung der Eltern
- Bildung der Eltern
- Berufliche Position der Eltern
- Einkommen der Eltern
Schichtspezifische Sozialisation (Kohn)
These: Der soziale Status der Eltern wird durch die
Sozialisation an die Kinder „vererbt“
• Damit kommt es zur Reproduktion von sozialer
Ungleichheit
Theorie der sozialen Reproduktion (Bourdieu)
1.) Die intergenerationale Vererbung von kulturellem Kapital
Kulturelles Kapital (Eltern) – Sozialisation –> kulturelles Kapital (Kinder)
kann auch indirekt stattfinden
2.) Mittelschicht-Bias der Schule
Im Bildungssystem wird kulturelles Kapital bei den
Schülern vorausgesetzt und belohnt
–> Verfestigung der Ungleichheit
Theorie von Bourdon
Primärer Effekt der sozialen Herkunft:
Unterschiedliche Verteilung der schulischen
Leistung nach sozialer Schicht
Ursache: Unterschiede im „kulturellen Hintergrund“
Sekundärer Effekt der sozialen Herkunft: Unterschiedliche Bildungsentscheidungen nach sozialer Schicht (selbst bei gleicher Leistung) Ursache: Unterschiede in den wahrgenommenen Erträgen und Kosten höherer Bildung
–> Verfestigung der Bildungsungleichheiten
Rosenthals Lehrererwartungseffekt
Erwartung an schulische Leistung variieren nach Kategorien (Stereotypen)
Stereotype
„Eine kognitive Struktur, die unser Wissen,
unsere Überzeugungen und Erwartungen über eine soziale Gruppe von Menschen enthält”
Formen von Deskriminierung
- )Individuelle Diskriminierung
- ) Institutionelle Diskriminierung
- direkt
- indirekt
individuelle Diskriminierung
Ungleichbehandlung von Menschen aufgrund von
askriptiven Merkmalen (z.B. Migrationshintergrund,
Geschlecht, soziale Herkunft) durch einzelne Personen
(z.B. Lehrkräfte)
Ursache: Stereotypen, Vorurteile, Informationsmangel
muss nicht absichtlich
direkte institutionelle Diskrmi.
Aufgrund institutioneller Verfahren oder Praktiken
werden Personen je nach Gruppenzugehörigkeit
unterschiedlich behandelt (Ungleichbehandlung)
indirekte institutionelle Diskrim.
Durch Praktiken in Institutionen entstehen negative
Auswirkungen für Mitglieder bestimmter Gruppen,
obwohl die organisatorisch vorgeschriebenen Normen
und Verfahren eigentlich neutral sind (gleiche
Behandlung von Ungleichen)