Pleura Flashcards
Pleuritis
Entzündung der Pleura, infektiös oder nichtinfektiös
- infektiös, häufig im Rahmen einer Pneumonie, Tuberkulose
- nichtinfektiös, im Rahmen einer Urämie, Karzinom
Formen
- Pleuritis sicca –> leukozytäre Infiltrate und Ausschwitung von Fibrin im Bereich der Pleura, bei der Atmung kommt es zum Aneinanderreiben der beiden Pleurablätter aneinander –> Ausbildung von Pleuraschwarten oder Pleuraschwielen
- Pleuritis exsudative –> Ausbildung eines Ergusses, eitrig, hämorrhagisch, serös
Klinik
- Pleuritis sicca: atem- und bewegungsabhängigige Schmerzen
- Pleuritis exsudative: keine Schmerzen, Symptome der Grunderkrankung
Diagnositk
- Labor: Entzündungsparamter
- Klinik: Anamnese, Auskultation: Pleurareiben, “Knarren”, wie Leder
- Sonographie oder Röntgen-Thx: Erguss
Therapie
- Therapie der Grunderkrankung
- Schmerztherapie
- Entlastung der Ergüsse durch Punktion
Pleuraerguss
Pathologische Flüssigkeitsansammlung im Pleuraspalt, man unterscheidet je nach Art des Ergusses serös (Transsudat oder Exsudat), hämorrhagisch, chylös, eitrig
Ätiologie
- Transsudat: durch erhöhten hydrostatische Druck (Herzinsuffizienz, Lungenembolie), erniedrigten onkotischen Druck (Leberinsuffizienz, nephrotisches Syndrom), iatrogen (Infustionsthorax durch fehlplatzierten ZVK)
- Exsudat: durch Tumore, Infektionen, Oberbaucherkrankungen, Systemerkrankungen
- Hämatothorax: iatrogen, traumatisch, Ruptur Aortenaneurysma
- Chylothorax: Verletzung D. thoracicus (iatrogen, traumatisch, Tumor)
- Pleuraempyem: Folge eines infizierten Erguss
Pathophysiologie
- Pleuraerguss im Rahmen einer Pneumonie = parapneumonische Ergüsse
- unkompliziert bei normalem pH
- kompliziert bei bakterieller Infektion mit leichter Azidose (pH 7,1 - 7,2)
- Pleuraemphyem mit Infektion (Leukozytose > 15.000/mykroliter, pH 200, LDH-Erguss/LDH-Serum > 0,6) und Pleuraempyem
Therapie
- Behandlung der Grunderkrankung
- Punktion der Pleuraergüsse, nicht mehr als 1,5 l auf einmal ablassen
- Pleuradrainage
- Pleurodese mit Bleomycin Tetrazyklin oder Talkum-Pulver bei maligner Genese
Pneumothorax
Luftansammlung im Pleuraspalt mit konsekutiv kollaptischer Lunge
Ätiologie
- primär ohne pulmonale Grunderkrankung, Ruptur von subpleural gelegenen Emphysemblasen, v. a. junge, schlanke Männer betroffen
- sekundär bei pulmonaler Grunderkrankung ohne erkennbare äußere Einwirkung
- traumatisch, z. B. bei Rippenfrakturen
- iatrogen bei ZVK-Anlage
Pathophysiologie
- Eintritt von Luft in den Pleuraspalt –> Unterdruck wird aufgehoben –> Lunge kollabiert teilweise oder komplett –> restriktive Ventilationsstörung –> Funktioneller Shunt –> Hypoxämie –> Euler-Liljestran-Mechanismus mit pulmonaler Vasokonstriktion –> pulmonale Hypertonie
Komplikation
- Spannungspneumothorax durch Ventilmechanismus, Luft kommt rein in die Lunge aber nicht mehr raus –> Druckerhöhung –> Mediastinum wird zur Gegenseite gedrückt, komprimiert kontralaterale Lunge und Vv.cavae –> verminderter Rückfluss zum rechten Herzen –> verminderte linksventrikuläre Füllung –> verminderter Auswurf –> Kreislaufversagen, schock
Klinik
- plötzlich auftretender einseitiger Thoraxschmerz
- Dyspnoe, Tachypnoe
- Tachykardie, Hypotonie, Schocksymptomatik
- einseitig nachziehende Thoraxhälfte
- obere Einflussstauung
Diagnostik
- Anamnese
- körperliche Untersuchung: einseitig fehlende Atemexkursion, aufgehobenes Atemgeräusch, hypersonorer Klopfschall, aufgehobener Stimmfremitus
- Röntgen-Thx: in Exspiration: kollabierte Lunge, keine Gefäßzeichnung mehr vorhanden, evtl. Verlagerung der Mediastinum nach kontralateral, ipsilateral tiefstehendes Zwerchfell
Therapie
- Mantelpneumothorax oder Spontanpneumothorax keine Therapie, resorbiert sich meist von selber wieder
- Spannungspneumothorax: sofort Monaldi-Drainage: 2. ICR Medioclavicularlinie
- Pleuradrainage, Monaldi oder Bülau (4. ICR vordere Axillarlinie) mit Sog
- bei rezidivierende Pneumothorax: Pleurodese