Physiologie der Leber Flashcards

1
Q

Position und Anatomie der Leber

A
  • craniales Abdomen
  • linke Lappen → 9-10 IKR
  • rechte Lappen → 9-16 IKR
  • in Ultraschall Hyperechogen
  • 70% vom Blutfluss → sauerstoffarmes Blut von der V. portae → vom Magen, Milz, Pancreas, Dünndarm, Ceacum, Dickdarm
  • Sauerstoffreiches Blut kommt über die A. hepatica
  • 10% des körperlichen Blutvolumens befinden sich in der Leber
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Q

Stoffwechselfunktion der Leber

A

Stichpunkte zur Stoffwechselfunktion der Leber:

Proteinstoffwechsel:
- Leber synthetisiert 90% der Plasmaproteine, einschließlich Albumin, Gerinnungsfaktoren (Fibrinogen, Prothrombin, Faktoren V, VII, VIII, IX, X, XI, XII, XIII), Antithrombin III, Protein C, Plasminogen und dessen Inhibitor
- Produktion von Transportproteinen und Akute-Phase-Proteinen (α- und γ-Globuline)
- Leber ist einziger Ort für Albumin und Fibrinogen-Synthese
- Entgiftung von Ammoniak durch Bindung an Glutamat und Umwandlung in Harnstoff
- Störungen führen zu Albuminmangel, Ödembildung, oder Mangel an Gerinnungsfaktoren, Blutungsbereitschaft
- Störungen in der Ammoniakentgiftung führen zu zentralnervösen Symptomen durch erhöhte Ammoniakdiffusion ins Gehirn

Kohlenhydratstoffwechsel:
- Leber verantwortlich für Glukose-Synthese, Speicherung und Freisetzung
- Wechselspiel mit Muskulatur bei Energiebereitstellung
- Aufnahme von Laktat aus Muskeln und Einleitung in Glukoneogenese

Lipidstoffwechsel:
- Veresterung von freien Fettsäuren zu Triglyzeriden für den Transport in periphere Gewebe
- β-Oxidation der Fettsäuren erzeugt Acetyl-Coenzym A für Zitratzyklus und Synthese von langkettigen Fettsäuren, Cholesterol, Steroiden und Ketonkörpern
- Cholesterol als Bestandteil von Lipoproteinen VLDL und HDL, Grundsubstanz für Steroidhormone und Gallensäuren
- Hyperlipidämie bei Pferden mit kataboler Stoffwechsellage (cushingoider Typ) und PPID-Erkrankung
- Hyperlipämie mit milchiger Trübung des Plasmas bei adipösen Ponys, Fettlebersyndrom (Leberlipidose) bei stressvollen Perioden der Anorexie, Schwergeburten oder langen Transporten

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3
Q

Bilirubinstoffwechsel:

A
  • Bilirubin ist ein physiologischer Blutbestandteil und die Grundverbindung der Gallenfarbstoffe.
  • Bei Abbau von Erythrozyten in Makrophagen entsteht aus Häm → Biliverdin, das in unkonjugiertes indirektes Bilirubin I umgewandelt wird.
  • Indirektes Bilirubin I wird im Plasma an Albumin gebunden, ist wasserlöslich und nicht harnfähig.
  • In Leberzellen wird Bilirubin I mit Glukuronsäure konjugiert und als Bilirubin II (wasserlöslich und harnfähig) in die Galle ausgeschieden.
  • Im terminalen Ileum und Dickdarm wird Bilirubin II durch Darmbakterien in Urobilinogene und Sterkobilin umgewandelt.
  • Über 90% dieser Gallenfarbstoffe werden über den Kot ausgeschieden.
  • Ein kleiner Anteil wird resorbiert, zur Pfortader transportiert und erneut über die Galle ausgeschieden (enterohepatischer Urobilinogenkreislauf).
  • Einige Mengen an Urobilinogen entkommen der hepatischen Extraktion und werden über die Niere mit dem Harn ausgeschieden.
  • Bilirubinurie (Ausscheidung von Bilirubin II über den Harn) beim Pferd ist immer pathologisch und deutet auf erhebliche Hämolyse oder Cholestase hin.
  • Der physiologische Bereich der Gesamtbilirubinkonzentration im Blut beim Pferd ist rasse- und temperamentsabhängig und liegt zwischen 9–60 µmol/l (teilweise bis 85 µmol/l) bzw. 0,5–3,5 mg/dl.
  • Eine Hyperbilirubinämie, die diesen Bereich aufgrund von Inanition (Hungerzustand, Blutglukoseabfall) überschreitet, kann zu Ikterus führen.
  • Ausscheidungsfunktion der Leber:
    • Die Leber ist neben der Niere ein wichtiges Exkretionsorgan für gelöste Stoffe.
    • Die Exkretion erfolgt über die Galle, die verschiedene Substanzen enthält, darunter konjugiertes Bilirubin, Gallensäuren, Cholesterol, Lecithin, Wasser und Elektrolyte.
    • Beim Pferd erfolgt der Gallenfluss kontinuierlich, da es keine Gallenblase gibt.
    • Gallensäuren machen den Großteil (90%) der organischen Bestandteile der Galle aus.
    • Gallensäuren sind amphote Moleküle, die die Ausscheidung von Lipiden in die Galle fördern und die Aufnahme von Fetten und fettlöslichen Vitaminen (A, D, E und K) aus dem Dünndarm unterstützen.
    • Über 95% der konjugierten Gallensäuren werden über die Galle ausgeschieden, im Ileum reabsorbiert, von den Hepatozyten aufgenommen und in die Gallenkanalikuli abgegeben (enterohepatischer Gallensäurenkreislauf).
    • Indirektes Bilirubin, das im Blutplasma an Albumin gebunden ist, wird in den Hepatozyten mit Glukuronsäure konjugiert und als direktes wasserlösliches Bilirubin in die Galle ausgeschieden.
    • Bei Überlastung dieses Systems kann auch über die Niere Bilirubin ausgeschieden werden.
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4
Q

Ausscheidungsfunktion der Leber:

A
  • Die Leber ist neben der Niere ein wichtiges Exkretionsorgan für gelöste Stoffe.
  • Die Exkretion erfolgt über die Galle, die verschiedene Substanzen enthält, darunter konjugiertes Bilirubin, Gallensäuren, Cholesterol, Lecithin, Wasser und Elektrolyte.
  • Beim Pferd erfolgt der Gallenfluss kontinuierlich, da es keine Gallenblase gibt.
  • Gallensäuren machen den Großteil (90%) der organischen Bestandteile der Galle aus.
  • Gallensäuren sind amphote Moleküle, die die Ausscheidung von Lipiden in die Galle fördern und die Aufnahme von Fetten und fettlöslichen Vitaminen (A, D, E und K) aus dem Dünndarm unterstützen.
  • Über 95% der konjugierten Gallensäuren werden über die Galle ausgeschieden, im Ileum reabsorbiert, von den Hepatozyten aufgenommen und in die Gallenkanalikuli abgegeben (enterohepatischer Gallensäurenkreislauf).
  • Indirektes Bilirubin, das im Blutplasma an Albumin gebunden ist, wird in den Hepatozyten mit Glukuronsäure konjugiert und als direktes wasserlösliches Bilirubin in die Galle ausgeschieden.
  • Bei Überlastung dieses Systems kann auch über die Niere Bilirubin ausgeschieden werden.
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5
Q

Biotransformation:

A
  • Biotransformation in der Leber: Metabolisierung von exogenen Fremdstoffen (Arzneimittel, Pflanzentoxine, Insektizide) und endogen gebildeten Substanzen (Ammoniak, Bilirubin, Steroidhormone) zur Entgiftung.
  • Entgiftungsprodukte können über Galle und Niere ausgeschieden werden.
  • Aktivierung und Inaktivierung von Signalstoffen:
    • Prohormone werden in aktive Hormone umgewandelt (z. B. Thyroxin zu Trijodthyronin).
    • Andere Hormone und Signalstoffe werden inaktiviert (z. B. Steroidhormone, Glukagon, Eikosanoide).
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6
Q

Abwehrfunktion:

A
  • Leber = reich an Makrophagen (Kupffer-Zellen) zur Phagozytose von Viren, Bakterien, Endotoxinen und Partikeln.
  • Produktion wichtiger Stoffe der unspezifischen Abwehr, wie Komponenten des Komplementsystems und Akute-Phase-Proteine.
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7
Q

Säure-Basen-Regulation:

A
  • Beteiligung der Leber an der Säure-Basen-Regulation neben Niere und Lunge.
  • pH-abhängige Harnstoffsynthese in der Leber, bei der Bikarbonat verbraucht wird.
  • Bei metabolischer Azidose wird die Harnstoffsynthese gedrosselt, um mehr Bikarbonat zur Kompensation der Azidose verfügbar zu machen.
  • Bei metabolischer Alkalose wird überschüssiges Bikarbonat durch gesteigerte Harnstoffsynthese eliminiert.
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8
Q

Blutspeicherfunktion:

A
  • Die Leber kann Blut in ihren Sinusoiden speichern und bei Bedarf wieder freisetzen.
  • Reizung durch sympathische Nerven und hormonale Signale wie Noradrenalin führen zur Entleerung der Blutspeicher in der Leber.
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9
Q

Symptome von Lebererkrankungen

A

Symptome lange unspezifisch, treten erst spät im Krankheitsverlauf auf (80% Funktionsverlust)

Symptome:

  • Mattigkeit
  • Inappetenz / Anorexie
  • Kolik/Diarrhoe
  • Gewichtsverlust
  • evtl. Fieber (Abszesse, akute Heptatitis)
  • Ikterus
  • Photosensibilierung
  • Neurologische Symptome (HE)
  • Hämorrhagische Diathese
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