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Neuzeit Flashcards
Heiliger Severin (Severin von Noricum)
ca 410-482; „Heiliger Severin“, Missionar und Klostergründer in Noricum
Heiliger Florian
war Offizier der römischen Armee, Oberbefehlshaber der Feuerbekämpfung; Patron der Diözese Linz
Heiliger Rupert
erster Bischof von Salzburg, Schutzpatron von Salzburg
Bischof Altmann von Passau
ca 1015-1091; reformerisch gesinnter Bischof, gründete St. Nikola bei passau und Stift Göttweig
Markgraf Leopold III. von Österreich:
Babenberger Markgraf der bayrischen Marcha orientalis, Gründer von Klosterneuburg, Landespatron von Wien und Niederösterreich
Heinrich II. „Jasomirgott“ von Österreich:
Herzog von Bayern, der bei Stadtwerdung Wiens eine Schlüsselrolle spielte
Otto von Freising:
war seit 1138 Bischof von Freising, ein Geschichtsschreiber des Mittelalters
Herzog Otakar IV. von Steier(mark):
war ab1164 Markgraf der Steiermark
König Přemysl Otakar II.:
war König von Böhmen von 1253-1278
Graf Rudolf I. von Habsburg:
ab ca 1240 Graf von Habsburg; von 1273-1291 erster römisch-deutscher König aus dem Geschlecht der Habsburger
Herzog Rudolf IV. von Österreich:
„der Stifter”, (Erz)Herzog von Österreich, Kärnten, Steiermark, Krain und Graf von Tirol, Fälscher des Privilegium Majus
Kaiser Friedrich III.:
war ab 1440 römisch-deutscher Kaiser und ab 1452 Kaiser des HRR
Kaiser Maximilian I.:
„der letzte Ritter”, Erzherzog der Österreichischen Erblande, Herzog von Burgung, Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, vereinigte die habsburgischen Erblande wieder
Maria von Burgund
Frau Kaiser Maximilian I., Alleinerbin von Herzog Karl der Kühne; lebte von 1457-1482
Matthäus Lang (von Wellenburg):
war ein Salzburger Erzbischof und Kardinal, lebte im 15. und 16. JH.
Gabriel Salamanca:
war von 1521-1526 Generalschatzmeister und Hofkanzler unter Erzherzog Ferdinand von Österreich
Kaiser Karl V.:
war Herzog der burgundischen Niederlande, König von Spanien, als Karl V. wurde er zum römisch-deutschen König im Jahr 1519
Kaiser Ferdinand I.:
war von 1558-1564 Kaiser des HRR, auch König von Böhmen, Kroatien und Ungarn
Königin Maria von Ungarn:
Enkelin Maximilan I., die in der Wiener Doppelhochzeit 1515 mit Ludwig Jagiello von Ungarn verheiratet wurde.
Dr. Martin Siebenbürger:
geb. Dr. Martin Kapp, Humanist im Professorenkollegium der Uni Wien, 1520 als Bürgermeister für 1521 in Wien gewählt, Führer der Ständischen Bewegung im Interregnum nach Tod Maximilians I., 1522 im Wiener Neustädter Blutgericht enthauptet
Bernhard von Cles:
Bischof und Kardinal der kath. Kirche, im 16. JH. Präsident des Geheimen Rates unter Ferdinand I.
Johann Szapolyai:
war ein ungarischer Aristokrat von Siebenbürgen und ab 1526 König von Ungarn und Kroatien; im Türkenkrieg stand er gegen den Konkurrenten Ferdinand I. von Österreich
Michael Gaismair:
Bauernführer in Tirol und Salzburg im Deutschen Bauernkrieg
Jakob Hutter:
ein Führer und Organisator des Tiroler Täufertums; gilt als Namensgeber der Hutterer
Erzherzog Ferdinand II.
von Tirol: Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, vereinte Habsburgermonarchie, König von Österreich, Ungarn und Kroatien, Böhmen, Gegenreformator; Aufstand der böhmischen Stände gegen ihn war Auslöser des 30jährigen Kriegs
Kaiser Rudolf II.:
Kaiser des Heiligen Römischen Reichs, König von Böhmen und Ungarn, Erzherzog von Österreich, dessen Regierungssitz in Prag war, verzichtete im Vertrag von Lieben 1608 auf Ungarn, Österreich und Mähren zugunsten seines Bruders Matthias
Erzherzog Maximilian der Deutschmeister:
Sohn von Maximilian II., lebte von 1558-1618,
Primus Truber
Bischof Martin Brenner: Begründer einer slowenischen Schriftsprache, Superintendent der protestantischen Landeskirche in Krain, Abfassung einer slowenischen Kirchenordnung, übersetzte Neues Testament ins Slowenische
Stefan/Stephan Bocskai
ein refomierter Fürst in Siebenbürgen im 16. JH.; er wuchs am Hofe der Habsburger auf
Georg Erasmus von Tschernembl:
war ein Calvinist und Wortführer der Stände in Österreich ob der Enns, lebte von 1567-1626
Melchior Klesl:
Bischof von Wien, Kanzler Kaiser Matthias, Hauptvertreter der Gegenreformation
Kaiser Ferdinand II.:
Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, vereinte Habsburgermonarchie, König von Österreich, Ungarn und Kroatien, Böhmen, Gegenreformator; Aufstand der böhmischen Stände gegen ihn war Auslöser des 30jährigen Kriegs
Albrecht von Wallenstein:
böhmischer Feldherr, der auf Seiten der katholischen Liga und Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee im Dreißigjährigen Krieg
Johann Amos Comenius:
ein tschechischer evangelischer Philosoph, Theologe und Pädagoge, Bischof im 15./16. JH
Kaiser Leopold I.:
Kaiser des heiligen Römischen Reiches, König von Ungarn, Böhmen, Kroatien, Slawonien, Gegenreformator, Großer Türkenkrieg
Prinz Eugen von Savoyen
Oberbefehlshaber im Großen Türkenkrieg, Sieger in der entscheidenden Schlacht bei Zenta 1697
Kaiser Karl VI.:
von 1711-1740 römisch-deutscher Kaiser und Erzherzog von Österreich
Kaiserin Maria Theresia:
Erzherzogin von Österreich, Königin von Ungarn und Böhmen, aufgeklärte Absolutistin, die viele Reformen (Staatsorganisation, Justiz, Bildungswesen,…) durchführte
Wenzel Anton von Kaunitz
war seit 1764 Reichsfürst von Kaunitz-Rietberg in Westfalen, war österreichischer Staatsmann des aufgeklärten Absolutismus, Reichshofrat und Diplomat
Friedrich Wilhelm Graf Haugwitz:
war ein böhmisch-österreichischer Staatsmann und Verwaltungsbeamter in der Zeit der Aufklärung
Kaiser Joseph II.:
von 1765-1790 als erster des Hauses Habsburg-Lothringen Kaiser des HRR
Kaiser Franz II./I.:
letzter Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutschen Nationen und erster Kaiser Österreichs, Enkel Maria Theresias
Erzherzog Karl:
Bruder von Kaiser Franz, kommandiert die ö Armee bei fünftem Koalitionskrieg (1809)
Andreas von Riedel:
österreichischer Offizier und Mathematiker, lebte von 1748-1837
Franz Hebenstreit:
gehörte zu den Wiener Demokraten, zu den Wiener Jakobiner, er lebte von 1747-1795
Andreas Hofer:
1767-1810 Anführer der Tiroler Aufstandsbewegung 1809, Freiheitskämpfer gegen die bayerische und französische Besetzung seine Heimat Tirol
Klemens Wenzel Lothar von Metternich:
Diplomat und Staatsmann im Dienste Österreichs, 1809 wurde er Außenminister, lebte von 1773-1859
FORMEN UND WANDLUNGEN DES ÖSTERREICHSBEGRIFF (10. JH. – 1918)
In einer Urkunde Kaiser Otto III vom 1. November 996 wird „Ostarrichi“ erstmals erwähnt, (wegen Lagebestimmung). Diese Bezeichnung diente als geographische Bezeichnung für östl. Teil eines politischen Gebildes / Herrschaftsbereich. Es war also noch nicht als Ausdruck der Selbstbezeichnung der Bewohner zu verstehen. Um die Mitte des 12. JH setzt sich „Austria“ als lateinischer Landesname für Österreich durch (Wort hatte damals schon mehr als halbtausendjährige Geschichte). Dieser neue lateinische Name verdrängte alle anderen Bezeichnungen und wurde auch ins italienische, spanische und englische übernommen
Mit dem Begriff „Herrschaft zu Österreich“, den es seit ca. 1300 gibt, könnte
o Die Dynastie selbst
o Die Summe ihrer Herrschaftsrecht und
o Alle Länder, herrschaften und Gebiete der Habsburger gemeint sein
Seit ca. Mitte d. 14. JH. wurde das Geschlecht der Habsburger + ihre Besitzungen „Haus Österreich“ bezeichnet.
Seit der Theresianischen Staatsreform in der Mitte d. 18. JH. wurde es üblich die österreichischen und böhmischen Erblande als „deutsche Erblande“ zu bezeichnen
Um 1700 kam die Bezeichnung „Monarchia Austriaca“ oder auch „Monarchie des Hauses Österreich“; erstmals aber eigentlich schon 1673 in einer Prager Publikation von Johann Jakob von Weingarten
In den 1770er Jahren wandelte sich der Begriff von einer Herrschafts- zu einer Territorialbezeichnung. Im staatsrechtlichen Sinn war erst in den Verfassungsentwürfen von 1848 und 49 von einem Kaisertum oder –staat die Rede
Was verstand man unter „Österreich“ in der Zeit ovn 1867-1918?
o In Österreich -> ein übergreifendes Gemeinwesen
o In Ungarn -> eine Personalunion zweier verbündeter, aber selbstständiger Staaten unter gemeinsamer Führung
Bis zum Ende der Monarchie blieben drei Bedeutungen des Österreichbegriffs bestehen:
o Österreich als Kronland (bzw. zwei Kronländer)
o Österreich als der „diesseitige Staat“
o Österreich als Gesamtmonarchie (umgangssprachlich, teilweise auch offiziell)
DIE RÖMISCHEN OSTALPEN- UND DONAUPROVINZEN VON DEN ANFÄNGEN BIS ZUM ENDE DES WESTRÖMISCHEN REICHES
Auf dem Gebiet des heutigen Österreichs gründeten die Kelten das Königreich Noricum (regnum noricum = erstes politisches Gebilde auf österreichischen Boden). Schon bald unterlag es aber der römischen Ausdehung durch friedliche Besetzung. Dadurch entstanden die römischen Provinzen Noricum und Pannonien, welche weiterhin von Kelten besiedelt blieben, aber schon stark römisch beeinflusst wurden. Auf dem Magdalenenberg ist die Präsenz der Römer ab der Mitte des 1. JH. v. Chr. nachzuweisen. Zwischen den keltischen und römischen Herrschaftsgebieten bestand schon lange eine freundliche Beziehung. Dies führte zur staatlichen Bindung des österreichischen Raumes südlich der Donau zum Imperium Romanum. Durch die Herrschaftsübernahme Roms geht die Vorgeschichte zur Geschichte über, da es nun schriftliche Quellen dieser Kultur gibt (Definition!)
Die Römerzeit in Österreich ist in drei Phasen unterteilt:
• Augustus (ca. 15 v. Chr.) bis zu den Markomannenkriegen (170 n. Chr.)
• Die Markomannenkriege bis Diocletian (gest. 313/316)
• Diocletian bis zum Jahr 400 (n. Chr.)
Danach folgte die Zeit der Völkerwanderung.
Die römische Unterwerfung des heutigen Österreichs erfolgte teils friedlich, teils durch die Feldzüge der beiden Kaisersöhne Tiberius und Drusus. Drei römische Provinzen hatten Anteil am heutigen Österreich:
• Noricum (östl. Nordtirol, Osttirol, Kärnten, Steiermark, Salzburg, Oberösterreich, Niederösterreich, …)
• Rätien (Nordtirol, Vorarlberg, Ostschweiz)
• Pannonien (Niederösterreich östlich des Wienerwaldes, Teile der Oststeiermark und Burgenland)
Die Provinzen der römischen Herrschaft waren dann ständig von den angrenzenden Stämmen bedroht, weshalb die Römer dann schlussendlich weichen mussten. Auch wenn der politische Einfluss noch erhalten blieb, endete der kulturelle. Neue Kräfte und Ethnien entwickelten sich nun in diesem Raum.
GESCHICHTE DER KIRCHENORGANISATION UND DER KIRCHLICHEN STRUKTUREN IM OSTALPEN- UND DONAURAUM VON DEN ANFÄNGEN BIS CA 1100
Die ersten christlichen Gemeinden in den römischen Provinzen an der Donau und im Ostalpenraum entstanden wahrscheinlich im Laufe des 3. Jahrhunderts. Das Christentum kam sehr wahrscheinlich aus Aquileia. Unter Kaiser Diokletian (303/304) fand eine systematische Verfolgung der Christen statt und trug maßgeblich zur Entwicklung des Christentums auf dem Gebiet des heutigen Österreichs bei. Bis in die Mitte des 5. JH. gibt es keine Quellen für christliche Gemeinschaften oder kirchliche Organisationen.
Um die Mitte des 6. JH. (2 Generationen nach dem Ende des Weströmischen Reiches) war die Kirchenorganisation im Ostalpen- und Donauraum noch nach Süden ausgerichtet. Am Ende des 6. JH. fand unter dem Einfluss Frankreichs dann eine Umorientierung der Kirchenverfassung nach Norden statt, im 8. JH. war diese dann abgeschlossen.
739 wurde Bayern in vier Diözesen eingeteilt -> Regensburg, Passau, Freising und Salzburg. Im 8., 9. Und 10. JH. kam es im Ostland des Herzogtums Bayern zu vielen Kloster- und Kirchengründungen.
Zu dieser Zeit wurde bezüglich der Bistümer nicht territorial, sondern personal gedacht. Ausschlaggebend war die Zugehörigkeit zum kirchlichen Herrn der für seine Leute sorgen musste.
Im 11. JH. gab es immer mehr Anhänger einer Kirchenreform, welche die Unabhängigkeit der Kirche von der Herrschaft von Laien forderte. Das 11. JH. war „die große Zeit der Pfarrorganisation“, welche sich teilweise bis ins 13. JH. erstreckte. Die Gründung von Pfarren ging oft vom Hochadel aus.
GESCHICHTE DER KIRCHENORGANISATION UND ER KIRCHLICHEN STRUKTUREN IM OSTALPEN- UND DONAURAUM VON CA. 1100 - 1500
Da es in Kärnten und der Steiermark kleine Salzburger Eigenbistümer gab, konnten dort keine eigenen Landesbistümer entstehen. Damit die Präsenz Passaus im Herzogtum Österreich größer ist, wurde um 1300 ein Offiziat für Österreich unter der Enns vom Bistum Passau eingerichtet. In Tirol gab es zwei große echte „Landesbistümer“.
Ab dem 12. JH. begann man Doppelklöster, bzw. einen weiblichen Ordenszweig dazu zubauen.
Im ersten Viertel des 13. JH. entstanden Bettelorden (Medikantenorden) der Minoriten (Franziskaner) und der Dominikaner, sowie später der Karmeliter und der Augustiner-Eremiten. Letzter ließen auch Frauen zu und diese somit ausbilden. Diese verbreiteten sich immer mehr. Vom 13. Bis ins 15. JH. standen die alten Order aber auch der Weltklerus den Bettelorden vorsichtig und sogar feindlich gegenüber, weil sie als ideelle und materielle Konkurrenten zählten.
Im Laufe der Zeit kam es zu neueren „monastischen“ Formen der Klöster, was zu einer Lockerung der Ordensdisziplin führte. Es versuchten dann die Landesherren mit landesfürstlichen Anwählten dagegen anzukämpfen -> z.B. Konstanzer Konzil 1414-1418
GEBEN SIE EINEN ÜBERBLICK ÜBER DIE MERKMALE EINES MITTELALTERLICHEN LANDES IM ALLGEMEINEN UND ÜBER DIE UMSTÄNDE DER ENTSTEHUNG VON ZWEIEN DER FOLGENDEN LÄNDER: ÖSTERREICH UNTER DER ENNS, Vorarlberg
Überblick über ein mittelalterliches Land im Allgemeinen:
Vor 1200 war nicht das Territorium das wichtigste am Land, sondern ein Verband von bestimmten Personen, der sich um geistliche und weltliche Fürsten scharte. Folgende Merkmale lassen ein politisches Gebilde zum Land werden:
o Das Land verfügt über einen eigenen dauerhaften Namen, der sich vom Namen derjenigen, die zur Landesbildung beigetragen haben unterscheidet (Ausnahmen: Bayern, Franken, Sachsen und Schwaben)
o Es ist aus älteren Herrschaftsverbänden ausgeschieden und zu einem selbstständigen Reichsfürstentum geworden
o Die lokalen Machthaber und Grundherren (= Landherren) sprechen das Recht, das für das ganze Land als Landrecht gilt.
o Es wurden Ämter geschaffen: Vertretung des Landesherrn in den Gerichten und zur Ausübung seiner Schutzgewalt
Oberste Landesrichter
Landeshauptleute
Landmarschall
Landschreiber
Das Territorium, der Geltungsbereich eines Landes wird durch die Summe der lokalen Machtbereiche der Landherren bestimmt. (Land ist ein Verband von Grundherren, können diesem Verband nur angehören, wenn sie Land besitzen, dass sie bebauen oder bebauen lassen). Der Herr des Landes trägt es vom deutschen König direkt zum Lehen -> somit ist er Mitglied des Reichsfürstenstandes und nennt sich Landesfürst. Der Landesfürst übt ehemals königliche Rechte aus und wird somit als Landsherr bezeichnet. Im späteren Mittelalter formiert sich der hohe Adel (bildete davor alleine die Landesgemeinde) gemeinsam mit den Vorstehern der Landesklöster, dem niederen Adel, den Vertretern der landesfürstlichen Städte und Märkte zu Landständen zusammen.
Im 12. JH. wurden die aufgekommenen persönlichen oder Familienwappen der Landesherren zu den Landeswappen. Bereits existierende Wappen wurden von den Habsburgern als Landeswappen übernommen. Wichtig für den Abschluss der Landwerdung eines Landes ist das Landesbewusstsein. Besonders, aber nicht nur bei den Mitgliedern der Landstände
Entstehung des Landes Österreich ob der Enns
• Bis ins 12. JH. gehörte das Gebiet zw. Dem Hausruck im Westen und der Enns im Osten zum Herzogtum Bayern (ev. Schon 1156 – Erhebung Österreichs zum Herzogtum – der Gerichtsgewalt des Herzogs von Österreich unterstellt) wrs kam es aber erst im Laufe der folgenden 100 Jahre Stück für Stück unter dessen Herrschaft.
• 1192 fielen Herzogtum Steiermark und Besitzungen der steirischen Herzöge an die Babenberger und in den folgenden Jahrzehnten gewannen sie weitere Besitzkomplexe dazu (Linz Wels Waxenberg)
• in 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts lösten sich die Eigengüter des Landesfürsten allmählich vom Herzogtum Bayern
• ab 1237 hatte das spätere Land ob der Enns wrs schon einen eigenen Landrichter
• 1254 wurde das Erbe der Babenberger geteilt und das gesamte Gebiet nördlich der Kalkalpen fiel an König Otakar
• ab 1256 eigener Landrichter für Land ob der Enns
• 1264 wird der Gerichtssprengel „provincia Austria superior“ genannt
• König Albrecht I. legte dann den Grundstein für das „Land im Land“ -> ein eigenes Gericht ob der Enns aus dem dann im 14. JH. die Hauptmannschaft ob der Enns hervorging
• 1458-1463 hatte Erzherzog Albrecht VI. das Land ob der Enns als eigenen Fürstentum inne, im Linzer Schloss richtete er eine eigene Kanzlei und Finanzverwaltung ein -> beschleunigte die Verselbstständigung und die Vergrößerung auf das nördliche Hausruckviertel und das Machland Oberösterreichs.
Entstehung des Landes Vorarlberg
• in Vorarlberg waren die Grafschaften und Landgerichte die Basis der Landesbildung, allerdings erst im 16. JH.
• ab dem 13. JH. waren es vor allem drei derartige politische Einheiten die zu Zentren von Landesbildungsprozessen wurden
o die spätere Herrschaft Bludenz
o die Grafen von Werdenberg
o die Grafschaften Feldkirch und Bregenz der Grafen von Montfort
• 1375/79 erwarb Herzog Leopold III. von Österreich vom kinderlosen Grafen Rudolf von Montfort-Feldkirch Burg die Stadt und Grafschaft Feldkrich mit „Land und Leuten“ (bäuerliche und städtische Gerichtsgemeinden)
• wegen Tod von Graf Montfort-Feldkirch versammelte sich der erste Vorarlberger Landtag um die Fragen der Landesverteilung zu klären
• 1394 und endgültig 1418 verkaufte Graf Albrecht von Werdenberg seine Herrschaft an Österreich
• erste im späten 15. JH. wurden die habsburgischen Herrschaften vor dem Arlberg unter einem gemeinsamen Landesherrn endgültig zu einem Land vereinigt
ENTSTEHUNG UND ENTWICKLUNG DES STÄDTEWESENS IN DEN ÖSTERREICHISCHEN LÄNDERN IM MITTELALTER UND IN DER FRÜHEN NEUZEIT UNTER BESONDERER BERÜCKSICHTIGUNG VON STÄDTETYPOLOGIEN
Es gab verschiedene Formen der Stadtentwicklung:
• Einzelhöfe mit Blockflur
• Weiler mit Einödflur
• Haufendorf mit Streifenflur
• Waldhufendorf mit Waldhufenflur
• Angerdorf mit Gewannflur
• Straßendorf mit Gewannflur
Im 11.-13. JH. entstanden viele Dörfer und somit geschlossene Siedlungsformen. Unter einem Dorf versteht man die genossenschaftliche Organisation von Ackerflächen. Es kam um 1100 zur Dreifelderwirtschaft (Wintergetreide, Sommergetreide und freier Acker für die Viehzucht bzw. für die Revitalisierung des Bodens -> Abwechslung jedes Jahr)
Die Dörfer mussten für den Grundherrn arbeiten und Lohn abgeben, somit erhielten sie Schutz und Hilfe von ihm.
Im 15. JH. gab es immer mehr Auseinandersetzungen zwischen den Städten und den Grundherren -> Bierbrauereien, Mühlen, .. Seit dem späten 15. JH. wuchs das Engagement der Grundherren, vor allem des Adels, die Produktionen und den Handel zu steigern -> Meierhöfe, Mühlen, Brauereien, Schnapsbrennereien, Textilproduktion und Glaserzeugung.
Im 17. JH. gab es eine längere „Phase der Depression“, die zwischen ca. 1620 und ca 1750 stattfand. Sie betraf große Teile der Ökonomie und es kam zum Bevölkerungsrückgang in den Städten.
Im 18. JH. kam es zur staatlichen Gewerbepolitik, besonders ab 1740 -> Manufakturprivilegien, Teilungen der Gewerbe in Policeygewerbe und Kommerzialgewerbe
Das letzte Drittel des 18. JH. steht unter der „Agrarrevolution“. In ganz Europa wuchs das Interesse an der Landwirtschaft und es kam immer mehr zur Abwendung von der Dreifelderwirtschaft.
Die verschiedenen Städtetypolgoien:
• Nach (verfassungs)rechtlicher Hinsicht: landesfürstliche Städte und Märkte; Städte von Reichsbischöfen, Patrimonialstädte
• nach der Einwohnerzahl:
o unter 300 E -> Dorfstadt
o 300-1000 E -> kleine Ackerbürgerstadt bzw. Weinbaustadt
o 1000-2000 E -> Größere Ackerbürgerstadt bzw. Weinbaustadt
o 2000-3000 E -> Kleine Mittelstadt
o 3000-10.000 E -> Große Mittelstadt
o über 10.000 E -> Großstadt
• nach der überwiegenden ökonomischen und sozialen Funktion
o Konsumentenstadt
o Produzentenstadt
o Händlerstadt
o Ackerbürgerstadt
o Festungsstadt
o Garnisonstadt
DIE DYNASTISCHE HAUSMACHTPOLITIK KÖNIG UND KAISERS MAXIMILANS I.
Maximilian I. betrieb eine Heiratspolitik wie wohl kein anderer Habsburgerkaiser mehr. Er gilt als Vorbereiter des großen habsburgischen Reichs.
Die Hochzeiten:
• Die burgundische Hochzeit Maximilians 1477
o Maximilian heiratet Maria von Burgund; sie war die reichste Erbtochter des damaligen Europa, durch die Ehe konnte die Dynastie auch im Westen Europas Fuß fassen; durch diese Hochzeit wurden die Habsburger zu Konkurrenten der Franzosen
• Die habsburgisch-spanische Doppelhochzeit 1496/97
o Philipp der Schöne (Sohn von Max) heiratet Johanna von Kastilien und Aragon; Grund für diese Hochzeit war der Vorstoß der Franzosen auf Neapel; Ferdinand II. von Aragon suchte einen Verbündeten den er in Maximilian fand
o Johann von Kastilien und Aragon (Bruder von Johanna) heiratet Margarete (Schwester von Philipp); Johann starb kurz nach der Heirat (wäre Thronfolger gewesen) somit hatte Philipp nun als Gatte der Kronerbin Anspruch auf den Thron
• Die Wiener Doppelhochzeit 1515
o Erzherzogin Maria (Enkeltochter von Max) heiratet Ludwig II. Jagiello; dies beruhte auf einer Abmachung zwischen Maximilian und dem Ungarischen König Wladislaus Jagiello (Großvater)
o Erzherzog Ferdinand heiratet Anna (Tochter von Wladislaus); da Ludwig 1526 schon im Krieg fiel, konnten die Habsburger Ungarn und Böhmen dauerhaft unter die Herrschaft bringen
DIE ENTSTEHUNG DER HABSBURGERMONARCHIE 1526/27
Dieser Staat ist 1526/27 als eine „monarchische Union von Ständestaaten“ entstanden und war bis zum Ende 1918. (1806 -> Ende des HRR) ein „zusammengesetzter Staat /Monarchie“. Im Jahr 1526 wurden die drei Ländergruppen
o österreichische Erbländer
o böhmische Ländergruppe
o ungarische Ländergruppe durch Personalunion verbunden.
Seit den Teilungsverträgen 1521 und 1522 versuchte Erzherzog Ferdinand intensiv eine Neuordnung der landesfürstlichen Behördenorganisation in seinen Ländern. Im Laufe des Jahres 1523 entstanden drei Regierungsgremien, denen im Unterschied zum Hofstaat weder Spanier noch Niederländer angehörten und an der Spitze standen einheimische Adelige. Kurz nach seiner Wahl zum König von Böhmen und von Ungarn schuf Ferdinand mit der Hofstaatordnung vom 1. Jänner 1527 vier neue bzw. reorganisierte zentrale Regierungsgremien, die für sein ganzes Herrschaftsgebiet zuständig waren
o Der Hofrat
o Der geheime Rat
o Die Hofkanzlei
o Die Hofkammer
o (im Zuge der Türkenkriege fügte er noch den Hofkriegsrat hinzu)
Er verstärkte somit das Wachstum der Bürokratisierung, welches sein Großvater Maximilian einleitete und schuf ein Instrumentarium, dass die Zentral- und Landesverwaltung verband. Im Winter 1526/27 einigte sich Ferdinand mit der Delegation der böhmischen Stände auf einen Kompromiss in der Frage nach der Textierung der Krönungskapitulation und der Bestätigung der Landesprivilegien. Am 21. Jänner 1527 reiste Ferdinand zur Krönung nach Prag. Die Mährer und Schlesier huldigten Ferdinand sehr, da die Böhmen nicht auf ihre Forderungen eingingen. Durch den Regierungsantritt Ferdinands in Böhmen wuchs die Tendenz zur Ausbildung zentraler Regierungsbehörden und ein gesamtschlesisches Landesbewusstsein. Ab 1526/27 gab es somit also einen zusammengesetzten Staat mit den böhmischen Ländern und ungarischen Teilen, die nicht von den Osmanen besetzt waren.
DIE HABSBURGER, DIE HABSBURGERMONARCHIE UND DAS HEILIGE RÖMISCHE REICH IN DER FRÜHEN NEUZEIT (CA. 1600 – 1900)
• Die Habsburger in der Frühen Neuzeit und ihre Regierungsdauer o Maximilian I. 1493-1519 o Karl V. 1519-1556 o Ferdinand I. 1556-1564 o Maximilian II. 1564-1576 o Rudolf II 1576-1612 o Matthias 1612-1619 o Ferdinand II. 1619-1637 o Ferdinand III 1637-1657 o Leopold I. 1658-1705 o Joseph I. 1705-1711 o Karl VI 1711-1740 o Karl VII 1742-1745 o Franz I. 1745-1765 o Joseph II. 1756-1790 o Leopold II. 1790-1792 o Franz II. 1792-1806
Das HRR war seit der Goldener Bulle 1356 festgelegt und bis 1806 eine Wahlmonarchie mit oligarchischen und aristokratischen Zügen. Seit 1519 musste jeder röm. König die wechselseitigen Verpflichtungen der Monarchen festschreiben und den Kurfürsten ein freies Wahlrecht zugestehen. -> Herrschaftsverträge.
Wichtige Verfassungsgesetze des HRR waren: “Goldene Bulle”, Ewiger Landfrieden, Augsburger Religionsfrieden und der Westfälische Friede.
Die Habsburger behielten den Titel des Königs und Kaisers von 1438 bis 1740.
Österreich lag mit all seinen Ländereien eher am äußeren Rand des HRR und als die Türkenbedrohung immer größer wurde, schlossen sich Böhmen, Ungarn und alle österreichischen Länder zusammen und bildeten einen “zusammengesetzten Staat”.
Böhmen, Mähren und Schlesien entfernten sich zunehmen vom HRR.
Institutionen und Strukturen des HRR
Der Konflikt zwischen Kaiser und den Reichsständen war quasi andauernd. Die Kaiser waren aber auf die Reichsstände angewiesen, da sie ihr Land jeweils verwalteten.
Die Kurfürsten hatten eine vorteilhafte Position nach der “Goldenen Bulle” von 1356
Aufgrund dieser Konflikte verbesserte sich die Grundrechtlage im HRR in den Bereichen Landfrieden, Kriegs-, Gerichts-, und Finanzverfassung.
Entschieden wurde alles am Reichstag. Er entwickelte sich im 15. JH. Der Reichstag wurde zum Forum des Reiches, ein Instrument der Kommunikation und Konfliktregelung, sowie der Gesetzgebung und Steuerbewilligung.
Er wurde von 1495 bis zum Ende des HRR im Jahre (1806) eingesetzt. Ähnlich wie in der EU bildete der Reichstag eher Rahmengesetzgebungen, die von den einzelnen Reichsständen und Kurfürsten befolgt oder sogar verschärft werden durften.
Somit war es ihnen möglich in vielen Bereichen relativ frei zu entscheiden. (zb: Privatrecht, öffentliches Recht oder Strafrecht)
Österreich hatte eine privilegierte Stellung inne, da die Kaiser (Österreicher) nicht als Kaiser, sondern als Landesfürsten um Steuern ersuchten und somit waren sie quasi Steuerbegünstigt.
Österreich wollte viel Geld durch die Türkensteuern einnehmen, und stritt sich mit den protestantischen Reichsfürsten darum.
WIDERSTANDSRECHT, STÄNDEBÜNDNISSE UND STÄNDEREVOLTEN IN DER HABSBURGERMONARCHIE IM 16. & 17. JAHRHUNDERT
Alle Konflikte beruhten im Grunde auf dem Streit zwischen den Protestanten und den Christen. Sie glaubten aber dennoch, dass sie sich gemeinsam gegen die Osmanen beistehen müssen.
Ein zusätzlicher Konfliktherd war der ständisch-monarchische Dualismus, also eine Interessenspannung zwischen dem Herrscher und den Bewohnern. Die Stände führten einen Widerstand gegen bestimmte Forderungen des Fürsten. Üblicherweise führte der Widerstand zum Interessensausgleich und zu einem Kompromiss. Dass es ein Widerstandsrecht der Stände gab, war äußerst wichtig.
• Der Bocskai-Aufstand gegen die habsburgische Herrschaft in Ungarn und Siebenbürgen 1604-1606
• Der „Bruderzwist im Hause Habsburg“ 1606-1611
• Der Prager Fenstersturz am 23. Mai 1618: Dies ist der Beginn des Aufstands der nichtkatholischen böhmischen Stände gegen die Herrschaft der Habsburger. Anschließend folgte eine Konförderationspolitik (Konförderation = Zusammenschluss von Einzelstaaten) großer Teile nichtkatholischer Stände der böhmischen Länder Ungarns. Österreich unter der Enns spaltet sich in zwei Lager, was dazu führt, dass die Armeen des Kaisers und der katholischen Liga die Rebellen bekämpfen und 27 Menschen in Prag hingerichtet werden.
• Die ungarisch-kroatische „Magnatenverschwörung“ 1664-1670
• Der Rákóczi-Aufstand“ 1703-1711
ÜBERREGIONALE BAUERNAUFSTÄNDE IN DEN HABSBURGISCHEN LÄNDERN IM 16. & 17. JAHRHUNDERT
• Der „Große Bauernkrieg“ 1525/26
Diese Bauern hatten wirtschaftliche, religiöse, politische und rechtliche Ziele und sie waren in erster Linie gegen die geistlichen Fürsten und geistlichen Grund- und Gerichtsherren. Als Auslöser gilt die Fehde Peter Päßlers gegen Bischof von Brixen. Die Bauern erlitten eine Niederlage, weshalb es zu Robotstreiks, Abgabenverweigerungen, Flucht und gerichtliche Prozesse gegen die Obrigkeit kam.
• Bauernkriege ob und unter der Enns in den 1590er Jahren
Ursachen waren:
o Agrarkonjunktur des 16. JH.
o Ausbau der Eigenwirtschaft der Grundherrschaften
o Neue Geld- und Naturalabgaben
o Herrschaftliche Monopolrechte
o Erhöhung der Robotdienste
o Einschränkung der Selbstverwaltung der bäuerlichen Gemeinden
o Beginnende Gegenreformation
• Der oberösterreichische Bauernkrieg 1626
o Ursachen waren die Gegenreformation und die Bayrische Fremdherrschaft
o Es sind ca. 12.000 gefallen
o Es gab zahlreiche Hinrichtungen
o Die Gegenreformation ging weiter
KRIEGE UND FRIEDENSSCHLÜSSE ZWISCHEN DER HABSBURGERMONARCHIE UND DEM OSMANISCHEN REICH
Europa eroberte das Osmanische Reich mehrmals:
1389 Serbien (endgültig 1448), 1393 Bulgarien, 1448 Griechenland (außer Byzanz), 1453 Byzanz; 1521 Belgrad, 1522/23 Rhodos (→ Rückzug des Johanniterordens nach Malta)
1526: Schlacht bei Mohács: vollständige Niederlage des ungarischen Heeres gegen die Armee Sultan Süleimans I. (reg. 1520 – 1566); Tod Kg. Ludwigs II.
1529 kam es dann zur 1. Türkenbelagerung Wiens
1547 wurde ein auf fünf Jahre befristeter Waffenstillstand von Konstantinopel zwischen Ferdinand I. und Süleiman I. ausgehandelt
1568 kam es erneut zu einem auf acht Jahre abgeschlossenen Frieden (bzw., aus Sicht der Osmanen ein Waffenstillstand) von Adrianopel (Edirne) zwischen Kaiser Maximilian II. und der Hohen Pforte
1593-1606: “langer Türkenkrieg” zwischen Rudolf II. vom HRR und Sultanen Murad III. (1574–1595), Mehmed III. (1595–1603) und Ahmed I. (1603–1617)
Im September 1594 übergibt Ferdinand Graf Hardegg die Festung Raab (Győr) an die osmanischen Belagerer. Im März 1598 findet die Rückeroberung Raabs durch einen Handstreich christlicher Truppen unter den Generälen Adolf von Schwarzenberg und Nikolaus Pálffy statt.
1604–1606 kommt es zum Bocskai-Aufstand, im Juni 1606 jedoch durch den Frieden von Wien beendet.
1606 ist dann zum ersten Mal richtiger Frieden im völkerrechtlichen Sinn
1683 kommt es allerdings zur 2. Türkenbelagerung Wiens
1687/88 Eroberung Siebenbürgens
1688 „Kommission zur Einrichtung des Königreichs Ungarn“ →„Einrichtungswerk des Königreichs Ungarn“
1690 „Diploma Leopoldinum“: Kaiser Leopold I. bestätigt die Privilegien der vier „rezipierten“ Religionen und der drei im siebenbürgischen Landtag vertretenen Nationen (Magyaren, Szekler und Sachsen)
1691: Zweifrontenkrieg des HRR gegen Osmanen und Franzosen
1697 Schlacht bei Zenta –> zwei Monate nach der Ernennung des Prinzen Eugen von Savoyen zum Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee in Ungarn.
1699 Friede von Karlowitz (Sremski Karlovci) zwischen dem Kaiser und dem Sultan: „Diktatfriede“ auf 25 Jahre geschlossen
1716-1718: 1. Türkenkrieg von Karl VI., ist siegreich
1737-1739: 2. Türkenkrieg von Karl VI., ist verloren
1787-1791: durch Türkenkrieg unter Joseph II. alles wieder beim Alten
1878: Berliner Kongress gibt Mandat an Ö-U, die osmanischen Provinzen Bosnien und Herzegowina zu besetzen
FOLGEN UND AUSWIRKUNGEN DER MILITÄRISCHEN AUSEINANDERSETZUNGEN ZWISCHEN DER HABSBURGERMONARCHIE UND DEM OSMANISCHEN REICH AUF DIE INNERE ENTWICKLUNG IN DER HABSBURGER MONARCHIE, INSBESONDERE IN KROATIEN UND SLAWONIEN (MILITÄRGRENZE!) UND IM KÖNIGREICH UNGARN
Die kroatisch-slawische Militärgrenze
Nach der 1. Türkenbelagerung 1526 entsteht ein Abwehrgürtel entlang der südöstlichen Grenze der Habsburger, welcher durch Steiermark, Kärnten und Krain finanziert wurde.
Festungen wurden modernisiert, es kam zur Ansiedelung von “Wehrbauern”
Das Grenzverteidigungssystem in West-und Oberungarn
Seit den 1540ern wurde die ungarische Verteidigung gestärkt und mittels der Steuern von Unter der Enns, Böhmen, Mähren als auch der Reichssteuer (eilende Türkenhilfe) finanziert.
Vier Grenzhauptmannschaften + zusätzliche Kreisoberhauptleute operierten an der Grenze. Unterschied zu kroatisch-slawische Grenze: Freie Bauernsoldaten standen immer noch unter der Dominanz des Grundherren -> also keine territorialisierte Grenzgesellschaft!
Kriegeraufstand in Ungarn
Es kam zu einer neuen sozialen Schicht an den Grenzen -> die “Berufskrieger”
Hatten zwar zivile Berufe in Friedenszeiten, aber die sogenannten “Haiducken” gab es in zahlreichen Ausführungen: königliche, private und freie!
Freie Haiducken zogen leider umher und waren nicht gern gesehen.
Erst während des Bocskai-Aufstandes bekamen sie einen Platz in der Gesellschaft indem man sie ansiedelte und ihnen ein paar Privilegien gab
Die Militäregrenze im 18.+19. Jhdt.
Aufbau eines neuen staatlichen Wehrbauernsystems an den Grenzen.
Kaiser und König war gleichzeitig Landesherr und Grundherr in diesen Regionen. Wurde schrittweise verstärkt und die Grenzgesellschaft bürokratisiert.
Ebenso war dieses Gebiet Rekrutierungsreservoir der kaiserlichen Armee. Die Aufgaben in Friedenszeiten waren vor allem das Aufhalten von Seuchen, Schmuggel und Grenzübertritte 1750km lang und auf 4 Generalate aufgeteilt!
GEBEN SIE EINEN ÜBERBLICK ÜBER DIE BEZIEHUNGEN ZWISCHEN DER HABSBURGERMONARCHIE UND DEM OSMANISCHEN REICH VON 1526 BIS 1792
„Türkenfurcht“ versus „Türkensehnsucht“
Ein bestimmtes „Türkenbild“, besonders in Mitteleuropa, wurde durch Flugschriften verbreitet.
Vom 15. bis ins 17. Jahrhundert wurden so zahlreiche Grausamkeitsstereotypen („Türkengreuel“) in Wort und Bild vermittelt -> massenhaftes Abschlachten & Pfählen kleiner Kinder und schwangerer Frauen, Entmannen, wehrloser Männer, …
Nach 1683 kam es dann zu Spott und Hohn über die unterlegenen Osmanen
Im 18. Jahrhundert veränderte sich das Bild und der Prozess der „Verniedlichung“ der Türken setzte ein. Z.B. „Turquerie“ als Modeerscheinung auf dem Theater, in der Literatur, in der bildenden Kunst, in der Mode und in der Musik (Mozarts „Entführung aus dem Serail)
Im 16. & frühen 17. Jahrhundert gab es aber auch eine Faszination für den zentralisierten und theokratischen Militärstaat der Osmanen, besonders bei den in habsburgischen Ländern verfolgten Lutheranern. Auch die militärische Macht und Effizienz des Osmanischen Reiches (Stehendes Heer, Elitetruppe der Janitscharen) wurde bewundert
Religiöse Toleranz gegenüber Nichtmuslimen
Sozialstruktur: kein Geburtsadel (Meritokratie statt Aristokratie)
REFORMATION UND GEGENREFORMATION IN BÖHMEN, MÄHREN UND SCHLESIEN: GEMEINSAMKEITEN UND UNTERSCHIEDE DER ENTWICKLUNG IN DEN DREI BÖHMISCHEN LÄNDERN
Reform und Gegenreform – Konfessionsbildung und Konfessionalisierung • Entstehung der Konfessionen und Konfessionalisierung • Territorialisierung der Konfessionen (Augsburger Religionsfriede 1555, Westfälische Friede 1648) • Konfessioneller Absolutismus • Reformation „von oben“ - Ratsreformation - Adelsreformation • Reformation „von unten“ - niederer Klerus (ehemalige Mönche und Weltpriester; Predigt!) - Schulmeister, Handwerker, Händler - Bergknappen - Bauern • Buchdruck (Flugschriften!) • Predigttätigkeit • Antiklerikalismus („Pfaffenhass“) • Schriftprinzip (Luther: sola scriptura) • freie Pfarrerwahl durch die Gemeinde • Gemeinnutz statt Eigennutz • Reformation o Gegenreformation o Katholische Reform
Böhmen und Mähren
Von der Bi- zur Multikonfessionalität
- Hussitische Revolution (1419–1436)
- Kuttenberger Religionsfriede 1485 (zw. Katholiken und Utraquisten)
- Brüderunität, Lutheraner, Täufer, Calvinisten
- 1575: Confessio Bohemica (von Maximilian II. nur mündlich zugestanden)
- Majestätsbrief Rudolfs II. für Böhmen 1609
Die Böhmischen Brüder, Johann Amos Comenius und die Kralitzer Bibel
- Kralitzer Bibel: tschechische Bibelübersetzung (1579–1593) •
Von der Polarisierung zur Vertreibung der Nichtkatholiken
- Um 1600: Katholische Hofpartei ↔ Partei der nichtkatholischen Stände
- Ständeaufstand 1618–1620
- 1621–1628: Emigration oder Konversion
Katholische Reform und Gegenreformation
- Kardinal Ernst Adalbert von Harrach, Erzbischof von Prag (1623–1667)
- Jesuiten
REFORMATION, KATHOLISCHE REFORM, GEGENREFORMATION UND PROTESTANTENVERTREIBUNGEN IM ERZSTIFT SALZBURG
Reformation und katholische Reform in einem geistlichen Reichsfürstentum
–1524: „Regensburger Konvent“, Ergebnis: „Regensburger Einigung“: Plan für engere Kooperation der katholischen Mächte des bayerisch-österreichischen Raumes im Kampf gegen die Ausbreitung der „Ketzerei“ und zur Reform der Kirche
–1569: Salzburger Provinzialsynode: erste Reformsynode auf deutschem Boden
–Erzbischöfe Wolf Dietrich von Raitenau und Marcus Sitticus von Hohenems: riefen die Franziskaner (1583), Kapuziner (1593) und Augustiner-Eremiten (1605) nach Salzburg;
1617 wurde Gymnasium bei der Benediktinerabtei St. Peter errichtet (1622: Universität [1810 aufgehoben; staatliche Neugründung 1962])
Bekämpfung der „Häretiker und Vertreibung der Geheimprotestanten
–1613–1617: Generalvisitation der Diözese; Kapuzinermissionare; ca. 1000 „Halsstarrige” des Landes verwiesen
–Gegenreformatorische „Gesinnungsschnüffelei“
–1684: Vertreibung von ca. 600 Protestanten aus dem Defereggental (Osttirol)
–1687, Dürrnberg bei Hallein: Vertreibung protestantischer Bergleute
–Wachsende Entfremdung zwischen Landesfürst und Untertanen, Klerus und Volk
–1731/32: „Große „Vertreibung“ unter Fürsterzbischof Leopold Anton Graf Firmian (1727–1744): ca. 20.000 (allein aus dem Pongau ca. 18.000)
REFORMATION, GEGENREFORMATION, PROTESTANTENVERTREIBUNGEN UND GEHEIMPROTESTANTISMUS IN DEN INNER- UND NIEDERÖSTERREICHISCHEN LÄNDERN (ÖSTERREICH UNTER UND OB DER ENNS, STEIERMARK, KÄRNTEN UND KRAIN)
Innerösterreich
Primus Truber (1508–1586) und die Reformation bei den Südslawen
Von den Ständen getragene evangelische Landeskirchen
–1572 Grazer, 1578 Brucker Religionspazifikation
–Zentrale des lutherischen Kirchenwesens (mit einem Superintendenten an der Spitze) in Graz eingerichtet; 1574/78: evangelische Kirchenordnung für Innerösterreich
Gegenreformation und katholischer Konfessionsstaat
–1572: Berufung der Jesuiten nach Graz
–1579: Münchner Geheimkonferenz der Landesfürsten von Bayern, Innerösterreich und Tirol sowie des päpstlichen Nuntius für Süddeutschland
–1580–1622: Apostolische Nuntiatur in Graz –1599 bis 1601: „Religionsreformationskommission“ unter der Leitung des Seckauer Bischofs Martin Brenner: „Feldzüge gegen protestantische Bürger und Bauern“
–1628: Vertreibung auch der nichtkatholischen adeligen Mitglieder der Landstände
•Geheimprotestantismus und „Transmigrationen“ (1734–1736, 1752–1756 und 1773 bis 1776)
•Toleranzpatente 1781
Ob und Unter der Enns
•Ausbreitung der Reformation seit ca. 1520
•Blutige Unterdrückung der Täuferbewegung im zweiten Viertel des 16. Jh.s
•Landesfürstliche Religionskonzession: 1568 von Kaiser Maximilian II. den Herren und Rittern der Länder Österreich ob und unter der Enns gewährt
•1571 Religionsassekuration (nur für Österreich unter der Enns) •Kein organisatorischer Abschluss des von den Landständen getragenen evangelischen Kirchenwesens
•1609 Capitulationsresolution (König Matthias)
•Gegenreformation (insbesondere seit 1620, verstärkt nach 1648)
•Exulanten: allein aus Niederösterreich wahrscheinlich ca. 15.000 Männer, Frauen und Kinder (ca. 3% der Gesamtbevölkerung)
•Geheimprotestanten
•Transmigranten (1734–1737 und 1752–1758)
REFORMATION UND GEGENREFORMATION IN UNGARN, SIEBENBÜRGEN UND KROATIEN
Ungarn (und Siebenbürgen)
•Luthertum und Calvinismus im dreigeteilten Königreich Ungarn
•Multikonfessionalität, insbesondere im Fürstentum Siebenbürgen
Vertiefung und Verbreitung der reformatorischen Konfessionalisierungen; relativ späte Separierung der Evangelischen in unterschiedliche konfessionelle Gruppen (zwischen ca. 1550 und ca. 1590)
•Katholische Gegenoffensiven und gesetzliche Verankerung der Multikonfessionalität
–Friede von Wien 1606 –Religionsgesetze des Preßburger Reichstags 1608
–Friede von Linz 1645 (zw. dem Kaiser und dem Fürsten von Siebenbürgen)
–„Trauerjahrzehnt“ 1671–1681: Höhepunkt der gewaltsamen Gegenreformation
–Reichstag von Ödenburg 1681: Erneuerung der Religionsprivilegien (unter Rückgriff auf die Vereinbarungen von 1606, 1608 und 1645)
–„Explanatio Leopoldina“ 1691: „öffentliche“ protestantische Religionsausübung nur in zwei „artikularen Orten“ (loca articularia) pro Komitat erlaubt
–Friede von Szatmár 1711
•Ostkirchliche Christen in Ungarn und Siebenbürgen
Kroatien
Abgrenzung gegenüber Ungarn mittels katholischer Konfessionalisierung
„PIETAS AUSTRIACA“ (Habsburgs Frömmigkeit) UND BAROCKKATHOLIZISMUS IN DER HABSBURGERMONARCHIE
Das Verhältnis zwischen den Heiligen (im Himmel) und den Fürbittenden auf Erden wurde im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit nach politisch-sozialen Vorbildern dargestellt. Die Vorstellungen waren vom irdischen Lehenswesens & anderen personalen Herrschaftsformen geprägt, also vom Verhältnis zwischen Lehensherren und Vasallen, Patronen und Klienten, Herren und Knechten. Das führte dazu, dass es in der Zeit der Gegenreformation zu einer politischen Heiligenverehrung kam. Vor allem die Habsburger, der Adel und der höhere Klerus war an der Vermittlung eines solchen Bildes stark beteiligt, es war die Antwort auf protestantische Ablehnung der Heiligenverehrung. Der Heilige erscheint als Verkörperung einer stark dynastisch geprägten Staatsidee. (Helmut Mezler-Andelberg). Die Hauptrolle im barocken Heiligenhimmel der Habsburgermonarchie übernahm die „Jungfrau“ und „Gottesmutter“ Maria, die von Ferdinand II., Ferdinand III. und Leopold I. unter anderem als „Generalissima“ ihrer Heere verehrt wurde. Im Zuge der Gegenreformation wurden in allen katholischen Ländern Mariensäulen gestiftet (Rom 1614, München 1637/38, Wien 1647, Prag 1650 etc.).
Ein weiteres Indiz für die Frömmigkeit der Habsburger ist die Wiener Mariensäule. Es herrschte eine verzweifelt militärische und finanziellen Lage am Wiener Hof im Frühjahr 1645 man hoffte, dass Waffenglück durch öffentliche und private inbrünstige Gebete und Anrufungen Gottes, der Jungfrau Maria und der Landesheiligen von Böhmen und Österreich beeinflussen zu können. Am 29. März legte Kaiser Ferdinand III. zu Ehren der Gottesmutter in Wien in Form einer Bittprozession ein Gelübde ab. Er gelobte, dass er auf einem öffentlichen Platz in Wien eine Mariensäule errichtet, falls die schwedische Armee Wien nicht eroberte. Im Mai 1647 wurde auf einem Platz am Hof vor der Kirche & dem Professhaus der Jesuiten eine Säule zu Ehren der Maria Immaculata errichtet und eingeweiht. Der Kaiser wiederholte die bereits durch feierlichen Akt am 18. März 1647 durchgeführte Erwählung Marias zur Herrin und Patronin Österreichs & weihte ihr sich selbst, seine Kinder, Völker, Heere und Provinzen.
1667 ließ Leopold I. eine steinerne Mariensäule durch eine in Erz gegossene ersetzen. •Prager Mariensäule: Zum Dank für die „wunderbare Errettung” der Prager Altstadt vor den Schweden in der Schlussphase des Dreißigjährigen Krieges stiftete Ferdinand III. 1648 eine weitere Mariensäule wurde 1650 enthüllt und 2 Jahre später eingeweiht. Am 3. November 1918 wurde die Prager Mariensäule als Symbol der abgeschüttelten österreichischen Herrschaft gestürzt und zerstört.
. MARIA THERESIAS KAMPF UM IHR ERBE UND DIE AUSSENPOLITIK DER HABSBURGERMONARCHIE VON 1740 BIS 1790
- Von 1740-1748 fand der Österreichischer Erbfolgekrieg statt. Weil sich die Kurfürsten nicht an die 1713 beschlossene Pragmatische Sanktion hielten, sah sich MT gezwungen, Krieg zu führen -> 1. Schlesischer Krieg gegen Preußen 1740-42, -> 2. Schlesischer Krieg 1744/45, 1748 dann der Friede von Aachen, aber Schlesien verloren -> Österreich muss modernisiert werden.
- Es kam jedoch zu innenpolitischen Sozial-, Wirtschafts-, Finanz-, Schul und Kulturpolitik verbessernde Maßnahmen unter Berater Graf und zu einem Bündnis mit Frankreich, Schweden, Russland.
- 1756-1763 Siebenjähriger Krieg
- 1772 Teilung Polens - Erwerbung Galizien und der Lodomerien
- 1775 Erwerb der Bukowina
- 1778/ 1779 Bayrischer Erbfolgekrieg - Joseph II. wollte nach dem Verlust Schlesiens an Preußen Lang erweitern, Tausch gegen Vorderösterreeich und Geld, aber Maria Theresia war dagegen und wandte sich hinter Josephs Rücken an Friedrich von Preußen, damit er von Schlacht absieht, 1779 Friede von Teschen, Österreich und Preußen.
GEBEN SIE EINEN ÜBERBLICK ÜBER DIE REFORMEN DES THERESIANISCH - JOSEPHINISCHEN „REFORMABSOLUTISMUS “ (1740-1790)
Nach Verlust Schlesiens im 1. und 2. Schlesischen Krieg im Rahmen der Erbfolgekriege wurde klar, dass die Monarchie, um bestehen zu können, dringend Reformen braucht. 1748 kam es zu einer Steuerreform und 1749 zu einer Verwaltungsreform - Kernstaat der Habsburgermonarchie österr. und böhmische Länder, Kreisämter, Auflösung der böhmischen und österreichischen Hofkanzlei, stattdessen Direktorium in publicis et cameralibus, Trennung von Justiz und Verwaltung.
• 1753 war der Beginn der Zusammenfassung des Zivilrechts
• 1760 Einsatz des Staatsrates, auch für Ungarn zuständig, Studienhofkommission
• 1761 wurden die böhmisch-österreichische Hofkanzlei, -kammer, -rechenkammer wieder geschaffen, sowie der Kommerzienrat und die Studienkommission.
• 1765 fand die Trennung der Gewerbe in Policey und Kommerzialgewerbe statt
• 1766 Codex Theresianus -> Zivilrecht
• 1769 Constitutio Criminalis Theresiana -> Strafrecht
• 1770 kam es zur Volkszählung
• 1771 erfolgte eine Hungerkrise -> Robotpatente für einzelne Länder
• 1774 wurde die Allgemeine Schulpflicht eingeführt
• 1775 kam es zur Schaffung neuer Bauernstellen durch Aufteilung der konfiszierten Jesuitengüter in Böhmen, Zollunion der böhmischen und ostösterreichischen Länder, 1784 um Galizien erweitert
• 1776 Abschaffung der Folter
• 1781 Aufhebung der Leibeigenschaft in Böhmen, Mähren, Österreich (Ungarn 1785), Universitätsreform, Toleranzpatent, Lockerung Zensur durch Zensurpatent
• 1782 vereinigte Hofstelle
• 1784 Komitatsverfassung Ungarn aufgehoben, 8 Distrikte, Gründung eines Allgemeinen Krankenhauses und der Gebär-, & Findelanstalt in Wien
• 1786 Josephinisches Gesetzbuch
• 1787 Josephinisches Strafgesetzbuch, Abschaffung der Todesstrafe
• 1789 Steuer & Urbarialpatent Josephs II., von Leopold II. gleich wieder zurückgenommen
DIE HABSBURGERMONARCHIE WÄHREND DER REVOLUTIONS - UND KOALITIONSKRIEGE GEGEN FRANKREICH (1792 – 1815)
Erster Koalitionskrieg 1792-1797 gegen Frankreich
Die Koalition bestand aus Österreich, Preußen, Russland und England
gegen das nachrevolutionäre Frankreich & dessen Streben nach europäischer Hegemonie.
Bereits ein Jahr zuvor stellen Ö und Preußen eine Intervention gegen Frankreich vor. Trotz vieler Gegner Frankreichs (Österreich, Preußen, England, Russland, Spanien, HRR, Portugal, etc.) konnte sie nicht gestoppt und nur durch einen gebietsverlustreichen Frieden besänftigt werden. Ö verliert alle Gebiete links vom Rhein und die Niederlande, bekommt aber Venedig.
Zweiter Koalitionskrieg 1799-1802
Frankreich war militärisch so erfolgreich, dass der Kirchenstaat an Frankreich geht. England fürchtet eine Invasion und organisiert sich Russland, Österreich, Portugal & das Osmanische Reich gegen Napoleon. Von Ägypten segelt Napoleon wieder zurück nach Paris und errichtet eine Militärdiktatur. Friede muss von allen nach Napoleons Willen akzeptiert werden und Italien wird neu geordnet indem viel aufgeteilt und zerteilt wird.
Dritter Koalitionskrieg 1805
1804 bereitet sich Napoleon dieses Mal wirklich auf eine Invasion Englands vor. Wieder organisiert England eine Koalition, welche aus Österreich, Russland, Neapel, Schweden und Dänemark besteht.
Dieses Mal kämpfen aber Spanien und die süddeutschen Bayern und Baden-Württemberg auf der Seite Napoleons.
Österreich verliert die Schlachten und Wien wird besetzt, außerdem verliert Ö Venetien an Italien und Tirol an Bayern. Durch den mehr als erfolgreichen Sieg verlassen 16 Staaten das HRR, gründen den Rheinbund und lassen es dadurch untergehen. Im August 1806 legt Kaiser Franz II. die Krone nieder.
Vierter Koalitionskrieg 1806/7
Preußen ist wieder aktiv und verbündet sich mit Russland und Sachsen gegen Armeen Napoleons, welche sich aufs linke Rheinufer zurückziehen sollen.
Sie fordern die Auflösung des Rheinbundes, verlieren jedoch die Entscheidungsschlacht. Russland muss Frieden schließen.
Napoleon greift Spanien an, Ö lehnt sich gegen Diktatur Napoleons auf & führt einen Volkskrieg gegen ihn. Der Anführer war Andreas Hofer und Josef Speckbacher (5. Krieg 1809). Napoleon verliert Schlacht gegen den Kaiser Karl & die österreichische Armee.
Napoleon schlug anschließend Österreicher in Entscheidungsschlacht bei Wagram; Metternich wird als Außenminister berufen.
Fünfter Koalitionskrieg 1809 bis Befreiungskriege 1813-15
Im Oktober 1809 -> Friede von Schönbrunn, Ö verliert viel, unter anderem den Zugang zum Meer, Salzburg, Innviertel, Nordtirol, Südtirol. Ö und P werden Teil von Napoleons Hegemonie.
Napoleon heiratet Marie-Louise, Tochter von Kaiser Franz I. und errichtet Bündnis mit Ö und P gegen Russland, verliert den Feldzug.
Seine Armeen lösen sich auf, ohne Repression lehnen sich alle besetzten Länder auf, starten Befreiungskriege alle gegen Frankreich. Riesige, entscheidende „Völkerschlacht“ bei Leipzig: Napoleon verliert ein letztes Mal. Seine Hegemonie und der Rheinbund werden aufgelöst, die Verbündeten marschieren in Paris ein. Vorläufer des Wiener Kongresses.