Moral und Ethik Flashcards
Übung
Deduktion
Wahrheitswert der Konklusion überträgt sich aus den Wahrheitswerten der Prämissen. Der Schluss ist logisch gültig oder logisch wahr, wenn aus der Wahrheit der Prämissen die Wahrheit der Konklusion folgt (Von der Gesamtheit auf den Einzelfall schließen).
P1 = Alle Menschen haben ein Herz
P2= Aristoteles ist ein Mensch.
K= Aristoteles hat ein Herz
Induktion
Nur deduktive Schlüsse haben Beweiskraft. Induktive Schlüsse haben Vermutungscharakter (vom Einzelfall auf die Gesamtheit schließen).
P1 = Aristoteles hat ein Herz
P2= Aristoteles ist ein Mensch
K= Alle Menschen haben Herz
Legalistischer Fehlschluss
Folgt aus einer Tatsache, dass in einer Gesellschaft Gesetz X existiert auch, dass es ethisch richtig ist, dass dieses Gesetz gilt? (Beispiel: Todesstrafe)
Naturalistischer Fehlschluss
Folgt aus der Tatsache, dass etwas der Fakt ist, dass es ethisch richtig ist, dass es Fakt ist?
–> Von einer Tatsache kann nicht darauf geschlossen werden, dass sie auch ethisch gerechtfertigt ist
Hume’s Gesetz
“Von einem Sein kann nicht auf ein Sollen geschlossen werden”. Normative Aussagen lassen sich niemals aus rein deskriptiven Tatsachenbeschreibungen ableiten. Es bedarf schon immer einer normativen Prämisse, um deduktiv zu einer normativen Konklusion zu gelangen. Normative Prämissen wiederum können nur anhand einer normativen Theorie (einer Moral oder Ethik) begründet werden, i.d.R. müssen sie anhand von (Gerechtigkeit-)Intuitionen plausibilisiert werden.
–> Nur weil wir in einer Marktwirtschaft leben, kann man daraus nicht schließen, dass sie auch so sein soll.
Ethik
Weitgehend handlungs- und entscheidungsentlastet, dafür aber theoriebezogen, selten unmittelbare praktisch-politische Umsetzung. Wird auch Theorie der Moral (=Moralphilosophie) genannt.
Moral
Moralische Urteile beziehen sich sowohl auf Handlungen als auch auf Verhalten - Unterschied verantwortbarem und nicht verantwortbarem Verhalten
- -> unmoralisch - Perspektive bereits akzeptierter Moralvorstellung
- -> amoralisch - unabhängig von moralischen Erwägungen
Metaethik
Worin besteht die Besonderheit normativer Urteile, insbesondere im Verhältnis zu analytischen oder deskriptiven bzw. positiven Aussagen?
Tugendethik
Bewertung von Charaktereigenschaften
Deontologische Ethik
Verlangen vom Adressaten, bestimmte Handlungen zu tun oder zu unterlassen vollkommen unabhängig von den Folgen dieser Handlungen (Extremfall: moralischer Absolutismus).
Konsequentialistische Ethik
Verlangen vom Adressaten, sich gedanklich klar zu machen, unter welchen Umständen welche Handlungen zu welchen Konsequenzen führen (extrinsisch werthaft)
Ökonomik im aristotelische Sinne
Rechte Erwerbskunst, Gebrauch und natürliche Verwaltung von Besitz und Haus –> um die Versorgung Willen. Wenn Profitsteigerung durch Kauf und Tausch im Fokus steht Bereich der Chrematistik
Moralische Urteile
(i) Handlungsbezug –> willensgesteuertes Tun oder Unterlassen (Subjekt entscheidet)
(ii) Kategorizität –> moralische Prinzipien sind Selbstzweck
(iii) untersubjektive Verbindlichkeit –> andere sollten zustimmen; keine bloße Frage pers. Meinungen
(iv) Universalisierbarkeit –> Rückführung auf Kriterien, die unabhängig von Personen oder Situationen sind