Mitochondrien und Energiestoffwechsel Flashcards
Thermodynamik
=Wärmelehre
enrgetische Betrachtung chemischer Reaktionen und physikalischer Prozesse
Kinetik
zeitlicher Ablauf chemischer Reaktionen
Bioenergetik
Energieumwandlung in lebenden Systemen
wichtigste Energieformen
potentielle Energie
kinetische Energie
Wämeenergie 8nicht verwertbar für Organismus)
elektrische Energie
chemische Energie (Moleküle, zB Glucose)
Strahlungsenegrie (Sonne)
erster Hauptsatz der Thermodynamik
Energie kann weder erschaffen noch vernichtet, sondern nur in andere Energieformen umgewandelt werden(“Energieerhaltung”)
Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik
Wärmeenergie kann nicht beliebig in andere Energieformen umgewandelt werden
Gibbs freie Energie (freie Enthalpie)
ΔG: Änderung der Gibbs freien Energie;
entspricht der “maximalen Nutzbarkeit” bzw. “Triebkraft” einer Reaktion
Gibbs freie Energie (freie Enthalpie)
ΔG < 0 -> Reakt. verläuft freiwillig (exergon) ΔG = 0 -> Reakt. ist im Gleichgewicht
ΔG > 0 -> Reakt. verläuft nicht freiwillig (endergon)
Reaktionswärme (=Reaktionenthalpie, H)
- Unterschied der “Enthalpie” (ΔH) des Systems vor und nach der chemischen Reaktion
- Entspricht bei Verbrennungen dem “Brennwert”
Gibbs-Helmholtz-Gleichung
- ΔG (Gibbs freie Energie bzw. freie Enthalpie)
- Maß für die “Triebkraft” einer Reaktion
- ΔS (Entropie)
- Maß für die Änderung der “Unordnung”
- ΔH (Enthalpie)
- Maß für die Änderung der Wärme
- T (Temperatur)
- Ein System strebt den Zustand größtmöglichster Unordnung an.
- Das Maß der Unordnung eines Systems ist neben der Reaktionswärme ein Faktor, der bestimmt, ob eine chemische Reaktion abläuft.
- Ein chemische Reaktion kann nur freiwillig (ΔG < 0) ablaufen
Massenwirkungsgesetz
Massenwirkungsgesetz:
Im Gleichgewichtszustand ist der Quotient aus dem Produkt der Konzentrationen der Produkte und dem Produkt der Konzentrationen der Edukte konstant. Damit sind auch die Konzentrationen konstant
Reaktionsgeschwindigkeit und chemisches Gleichgewicht
- die Geschwindigkeit einer Reaktion ist proportional zur Aktiviät/Menge der Edukte
- in Gleichgewichtsreaktion nimmt Aktivität/Menge der Produkte zu und die der edukte ab -> Vergrößerung der Geschwindigkeit der Rückreaktion
- Gleichgewicht ist erreicht, wenn
- beide Reaktionsgeschwindigkeiten gleich groß sind
Energieübertragung durch Kopplung von endergoen und exergoenen reaktionen
zB Phosphorylierung von Metaboliten mit ATP:
exergone Reaktion (“freiwillige”, ΔG < 0):
- ATP +H2= -> ADP + Pi ΔG0’: -30,5 kJ/mol
endergone Reaktion (“nicht freiwillig”, ΔG > 0)
- Glucose + Pi -> Glucose-6-Phosphat +H2O ΔG0’: +13,8 kJ/mol
chemische Kopplung:
- Bei der Hydrolyse mit ATP wird Energie frei, wobei ein Teil der Energie zur Übertragung der Phosphatgruppe genutzt wird
- Glucose + ATP -> Glucose-6-Phosphat + ADP ΔG0’: -16,7 kJ/mol
ΔGGesamt= ΔG1 + ΔG2
Einfluss Konzentration auf “Triebkraft” (ΔG)
um ΔG zu senken, damit Reaktionen freiwillig ablaufen, kann man auch die Konzentration der Edukte erhöhen, zb indem man die reaktion in ein Zellorganell verlegt (kleinerer Raum -> höhere Konzentration)
durch das Weitereagieren 8Fließgleichgewicht (A -> B -> C -> D) wird dann wieder die Konzentration der Produkte gesenkt
Einflüsse auf Reaktionsgeschwindigkeit
die Reaktionsgeschwindigkeit hängt von den Konzentrationen der Edukte ab, je mehr Edukte desto schneller die Reaktion
Reaktion erster Ordnung: A -> B+C : je mehr A desto schneller die Reaktion: v = k * [A]
Reaktion zweiter Ordnung: A +B -> C : es müssen sowohl mehr A als auch b vorhanden sein, damit die reaktion schneller abläuft: v=k *[A]*[B]
Reaktion pseudo-erster Ordnung: A+B-> C (B im Überschuss): da B im Überschuss ist, hat nur die Erhöhung von A eine schnellere Reaktion zur Folge: v=k’*[A]
energetische Grundlagen der Enzymkatalyse
Katalysatoren (= Enzyme):
- liefern keine Energie
- haben keinen Einfluss auf Lage des Gleichgewichts
- beschleunigen Reaktion (lösen diese aber nicht aus)
- gehen selbst unverändert aus Reaktion hervor
- setzen Aktivierungsenergie herab
Energiestoffwechsel
Definition: umfasst alle Stoffwechselprozesse lebender Systeme, die der Energiegewinnung dienen. Dabei kann man chemotrope (chemische Reaktionen als Energiequelle) und phototrope (Licht als Energiequelle) Reaktionen unterscheiden.
chemotroper Energiestoffwechsel:
- fermentativ : Laktose + H2O -> 4 Lactat + 4 H+
- oxidativ: Glucose + 6O2 -> 6CO2 +6H2O
Subzelluläre Lokalisation von Energiestoffwechsel
zytosolische Prozesse:
- Glykolyse
- Adenylatkinase
- Transaminierung
mitochondriale Prozesse:
- Citratzyklus (Matrix)
- ß-Oxidation (Matrix)
- Atmungskette (Innenmembran)
- oxidative Phopshorylierung(Innenmembran)
Heteroplasmie
Definition: gleichzeitiges Vorliegen von mutierter und normaler mDNA in einer Zelle bei Mitochondriopathien. Der prozentuale Anteil an mutierter DNA in einer Zelle bestimmt die Schwere des Krankheitsbildes
- Mitochondrien tragen eigene DNA, die 37 Gene besitzt und für 13 Untereinheiten von Atmungskettenenzymen kodiert. Die DNA wird ausschließlich maternal vererbt.
- Die Mitochondrien der befruchteten Eizelle werden zufällig auf die verschiedenen Gewebe verteilt -> sehr unterschiedliche Ausprägungsgrade von Mitochodriopathien
Pyruvat-Dehydrogenase
Enzym (in der mtochondrialen Matrix) für die irreversible oxidative Decarboxylierung von Pyruvat
Für die Energiegewinnung von Kohlenhydraten essentiell (verbindet zB die glykolyse mit dem Citratzyklus)
Reaktion: Bei der oxidativen Decarboxylierung wird vom Pyruvat (C3) Kohlenstoffdioxid (CO2) abgespalten und ein NADH gewonnen. Dabei wird eine energiereiche Thioesterbindung zwischen Coenzym A und dem Acetatrest gebildet, so dass Acetyl-CoA entsteht. Die Energie hierfür stammt aus der Decarboxylierung. Die Umwandlung von Pyruvat zu Acetyl-CoA ist unter physiologischen Bedingungen irreversibel
Carnitin
Rezeptormolekül für aktivierte Fettsäuren in Mitochondirenmembranen (können nur ausschließlich mit Carnitin transportiert werden)
MCAD-Defekt
- Störung der Oxidation der mittelkettigen Fettsäuren
- mangelnde Bildung von Ketonkörpern, Unterzuckerung (=hypoketotische Hypoglykämie)
- Symptome treten vor allem in Fastensituationen auf
- die Erkrankung kann zum Tod führen
- seit 2004 bundesweit Untersuchung aller Neugeborenen auf MCAD-Defekt
- Häufigkeit MCAD
- Defekt 1:10.000
- bei früher Diagnosestellung sehr gutes Outcome
Therapie bei MCAD
- Vermeiden von Fastensituationen
- ggf. kohlenhydratreiche, fettarme Kost
- Fette mit mittelkettigen Fettsäuren meiden
- evtl. Gabe von Carnitin
- Notfallregime festlegen, Plan aushändigen!
- Schulung der Eltern/Betreuungspersonen
Pathophysiologie MCAD
- > hypoketotische Hypoglykämie
- >Laktatazidose: da Laktat als zwischenprodukt abfällt und de pH-Wert mindert
Wodurch zeichnen sich Enzyme aus?
Reaktions-, Substrat- und Regulationsspezifität
Glykolyse-Stoffwechsel Übersicht
- findet im Zytosol statt
- Phosphorylierungen auf C6-Niveau (ATP-Verbrauch) -> Spaltung zu C3-Körpern, Reaktionen auf C3-Niveau -> Endprodukte der Glykolyse (aerob/anaerob) (aerob: Pyruvat, anaerob: Laktat
- Energiebilanz (ATP/NADH)
- aerob: 2 mol ATP & 2 mol NADH+H pro mol Glukose
- anaerob: 2 mol ATP pro mol Glukose
Schlüsselenzyme
- Hexokinase/Glucokinase
- Phosphofruktokinase
- Pyruvatkinase
Je mehr Substratmoleküle in einer definierten Zeit umgesetzt (Wechselzahl; Einheit sec-1) werden umso…?
höher die Aktivität eines Enzyms
In welcher Einheit wird die Enzymaktivität angegeben?
U/l (μmol/l*min) oder katal/l (mol/l*sec)
Verlauf einer Enzym-katalysierten Produktbildung
Wie wird die Enzymaktivität gemessen?
zeitliche Änderung des Substratverbrauchs oder die Produktbildung (oder die Ab- bzw. Zunahme beteiligter Koenzyme wie z.B. NADH).
Wie bestimmt man die zeitliche Änderung des Substratverbrauchs oder die Produktbildung?
optische (fotometrische) Methoden
Was wird bei optische (fotometrische) Methoden gemessen?
Lichtabsorption des umgesetzten Substrates, des entstehenden Produktes oder von NAD+/NADH bestimmt
Was macht man wenn die Reaktion nicht photometrisch bestimmbar ist?
die enzymatische Reaktion mit einer weiteren Reaktion koppeln, die fotometrisch messbar ist
Wie nennt man die optischen Verminderung der Lichtintensität durch die Absorption von Lichtquanten an Molekülen in einer Lösung?
Extinktion (E)
Zu was ist die Extinktion E bei der photometrischen Messung proportional?
zur Konzentration der absorbierenden Moleküle und ist somit ein Maß für die Konzentration eines Stoffes.
Wodurch ergibt sich die Enzymaktivität?
Änderung der Extinktion einer an der Reaktion beteiligten Substanz je Zeiteinheit
Wovon ist die Enzymaktivität besonders abhängig?
von der Menge des Enzyms abhängig (d.h. eine Erhöhung der Enzym-Moleküle führt zu einer proportionalen Erhöhung der messbaren Enzymaktivität)
Einflüsse auf die Enzymaktivität
- die Temperatur
- der pH-Wert
- die Enzymkonzentration
- dieEffektorkonzentration.