Biologische Membranen und Kompartimentierungen Flashcards
Funktionen von Biomembranen
Trennen:
- Abgrenzung von Zellen gegen EZF
- Zellkompartimentierung
- Diffusionsbarriere (Ionen, Proteine)
- Ionengradienten (Erregbarkeit)
- Zellantigenität
Verbinden:
- Gasdiffusion
- Kanalproteine
- spezifische Transporter und Austauscher
- Rezeptoren (Signalwandlung)
- Zellverschmelzungen (Befruchtung)
Arten von Biomembranen
Einfachmebranen
Doppelmembranen
bei pflanzen und vielen Prokaryonten ist der Plasmamebran eine zusätzliche Zellwand (komplexe Kohlenhydrate) aufgelagert
Doppelmembranen
- Plasmamembranen (E.coli)
- Mitochondrien
- Zellkern
Einfachmebranen
- Plasmamebran (Eukaryonten)
- endoplasmatisches Retikulum
- Lysosomen
- cis-Golgie, trans-Golgi
Bestandteile von Standardbiomembranen
Lipide (45%, Doppelschicht)
- Phospholipide
- Sphingolipide
- Cholesterol
Proteine (45%, integral, peripher)
- Strukturproteine
- Rezeptoren
- Kanalproteine
- Transporter
Kohlenhydrate (10%, nur außen)
- Glykolipide (Glu, Gal, Ac-Glu)
- Glykoproteine (GalNAc, NANA)
Anteile können je nach Membranart stark variieren
Asymmetrie der Lipiddoppelschicht
äußere Halbschicht (Cholin-haltig):
- Phosphatidylcholin (PC)
- Sphingomyelin (SM)
- Phosphatidylinositol (PL, 1x)
innere Halbschicht (Cholin-frei):
- Phosphatidylethanolamin (PE)
- Phosphatidylserine (PS)
- Phosophatidylinositol (Pl, 2x)
Wie kommt es zur Asymmetrie der Lipiddoppelschicht?
- ATP abhängige Lipidtransporter (Flipasen, Flopasen, Scramblasen) sind für Asymmetrie verantwortlich
- durch asymmetrische Synthase und Aufrechterhaltung durch Enzyme
- abnehmende Asymmetrie ist erstes Anzeichen für beginnenden Zelltod (auch Apoptose)
Arten von Membranproteinen
Integrale Membranproteine
Periphere Membranproteine
Integrale Membranproteine
- Membran-spannend (Ionenkanäle) (zB Aquaporine, mehrere β-Faltblätter bilden den Wasserkanal)
- Membran-überbrückend (Rezeptoren)
- Membran-integriert (eine Halbschicht)
Periphere Membranproteine
- Kopfgruppen-assoziiert (ionische Bindungen)
- Proteinanker (hydrophobe Aminosäuren) (zB COX 1, nimmt benötigte Bestandtiele direkt aus der Membran)
- Lipidanker (zB Fettsäuren, Farnesylreste)
Bewegungen in Biomembranen
Lateraldiffusion
Transversaldiffusion
Lateraldiffusion
- Bewegung innerhlab einer Lipidhalbschicht
- schnell, häufig
- 2 µm/s -> bei Bakterien mit ca. 1 µm Durchzmesser dauerte eine umrundung ca. 2 s
Transversaldiffusion
- Bewegung aus einer Halbschicht in die andere (flip, flop)
- langsam, selten
- ein Flipflop in 4-5h (5 µm Doppelschicht), 108 mal langsamer als Lateraldiffusion
- Wiederherstellung des Ausgangszustandes durch ATP-abhängige Flopase (von Cytosol nach EZ-Seite) und Flipasen (Von EZ- nach Cytosol-Seite) und ATP unabhängige Scramblase (Antiport)
Beeinflussung von Membranfluidität
durch Lipidzusammensetzung
- ungesättigte Fettsäuren erhöhen die Membranfluidität (“Knick” durch cis-Doppelbindungen stört die Packung
- Sphingolipide vermindern die Membranfluidität (durch gesättigte Fettsäuren und trans-Doppelbindungen im Sphingosin)
- Cholesterol moduliert die Membranfluidität (Erhöhung und Verminderung möglich)
Lipid rafts [Definition, Arten, Struktur, Funktion]
Mikrodomänen in Biomembranen, die sich hinsichtlich ihrer chemischen Zusammensetzungen und ihrer Funktionalität von den umgebenden Bereichen unterscheiden
Arten:
- Caveolae (Cholesterol-reich)
- GEM (Glycosphingolipid reich)
- PIP2-reich
Struktur:
- reich an Chol, SM (Sphingomyelin) und gesättigten FS
- Bereiche mit geringer Fluidität
- reich an funktionellen Proteinen
- Verbindungen zum Zytoskelett
bedeutsam für die Signaltransuktion (GEM, PIP2), Cholesteroltransport (Caveolae), Immunregulation und Pathogenese (zB M. Parkinson)
Freie Diffusion über biomembranen
ungehindert:
- CO2, N2, O2, Ethanol
- zT: Wasser und Harnstoff (wegen der hohen Wasserkonzentration in biologischen Systemen ist der unkontrollierte Nettofluss von Wasser relativ groß -> regulation des Wasserlusses durch Aquaporine)
wird gehindert:
- K+,Na+, Ca2+, Cl-, HCO3-, HPO42-
- Aminosäuren, proteine, Nukleinsäuren
Carrier-vermittelte Diffusion
Carrier (zB Ionencarrier) sind Transportenzyme, die die Aktivierungsenergie zB der Ionendesolvatisierung herabsetzen
Membrantransportproteine
- Transporter: Substrat wird durch Membran geleitet
- Rezeptor: Ligand bindet Extrazellulär -> intrazellulär wird ein Substrat (zB aus der membran) zu einem Produkt gespaltem
- Kanal: extrazelluläre Ligandenbindung -> Ion wird durch Membran geleitet
Richtung des Membranstransportes
- Uniport (I)
- Cotrasnport
- Symport (II)
- Antiport (III)
BeispieL: K+-Na+-ATPase (P-Typ): 3 Na nach innen + 2 K nach außen, gegen das Konzentrationsgefälle -> ATP -> ADP+ P (Antiport(direkt Energie-abhängig))
DIe 3 Domänen nennen
BACTERIA
ARCHAEA
EUKARYOTA
Merkmale Prokaryoten Bacteria
DNA im Zellkern (Nein)
Nucleosomen (Nein)
Membranbegrenzte Organellen (Nein)
Zytoskelett mit Motorproteine( Nein)
Ribosomen (70s)
Start-Aminosäure der Translation (Formyl Met)
Cycloheximid- sensitivität (Nein)
Erythromycin- sensitivität (Ja)
Merkmale Prokaryoten Archaea
DNA im Zellkern (Nein)
Nucleosomen (Halb)
Membranbegrenzte Organellen (Nein)
Zytoskelett mit Motorproteine( Nein)
Ribosomen (70s)
Start-Aminosäure der Translation (Met)
Cycloheximid- sensitivität (Nein)
Erythromycin- sensitivität (Nein)
Merkmale Eukaryoten
DNA im Zellkern (Ja)
Nucleosomen (Ja)
Membranbegrenzte Organellen (Ja)
Zytoskelett mit Motorproteine( Ja)
Ribosomen (80s)
Start-Aminosäure der Translation (Met)
Cycloheximid- sensitivität (Ja)
Erythromycin- sensitivität (Nein)
Endosymbiontentheorie
Aufnahme aerober Bakterien (Purpurbakterien) als Vorgänger der Mitochondrien
Aufnahme photosynthesierender Bakterien (Cyanobakterien) als Vorgänger der Chloroplasten
Indizien zu der Endosymbiontentheorie
DNA von Mitochondrien und Chloroplasten ist zirkulär, ohne hochrepetetive Sequenzen
70S–Ribosomen
Die Translation beginnt mit Formylmethionin
Enden der mRNAs: kein Kappe am 5’-Ende und keinen Poly-A-Schwanz am 3’-Ende.
Innere Membran des Mitochondriums ähnelt der eines Bakteriums: Fehlen von Cholesterin
Plasmamembran [Funktion]
Rezeptoren; Kanäle -> Import und Export von Molekülen.
Zytosol [Funktion]
Glykolyse, Gluconeogenese, Proteinbiosynthese, Intermediärstoffwechsel
(Synthese und Abbau von Nukleotiden oder Aminosäuren). pH 6,9 – 7,4
Rauhes endoplasmatisches Retikulum [Funktion]
Ribosomale Synthese von Proteinen für
- Export (Sekret)
- Plasmamembran
- Lysosomen,
- ER selbst.
Disulfidbrückenbildung / Tertiärstruktur/ Hydroxylierung von Lysin u. Prolin. Spezifische Proteolyse (Antigene)
Glattes endoplasmatisches Retikulum [Funktion]
Synthese von Lipiden (Triglyceride und Phospholipide; Cholesterin; Steroide; Prostaglandine). Hydroxylierungen (Oxygenasen/P450)
Golgi-Apparat [Funktion]
Modifizierung (O-Glykosylierung) von Proteinen; Sortieren von Proteinen. Synthese von Proteoglykanen (Extrazellularmatrix). pH 6,6
Endosomen [Funktion]
Intrazellulärer Transport von durch Endozytose aufgenommenen Molekülen
Lysosomen [Funktion]
Zerlegung von endogenen oder durch Endozytose aufgenommenen Makromolekülen (abbauende Enzyme mit Optimum bei pH 4,5 – 5,0)
Peroxisomen [Funktion]
ß-Oxidation (sehr langkettige FS/Cholesterin zu Gallensäuren); Reaktionen mit Beteiligung von Oxidasen, Peroxidasen und Katalasen. pH 6,9 – 7,1
Mitochondrien - äußere Membran [Funktion]
“Schutzbarriere”. Membrankanäle
Mitochondrien - innere Membran [Funktion]
Atmungskette; ATP-Synthese; Transport-Systeme
Mitochondrien - Matrix [Funktion]
ß-Oxidation; Citratzyklus; Teil des Harnstoffzyklus
Zellkern (Nucleus) [Funktion]
DNA-Synthese; Transkription; Spleißen. Gen-Regulation. Ribosomale Untereinheiten (Nucleolus). Kernporen zum Import und Export;
evolutionären Vorteile eines Zellkerns [Funktion]
Ohne Zellkern: 1 Gen = 1 mRNA = 1 Protein
Mit Zellkern:1 Gen durch Spleißen = mehrere mRNA = mehrere Proteine
Außerdem gibt es mit dem Zellkern einen zusätzliche Regulationsfaktor → spezifische Synthese von Stoffen
Typische Ionenkonzentrationen an der Zellmembran
Außen: K+ 5mM, Na+ 150mM, Cl- 120mM
Innen: K+ 150mM, Na+ 15mM, Cl 20mM, geladene Proteine 120mM
Was passiert wenn es einen Konzentrationsunterscheid gibt und alle Teilchen sich durch eine omnipermeable membran gleich gut verteilen können?
Teilchen diffundieren entlang des Konzentrationsgradients
dynamisches Gleichgewicht
Wie entsteht das elektrische Potential an der Zellmembran?
Plasmamembran ist semipermeabel d.h die Moleküle können sich nicht einfach so verteilen.
Nicht für alle Ionen durchlässig (hauptsächlich für K+)
Zellmembran innen: negativ geladen
Zellmembran außen: positiv
Gleichgewicht zwischen chemischem und elektrischen Potenzial
chemische Potenzial treibt K+ entlang des Konzgradienten nach außen
elektrisches Potenzial treibt die K+ nach innen
Netto im Ruhezustand chemisch=elektrisch
Elektrochemisches Potenzial = 0
Unterschied zwischen dem berechnenten (Nernst-Gleichung) und dem gemessenen Ruhepotenzial?
Die Zellmembran ist nie ganz dicht
Es können auch Na+ Ionen diffundieren
Wofür die Na+ -K+- Pumpe?
Die Membran ist nie ganz dicht, Na+ kann eindringen -> das Ruhepotenzial würde zusammenbrechen
Na+-K+-Pumpe hält das Ruhepotential aufrecht
Nernstgleichung
Berechnung des Ruhemembranpotentials
R=Gaskonstante
T=Temperatur
z= Ladung
F= Faraday Konstante (elektrische Ladung pro Stoffmenge)