Merkmale von Ordnungen/ Familien Flashcards
Gymnospermae (Nacktsamer)
vieljährige Holzpflanzen mit sekundärem Dickenwachstum, nur Tracheiden als Leitbündel
Fortpflanzung: i.d.R monözisch, Blütenform meistens Zapfen, Samenanlage lieg frei, meist windbestäubt
Keimling mit vielen Keimblättern, Samen als Verbreitungseinheit (keine Früchte, NUR Samen)
Cycadales (Palmfarne)
Stamm: unverzweigter oberirdischer (palmartige) oder unterirdischer (fernartige) Stamm, Mark mit Stärkehaltigen Zellen
Blätter: gefiedert, derb mit mit dicker Cuticula, eingesenkte Spaltöffnungen
Fortpflanzung: diötisch, v.a. Windbestäubung, Mikrosporophylle sind Zapfen, Makrosporophylle sind fiederblattartig
Familien: Cycadaceae, Zamiaceae
Ginkgoaceae
Stamm: stark verzweigt, Lang- und Kurztriebe
Blätter: fächerförmig, Dichotomie Nervatur, schaurige Anordnung
Fortpflanzung: diözisch, Bestäubung und Befruchtung zeitlich getrennt, große Samen mit fleischiger Samenschale
Arten: Gingko biloba (einzige lebende Art –> lebendes Fossil)
Gnetales
sehr alte Gruppe, basal verholtzt
Stamm: Tracheen (!!), Markstrahlen
Blätter: klein, schuppenförmig, elliptisch oder länglich, meist kreuzgegenständig
Fortpflanzung: Blütenstände, Gametophyt stark reduziert, Insektenbestäubung (Windbestäubung als Ausnahme), männliche Blüten einzeln oder zwei an Podien, Weibliche Blüten wechselständig oder wirtelig
Inhaltsstoffe: Alkaloide, Ephedrin und Pseudiephedrin
Arten: Ephedra, Gnetum, Welwitschia
Pinaceae (Kieferngewächse)
immergrüne Bäume und Sträucher
Holz: nur Tracheiden, Siebröhren ohne Geleitzellen, viele Harzkanäle
Blätter: Nadeln (xenomorph), an Lang- und Kurztrieben
Fortpflanzung: meistens monözisch, Blütenstand sind holzige Zapfen, zwei Samen auf einer Schuppe, Pollenkörner mit Luftsäcken für Windbestäubung
Inhaltsstoffe: ÄÖ, Terpentin
Arten: Picea abies (Fichte), Pinus sylvestris (Kiefer), Pinus mugo (Latsche), Larix decidua (Lärche), Abtes alba (Weißtanne)
Merke: Nadeln, Zapfen, Holz und Harz
Taxaceae (Eibengewächse)
immergrüne Sträucher und Bäume
Holz ohne Harzkanäle
Blätter nadelförmig
Fortpflanzung: diözisch, Männliche Zapfen in den Achseln ein- bis mehrjähriger Zweige, weibliche nur in einjährigen, Samen zur Reife hart mit fleischigem Samnemantel (Arillus)
Inhaltsstoffe: Taxanderuivate –> giftig und Vorstufe für wichtige Zytostatica
Wichtige Arten: Taxis baccata (gemeine Eiche)
Merke: Giftpflanzen
Cupressaceae (Zypressengewächse)
Blätter: schraubig, kreuzgegenständig oder wirtelig (zu dritt), Nadel- oder schuppenförmig
Fortpflanzungsorgane: Staubblätter mit 2-6 Pollensäcken
Wacholder: weibliche zapfen mit drei Samenschuppen und vielen sterilen Schuppen, Samenschuppen werden bei reife fleischig, zwei Keimblätter, blauschwarze Beerenzapfen
Wichtige Arten: Juniperus communs (Wacholder), Thuja occidentalis (amerikanischer Lebensbaum)
Magnoliopsida/ Angiospermae
zweikeimblättrig, holzige Pflanzen, häufig mit ÄÖ, Blätter einfach ohne Nebenblätter, Blüten sehr unterschiedlich
Pollenkörner meist monosulcat, Fruchtblätter meist frei (apokarp und chorikarp), häufig mit Benzylisochinolinalkaloide
Schisandraceae (Sternanisgewächse)
Blätter meist gegenständig
Blüte: meist groß, einzeln stehend, Sepalen, Tepalen, Antreten und Gynözeum meist vielzellig (bis 30/40 !!), spiralig angeordnet, unverwachsen
Frucht: meist Beeren, Balgfrucht bei Sternanis
Inhaltsstoffe: ÄÖ, Lignane
Wichtige Arten: Illicium verum (Sternanis), Schisandra chinesische (chinesische Spaltkörbchen)
Magnoliaceae (Magnoliengewächse)
Bäume und Sträucher mit großen Einzelblüten
Blätter: einfach ledrig, glatter Blattrand, wechselständig mit großen Nebenblättern
Blüte: zwittrig, schrauben angeordnet, Fruchtblatt mit 2 oder mehr Samenanlagen, groß und auffällig, viele
Frucht: Hülsen, Bälge, Samen meist auffällig rot
Inhaltsstoffe: ÄÖ, benzylisochinolinalkaloide, Lignane, Neolignane, Sesquiterpenlactone
Wichtige Arten: Magnoliae officinalis, Liriodendron tulpifera (Tulpenbaum), Magnolia stellata
Myristaceae (Muskatnussgewächse)
charakteristisch: roter Milchsaft
Blüte: diözisch, Staubblätter zu einer Säule verwachsen, Weibliche Blüte nur ein Fruchtblatt
Frucht: Balgfrucht
Inhaltsstoffe: ÄÖ, fette Öle, Aflatoxinproblematik
wichtige Arten: Myristici semen (Muskat”nuss”)
Lauraceae
meist immergrün, Holz mit einfachen Tracheen, oft mit leiterartigen Durchbrüchen
Blätter: wechselständig, einfach, ganzrandig oder gelappt, auch ledrig
Blüte: Rispen oder Zymen, grün, unscheinbar, Perigon, drei- bis zweijährige Wirtel, bis zu 4 Staubblattkreise (vierter oft staminodial), zwittrig und w/m getrennte Blüten
Frucht: Beere oder Steinbruch, von holziger Blütenachse umwachsen
Inhaltsstoffe: ÄÖ in der Rinde, Schleimzellen, selten Isochinolin-Alkaloide
Wichtige Arten: Lauras nobilis (Lorbeer), Cinamomum Amphora (Campherbaum), Cinamomum verum (Zimtbaum), Sassafras officinale (Fenchelholz), Persea americana (Avocadofrucht)
–> “Laura saß und fraß Zimt und Campher”
Aristolochiaceae (Osterluzeigewächse)
Blätter: einfach Laubblätter, charakteristisch handförmige Nervatur
Blüte: Fallenblüten mit unangenehmen Geruch (Fliegenbestäubung), zwittrig, einzeln in Blattachseln oder endständig, Blütenstände sind Ähren oder Trauben, Kapsel
Inhaltsstoffe: Aristicholsäure, ÄÖ, Gerbstoffe
wichtige Arten: Asasrum europaeum (gewöhnliche Haselwurz), Aristolochia clematitis (gewöhnliche Osterluzei)
Piperaceae
krautig oder verholzt, sowohl terrestrisch (auf dem Erdboden) oder epiphytisch (auf anderen Pflanzen), mache sukkulent, i.d.R. Kräuter, Sträucher oder Lianen
Blätter: einfache Laubblätter, oft charakteristische handförmige Nervatur, Drüsen (ÄÖ)
Blüte: unscheinbar, oft eingeschlechtlich, Ähren- oder kolbenartiger Blütenstand, max 5 Fruchtblätter miteinander verwachsen, Staubblattanzahl reduziert
Frucht: kleine, 1-samige Steinfrucht, Hauptnährwerk Perisperm
Inhaltsstoffe: Piperin
Wichtige Gattungen: Peperomia, Piper
Piper nigrum:
- schwarzer Pfeffer: Ernte vor der Vollreife, danach Trocknung an der Sonne
- weißer Pfeffer: Ernte der vollreifen roten Früchte, Fruchtfleisch wird abgewaschen
- grüner Pfeffer: vorreife Früchte in Salzlake
- “roter Pfeffer”: Früchte von Schinus molle (Anacardiaceae)
Monokotyledonen (Liliidae)
Spross: Leitbündel im Spross zerstreut, kein Kambrium (geschlossenes LB) –> kein reguläres sekundäres Dickenwachstum
Blätter: parallelnervig, wechselständig, nie Nebenblätter
Frotpflanzngsorgane: Blütenorgane häufig dreijährig, meist Perigon, ein Keimblatt
Wurzel: Homorrhizie, polyarche Leitbündel
Dioscoreales (Yamswurzelartige)
AUSNAHMEN!!!:
- netzadrige Blätter
- Leitbündel in einem oder mehreren Kreise angeordnet
aber: typisch monokotyler Blütenbau
Familien: Nartheciaceae, Taccaceae, Thismiaceae, Burmanniaceae, Dioscoreaceae
Dioscoreaceae (Yamswurzelgewächse)
ausdauernde, krautige Kletterpflanzen oder verholzte Lianen, seltener Sträucher
Wurzelknollen, Sprossknollen und Rhizome
Blätter: Laubblätter in Blattstiel und Blattspreite gegliedert, Blattnervatur netzartig
Blüte: Radiärsymmetrisch, häufig zwittrig
Frucht: Kapselfrucht, seltener fleischige Beeren
Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, Diosgenin
Wichtige Arten: Dioscorea nipponica (japanische Yamswurzel), Dioscorea communis (gemeine Schmerwurz), Discorea elephantipes (Schildkrötenpflanze), Dioscorea mexicana
Merke: meistens mit Rhizome und Knollen als Speicherorgane
Liliales
mehrjährig, krautig, , Geophyten, typisch monokotyle Blüte, meist mit Nektarsektretion, Überdauerungsorgane (Zwiebeln, Knollen, Rhizome)
Familien: Liliaceae, Cholchicaceae, Alstroemeriaceae, Campynemataceae, Corsicaceae, Luzurigaceae, melianthaceae, Petermanniaceae, Philesiaceae, Rhipogonaceae, Smilacaceae
Liliaceae (Liliengewächse)
Geophyten mit Zwiebeln , Leitbündel zerstreut, kein echtes Dickenwachstum, Wurzel sekundär homorrhiz
Blatt: grundgegenständig, stengelumfasssend, parallelnervig
Blüte: Blüte mit auffällig gefärbtem Perigon
Frucht: Fruchtknoten dreizählig verwachsen (Kapsel oder Beere), Endosperm hornartig
Inhaltsstoffe: Steroidsaponine, Esterglukosid Tuliposid A
Wichtige Arten: Fritillaria Imperialismus (Kaiserkrone), Fritillaria meleagris (Schachtelblume), Gage lutea (Waldgoldstern), Tulipa sylvestris (Tulpe)
Merke: viele Arten unter Naturschutz, zahlreiche Zierpflanzen
Colchicaceae (Herbstzeitlosengewächse)
krautige Pflanzen mit unterirdischer Sprossknolle
Blätter: grundständig, parallelnervig, stengelumfassend
Blüte: Nektarien an Blütenhülle oder Staubblättern, perigonblätter basal verwachsen
Frucht: dreiteilige Kapseln, Fruchtknoten tief im Boden verwachsen, emporwachsend im Frühjahr
Inhaltsstoffe: Tropolon-Alkaloid, keine Steroide-Saponine
Wichtige Arten: Cholchicum autumnale (Herbstzeitlose), Glorias superba (Hakenlilie)
Asparagales
meist ausdauernde, krautige Pflanzen oder Sukkulenten, Sepalnektarien für Nektarsekretion, häufig schwarz gefärbte Samenschale durch Phytomelane, Idoblasten mit Schleim und Oxalat-Raphiden, in Fächer gegliederte Kapseln und Beeren
niedere Asparagales —> Orchideae, Iridaceae (unterständiger Fruchtknoten, simultane Mikrosporogenese
höhere Asparagales —> Amaryllidaceae, Asparagaceae (oberständiger Fruchtknoten, sukzessive Mikrosporogenese
Iridaceae (Schwertliliengewächse)
Staube, seltener Sträucher mit Rhizom/ Sprossknolle/ Zwiebel
Blätter: abgeflacht, schwertförmig (unifazial), meist ohne Stiel und an der Basis zweiteilig (reitend) angeordnet
Blüte: dreizählig, ursprünglich radiär und vielfach abgewandelt, innerer Saubblattkreis ausgefallen, Griffel im Oberteil dreigeteilt und verbreitet
Unterfamilien:
- Crocoideae
- Iroideae
- Ixioideae
Frucht: Fruchtknoten dreizählig, unterständig, Kapsel am Rückenteil aufspringend
Inhaltsstoffe: Isoflavanoide, Reservecellulose, Calciumoxalat, Duftstoffe beim Absterben der Wurzel
Wichtige Arten: Belamcandae chinensis (Leopardenblumen), Crocus sativus (Safran)
Bedeutung: wichtige Zierpflanzen
Orchidaceae (Knabenkrautgewächse)
äußerst artenreiche Familie, auf Bäumen als Epiphyten mit Luftwurzeln oder als Erdpflanzen mit Wurzel- oder Sprossknollen
Blätter: linealisch mit Spitze, parallelnervig, seltener oval oder spitz, gelegentlich dunkel gefleckt
Blüte: in Ähren oder Trauben, Perigon auffällg gefärbt, Einzelblüte starkt dorsiventral, Labellum (mittleres Blatt des inneren Perigonblattkreises, vergrößert, gespornt, nach unten gedreht), Andrözeu 1 bis 2 fertile Staubblätter, mit Griffel verwachsen, Pollen nicht stäubend sondern verklebt (klebt dann auch als Verbund an Insekten)
Frucht: Beerenfrucht selten, meist Kapseln mit vielen winzigen Samen, Samen durch Wind verbreitet, können nur in Verbindung mit Mykorrhizapilz wachsen
Inhaltsstoffe: Schleim in Knollen, Geruchsstoffe aus absterbenden Teilen
Wichtige Arten: Vanilla planifolia (echte Vanille),
Bedeutung: Familie teurer Gewürz- und Zierpflanzen
Merke: Keimung nur in Symbiose mit Mykorrhiza-Pilzen möglich (Mykotrophie), generell bei Orchideen —> Insektenbestäubung