Max Lernstoff Flashcards
Zyanose
Echte Zyanose
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Hämoglobinzyanose
- Durch vermehrtes Anfallen von desoxygeniertem Hämoglobin, einerseits durch Hypxie, andererseits bei Polyglobulie
- Bei Anämie tritt die Zyanose eher verzögert auf, bei schwerer Anämie
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zentrale Zyanose (verminderte O2-Sättigung des arteriellen Blutes, Zunge zyanotisch!)
- DD pulmonale und kardiale (Rechts-Links-Shunt) Zyanose: O2-Therapie vermindert pulmonale aber nicht kardiale Zyanose
- Periphere Zyanose (vermehrte Ausschöpfung durch verminderten Blutfluss in den Kapillaren, z.B. bei Schock, Herzinsuffizienz, Kälte, Durchblutungsstörung)
- Methämoglobinzyanose (z.B. Sulfonamide, Nitrosegase)
Pseudozyanose (durch Pigmentanomalien oder Ablagerung körperfremder Stoffe)
Herztöne und Herzgeräusche
Herztöne
- 1. Herzton = Schluss der Mitral- und Trikuspidalklappe + Ventrikelanspannung (deckt sich im EKG etwa mit der S-Zacke)
- 2. Herzton = Schluss der Aorten- und Pulmonalklappe (deckt sich im EKG etwa mit dem Ende der T-Welle), ist bei Drucksteigerung im großen Kreislauf über der Aortenklappe lauter, bei Drucksteigerung im kleinen Kreislauf über der Pulmonalklappe
- Physiologische Spaltung des 2. HT (Aortenton vor Pulmonaliston) bei tiefer Inspiration, verstärkte Spaltung bei Inspiration durch RSB
- Atemunabhängige Spaltung = fixierte Spaltung bei Vorhofseptumdefekt, Pulmonalstenose
- Paradoxe (umgekehrte) Spaltung bei schweren Aortenstenose, Aortenisthmusstenosen, LSB, Herzschrittmacher mit rechtsventrikulärer Stimulation
- Öffnungstöne (plötzlicher Stopp der Öffnungsbewegung einer verklebten AV-Klappe) z.B. Mitralöffnungston bei Mitralstenose, DD Prothesenöffnungston bei Mitralklappenprothese
- Dehnungstöne (ejection click) entstehen durch plötzlichen Stopp der Öffnungsbewegungen verklebter Semilunarklappen (Taschenklappen)
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Diastolische ventrikuläre Füllungstöne (bei Kindern physiologisch)
- Herzton: diastolic overloading bei Mitralinsuffizienz, Herzinsuffizienz und Hyperthyreose
- Systolischer Klick z.B. bei Mitralklappenprolaps
Herzgeräusche
- Immer benennen:
- Lautstärke (1/6 nur mit Mühe auskultierbar, 2/6 leise, aber sofort hörbar, 3/6 laut, kein Schwirren, 4/6 Geräusch mit Schwirren, 5/6 hörbar, wenn nur der Stethoskoprand aufgesetzt wird, 6/6 hörbar auf Distanz ohne Stethoskop)
- Punctum maximum
- Fortleitung
- Frequenz
- Systolikum / Diastolikum?
- Geräuschart (Decresendo, Spindel, Band, Crescendo)
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Systolikum
- Insuffizienz der AV-Klappen: bandförmig, unmittelbar nach dem 1. Herzton, meist Mitralinsuffizienz mit Fortleitung in die Axilla
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Stenose der Semilunarklappen oder des ventrikulären Ausflussbahn: spindelförmig, vom 1. HT abgesetzt
- Aortenstenose (mit Fortleitung in die Carotiden)
- Pulmonalstenose
- Hypertrophische obstruktive Kardiomyopathie (HOCM)
- Aortenisthmusstenose (Auskultation zwischen den Schulterblättern!)
- Septumdefekte: spindel- oder bandförmig
- Akzidentelles Herzgeräusch bei Kindern (>50%)
- Funktionell z.B. infolge Hyperzirkulation, erhöhtem HZV, erhöhter Blutviskosität (Hyperthyreose, Fieber, Anämie, Bradykardie, Schwangerschaft)
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Diastolikum (nie funktionell!)
- Stenose der AV-Klappen: fast immer Mitralstenose, dafür typisch: Paukender 1. Herzton, Mitralöffnungston nach dem 2. Herzton, diastolisches Descrescendo, präsystolisches Crescendo
- Funktionelles Geräusch der AV-Klappen bei erhöhtem Blutfluss (z.B. AV-Klappeninsuffizienz –> relative Stenose)
- Insuffizienz der Semilunarklappen: Aorteninsuffizienz, relative Pulmonalisinsuffizienz (durch Überdehnung des Anulus bei pulmonaler Hypertonie), zusätzlich häufig Austin-Flint-Geräusch (spätdiastolische Rumpeln durch Flattern des vorderen Mitralsegels)
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Kontinuierliche systolisch-diastolische (“Maschinen”) Geräusche
- offener Ductus botali
- Aortopulmonales Fenster, rupturiertes Sinus-Valsalva-Aneurysma
- Arteriovenöse Fisteln (Lungenangiom, posttraumatisch)
- Koronarfisteln
Indikationen Belastungs-EKG
- KHK (Diagnostik + Bestimmung der Belastungsbreite)
- Herzrhythmusstörungen (Verhalten unter Belastung)
- Kontrolle des Blutdruckverhaltens
- Beurteilung der Leistungsfähigkeit
Normalwerte LVEDP und RVEDP
- LVEDP (entspricht etwa dem PCWP = pulmonary capillary wedge pressure): 5-12mmHg
- RVEDP (entspricht etwa dem ZVD): 2-7mmHg
Welche Begleiterkrankung muss vor geplanter Klappen-OP immer ausgeschlossen / diagnostiziert werden?
Eine KHK (Herzkatheter durchführen)! Ggf. Mitbehandlung
Klappenersatz
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Mechanisch
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Indikationen:
- noch lange Lebenserwartung
- Niereninsuffizienz
- nach vorausgegangener Fehlfunktion einer Bioprothese
- wenn Antikoagulation aus anderen Gründen erforderlich ist
- Antikoagulation nötig
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Indikationen:
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Biologisch
- Xenograft (Rinder-Perikard, Schweinklappe), Allograft (Fascia lata oder Dura mater vom Körperspender, auch komplette Klappen)
- Indikationen:
- Höheres Lebensalter (>75Jh.), Lebenserwartung
- Kontraindikationen für Antikoagulation
- Reoperation wegen thromboembolischer Komplikation einer mechanischen Klappe
- Keine Antikoagulation nötig, aber begrenzte Haltbarkeit (zunehmende Verkalkung v.a. bei Pat. mit Niereninsuffizienz, deshalb dort lieber mechanische)
Schweregrade von Vitien
Mitralstenose
- Physiologisch:
- KÖF 4-5cm²
- mittlerer Druckgradient
- Pulmonal-arterieller Druck
- Leicht:
- KÖF
- Gradient
- PA Druck
- Mittel:
- KÖF 1,5-1,0cm²
- Gradient 7-15mmHg
- PA Druck 30-50mmHg
- Schwer
- KÖF
- Gradient > 15mmHg
- PA Druck >50mmHg
Aortenstenose
- Leicht
- KÖF > 1,5cm²
- Mittlerer Druckgradient
- Vmax
- Mittel
- KÖF 1,5 - 1,0cm²
- Gradient 25-50mmHg
- Vmax 3,0-4,0m/s
- Schwer
- KÖF
- Gradient >50mmHg
- Vmax >4,0m/s
Symptomatik der Mitralstenose
- Folgen der Drucksteigerung im LA z.B.:
- VHF
- Thrombenbildung im LA mit Emboliegefahr
- Folgen der Lungenstauung/pulmonaler Hypertonie
- (Belastungs-)Dyspnoe
- Nächtlicher Husten (Asthma cardiale)
- Evtl. Hämoptoe mit Herzfehlerzellen im Sputum
- Folgen bei Rechtsherzinsuffizienz
- Venenstauung an Hals und Zunge
- Stauungsleber, Stauungsniere (evtl. Proteinurie), Ödeme der abhängigen Körperpartien
- Folgen des verminderten HZV
- Leistungsminderung
- Periphere Zyanose mit rötlich-zyanotischen Wangen (Facies mitralis)
Diagnostik Mitralstenose
- EKG (P-Mitrale, Rechtsherzhypertrophie Sokolow-Lyon RV1 + SV5 oder V6 >= 1,05mV)
- Rö-Thx (Eiform des Herzens duch verstrichene Herztaille, ggf. Doppelkontur durch Überlagerung des RA durch das LA, Aufweitung der Trachealbifurkation >=90°)
- Echo
- Herzkatheter (Rechts- und Linksherzkatheter)
Therapie Mitralstenose
Konservativ
- Cave: Keine ACE-Hemmer, keine ATII-Blocker
- Möglichst Sinusrhythmus erhalten, bei VHF Frequenz reduzieren (Digitalis, Verapamil, Betablocker) –> die Pat. brauchen eine möglichst lange Diastole!
- Orale Antikoagulation bei mittelschwerer MS auch schon bei Sinusrhythmus
- Endokarditisprophylaxe
Katheterverfahren
- Mitralklappenvalvuloplastie
Chirurgische Therapie (Meist Mitralklappenersatz, prinzipiell aber auch operative Kommisurektomie möglich)
- Indikation: min. mittelschwere MS (MÖF
- In Zusammenschau mit der bestehenden Symptomatik
Ursachen Mitralinsuffizienz
- Relative MI: Dilatation des Mitralklappenanulus bei dilatativer Kardiomyopathie oder Linksherzinsuffizienz
- Mitralklappenringverkalkung im Alter
- Mitralklappenvalvuloplastie
- rheumatische und/oder bakterielle Endokarditis
- myxomatöse Degeneration (Ehlers-Danlos, Marfan)
- Elongation oder Ruptur von Chordae tendineae z.B. bei Mitralklappenprolaps, akutem Myokardinfarkt, nach Thoraxtrauma, idiopatisch
- Dysfunktionen eines Papillarmuskels bei KHK
Symptomatik Mitralinsuffizienz
- Chronische Entwicklung: Oft wenig symptomatisch, erst bei Versagen des LV ähnliche Symptomatik wie bei MI
- Akute MI (z.B. Papillarmuskelnekrose bei Infarkt) –> Lungenödem und evtl. kardiogener Schock
Diagnostik Mitralinsuffizienz
- EKG (p-sinistroatriale, später p-dextroatriale, Linkstyp, bei pulmonaler Hypertonie Rechtstyp)
- Echo
- Rö-Thx (Vergrößerung von LA und LV!)
- Linksherzkatheter
Therapie Mitralinsuffizienz
- Konservativ: Therapie der Herzinsuffizienz, körperliche Schonung, orale antikoagulation bei VHF
- Chirurgisch:
- Der Rekonstruktion ist wenn möglich der Vorzug gegenüber dem Ersatz zu geben
- Indikationen:
- Akute Mitralinsuffizienz: rasche, operative Therapie
- Chronische Mitralinsuffizienz:
- Symptomatisch + LVEF >= 30%, bei
- Asymptomatisch: sicher indiziert bei LVEF 45mm; ggf. bei VHF, erhöhtem pulmonalarteriellem Druck
Pulsus paradoxus
- Abfall des systolischen Blutdrucks um > 10mmHg bei Inspiration (ggf. peripherer Puls dann nicht mehr tastbar)
- Tritt auf bei Erkrankungen, bei denen die Füllung des linken Ventrikels erschwert ist (weitere Erschwerung durch geringeren venösen Rückstrom bei Inspiration)
- z.B. Herzbeuteltamponade, konstriktive Perikarditis, Spannungspneumothora, schwerer Asthmaanfall