M8 03423 Arbeitspsychologie Theorien u.ä. Flashcards

1
Q

Arbeit, der Gegenstand arbeitspsychologischen Erkenntnisinteresses ist

A

zielgerichtete, aufgabenbezogene menschliche Tätigkeit

Hacker, 2005
Geltungsbereich von Erwerbsarbeit über Ehrenamt zu ‚Eigenarbeit’

Nerdinger et al., 2011
Aspekte der Planmäßigkeit und des Einsatzes geistiger, körperlicher und technischer Ressourcen bei der Arbeit

Semmer und Udris (2004)
Zweck der Transformation der Umwelt, das Merkmal der Bewertung der Aufgaben und als finales Ziel die Bedürfnisbefriedigung

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2
Q

6 Bestandteile von Arbeitsprozessen nach Hacker 2005

A
  1. die (individuell oder in Dyaden bzw. Gruppen) Arbeitenden
  2. die eigentlichen Arbeitstätigkeiten
  3. die antizipierten Ziele dieser Tätigkeiten in Form von Arbeitsergebnissen
  4. die technischen Arbeitsmittel wie Werkzeuge oder Maschinen
  5. die äußeren Arbeitsbedingungen sozialer, technologischer, organisatorischer und wirtschaftlicher Natur
  6. von Menschen unabhängige, automatisierte Prozesse
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3
Q

Tätigkeitstheoretisches Konzept von Leontjew, 1977

A
  1. Tätigkeiten sind hierarchisch strukturiert. Sie werden, als oberste und abstrakteste Einheit des Verhaltens, durch nicht unbedingt bewusste Motive angeregt und reguliert
    Der Charakter der Tätigkeit kann sich dabei auch bei objektiv gleichen Handlungen in Abhängigkeit von den Motiven unterscheiden
  2. Daraus leiten sich bewusste, durch konkrete Ziele ebenfalls initiierte und gelenkte Handlungen ab
  3. Handlungen bestehen aus von den gegebenen Bedingungen abhängigen Teilhandlungen bzw. Operationen
  4. Auf der untersten Ebene der Tätigkeit stehen einzelne Bewegungen, die allerdings nur den sichtbaren Bereich des Verhaltens einschließen
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4
Q

Auftrag

A

Spezifikation eines angestrebten Arbeitsresultats unter festgelegten Bedingungen, Hacker (2005)

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5
Q

Aufgabe

A

Subjektiv übernommener Arbeitsauftag, Hacker (2005)

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6
Q

Task

A

einer Handlung (einschließlich deren Ziel) vergleichbare, abgeschlossene Verhaltenssequenz, Harvey, 1991, USA

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7
Q

Task Elements

A

Gliederung der Verhaltenssequenzen in (den Operationen analoge) Aufgabenelemente

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8
Q

Stellen/positions

A

Zusammenfassung verschiedener Tasks auf einer höheren Ebene und Zuweisung einer Person —> Entstehung einer Stelle

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9
Q

Jobs

A

Gruppen von Stellen, einander ähnlich, Aufgaben funktionell austauschbar, Harvey, 1991

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10
Q

Berufskatergorien/ job families

A

Jobs/ Stellen nach gradueller Ähnlichkeit gruppiert

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11
Q

Handlungsregulationstheorie / HRT von Hacker, 2005

A
  • Versucht einfache Reiz-Reaktionsmodelle zu überwinden

* Greift neben osteuropäischer Tätigkeitstheorie auf TOTE-Modell zurück

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12
Q

Handlungsregulationstheorie / HRT von Hacker, 2005

Ausgangspunkt

A

Vergleichs- bzw. Vorwegnahme-Veränderungs-Rückkopplungs(VVR)-Einheiten
• Steuern das Verhalten durch Vergleich antizipierter mit erreichten Ergebnisfortschritten,
• zyklisch aufgebaute Sequenzen werden fortgesetzt, wenn Fortschritt mit Zielen übereinstimmt, ansonsten wiederholt
• innerhalb einer Handlung können eine Vielzahl miteinander vernetzter VVR-Einheiten auftreten

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13
Q

Handlungsregulationstheorie / HRT von Hacker, 2005

Handlungen

A

Sind sowohl hierarchisch als auch sequenziell strukturiert
• Hierarchische Struktur ähnelt der Makrostruktur bei Leontjew, jedoch weitere Abstraktionsebenen von Handlungselementen möglich
• Sequenzielle Struktur fügt eine horizontale Aufgliederung hinzu, indem einzelne Teilaufgaben hintereinander abgearbeitet werden
- Korrespondiert mit dem allgemeinen prozessualen Charakter von Handlungen (Zielbildung, Orientierung, Planung, Entscheidung), Ausführung und Kontrolle, Verarbeitung des Feedbacks, Erreichung des Handlungsziels

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14
Q

Handlungsregulationstheorie / HRT von Hacker, 2005

Vollständige Handlungen

A
  • Schließen alle Elemente des allgemeinen Prozessualen Charakters mit ein
  • Gewähren den für die Persönlichkeitsentwicklung nötigen Handlungsspielraum
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15
Q

Handlungsregulationstheorie / HRT von Hacker, 2005

Regulationsebenen

A

• 3 qualitativ unterschiedliche Regulationsebenen

Intellektuelle Regulationsebene
• bewusstseinspflichtige Lösungsstrategien für komplexe Probleme

Perzeptiv-begriffliche Ebene
• Routineaufgaben mittlerer Komplexität
• Hat prinzipiell bewusstseinsfähige, aber meist unbewusst abgerufene gespeicherte Handlungsschemata

Nicht bewusstseinsfähige sensumotorische Ebene
• Einfache, automatisierte Bewegungen

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16
Q

Handlungsregulationstheorie / HRT von Hacker, 2005

Operatives Abbildungssystem (OAS)

A
  • Wissenskomponente des Handelns
  • Zur zielgerichteten Steuerung der komplexen Handlungsmuster, relativ stabile kognitive Repräsentation aller relevanten Ziele
17
Q

TOTE-Modell (test-operate-test-exit), Miller, Galanter & Pribram, 1960

A
  • Aus Kognitionspsychologie und Kybernetik
  • Verhalten als Prozess mit Soll-Ist Vergleichen und Regulierung der wahrgenommenen Diskrepanzen
  • Erweitert durch Hacker und andere Autoren
18
Q

Arbeitsanalyse

A
  • Grundlegende Funktion, Fundament für mittelbar und unmittelbar aufbauende Aktivitäten
  • Ableitung von Anforderungen an die Arbeitenden (weites Verständnis, nicht in Dland)
  • Konkrete, beobachtbare o. zumindest objektivierbare Verhaltensweisen i.S.v. Handlungen oder Arbeitsaufgaben
  • Äußere physische, soziale u. technologische Arbeitsbedingungen, einschl. Arbeitsmittel, Auswirkungen der Aufgaben und Bedingungen auf den Menschen
19
Q

Anforderungsanalyse

A
  • Vorrangig im Rahmen der Personalpsychologie diskutiert
  • Ableitung von Anforderungen an die Arbeitenden
  • Individuelle Verhaltens-/ Leistungsvoraussetzungen erlernbarer Fertigkeiten / Wissen & dispositiver Fähigkeiten / Persönlichkeitsmerkmale

• Anforderungen werden aus Merkmalen der Arbeit abgeleitet

Weder in der Arbeits- noch Anforderungsanalyse geht es um die Analyse interindividueller Differenzen (s. Eignungs- und Leistungsdiagnostik, Personalpsychologie), es werden Arbeitsplätze unabhängig von deren individuellen Inhabern untersucht

20
Q

Work-oriented analysis

Worker-oriented analysis

A

• McCormick, 1976, USA, fließender Übergang zw. beiden Analyselementen
• Arbeitsplatzspezifische Aufgabenelemente
- verhaltensnah-spezifisch

Arbeiterbezogene Methoden
• Beziehen sich auf Verhaltensweisen mit einem höheren Abstraktionsgrad
- Abstrakt-anforderungsnah

21
Q

Bedingungsbezogen

Personenbezogen

A

• von objektiv-beobachtbaren Merkmalen von Inhalt auf Kontext der Tätigkeit auf deren Regulationserfordernisse schließend
- Beobachtungsinterviews

• auf subjektiven Wahrnehmungen & Bewertungen basierend (nicht Ableitung von Anforderungen an die arbeitende Person)
• Methodischer Zugang mittels Beurteilung durch die arbeitende Person
Standardisierte schriftliche Befragung

22
Q

Funktionen der Arbeitsanalyse

  1. Arbeitsbewertung
A
  • Materiell: Vergütung

- Immateriell: Motivation, Persönlichkeitsförderung

23
Q

Funktionen der Arbeitsanalyse

  1. Arbeitsbeschreibung
A
  • Leistungsmessung
  • Aufgabengestaltung
  • Arbeitsmittelgestaltung (Ergonomie)
  • Arbeits-/ Gesundheitsschutz
  • Trainings
  • Baustein der Organisationsdiagnose
24
Q

Funktionen der Arbeitsanalyse

  1. Anforderungsanalyse
A
  • Rekrutierung
  • Platzierung/ Laufbahnplanung
  • Personalentwicklung
  • Berufsklassifikation & -Beratung
25
Q

Methodische Rahmenkonzepte der Arbeitsanalyse

Hacker (2005)
Hypothetico-deduktives Vorgehen

A

• Durch W-Fragen angeleitete Hypothesen aufstellen und prüfen
• Analyse nach OTKA-Schema kausal-konditional vom Allgemeinen zum Spezifischen
- Einzelne Aufträge (A) werden
- als abhängig von organisatorischen (O) und technischen (T) Rahmenbedingungen
- sowie Merkmalen der Kooperation (K) betrachtet
• ganzheitlich

26
Q

Methodische Rahmenkonzepte der Arbeitsanalyse

Ulich (2005)
Mensch-Technik-Organisation (MTO)-Konzept

A

Durch sozio-technische Systemtheorie beeinflusst, ganzheitlich
• Wechselseitige Abhängigkeit der Subsysteme
• Multi-methodales Vorgehen mit 7 Schritten (unterschiedliche Organisationseinheiten, Prozesse und Perpektiven)

27
Q

Beobachtungsinterviews

A

• Kombiniertes Vorgehen
• Trainierte Arbeitsanalytiker zeichnen definierte Merkmale von Tätigkeitsinhalten in nicht-teilnehmender Beobachtung auf und
- Ergänzung nicht-beobachtbare Merkmale durch mündliche Befragung (meist der Arbeitsplatzinhaber)

28
Q

Theoretische Fundierung von arbeitsanalytischen Methoden

  1. Tätigkeits- /handlungstheoretisch fundierte Methoden
  2. Aufgabenbezogen (nordamerk.)
  3. Anforderungsbezogen (nordamerk.)
  4. Competency Models (nordamerk.)
A
Tätigkeits- /handlungstheoretisch fundierte Methoden
(Mehrzahl der dt. Verfahren)
•	TBS
•	TAI
•	RHIA/VERA

Aufgabenbezogen (nordamerk.)
Functional Job Analysis (FJA), eher Rahmenkonzept

Anforderungsbezogen (nordamerk.)
• Position Analysis Questionaire (PAQ), Dt: Fragenbogen zur Arbeitsanalyse (FAA) – im Kern ein Beobachtungsinterview
• Job Diagnostic Survey (JDS), subjektives Fragebogenverfahren, beruht auf d. Theorie von Hackman u. Oldham

Competency Models (nordamerk.)
• Generalisierende Competency Models
• Gegentrend zur klassischen Arbeitsanalyse, diese hat oft zu geringe Flexibilität für die moderne Arbeitswelt
• Allerdings: u.a. gravierende Probleme mit der Validität

29
Q

o*net

A
  • Arbeitsplatzübergreifende Analyse beruflicher Tätigkeiten und Anforderungen
  • Nachfolger des Berufsklassifikationssystems Dictionary of Occupational Titles (DOT)
  • Verbindet unterschiedliche Taxonomien von Tätigkeiten, Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie u.a. Berufsinteressen und Persönlichkeitsmerkmalen mit einer Analyse der Arbeitsbedingungen und von Arbeitsmarktdaten
  • Dimensionen werden durch grundlegendes Inhaltsmodell beschrieben (s.o.)
  • Datenbank ersetzt nicht die arbeitsplatzspezifische Analyse (die Occupation Specific Information ist ein externer Bestandteil im Modell)
30
Q

o*net

Inhalte der Dimensionen

A
1. Worker Characteristics
•	Abilities
•	Occupational Interests
•	Work Values
-       Work Styles
  1. Worker Requirements
    • Skills + Knowledges
    - Education
  2. Experience Requirements
    • Experience and Training
    - Skills – Entry Requirement Licensing

1-3 worker-oriented
1+4 cross occupation

4. Occupational Requirements
•	Generalized Work Activities
•	Detailed Work Activities
•	Organizational Context
-       Work Context
  1. Worforce Characteristics
    • Labor Market Information
    - Occupational Outlook
  2. Occupation-Specific Information
    • Tasks
    - Tools and Technology

4-6 job-oriented
3+6 occupation specific