Lernfragen zum Skript Flashcards
M8 Kurs 23 SS 14 Wer war ursprünglich kein Psychologe? A) Gilbreth B) Baumgartner C) Münsterberg D) Stern E) Weber
E
(Weber war Soziologe, gilt als Begründer der
Organisationstheorie, Webers Bürokratiemodell der Organisation - S.26)
M8 Kurs 23 SS 14
Welche der folgenden Aussagen zur historischen Disziplin der Psychotechnik stimmt?
A) der Begriff der Industriellen Psychologie beschreibt in erster Linie psychologische Anwendungen in der Arbeitswelt
B) Bei der Subjektpsychotechnik werden die Bedingungen an den Menschen angepasst
C) Bei der Objektpsychotechnik werden die Menschen an die Bedingungen angepasst
D) Objektpsychotechnik entspricht der heutigen Organisationspsychologie
E) Subjektpsychotechnik entspricht der heutigen Arbeitspsychologie
A (S. 28)
Walther Moede (1930), noch ein Schüler Wundts, prägte dafür den Begriff Industrielle Psychotechnik, die sich inhaltlich weitgehend mit der industrial psychology deckt. Noch immer war Psychotechnik in der Praxis aber vor allem apparativ gestützte Personalauswahl. Giese (1927, nach Ulich, 2005) fasste diesen Bereich zusammen mit Berufsberatung, Training und Führung unter dem Begriff Subjektpsychotechnik zusammen und verstand darunter die Anpassung des Menschen an die Arbeitsbedingungen. Dem setzte er die Forderung entgegen, dass die Psychologie vor allem der Anpas- sung der Bedingungen an den Menschen dienen solle, wofür er den Begriff Objektpsychotechnik prägte.
M8 Kurs 23 SS14
Nach Stone & Romero beeinflusst die Stichprobengröße direkt und unmittelbar welchen Aspekt der Validität?
A) Inhaltsvalidität
B) Validität der statistischen Schlussfolgerungen
C) Konstruktvalidität
D) Externe Validität
E) Inkrementelle Validität
B (S. 122)
M8 Kurs 23 WS 13/14
Was gehört nicht zum Scientist-Practioner Ansatz?
A) Der Scientist-Practioner ist ein Praktiker, der wie ein
Wissenschaftler vorgeht
B) Scientiest-Practioner setzen knappe Ressourcen strategisch ein, wobei eine stärkere Gewichtung der Intervention gegenüber der Phasen Diagnostik und Evaluation erfolgt
C) Die Praxis ist aufgerufen bei der Suche nach Lösungen im Sinne eines evidenzbasierten Ansatzes auf den bestmöglichen
Kenntnisstand der Forschung zurückgreifen
D) Probleme mit denen sich die Forschung beschäftig werden vorwiegend in der Praxis identifiziert
E) Ziel ist es die Anwendung jeglicher Methoden für praktische Fragestellungen durch quantitativ möglichst umfassende und qualitativ möglichst hochwertige empirische Belege zu begründen
B (S. 15)
Shapiro (2002) nennt, mit Bezug, aber nicht mit Beschränkung auf die Klinische Psychologie, folgende „Kernkompetenzen“ des Scientist- Practitioner:
- Sach- und vereinbarungsgemäße Durchführung von Diagnostik und Interventionen
- Recherche und Integration wissenschaftlicher Befunde zur Entscheidungsfindung
- Hypothesen formulieren und prüfen
- Effektive Zusammenarbeit mit Vertretern anderer Professionen
- Forschungsbasierte Trainings und Unterstützung für andere Professionen
- Beiträge zu anwendungsbezogener Forschung zur Weiterentwicklung der Disziplin
M8 Kurs 23 WS 13/14
Welcher der folgenden Punkte gehört nach Aussagen im Studienbrief nicht zu den Faktoren, die zur Krise und letztlich dem Niedergang der Psychotechnik geführt haben?
A) Lagerbildung zwischen akademisch orientierten und eher praktisch interessierten Gruppen
B) Entdeckung der sozialen Bedeutung der Arbeit in der Marienthalstudie
C) Aufschwung der geisteswissenschaftlichen Strömungen innerhalb der Psychologie
D) Bescheidene Befunde der Güte der Prognosen, die die Psychotechnik lieferte
E) Weltwirtschaftskrise und Machtergreifung der Nationalsozialisten
B (S. 28/29)
M8 Kurs 23 WS 13/14
Welche Aussage trifft auf nachfoldende Abbildung nicht zu bzw. wird nicht durch sie veranschaulicht? (hierarchische Tätigkeitsstruktur von Leontjew)
A) Es handelt sich um die hierarchische Tätigkeitsstruktur nach Leontjew
B) Der Charakter einer Tätigkeit kann sich in Abhängigkeit vom Motiv unterscheiden
C) Handlungen bestehen aus von den Bedingungen abhängigen Teilhandlungen bzw. Operationen
D) Tätigkeiten bilden die unterste, konkrete Einheit von Verhalten
E) Handlungen sind hierarchisch organisiert
D
(Seite 44/45; Tätigkeiten bilden die oberste und abstrakteste Einheit des Verhaltens)
Nach der tätigkeitstheoretischen Konzeption von Leontjew (1977) etwa sind Tätigkeiten nämlich hierarchisch strukturiert. Sie werden, als oberste und abstrakteste Einheit des Verhaltens, durch nicht unbedingt bewusste Motive angeregt und reguliert. Daraus leiten sich bewusste, durch konkrete Ziele ebenfalls initiierte und gelenkte Handlungen ab. Der Charakter der Tätigkeit kann sich dabei auch bei objektiv gleichen Handlungen in Abhängigkeit von den Motiven unterscheiden. Für die Handlung „Führen eines Mitarbeitergesprächs zur Leistungsbeurteilung“ z.B. kommt es darauf an, ob das Motiv der zugrundeliegenden Tätigkeit „Mitarbeiterführung“ die Ausübung von Macht oder die Verbesserung der Gruppenleistung ist. Handlungen bestehen ihrerseits wieder aus von den gegebenen Bedingungen abhängigen Teilhandlungen bzw. Operationen. Auf der untersten Ebene der Tätigkeit stehen einzelne Bewegungen, die allerdings nur den sichtbaren Bereich des Verhaltens einschließen.
M8 Kurs 23 WS 13/14 Wirken beide Bereiche Beruf und Privatleben (work-life-balance) negativ bzw. positiv in den anderen Bereichen hinein, spricht man von ... A) Spillover B) Compensation C) Segmentation D) Transformation
A (S.63)
Konkurrierende Hypothesen besagen, dass die Be- reiche Beruf und Privatleben negativ bzw. manchmal auch positiv in den jeweils anderen Bereich hineinwirken (spillover), oder Defizite in einem Bereich durch den anderen aufgefangen werden können (compensation) oder beide weitgehend isoliert nebeneinander existieren (segmentation). Zumindest letztere Hypothese lässt sich schwer mit empirischen Befunden vereinbaren, nach denen die Zufriedenheit mit der Arbeit wie auch dem Leben allgemein sinkt, je ausgeprägter der Konflikt zwischen Beruf und Familie wahrgenommen wird, wobei dies Frauen tendenziell stärker betrifft
M8 Kurs 23 WS 13/14
Welche Aussage zum Kontingentmodell von Fiedler ist falsch?
A) Führungsstil als stabiles Personenmerkmal
B) Ist empirisch fundiert
C) Mitarbeiterorientierter Stil ist bei Situationen
mittlerer Günstigkeit effektiv
D) Gehört zu den Weg - Ziel - Theorien der
Führung
E) Führungsstile liegen im Gegensatz zu denen
der Ohio-Schule hier auf einer Dimension
D (S.96)
Situativer Führungsstil: Kontingenztheorie von Fiedler
Ein wesentlicher Kritikpunkt sowohl an person- als auch verhaltensorientierten Führungsmodellen ist die mangelnde Berücksichtigung der Führungssituation. Dies wird in sog. Kontingenztheorien der Führung zu überwinden versucht, deren klassische und namensgebende Variante von Fiedler (1967) allerdings nicht weniger Kritik auf sich gezogen hat als die Ansätze, die damit überwunden werden sollten (vgl. Weinert, 2004). Fiedlers eigenwilliges und lediglich durch empirische Arbeiten der eigenen Forschergruppe gestütztes Modell beschreibt Führungshandeln ebenfalls durch Person- und Aufgabenorientierung, die bei ihm jedoch Pole einer Dimension und zudem Ausdruck einer stabilen Persönlichkeitseigenschaft der Führerin sein sollen. Diese Einschätzung gründet sich in einer der merkwürdigsten Messwertinterpretationen der Psychologie darauf, wie – relativ betrachtet – positiv eine Führungskraft ihren am wenigsten geschätzten Mitarbeiter beurteilt (sog. Least-Preferred-Coworker- oder LPC-Index). Ob eher Person- oder Aufgabenorientierung Erfolg verspricht, hängt dann von der sog. Günstigkeit (aus Sicht der Führerin) der Situation ab, die durch drei unterschiedlich bedeutsame Merkmale beschrieben wird (in absteigender Bedeutung: Beziehungsqualität, Aufga- benstrukturierung und Positionsmacht). Mitarbeiterorientierung verbessert nach Fiedlers Befunden eher in Situationen mittlerer Günstigkeit den Erfolg, während unter extrem günstigen oder ungünstigen Bedingungen Aufgabenorientierung effizienter ist. Bestätigt wurden diese Aussagen vor allem durch Befunde aus Fied- lers eigener Forschergruppe.
M8 Kurs 23 WS 13/14
Welcher Aspekt zur Beurteilung der Qualität von Forschung ist unmittelbar bedroht, wenn im experimentellen Design bereits vor Einführung des Treatments für das Ergebnis relevante Unterschiede zwischen Gruppen bestehen?
A) Interne Validität
B) Externe Validität
C) Inkrementelle Validität
D) Konstruktvalidität (Ursache und Wirkung)
E) Validität statistischer Schlussfolgerungen
A (S. 119)
noch mal nachlesen
M8 Kurs 23 WS 13/14
Was trifft bei Datenerhebungen in der AO Psychologie nicht zu?
A) Flugsimulation als typisches Beispiel für high fidelty
B) Bei non-reaktiven Verfahren sind sich Teilnehmer nicht über die Datenerhebung bewusst
C) Qualitative Erhebungsverfahren: teilstrukturierte Interviews/
Fokusgruppen
D) Beobachtungsinterviews: wenn Befragung und Beobachtung simultan
E) Inhaltsanalysen zählen zu den qualitativen Datenerhebungen
E (S. 126)
In qualitativen Studien geht es zunächst darum, die i.d.R. äußerst umfangreichen Daten sinnvoll zu strukturieren und auf ein handhabbares Maß zu reduzieren. Dafür kommen häufig Verfahren der Inhaltsanalyse zum Einsatz, wovon es allerdings auch quantitative Varianten gibt (hier werden die festen Kategorien zugeordneten Inhalte gezählt oder z.B. auf Ratingskalen eingeschätzt, um sie anschließend statistisch zu analysieren). Beim qualitativen Vorgehen steht im Vordergrund, den Kern des Sinngehalts der Inhalte herauszuarbeiten (meaning condensation) und in einem oft mehrstufigen Prozess ein System sinnvoller Kategorien zur Klassifikation zu erstellen.
M8 Kurs 23 WS 13/14 Sie untersuchen die Auswirkungen eines Bonussystems auf die Verkaufsabschlusszahlen ihrer Vertriebsmitarbeiter. Sie interessieren sich dabei besonders dafür, inwiefern die Auswirkungen der Boni über die Zeit vom individuellen Ursprungswert der Abschlüsse von Einführung abhängt. Ein geeignetes Design vorausgesetzt, welches neuere Verfahren der Datenauswertung eigene sich besonders zur Klärung dieser Frage? A) Polynomiale Regression B) MTMM C) Latent Growth Modelle D) Profilvergleich E) Hierarchische Lineare Modelle
C (S.130)
Einige dieser Grenzen lassen sich (einen geeigneten Versuchsplan vorausgesetzt!) im Rahmen von Varianten Linearer Strukturgleichungsmodelle überwinden, die auf die Analyse von Längschnittdaten zugeschnitten sind. Ein Beispiel sind Latent Growth Models, mit denen interindi- viduelle Differenzen in der intraindividuellen Veränderung untersucht werden können. Zum Beispiel kann damit modelliert und geprüft werden, wie stark und in welcher Form der Effekt eines Trainings (Gruppenwert) vom Ausgangswert in der Leistung (Individualwert) abhängt.
Welcher in der metaanalytischen Methode der Validitätsgeneralisierung benötigte Kennwert berechnet sich nach der Formel
∑ Ni * roi / ∑ Ni
A) Mittlere unkorrigierte Korrelation
B) Mittlere korrigierte Korrelation
C) Individuelle korrelierter Korrelation
D) Varianz von korrelierter Korrelation
E) Varianz von unkorrelierter Korrelation
A (S. 135)
Die Unterschiede zwischen den Varianten der Metaanalyse betreffen v.a. den nächsten Schritt der (4) Datenauswertung. Im einfachsten Fall werden die Effekte der Einzelstudien nach Stichprobengröße gewichtet und gemittelt. Eine solche „bare bones“ Metaanalyse ist allerdings in ihrer Aussagekraft stark eingeschränkt. Das Vorgehen bei der Validitätsgeneralisierung erfolgt dagegen in mehreren Teilschritten. Zu beachten ist hier, dass es bei Metaanalysen nicht nur auf die aggregierte Teilnehmerzahl (N) ankommt, sondern auch auf die Zahl der Studien bzw. genauer der unabhängigen Stichproben (K), weshalb es zwei Stichprobengrößen und zwei Stichprobenfehler gibt. Wie bei der Bare-Bones-Analyse wird nun zunächst die zunächst mittlere unkorrigierte Effektstärke berechnet:
(4a) mittlere unkorrigierte Korrelation: ro.mean =
∑ Ni * roi / ∑ Ni
Ni mit:
Ni = Stichprobengröße der Studie i
roi = beobachtete Korrelation in Stichprobe i
Welche Aussage zum Gegenstandsbereich der AO-Psychologie im internationalen Vergleich trifft zu?
A) Die meisten Inhalte der deutschsprachigen Arbeit-und Personalpsychologie werden in Nordamerika unter dem Begriff „organizational psychology“ zusammengefasst
B) Themen der deutschsprachigen Personalpsychologie finden sich in Nordamerika oft unter dem Schlagwort „occupational health psychology“
C) Das Thema Führung ist in Nordamerika unter dem Begriff „psychology of management“ aus der „IO Psychology“ ausgegliedert
D) Die Berufspsychologie wird in Nordamerika als eigenständige Teildisziplin („vocational psychology“) behandelt
E) In der deutschsprachigen Arbeits-und Organisationspsychologie gelingt die trennscharfe Abgrenzung aller Themen entweder zu Arbeits-, Personal-, oder Organisationspsychologie
D (S.9)
(A=industrial psychology;
B=der deutschsprachigen Arbeitspsychologie;
C = Berufspsychologie ist ausgeliedert;
E = eine nützlich, aber nicht immer trennscharfe Typologie der Themen..)
M8 Kurs 23 SS 13
Welche Stellen haben SIOP Mitglieder hauptsächlich inne
A) Angestellter Unternehmensberater
B) Freiberuflicher Unternehmensberater
C) Personalverantwortlicher in privaten Organisation
D) Personalverantwortliche in öffentlichen Organisationen
E) Wissenschaftler an Hochschulen und anderen
Forschungseinrichtungen
E (S. 18)
M8 Kurs 23 SS 13
Die Auswahlverfahren für Telefonistinnen und Straßenbahnfahrer, die Münsterberg um 1910 entwickelte, lassen sich am ehesten beschreiben als …
A) biografieorientierte Personalauswahlverfahren
B) eigenschaftsorientierte Personalauswahlverfahren
C) konstruktorientierte Personalauswahlverfahren
D) persönlichkeitsorientierte Personalauswahlverfahren
E) simulationsorientierte Personalauswahlverfahren
E
S. 27; S. 72