Lesson 3 Flashcards

1
Q

Was sind Konflikte?

A

Konflikt ergibt sich nicht unbedingt durch eine Situation oder Handlung, sondern durch die innere Bewertung der beteiligten Personen.
• … Spannungssituation,
• in der zwei oder mehrere Parteien,
• die voneinander abhängig sind,
• mit Nachdruck versuchen,
• scheinbare oder tatsächlich unvereinbare Handlungspläne
• zu verwirklichen und
• sich dabei ihrer Gegnerschaft bewusst sind.

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2
Q

Welche Arten von Konflikten gibt es?

A

Teils ineinander verwoben.
- Intrapersonal: innerer Konflikt. zwei Tendenzen, welche nicht zusammen realisierbar oder unvereinbar sind.
- Interpersonal/soziale Konflikte: Konflikt zwischen Personen, Gruppen, Systemen.

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3
Q

Wie können innere Konflikte unterschieden werden?

A
  • Entscheidungskonflikte
  • Rollenkonflikte
  • Wert- und Zielkonflikte
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4
Q

Wie sieht eine Konflikt Dynamik und Eskalation aus?

A

Konflikte entwickeln sich nicht nur stetig weiter, sie eskalieren und verändern auch systematisch ihre Qualität. Die zunehmende Dynamik führt dazu, dass der Schaden immer grösser wird.
Eg. Konflikteskalation nach Glasl.

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5
Q

Was ist Konfliktmoderation?

A

Alle methodischen Interventionen, die zur Analyse, Prävention und Lösung interpersoneller Konflikte in Organisationen dienen.
Konfliktlösefähigkeit ist die Fähigkeit, Konflikte wahrzunehmen und diese anzusprechen, sowie angemessene Bewältigungsstrategien zu finden und anzuwenden. Eigene Rolle im Konfliktgeschehen erkennen und entsprechend zur Konfliktlösung beizutragen.
Intrapsychische Ebene: Fähigkeit zur Perspektivübernahme, Empathie, Bereitschaft, sich in Gesprächen mit Konflikten auseinandersetzen.

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6
Q

Valenz

A

Wertigkeit oder Gewichtung. Bezeichnet die Kraft, die Eindrucksstärke, die ein Objekt, ein Ziel, eine Person auf eine andere Person ausübt. Unterschieden wird nach Lewin zwischen einer positiven und negativen Valenz.

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7
Q

Drittes Axiom

A

Eines von fünf Axiomen von Watzlawick. Es wird beschrieben, dass Kommunikation eine Interpunktion von Ereignisfolgen ist. Kommunikationsabläufe beziehen sich stets aufeinander.

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8
Q

Sektion Wirtschaftspsychologie

A

Der Berufsverband bietet berufsrechtliche Informationen und Fort- und Weiterbildungen. Der Berufsverband ist nach Tätigkeitsbereichen von
Psychologinnen und Psychologen aufgeteilt. Somit sind gezielte Informationsvermittlungen und Vernetzung möglich. Auch Studierende können schon eine Mitgliedschaft beantragen.

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9
Q

Drama Dreieck

A

Theorie aus der Gruppendynamik. Mit dem Modell wird erklärt, wie sich in konflikthaften Gruppenprozessen Rollen verteilen. Es gibt Opfer, Verfolger und Retter Rollen.

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10
Q

Konfliktkosten

A

Lassen sich in Unternehmen berechnen. Ungelöste, schwelende Konflikte können zu verminderter Leistungsfähigkeit führen, zu Fehltagen oder gar zu Kündigungen. So entstehen für ein Unternehmen Kosten, die eingespart werden könnten, wenn rechtzeitig geeignete Massnahmen zur Konfliktmoderation ergriffen werden.

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11
Q

Was sind verschiedene Konflikte mit positiver oder negativer Valenz?

A

Aus Motivationspsychologie: Ziele werden positiv oder negativ empfunden. Objekte mit positiver Valenz wirken anziehend, mit negativer Valenz abstossend. Konflikt entsteht, wenn diese Kräfte miteinander konkurrieren.

Annähern-Vermeidungs-Konflikte (gewünschtes Objekt ist gleichzeitig Objekt des Schmerzes)
Annähern-Annähern-Konflikte (zwei gewünschte Objekte)
Meiden-Meiden-Konflikte (Beide Auswege sind nicht wünschenswert)

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12
Q

Was sind latente/manifeste und heisse/kalte Konflikte?

A

Einteilung nach Entstehungszeit und Dauer:
- Latent: unbemerkt
- Manifest: klar sichtbar, Einigung, dass Konfliktsituation besteht.

Art, wie mit dem Konflikt umgegangen wird:
- Heiss: Grosse Begeisterung, Erreichungsziele werden nicht umgesetzt, oft viel Energie und Emotionsgeladen
- Kalt: tiefe Enttäuschung, Desillusionierung und Frustration. Es lässt sich nichts ändern.

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13
Q

Was sind die Eskalationsstufen nach Glasl?

A
  1. Verhärtung: Auf dieser Stufe verhärten Standpunkte der Konfliktparteien zunehmend, sie prallen aufeinander. Noch haben die Konfliktparteien dabei den Eindruck, dass es gute Chancen gibt, den Konflikt z. B. durch ein Gespräch zu lösen.
  2. Debatte, Polemik: Auf dieser Stufe finden zunehmend gegenseitige Abwertungen statt, die Konfliktparteien empfinden sich jeweils als dem anderen gegenüber überlegen, es findet eine Polarisation im Denken, Fühlen und Wollen statt, ein Schwarz-Weiß-Denken beginnt, es finden teilweise harte verbale Auseinandersetzungen statt.
  3. Taten statt Worte: Auf dieser Konfliktstufe empfinden die Konfliktparteien, dass es sinnlos ist, den Konflikt weiter verbal klären zu wollen. Es finden nun „Taten“ statt, d. h., es werden einseitig Fakten durch Handlungen geschaffen. Ausserdem findet ein Empathieverlust gegenüber der anderen Konfliktpartei statt. Misstrauen setzt ein, Rollen kristallisieren sich heraus und verhärten sich. Dies kann bedeuten, dass das Gegenüber nur noch schemenhaft wahrgenommen wird, etwa in der Art von „ach, schon wieder hat der mich nicht gegrüsst, er hält sich wohl für etwas Besseres“. Es entsteht u. U. ein schemenhaftes Denken und Verhalten.
  4. Images und Koalitionen: Auf dieser Konfliktstufe findet ein Werben um Anhänger statt. Der Konflikt wird zunehmend nach aussen getragen und es wird versucht, andere vom eigenen Standpunkt zu überzeugen. Es kann zur Bildung von Stereotypen, Klischees, Gerüchten kommen. Die Gegenseite wird abgewertet, die eigene Seite aufgewertet. Die Auseinandersetzung wird zunehmend als Kampf um Sieg oder Niederlage erlebt.
  5. Gesichtsverlust: Auf dieser Konfliktstufe finden öffentlich und direkt Vorwürfe und Angriffe statt. Es finden sich wechselseitige Versuche, das Image des anderen zu unterlaufen und den anderen blosszustellen. Zunehmend wird der Konflikt u. U. ideologisiert, es geht um die öffentliche Darstellung eigener Welt- und Wertauffassung und eine Beschädigung der Reputation des anderen.
  6. Drohstrategien und Erpressung: Auf dieser Konfliktstufe finden teilweise extreme Drohmanöver bis hin zu Erpressungsversuchen statt. Drohungen folgen Gegendrohungen. Sanktionen werden in den Raum gestellt, es finden Gewaltandrohungen statt, mit dem Versuch, wieder Kontrolle über die Situation zu bekommen.
  7. Begrenzte Vernichtungsschläge: Auf dieser Konfliktstufe finden begrenzte Vernichtungsschläge statt, die als angemessen und richtig empfunden werden. Dabei werden auch eigene kleine Verluste in Kauf genommen. Zunehmend verliert die Austragung des Konfliktes menschliche Grundqualitäten, wird härter und skrupelloser. Der Gegenseite wird inzwischen alles zugetraut.
  8. Zersplitterung, totale Zerstörung: Auf dieser Konfliktstufe sind die Standpunkte zunehmend verhärtet. Über Worte oder Handlungen kann nun versucht werden, die Existenzgrundlage des Konfliktgegners zu vernichten. Noch geht es hierbei darum, der Gegenseite Schaden zuzufügen und es wird davon ausgegangen, dass diese Handlungen einen selbst nicht treffen. Dies ändert sich auf der nächsten Eskalationsstufe.
  9. Gemeinsam in den Abgrund: Auf dieser Konfliktstufe hat sich jetzt so viel Verbitterung, Hass, Resignation oder schlicht der Drang nach Vergeltung eingestellt, dass über Worte oder Handlungen nicht nur der anderen Seite Schaden zugefügt wird, sondern dabei sogar in Kauf genommen wird, sich selbst zu schaden.
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14
Q

Was sind positive Aspekte von Konflikten?

A
  • verhindern Stagnation
  • setzen Energien frei
  • lösen Veränderung aus (persönlich und in Gesellschaft)
  • fordern Entscheidungen heraus
  • regen Interesse und Neugierde an
  • weisen auf Probleme hin.
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15
Q

Was sind verschiedene Modi des Konfliktverhaltens?

A

(1) KOOPERATION
- Nicht-Konfrontation (Vermeiden, sich anpassen)
- Verhandeln (Kompromisse, Problemlösen)

(2) WETTBEWERB
- indirektes Kämpfen (Prozesskontrolle, Widerstand)
- direktes Kämpfen (Konfrontieren, Attackieren)

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16
Q

Wie können Soziale Konflikte in Arbeitsgruppen unterschieden werden?

A
  • Beziehungskonflikte
  • Aufgabenkonflikte (Prozesskonflikte/Zusammenarbeit oder Beurteilungskonflikte)
17
Q

Wie entwickelt sich ein Konflikt von Win-Win zu Lose-Lose?

A
  1. Win-Win: Verhärtung, Debatte, Taten statt Worte
  2. Win-Lose: Images&Koalitionen, Gesichtsverlust, Drohstrategien&Erpressung
  3. Lose-Lose: Begrenzte Vernichtungsschläge, Zersplitterung&totale Zerstörung, Abgrund
18
Q

Was ist das Prinzip der wechselseitigen Kausalitätsumkehrung?

A

Drittes Axiom (Watzlawick): Interpunktion von Ereignisfolgen.
Konfliktbeteiligte sehen sich nicht unbedingt als Verursacher eines Konfliktes, sondern sehen ihr Verhalten als Reaktion des Verhaltens anderer.
Führt zu Wunsch, heimzuzahlen und zu vergelten.

19
Q

Wie kann eigene Konfliktlösefähigkeit trainiert werden?

A
  • Selbstreflexion über Gespräche oder Literatur
  • Studium von Fachliteratur
  • Konfliktverständnis erweitern
20
Q

Was sind Möglichkeiten der Konfliktmoderation im sozialen Kontext?

A
  • Stressbewältigungstraining
  • Gewaltfreie Kommunikation
  • Meditation
  • Anti-Aggressions-Trainings
  • Training der Führungskräfte
  • Teamentwicklungsmassnahmen
21
Q

Was sind Möglichkeiten der Konfliktmoderation auf organisatorischer Ebene?

A
  • Förderung von Führungsqualitäten
  • Wissen, wie sich ungelöste Konflikte auswirken
  • Konfliktrisiken und Konfliktkosten
  • Coaching (Intervision, Supervision, Mediation)
22
Q

Was ist Mediation, und wie läuft sie ab?

A

In strukturierten Teilschritten werden eskalierte Konflikte betrachtet.
Setzt freiwillige Teilnahme voraus, Mediator ist in neutraler Stellung.
Verschiedene Phasen:
1. Einstieg
2. Eröffnung der Mediation
3. Bestandsaufnahme
4. Erforschen der Interessen
5. Entwickeln und Bewerten von Lösungen
6. Abschluss des Verfahrens.

23
Q

Was kennzeichnet das Konflikterleben?

A
  • … sich eine Person persönlich betroffen fühlt und innerlich involviert ist.
  • … eine Person mögliche Folgen des Handelns oder Nicht-Handelns antizipiert.
  • … sich in dieser Situation unsicher fühlt und noch nicht weiss, wie sie sich verhalten
    möchte.
  • … sich diese Person eine Beendigung dieser Konfliktsituation wünscht und sich innerlich unter Druck fühlt.
  • … diese Person die Situation als belastend und unangenehm empfindet.