Kultursensibilität Flashcards

1
Q

Was ist Kultursensibilität?

A
  • kulturelle Prägungen beeinflusst das Verhalten, die Überzeugungen und die Lebensweise von Menschen
  • in Frühpädagogik -> bewusstes Eingehen auf die kulturellen Hintergründe der Kinder und ihrer Familien, um eine inklusive, respektvolle und förderliche Lernumgebung zu schaffen
  • Ziel: durch gegenseitiges Verstehen und Anerkennung kultureller Vielfalt, allen Kindern gerechte Bildungschancen zu eröffnen und sie in ihrer individuellen Entwicklung optimal zu unterstützen.
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2
Q

Was ist Kultur?

A
  • ein Konzept, das die Normen, Werte und Einstellungen einer Gruppe von Menschen in einem bestimmten Kontext umfasst.
  • ähnlichen Deutungsmustern = ähnliches Verhalten
  • Umfeld, in dem ein Kind aufwächst, prägt seine Entwicklung und veranlasst es, Normen und Werte zu übernehmen
  • dynamischer und interaktiver Prozess -> bringt grundlegende Überzeugungen und Werte im Alltag vor
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2
Q

Welche Prototypen menschlicher Grundbedürfnisse gibt es

A

Autonomie
Verbundenheit
Mischformen

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3
Q

Was gehört zu Prototyp Autonomie

A

Definition:
Kontrolle über das eigene Leben
Entscheidungsfreiheit
Selbstständigkeit
Individualität
Selbstbestimmung

Bildung und Familie:
Späte Elternschaft nach beruflichem Erfolg und bewusster Entscheidung
meist ein bis zwei Kinder

Sozialisationsziele:
Entwicklung von Talenten und Interessen
Fähigkeit zur Artikulation eigener Wünsche
individuelle Unterschiede

Bindungsverständnis:
Betonung der Bindung zu engen Bezugspersonen
exklusive Aufmerksamkeit durch Eltern („face-to-face“)
Erfahrung der Selbstwirksamkeit

Kommunikationsstil:
elaborativer Gesprächsstil
Einbeziehung des Kindes als gleichberechtigten Gesprächspartner: in
Förderung individueller Sprachentwicklung

Spielen:
Freispiel zur explorativen Entwicklung
Förderung von Selbstwirksamkeit und Selbstbewusstsein

Schlaf- und Essverhalten:
Förderung individueller Schlafgewohnheiten
Förderung eigenständiger Nahrungsaufnahme
Betonung von Selbständigkeit und Autonomie

Sauberkeitserziehung:
Förderung von Selbstständigkeit in alltäglichen Aktivitäten
Betonung der Selbstregulation
Betonung von Eigenverantwortung

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4
Q

Was gehört zu Prototyp Verbundenheit?

A

Definition:
g Psychologische und/oder ökonomische Verwobenheit zwischen Personen
g Einbindung in soziale Gemeinschaften
Bildung und Familie:
g Frühe Elternschaft
g mehrere Generationen leben in Großfamilien zusammen
g viele eigene Kinder

Sozialisationsziele:
g Einordnung in soziale Gemeinschaft
g Teilen
g Gehorsam
g Respekt gegenüber Älteren
g Erhaltung der Gemeinschaft

Bindungsverständnis:
g Betonung der Bindung zur gesamten sozialen Gemeinschaft
g repetitive Kommunikation
g körperliche Nähe
g gemeinsames Schlafen

Kommunikationsstil:
g Repetitiver Gesprächsstil
g keine dialogähnlichen Strukturen
g Vorgabe durch Bezugsperson
g holistischer Spracherwerb
g Erlernen von Normen durch Imitation

Spielen:
g Spielen als Vorbereitung auf die Erwachsenenwelt
g Förderung von Fertigkeiten für die Teilhabe an Gemeinschaft

Schlaf- und Essverhalten:
g Gemeinsames Schlafen und Essen als Ausdruck familiärer Verbundenheit
g Förderung der Zugehörigkeit zur Gemeinschaft

Sauberkeitserziehung:
g Unterstützung bei Kontrolle der Ausscheidung
g enger Körperkontakt
g Beobachten der kindlichen Signale
g kindliche Bedürfnisse an Zeit und Ort angepasst

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5
Q

Was gehört zu Prototyp Mischformen?

A

Eltern-Kind-Beziehungen:
g Gleichgewicht zwischen elterlicher Fürsorge und Autonomie des Kindes
g Kind hat Raum für Selbstentfaltung, während Eltern Orientierung bieten

Unternehmen:
g Ideen und Kreativität zulassen
g Zielsetzungen wird gefördert, die den Erfolg des Unternehmens sichern

Bildungseinrichtungen:
g die Schüler: innen ermutigen eigene Interessen zu verfolgen
g Gruppenarbeiten fördern = soziale Kompetenzen entwickeln & gemeinsame Ziele erreichen

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6
Q

Was sind Sozialisationsziele?

A
  • Entwicklungsaufgaben/Kompetenzen, die ein Kind zu einem bestimmten Zeitpunkt bewältigen sollte und in welchem Alter sie etwas lernen
  • Sie können je nach kulturellem Kontext unterschiedlich interpretiert werden.
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7
Q

Was sind die Ethnotheoretische Grundüberzeugungen?

A
  • beschreiben Überzeugungen darüber, wie pädagogische Bildungsprozesse gestaltet werden sollten
  • Verhaltensweisen von Eltern und pädagogischen Fachkräften die für die Entwicklung von Kindern förderlich sind
  • starker Einfluss auf das Verhalten gegenüber Kindern und damit auf deren Entwicklung
  • bewusst durch Fachliteratur oder unbewusst durch familiäre Rituale vermittelt werden
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8
Q

Welche Erwartungen haben Autonomieorientierte Eltern?

A

Eltern erwarten:
* Umgebung, die die individuelle Entwicklung ihres Kindes fördert und seine Selbständigkeit stärkt
* pädagogischen Ansatz, der den Wünschen und Bedürfnissen des Kindes Raum gibt und diese ernst nimmt
* unterstützende Rolle bei der Entfaltung der Begabungen und Interessen ihres Kindes
* offenen Kommunikationsstil zwischen Erziehern: innen und Kindern sowie zwischen Erziehern: innen und Eltern.
* Umfeld, das kritisches Denken und selbständiges Handeln fördert, anstatt strikte Anweisungen zu geben.

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9
Q

Welche Erwartungen haben Verbundenheitsorientierte Eltern?

A

Eltern erwarten:
* Einrichtung, die eine starke Bindung zwischen Kindern und Betreuern: innen fördert
* familiäre Atmosphäre, in der sich das Kind sicher und geborgen fühlt
* Einrichtung die soziale Integration und Teilhabe fördert, um das Kind in die Gemeinschaft einzubinden
* klare Hierarchie und respektvolle Autorität seitens der Betreuer: innen, die das Verhalten der Kinder lenken.

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10
Q

Welche Kompetenzen brauchen PädagogInnen?

A

Kenntnis über kulturelle Unterschiede:
* Pädagogen: innen können klareres Verständnis für Hintergründe und Bedürfnisse der Kinder und ihren Familien entwickeln.

Professionelle Haltung:
* notwendig, um offen mit Eltern kommunizieren zu können und um Missverständnisse zu vermeiden
* beinhaltet Offenheit, Respekt und Empathie gegenüber unterschiedlichen kulturellen Hintergründen

Leben mit Diversität:
* Umgebung kann geschaffen werden, in der alle Kinder unabhängig von ihrer kulturellen Herkunft gleichbehandelt und gefördert werden

Um mit beiden Grundbedürfnissen und deren Mischformen umgehen zu können, werden folgende Kompetenzen benötigt:

g Empathie: Bedürfnisse und Gefühle der Kinder und ihrer Familien wahrnehmen, um angemessen darauf reagieren zu können
g Flexibilität: durch die Vielfalt an Bedürfnissen der Kinder muss das pädagogische Fachpersonal flexibel sein und pädagogische Ansätze häufig anpassen, um individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden
g Kommunikationsfähigkeit: Pädagogen: innen sollten in der Lage sein, klar und respektvoll zu kommunizieren, um eine unterstützende Beziehung zu den Kindern und ihren Familien aufzubauen.
g Reflexionsfähigkeit: Das eigene Handeln sollte stets reflektiert werden, um Vorurteile oder unbewusste Handlungsweisen zu verbannen
g Konfliktlösungskompetenz: Unter vielen Kulturen kommt es zu vielen unterschiedlichen Gewohnheiten und dadurch zu Diskussionen oder Konflikten. Demnach ist es wichtig über Fähigkeiten zur Konfliktlösung zu verfügen.

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5
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11
Q

Wie wird Kulturelle Vielfallt im Kindergarten gelebt?

A

Die Berücksichtigung der kulturellen Diversität in der Gestaltung des Raumes, bei der Auswahl des Materials sowie bei den Angeboten spielt eine zentrale Rolle für die Förderung von Inklusion und interkultureller Kompetenz.

Gestaltung des Raumes:

Bildern und Dekorationen: Wände mit Kunstwerken und Bildern aus verschiedenen Kulturen
-> Kinder dazu anregen, Fragen zu stellen und Gespräche über verschiedene Länder, Traditionen und Lebensweisen zu fördern

Ecken für kulturelle Erkundungen: Spezielle Bereiche den verschiedenen kulturellen Hintergründen gewidmet sind, mit authentischen Objekten, Kleidungsstücken und Werkzeugen, die die Kinder erkunden können.

Mehrsprachige Beschilderung: Raumbezeichnungen, Regeln und Hinweise in mehreren Sprachen -> Interesse an Fremdsprachen und die Anerkennung von Mehrsprachigkeit fördern.

Auswahl des Materials:

Bücher und Geschichten: vielfältige Bibliothek mit Büchern, die unterschiedliche Kulturen, Sprachen, Familienstrukturen und Traditionen repräsentieren -> ermöglicht es Kindern, sich selbst in den Geschichten wiederzufinden und gleichzeitig über andere Lebensweisen zu lernen

Spielmaterialien: Puppen mit verschiedenen Hautfarben, traditionelle Kleidungsstücke zum Verkleiden und Spiele aus verschiedenen Teilen der Welt -> unterstützen das spielerische Erleben von Vielfalt

Musik- und Klangmaterialien: Instrumente und Musik aus verschiedenen Kulturen können die auditive Wahrnehmung bereichern -> die Vielfalt musikalischer Ausdrucksformen schätzen

Angebote:

Kulturelle Feiern und Feste: Kennenlernen und Mitfeiern von Festen aus verschiedenen Kulturen -> erweitert Horizont und fördert das Verständnis für und die Wertschätzung von Traditionen und Bräuchen

Kulinarische Entdeckungsreisen: Gemeinsames Kochen und Probieren von Speisen aus verschiedenen Ländern -> sinnliches Erlebnis, Neugier und Offenheit gegenüber neuen Geschmackserfahrungen

Sprachangebote: Spielerische Sprachangebote in verschiedenen Sprachen (z.B. durch Lieder, Reime oder einfache Dialoge) -> Lust am Sprachenlernen wecken und die kognitive Flexibilität erhöhen

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