Kriminalitätstheorien Flashcards
Weiterentwicklung biologischer Theorien
- Neurobiologie
- Biosoziale Theorien: Kombination genetischer sowie psychologischer und soziologischer Faktoren
Allgemeines zu den sozialen Lerntheorien
Kriminelles Verhalten wird im sozialen Kontext erlernt
Stuherland: Differentielle Assiziation
- Grundlage: Kriminelles Verhalten wird im sozialen Umfeld erlernt
- Es ist wichtig was gelernt wird nicht wie es gelernt wird
- Es werden zwei Grundlagen gelernt: Techniken (wie begehe ich ein Delikt) - Definitionen (Werte, Motivation, Haltung, Rationalisierung)
Eine Person wird kriminell, weil
die positiven Definitionen bzgl. des Normbruches die negativen überwiegen
Stuherland: Zusammenhang mit Sozialstruktur (makrosoziologische Einflussfaktoren)
- Gruppenkonflikte in der Gesellschaft: Versch. Gruppen haben vesch. Werte, Konsens muss ausgehandelt werden
- Unterschiedlichkeit soziale Organisation erklärt Unterschiede von Kriminalitätsraten etc.
- Differentielle soziale Organisation führt zu unterschiedlichen Prozessen der differentiellen Assoziation
Bandura: Lerntheorie
3 Einflussfaktoren auf die Verhaltensmotivation
- Externe Verstärkung (operante Konditionierung)
- Vikariierende Verstärkung (Lernen durch Beobachtung der Belohnung oder Bestrafung des Verhaltens anderer Menschen)
- Selbstverstärkung (positive Emotionen im Zusammenhang mit eigenen Handlungen, als Verhaltensmotivator für das zukünfige Verhalten wirken)
Bandura: Lernen am Modell - Imitation
Lernen am Modell v.a. in drei Kontexten:
- Familie
- Vorherrschende Subkultur, Peergruppe
- Durch kulturelle Symbole wie Fernsehen und andere Medien
Besonders bei Kindern ist das Lernen am Modell und Imitieren von Vorbildern häufig
Akers: Soziale Lerntheorie - Weiterentwicklung von Stuherland’s Theorie der differentiellen Assoziation
- Nicht nur kognitive Inhalte (Definitionen) werden gelernt, sondern Verhalten wird durch soziales Lernen direkt angenommen (Anlehnung Bandura Lernen am Modell / Beobachtung Konsequenzen Handeln anderer)
- Lernprozess nicht nur in sozialen Gruppen auch mittel operate Konditionierung (Lernender ist aktiv, Verhalten wird durch seine Konsequenzen verstärkt)
- Lernprozess läuft in zeitlichen Sequenzen ab und wird durch Rückkopplung verstärkt oder abgeschwächt)
Hirschi: Kontrolltheorien
Fehlendes Commitment, Attachment, Involvment, Belief führen zu kriminellem Verhalten
Hirschi: Kontroll- und Bindungstheorien - Prämissen
- Zentral sind soziale Bindungen des Individuums d.h. Verbundenheit mit der Gesellschaft
- Kriminalität entsteht dort, wo diese Bindungen geschwächt sind
- Soziale Bindungen verhindern kriminelle Handlungen und sind Hemmfaktoren
- Konsenstheorie: Einigkeit über zentrale Verhaltensnormen
Gottfredson / Hirschi: Selbstkontrolle und kriminelles Verhalten
Schwache Selbstkontrolle und Impulsivität
Grasmick-Scale (Self-control)
Fragen über Einstellung zu Merkmalen Selbstkontrolle
Sampson / Laub: Entwicklungstheorie
- Entstehungen von Bindungen endet nicht in der Kindheit
- Turning Points im Leben sind beruflicher Einstieg und Eheschliessung
- Glueck / Glueck: Kriminelles Verhalten ist dynamisch und abhängig vom Lebenslauf
Rational-Choice Theorie und situative Ansätze
- Basieren auf der Annahme, dass potentielle Täter stärker auf Kontrolle, Sicherung, technische Massnahmen reagieren
- Konsequenz: Entscheidungsprozess vernünftig überlegender Täter im Mittelpunkt
- Gelegenheitsorientiertter Präventionsansatz (Einfacher Gelegenheiten anzupassen als Menschen zu ändern)
- Tat als rationale Entscheidung des Täters, kriminelles Verhalten als Funktion aus Werten und Erwartungen
Cohen / Felson: Routine Activities
- Routine Activity Approach: Stützt sich auf Verteilung und Entwicklung krimineller Gelegenheiten
- Es kommt zu Straftat wenn potentieller Täter auf geeignetes Objekt trifft, das nicht ausreichend geschützt ist
- Breschen-Theorie: Technische und gesellschaftliche lassen neue Breschen entstehen, die wenn entdeckt zu Zunahme entsprechender Taten führen