Kohlenhydrate Flashcards

1
Q

Was sind Kohlenhydrate?

Nenne Beispiele für Kohlenhydrate

A

Kohlenhydrate sind die von Lebewesen am Häufigsten synthetisierte Verbindungen (CH2O)n mit n>3.
Sie stellen eine wichtige Energiequelle dar.

Lactose (Milchzucker), Glucose (Traubenzucker), Saccharose (Haushaltszucker), Fructose (Fruchtzucker), Amylose/Amylopektin (Pflanzliche Stärke, Polykohlenhydrat)

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2
Q

Was sind Triosen, welche Triosen sind wichtig?

Was sind die häufigsten und wichtigsten Zucker?

A

Triosen sind die kleinsten Zucker.
z.B. Glyceraldehyd (eine Aldotriose); Dihydroxyaceton (eine Ketotriose) –>Zwischenprodukte der Glykolyse.

Die häufigsten und wichtigsten Zucker sind die Hexosen, z.B. D-Glucose (Aldohexose) und D-Fructose (Ketohexose).

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3
Q

Wo kommen Hexosen vor?

A

D-Glucose (wichtigstes physiologisches Monosaccharid, wird bei Blutzuckermessungen bestimmt): Fruchtsäfte, Bestandteil von Saccharose, Lactose, Stärke, Glykogen

D-Galactose (zweitwichtigstes Monosaccharid): Bestandteil von Lactose, Sphingolipiden und Glycoproteinen.

D-Mannose: Bestandteil von Glycoproteinen, dient der Adressierung lysosomaler Proteine

D-Fructose: Fruchtsäfte, Bestandteil der Saccharose

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4
Q

Wo kommen Pentosen vor?

Worunter kann man die Pentosen zusammenfassen?

A

D-Ribose: Bestandteil von Nukleosiden, Nukleotiden und RNA

D-Desoxyribose: Bestandteil der DNA

D-Ribose und D-Desoxyribose sind beides Aldopentoden.

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5
Q

Wie bestimmt man, welche Isomerieform bei Zuckern vorliegt?

Wie nennt man die optischen Isomere eines Stoffes, die sich wie Bild und Spiegelbild verhalten?

Wie nennt man das Gegenteil davon?

A

Wenn die OH-Gruppe am asymmetrischen C-Atom links liegt, handelt es sich um eine L-Form. Wenn sie rechts liegt, ist es eine D-Form.

Wenn sich zwei optische Isomere wie Bild und Spiegelbild verhalten, nennt man sie Enantiomere. Alle Zucker kommen in zwei Formen vor.

Verbindungen, die sich nicht wie Spiegel und Spiegelbild verhalten nennt man Diastereomere.

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6
Q

Wie bestimmt man die Anzahl der Stereoisomere einer Verbindung?

Wie viele Stereoisomere bilden Aldohexosen?

A

n Asymmetriezentren = 2^n Stereoisomere

Aldohexosen bilden 2^4=16 Stereoisomere.

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7
Q

Was sind Epimere Zucker?

Was beschriebt die Anomerie?

Was ist Tautomerie?

A

Epimere Zucker unterscheiden sich in der Konfiguration an nur einem Chiralitätszentrum.

Die Anomerie ist eine Sonderform der Epimerie, bei der beide Formen ineinander übergehen können.

Tautomere sind Isomere, die zwar die gleiche Summenformel haben, deren Bestandteile jedoch anders verbunden sind.

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8
Q

Wie bilden sich Halbacetale/-ketale und Acetale/Ketale?

A

Bei der Reaktion von einem Alkohol mit einem Aldehyd/Keton entsteht zunächst ein Halbacetal/-ketal. Bei der Reaktion mit einem weiteren Alkohol entsteht das Acetal/Ketal.

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9
Q

In welcher Form liegen Pentosen und Hexosen normalerweise vor und wie entsteht sie?

Was hat die Ringbildung für Auswirkungen auf die Asymmetriezentren?

A

Pentosenund Hexosen liegen meist wegen einer intramolekularen Reaktion als cyclische Strukturen vor. Die Carbonylfunktion reagiert dabei mir der Hydroxylgruppe am anderen Ende und es bildet sich ein Halbacetal.

Durch die Ringbildung entsteht am C1-Atom ein weiteres asymmetrisches Zentrum –>Anomeriezentrum

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10
Q

Wie unterscheiden sich die alpha- und die beta-Form der D-Glucose?

Wie verhalten sich beide Formen in wässriger Lösung?

Welche Form überwiegt und warum?

A

Alpha- und beta-D-Glucose sind Anomere, da sie sich nur an C1 unterscheiden. Gleichzeitig sind sie aber auch Diastereomere und haben verschiedene physikalische Eigenschaften.

In wässriger Lösung wandeln sich beide Formen über die offene Form ineinander um (Mutarotation).

Die beta-Form überwiegt mit 64,5%, da ihre C1-OH-Gruppe am weitesten von den anderen Bestandteilen wegzeigt und somit stabiler ist.

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11
Q

Wie werden die Ringstrukturen der Glucose bzw. der Fructose genannt?

Welches ist das häufigste natürliche Monosaccharid und warum?

A

Die Ringstruktur der Glucose ist die Pyranose, die der Fructose die Furanose.

Glucose ist das häufigste natürliche Monosaccharid, da in der Haworth-Projektion alle seine OH-Gruppen abwechselnd nach oben und unten zeigen und in der Sesselform alle OH-Gruppen äquatorial angeordnet sind.

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12
Q

Welche Derivate der alpha-D-Glucose gibt es? (8)

A
  1. beta-D-Glucose –>Mutarotation
  2. Sorbitol –> Reduktion zu einem 6-wertigen Alkohol
  3. Glucuronat (wichtig für Konjugationsreaktionen in der Leber, Stoffe, an die Glucuronat gebunden wird sind leichter löslich) –> Oxidation am C6-Atom
  4. Glucose-6-Phosphat –> Phsophorylierung an C6
  5. Glucosamin –> C2-OH-Gruppe nur NH2 ausgetauscht; 6. N-Acetylglucosamin –> Acetylierung der Aminogruppe
  6. Gluconolacton –> Oxidation am C1;
  7. Gluconat –> entsteht durch hydrolytische Spaltung von Gluconolacton
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13
Q

Wie wird Fructose in der Leber zu Glucose umgewandelt?

A

Fructokinase phosphoryliert Fructose und ATP zu Fructose-1-Phosphat und ADP.
Aldolase B spaltet Fructose-1-Phosphat zu Dihydroxyacetonphosphat und Glycerinaldehyd.
Triosekinase phosphoryliert nun Glycerinaldehyd und ATP zu Glycerinaldehyd-3-Phosphat und ADP.

Glycerinaldehyd-3-Phosphat kann nun entweder zu in der Glykolyse abgebaut werden, oder in der Gluconeogenese zu Glucose aufgebaut werden.

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14
Q

Wie wird Fructose in die Leber aufgenommen?

Wozu kommt es, wenn die Aldolase B fehlt?

Welches Organ ist essentiell für den Fructoseabbau?

A

Fructosekinase wird nicht durch Insulin induziert, also wird Fructose auch bei diabetischen Patienten mit normaler Geschwindigkeit in die Leber aufgenommen.

Fehlt die Aldolase B, kommt es zu einer hereditären Fructose-Intoleranz, bei der der Anstieg an Fructose-1-Phosphat die Gluconeogenese hemmt und so hypoglykämische Zustände auslöst.

Die Leber ist das wichtigste Organ beim Abbau von Fructose und im extrahepatischem Gewebe findet diese nur sehr gering statt.

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15
Q

Wie verläuft die extrahepatische Synthese von Fructose aus Glucose?

Wo findet diese Reaktion statt?

Wozu dienen Fructose/Sorbitol noch?

A

Polyolweg:
Polyoldehydrogenase (eine Aldosereduktase) reduziert Glucose mit dem NADPH/NADP-System zu Sorbitol. Die Ketosereduktase Sorbitoldehydrogenase nutzt dann das NAD/NADH-System zur Reduktion von Sorbitol auf Fructose.

Vor allem in der Samenblase wird Fructose aus Glucose synthetisiert, da die Samenflüssigkeit >10mM Fructose als Energiequelle für die Spermien enthält.

Fructose und Sorbito werden auch als Zuckerersatzstoffe verwendet, die wenig Einfluss auf den Blutzuckerspiegel haben.

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16
Q

Was ist ein Risiko von hohen Blutzuckerspiegel und warum?

Warum ist ein erhöhter Blutzuckerspiegel unter physiologischen Bedungungen kein Problem?

A
Hohe Blutzuckerspiegel (z.B. bei schlecht eingestelltem Diabetes mellitus) können zu einer Trübung der Augenlinse (diabetischer Katarakt) führen.
In der Augenlinse und in den peripheren Nervenzellen wird vermehrt Sorbitol und Fructose gebildet, welche nicht verstoffwechselt werden. Das führt zu erhöhter Osmolarität in der Linse, wodurch es zu Protein-Aggregation und -Denaturierung kommt. 

Die Aldose-Reduktase für Glucose hat einen sehr hohen Km-Wert, deshalb wird Glucose normalerweise nicht in Fructose umgewandelt.

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17
Q

Was sind Disaccharide und wie entstehen sie?

Nenne Disaccharide!

Warum wirken Lactose und Maltose reduzierend?

A

Disaccharide sind Acetale und entstehen durch die Knüpfung einer glykosidischen Bindung zwischen zwei Monosacchariden.

Saccharose (Rohrzucker)
Lactose (Milchzucker)
Maltose (Zwischenprodukt bei der Verdauung von Polysacchariden durch Amylase aus dem Pankreas)

Lactose und Maltose besitzen eine freie glykosische OH-Gruppe am anomeren C-Atom, die in der offenen Form einer Carbonylgruppe entspricht, die oxidiert werden kann. Deshlab wirken diese Disaccharide selbst reduzierend.

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18
Q

Wie können Disaccharide verknüpft sein?

Wie ist Lactose (beta-Form) verknüpft?

Wie ist Sucrose (Saccharose) verknüpft?

A

Disaccharide können alpha- oder beta-glykosidisch verknüpft sein.

Lactose: Gal(beta-1–>4)Glc

Sucrose: Fru(beta2–>1alpha)Glc

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19
Q

Wie wird Lactose bei der Verdauung verwertet?

Wie wird Galactose in der Leber verwertet?

Was passiert, wenn die Galactose-1-Phosphat-Uridyltransferase defekt ist?

Wofür ist Galactose wichtig?

A

Lactose wird bei der Verdauung in Glucose und Galactose gespalten.

Galactose wird in der Leber zu Glucose umgewandelt.
Galactokinase phosphoryliert Galactose zu Galactose-1-Phosphat.
Dann transformiert die Galactose-1-Phosphat-Uridyltransferase Galactose-1-Phosphat und UDP-Glucose zu UDP-Galactose und Glucose-1-Phosphat.
Zuletzt wandelt die UDP-Galactose-4-Epimerase die UDP-Glucose zu UDP-Glucose um.
Die Epimerase-Reaktion ist reversibel und kann auch zum Gewinn aktivierter Galactose dienen.

Bei Defekten der Galactose-1-Phosphat-Uridyltransferase kommt es zur klassischen hereditären Galactosämie (Leberzirrhosem Katarakt, geistige Retardierung). Dagegen hilft eine Lactose-freie Ernährung.

Galactose ist ein wichtiger Bestandteil von Glucoproteinen.

20
Q

Wie und wo wird Lactose synthetisiert?

A

Lactose wird in der laktierenden Mamma synthetisiert. Die Synthese ist hormoninduziert nach der Geburt, wo ein Abfall von Progesteron zur Synthese von alpha-Lactalbumin führt.
Alpha-Lactalbumin ist die B-Untereinheit (der Cofaktor) des heterodimeren Enzyms Lactose-Synthase. Die A-Untereinheit des Enzyms wird von Galactosyltransferase gebildet, das in vielen Zellen vorkommt.
Ohne den Coaktor hat Lactose-Synthetase nur eine geringe Affinität zu freier Glucose.
Galactosytransferase katalysiert folgende Reaktion:

UDP-Galactose + N-Acetylglucosamin –> UDP + N-Acetyllactosamin

Mit gebundenem alpha-Lactalbumin wird Lactose synthetisiert:

UDP-Galactose + Glucose –> UDP + Lactose

21
Q

Welche Polysaccharide sind die Wichtigsten und woraus bestehen sie?

Wie nennt sich das tierische Speicherkohlenhydrat?

Wie nennt sich das pflanzliche Speicherkohlenhydrat?

Was ist das Speicherkohlenhydrat bei Hefen und Bakterien?

Wie heißt das Strukturkohlenhydrat bei Pflanzen?

A

Die wichtigsten Kohlenhydrate sind Homoglycane und bestehen aus Glucose.

Glykogen

Stärke (Amylose und Amylopektin)

Dextrane

Cellulose

22
Q

Über was für eine Bindung ist in der Cellulose die Glucose verknüpft?

Was bedingt die fasrige Struktur und die Zugfestigkeit der Cellulose?

Wozu dient Cellulose im menschlichen Körper?

Wo befindet sich Cellulose in Organismen und aus wievielen Glucoseeinheiten besteht sie?

A

Die Glucoseverknüpfung in der Cellulose ist eine beta-1,4-Bindung.

Die langen, geraden Kettem werden durch Wasserstoffbrückenbindungen stabilisiert und bedingen somit die Struktur.

Die beta-glykosidische Bindung kann im menschlichen Organismus nicht aufgespalten werden, daher dient Cellulose als Ballaststoff. Als solcher ist Cellulose wichtig, da an ihr Giftstoffe kleben bleiben und so ausgeschieden werden können (Entgiftung).

Man findet Cellulose in den Zellwänden von Pflanzen. Sie besteht aus 10.000-15.000 unverzweigten Glucoseeinheiten.

23
Q

Über welchen Bindungstyp ist Amylose verbunden?

Zu welcher Struktur führen die Verknüpfungen?

Womit kann man Amylose nachweisen?

A

In der Amylose sind die Glucoseeinheiten durch eine alpha-1,4-Bindung verbunden.

Dadurch windet sich Amylose zu helikalen Polymeren, die in der Zelle dicht gepackt werden können.

Man kann Amylose mit Iod nachweisen, welches sich in der helikalen Struktur anlagert.

24
Q

Warum sind Glykogen und Amylopektin stärker verzweigt als Amylose und Cellulose?

Was für einen Vorteil hat die Verzweigung?

A

In Glykogen und Amylopektin sind neben einer alpha-1,4-Bindung zusätzlich noch über eine alpha-1,6-Bindungsstelle untereinander verknüpft. Dabei ist Glykogen noch stärker verzweigt, als Amylopektin.

Je stärker ein Kohlenhydrat verzweigt ist, desto einfacher ist es, weitere Glucose-Moleküle anzuhängen, oder abzuspalten.

25
Q

Wo wird Glykogen gespeichert?

A

Glykogen wir in Form von Glykogengranula im Cytosol der Leberzellen gespeichert. Im Notfall kann bis zu 10% des Volumens einer Leberzelle für die Speicherung von Glykogen aufgegeben werden.

26
Q

Was sind Heteroglykane?

Wie teilt man die Heteroglykane nach ihrer Assoziation mit Proteinen ein?

A

Heteroglykane sind Oligo- oder Polysaccharide aus unterschiedlichen Monosacchariden (Aminosäuren, Uronsäure).

  • Glycoproteine: Proteine mit gebunden Zuckerresten
  • Proteoglycane: Einfaches “core”-Protein mit langen Ketten aus repetitiven Disaccharideinheitene (z.B Glycosaminoglykane)
  • Peptidoglykane: repetitive Disaccharidketten aus Acetylglucosamin und N-Acetylmuraminsäure, über Peptide quervernetzt (Bakterienzellwand)
  • Glykolipide: Lipid mit gebunden Oligosaccharid (Zellmembran)
27
Q

Wofür sind Glycoproteine wichtig und wo findet man sie?

Wie variiert der Kohlenhydratgehalt von Glycoproteinen im Körper?

Welche Proteine des Blutplasmas sind Glykoproteine?

A

Glycoproteine machen Substanzen wasserlöslich und sind vor allem Export- und Membranproteine.

Der Kohlenhydrat-Gehalt von Glycoproteinen kann von wenigen Prozent bis zu 85% bei Blutgruppensubstanzen ausmachen.

Außer Albumin und Präalbumin sind alle Proteine des Blutplasmas Glycoproteine.

28
Q

Wie sind Zuckerreste an Proteine gebunden?

Was bedeutet das Vorhandensein von Kohlenhydratbäumen?

A

Zuckerreste sind O- oder N-glykosidisch an Proteine gebunden.
N-glykosidisch an Asparaginreste und O-glykosidisch an Serin- oder Threoninreste.

Kohlenhydratbäume bedeuten, dass ein Protein viele Kohlenhydratverzierungen hat.

29
Q

Was sind Glycosaminoglycane (GAGs) (=Mucopolysaccharide)?

Von welchen Strukturen im Körper sind GAGs vor allem Bestandteile?

Aus welchen Zuckerderivaten bestehen die Disaccharideinheiten der GAGs?

A

Glycosaminoglycane bestehen aus sich wiederhoelenden Disccharideinheiten. Sie können entweder frei, oder an Proteine gebunden (Proteoglycane) vorkommen.

GAGs bilden die hydrophile, negativ geladene, gelartige Grundsubstanz der extrazellulären Matrix, in der Faserproteine eingebettet werden (z.B. Aggrecan, das häufigste Proteoglycan des Knorpels).
GAGs binden viel Wasser und haben eine Affinität zu Kationen (Einlagerung anderer extrazellulären Proteine).

Die Disaccharideinheiten bestehen aus:
- 1 Hexosamin (z.B. Glucosamin) oder N-Acetylhexosamin
-1 Uronsäure (z.B. Glucuronsäure) (Ausnahme: Gal in Keratansulfat)
Außerdem sind die Disaccharideinheiten an den OH-Gruppen mit Sulfatresten verestert.

30
Q

Was für Beispiele für GAGs gibt es? (5) (Größe absteigend)

A
  • Hyaluronan: freies, nicht sulfatiertes GAG in Glaskörper, Nabelschnur und Knorpel
  • Chondroitinsulfate: Proteoglycan, 40% der Trockenmasse des Knorpels, Aorta
  • Keratansulfat: Proteoglycan ohne Uronsäure, in Cornea und Knorpel
  • Heparansulfat: Proteoglycan in Lunge, Leber, Aorta, Basallamina
  • Heparin: freies GAG, Blutgerinnungshemmer
31
Q

Was ist Murein und wie ist es aufgebaut?

Wodurch kann die Muraminsäurekette gespalten werden und wozu ist das gut?

A

Murein ist ein Peptidoglykan und die Hauptkomponente der bakteriellen Zellwand.
Es ist ein makromolekulares, lineares, repetitives Disaccharid aus N-Acetylglucosamin und N-Acetylmuraminsäure.
Die Moleküle sind durch Peptidbindungen zu einer käfigartigen Struktur verbunden.

Muramidase (=Lysozym), u.a. in der Nasenschleimhaut und in Tränenflüssigkeit zu finden, kann die Muraminsäurkette spalten und so die Zellwand von gram-Positiven Bakterien zerstören.

32
Q

Wie verläuft die Quervernetzung der Disaccharidketten der bakteriellen Zellwand und wo greift Penicillin ein?

A

An die N-Acetylmuraminsäure-Reste wir zunächst ein Pentameres Peptid synthetisiert:
Ala-D-Gln-Lys-D-Ala-D-Ala.
Die Glycopeptidtranspeptidase spaltet das letzte D-Ala ab und verknüpft das entstehende Tetrapeptid mit dem Pentaglycinrest.
Der beta-Lactamring der Penicilline ähnelt der Struktur der D-Ala-D-Ala-Einheit und wird von der Glycopeptidtranspeptidase gespalten und dadurch irreversibel gehemmt.

33
Q

Wie verlaufen die Hauptwege des Glucose-Stoffwechsels?

A

Monosaccharide, die im Darm resorbiert werden, galengen über die Vena portae in die Leber. Die Leber setzt von der aufgenommenen Glucose so viel frei, wie gebraucht wird, um die Blut-Glucose-Konzentration aufrecht zu erhalten.
Der Rest der aufgenommenen Glucose wird als Glycogen gespeichert, oxidiert, oder für andere Biosynthesen verwendet.
Außerhalb der Leber wird Glucoseoxidation zur Energiegewinnung und für Biosynthesen genutzt.

34
Q

Welche Stoffwechselwege gibt es für Glucose in der Zelle? (6)

A
  • Glycolyse
  • Gluconeogenese
  • Pentose-Phosphat-Weg
  • Umwandlung von Monosacchariden
  • Biosynthese und Abbau von Heteroglykanen
  • Glucogensynthese/Glycogenolyse
35
Q

Wo ist das meiste Glykogen gespeichert?

Wo ist Glykogen nicht nachweisbar?

A

In der Leber wird das meiste Glykogen gespeichert.

Nur in Erythrozyten ist kein Glykogen nachweisbar.

36
Q

Wozu dient Leberglykogen?

Wozu dient Muskelglykogen?

A

Leberglycogen dient der Aufrechterhaltung des Blutzuckerspiegels.

Muskelglycogen dient der Energiegewinnung im Muskel.

37
Q

Woran sind die C1-Enden des Glykogen-Moleküls gebunden?

A

Das C1-Ende (Anfang des Glycogen-Moleküls) ist nicht frei, sondern an Glykogenin (-R) gebunden.

38
Q

Wie wird Glycogen synthetisiert?

A
  1. Glucose-6-Phosphat wir durch Phosphoglucosemutase in Glucose-1-Phosphat überführt.
    Mit UTP reagiert Glucose-1-phosphat unter Abspaltung von Pyrophosphat zu UDP-Glucose.
    Die Hydrolyse von Pyrophosphat in zwei Phosphate macht die Reaktion irreversibel.

2.Der Glucoserest von UDP-Glucose wird auf die terminale 4-OH-Gruppe eines Starter-Glycogens (bereits vorhandenes Glycogen) übertragen, UDP wird frei.

Der Einbau eines Glucosemoleküls in Glycogen erfordert drei Phosphorsäureanhydridbindungen.

39
Q

Welches Protein macht die de novo-Synthese von Glycogen möglich und warum?

A

Um ein neues Glycogenmolekül zu synthetisieren, braucht die Zelle das cytosolische Protein Glycogenin. Glycogenin besitzt Glycosyl-Transferase-Aktivität und kann sich so selbst an einem Tyrosinrest glucosylieren. Daran lagert sich dann die Glycogensynthetase an und synthetisiert weitere Glucose-Reste daran.

Da Glycogenin nicht abgespalten wird, enthält jedes Glycogenmolekül ein Glycogenin.

40
Q

Wie werden die Verzweigungsstellen im Glycogen synthetisiert?

A

Wenn die Glycogenkette eine Länge von 6-11 Glucoseresten erreicht hat, überträgt das Enzym Amylo-1,4–>1,6-Transglucosylase (branching enzyme) einen Rest aus 6 oder mehr Glucoseresten auf eine benachbarte Kette –> Ausbildung einer 1,6-glykosidischen Bindung.

41
Q

Wie wird Glycogen abgebaut?

A
  1. Abbau von einzelnen Glucoseresten:
    Die Glucogenphosphorylase spaltet ein Glucose-1-phosphat phosphorolytisch ab. Dies tut sie bis ca. vier Glucosereste vor einer Verzweigungsstelle.
  2. Abbau von Verzweigungsstellen:
    Die alpha(1,4)–>alpha(1,4) Glucan-Transferase-Aktivität vom Debranching Enzym übeträgt eine Trisaccharid-Einheit auf eine andere Kette. Dadurch wird der Verzweigungspunkt frei.
    Diese 1,6-glycosidische Bindung wird vom selben Debranching Enzym (aber diesmal mit Amylo-1,6-Glucosidase-Aktivität) unter Bildung von Glucose gespalten.
42
Q

Warum ist die hormonelle Aktivierung von Glycogenphosphorylase so schnell?

A

Das gespeicherte Glycogen kann deshalb so schnell mobilisiert werden, weil das Signal zur Aktivierung der Glycogenphosphorylase extrem verstärkt wird.

Ein Molekül Glucagon oder Adrenalin kann bei Rezeptoren binden und viele cAMP-Moleküle freisetzen. Jedes cAMP aktiviert eine Proteinkinase A und jede Proteinkinase aktiviert viele Phosphorylasekinasen.

43
Q

Wie wird die Glycogenolyse (Abbau) reguliert?

A

Die Glycogenphosphatase ist das geschwindigkeitsbestimmende Enzym bei der Glycogenolyse. Diese kann durch alllsterische ud covalente Modifikation reguliert werden.

Bei niedrigem Blut-Glucose-Spiegel steigt der Glucagon-Spiegel, wodurch auch der cAMP-Spiegel steigt. cAMP wiederum sorgt dafür, dass mehr Phosphorylasen in der phosphorylierten (aktiven) a-Form (Relaxed-state) vorliegen.
Bei hohem Glucose-Spiegel steigt der Insulin-Spiegel an, der cAMP-Abbau stimuliert. Daher liegt mehr Phosphorylase b vor.

44
Q

Wie wird die Glycogensynthase (Aufbau) reguliert?

A

Im Gegensatz zur Glycogenphosphatase ist die phosphorylierte Form der Glycogensynthase (b) inaktiv und die dephosphorylierte Form (a) aktiv.

Das heißt also, dass bei niedrigem Glucose-Spiegeln Glucagon-Spiegel steigen, mehr cAMP freigesetzt wird und die Synthase durch Phosphorylierung gehemmt wird.
Glykogensynthase b wird weiter allosterisch von AMP gehemmt, während Glucose-6-phosphat und ATP sie allosterisch fördern.

Bei hohen Glucose-Spiegeln sorgt die Ausschüttung von Insulin für einen gesteigerten cAMP-Abbau und so liegen mehr aktive, dephosphorylierte Synthasen vor.

45
Q

Wie kann Insulin die Glycogensynthese aktivieren?

A

Wenn Insulin an einen Insulinrezeptor bindet, wird die Proteinkinase PDK1 und dadurch die Proteinkinase B (PKB) aktiviert. PKB phosphoryliert die Glycogensynthasekinase 3 (GSK3), was zu einer Hemmund dieses Enzyms führt.
Dadurch wird die Glycogensynthase weniger durch Phosphorylierung durch GSK3 inaktiviert

46
Q

Wie beeinflusst Insulin die Verwertung von Glucose-6-phsophat in extrahepatischen, Insulin-abhängigen Geweben?

A

In Muskel und Fettgewebe induziert Insulin die Synthese von GLUT4 Transportern (und deren Einbau in die Plasmamembran) und Hexokinase II.
Durch den GLUT4 Transporter kann Glucose in die Zelle gelangen, wo es durch die Hexokinase II zu Glucose-6-phosphat phosphoryliert wird.
Das Glucose-6-Phophat ist nun Ausgangsstoff für viele verschiedene Stoffwechselwege in der Zelle.

47
Q

Wie wird Glucose-6-phosphat in Hepatozyten gebildet und verwertet?

A

Durch GLUT2 erfolgt eine Insulin-unabhängige Glucoseaufnahme in die Hepatozyten, allerdings induziert Insulin die Synthese von Glucosekinase (GK).
Bei niedrigen Glucose-Spiegeln bildet Glucosekinase-Regulator-Protein (GKRP) einen inaktiven Komplex mit Glucosekinase, der in den Kern transportiert wird.

Außerdem besitzten Hepatozyten noch zusätzliche Enzyme, die für die Glucose-6-Verwertung wichtig sind. (Glucose-6-phosphatase, TL, Glucose-6-Translocase)