Klausurhinweise Flashcards

1
Q

Coping

A

Problembezogenes Coping: Person handelt so, dass es direkt zu Beseitigung/Minderung des Problems führen kann
> Ausführen einer instrumentellen Tätigkeit (zB sich auf Prüfung vorbereiten)
> Heißt nicht, dass Handlung erfolgreich beendet wird

Emotionales Coping: Versuch, Emotionen zu regulieren
> Selbstgespr, Uminterpretationen, Beruhigungsmittel usw
> Ohne dass unterstellt wird, dass Versuche wirklich erfolgreich ausgehen u gute Stressanpassung bewirken
> Funktion ist unabhängig von Wirkung

Lazarus u Folkman unterscheiden vier Bewältigungsarten: Suche nach Infos, direktes Handeln, Unterlassung von Handlungen, intrapsychisches Coping
> Jede d vier Arten kann mehr problemlösende o emotionsregulierende Funktion ausüben
- Coping erfolgreich? Drei Effizienzkriterien sind zu beachten: Inhaltsbereich, Zeitspanne, Urteilsinstanz

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2
Q

Copingstrategien

A
  • Problem- u emotionsorientiertes Coping
  • »Proaktives Coping« (positive Seite von Coping im Sinne von pers Wachstum, Meistern von Anforderungen u Streben nach Lebenszielen)
  • Als Ergänzung zu früheren Copingdimensionen: Reaktives (rückwärtsgerichtet, kognitive Einschätzungen von Schädigung u Verlust), antizipatorisches, präventives u proaktives Coping (zukunftsgerichtet, kognitive Einschätzungen von Bedrohung/Herausforderung)
    > Es liegt Zeitachse zugrunde u unterschiedliche Grade von Gewissheit über fragliches Stressereignis
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3
Q

Optimismus

A

Generelle Ergebniserwartung
Annahme von Heute: Verhalten wird von Gedanken und Emotionen gesteuert
Wenn man denkt, handelt wirksamer
Optimisten sind erfolgreicher und zufriedener
Optimistischer Interpretationsstil steht negativ
Optimismus kann dysfunktional sein, wenn Realität verzerrt wird “Ich kriege schon keinen Krebs”

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4
Q

Selbstwirksamkeitserwartung

A
  • Konzept beruht auf sozial-kognitiver Theorie von Bandura
  • Subjektive Gewissheit, neue/schwierige Anforderungssituationen aufgrund eigener Kompetenz bewältigen zu können
  • Anforderungssituationen sind keine Aufgaben, die durch einfache Routine lösbar sind, sondern für dessen Bewältigung Anstrengung u Ausdauer nötig sind
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5
Q

Compliance / Adherence

A
  • Allg Ausführung von Verhalten, das aufgrund eines Gebots, einer Vorschrift, Empfehlung/Vereinbarung als richtungsweisend vorgegeben sind
  • Anordnungen des medizinischen Personals Folge leisten
  • Gesundheitspsychologie: Für denselben Sachverhalt wird Begriff Adhärenz bevorzugt
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6
Q

Nach welchen Kriterien kann man fehlende

Adhärenz feststellen?

A
  • Objektive u subjektiven Methoden, vor allem Beobachtung u Befragung + deren Abwandlungen
    > Körperl Aktivität, Ernährung, Vorsorgemaßnahmen usw lassen sich prinzipiell beobachten

zB Erfassung der Medikamentencompliance
- Patienten sollten selbst am besten wissen, ob sie verschriebene Medis vorschriftsmäßig einnehmen
> Gründe dagegen: Missverstehen, was Arzt erklärt hat/Arzt versäumt, Verordnung akkurat u verständl zu kommunizieren/Patienten vergessen oft Einnahme + können auf Nachfrage versäumte Einnahme nicht erinnern/zutreffend berichten, autonome Entscheidungen, ihr Einnahmeverhalten nach eigenem Gutdünken abwandeln u nicht bereit sind, dies mitzuteilen, weil dadurch Arzt-Patient-Bez in Mitleidenschaft gezogen werden könnte

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7
Q

Stress

A
  • Schädigender Umweltreiz/ Belastungsreaktion des Organismus/transaktionales Geschehen
    > Alle drei Perspektiven sind weit verbreitet, keine ist »richtig oder falsch«:
    Schädigender Umweltreiz wie zB tätlicher Angriff, Infektion, Hitzewelle, Verkehrsstau, Scheidung, etc
    > Mehr oder weniger komplexe Situationen werden
    als Stressereignisse/Stressoren aufgefasst
    > Grundgedanke: Annahme äußerer Anforderungen (kritischen Ereignissen) d uns Leben schwer machen
    > Auch: Stressorenkonzept, in dem Stress = Input;
    Gegenposition: Reaktionsansatz, Stress = Output
    > Stress ist also allg Reaktion des Organismus auf irgendwe Umweltanforderungen, die nach best Gesetzmäßigkeiten abläuft u von Alarmreaktion über Widerstandsphase zu Erschöpfungsphase führen kann (wird kaum noch weiterverfolgt)
    Transaktionale Position: Wechselwirkung von Situation u Person; Primäre Bedeutung: Kognitive Prozesse u Stressbewältigung
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8
Q

Soziale Unterstützung

A
  • Soziale Unterstützung kann Stress abpuffern, der sich beim Entzug zwangsläufig einstellt/aus anderen Gründen zeitgleich auftritt
    > Emotionale-, instrumentelle Unterstützung oder einfach Konsensinformation, indem jemand Entscheidung des Klienten mitträgt/darüber hinaus immer wieder versichert, dass eingeschlagener Weg der richtige ist
  • Gleichzeitig hilfreich, jemanden zu haben, der sich an Lebensstiländerung beteiligt u schrittweise vorbildhaft praktiziert, was auf nächster Stufe des
    erstrebten Handlungspfades zu tun ist
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9
Q

Womit befasst sich die Gesundheitspsychologie?

A
  • Menschliches Erleben u Verhalten angesichts gesundheitlicher Risiken u Beeinträchtigungen sowie mit Optimierung von Gesundheit (im Sinne von Fitness/Wellness)
  • Mittelpunkt: Körperliche Erkrankungen u Behinderungen, riskantes u präventives Verhalten
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10
Q

Welche inhaltlichen Bereiche zählen zur Gesundheitspsychologie?

A
- Persönlichkeit und Krankheit
> Ursachenbestimmung von Herzinfarkt u Krebs
- Stress und Stressbewältigung
> Copingstrategien, Immunsuppression
- Protektive Ressourcen
> Persönliche u soziale Ressourcen
- Gesundheitsverhalten
> Gesundheitsverhaltensmodelle
- Gesundheitsförderung
> Maßgeschneiderte u primärpräventive Programme
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11
Q

Theorien und Modelle des Gesundheitsverhaltens

A
  1. Health Belief Modell
  2. Theory of Reasoned Action
  3. Theory of Planned Behavior
  4. Protection Motivation Theory
  5. Sozial-kognitive Theorie von Bandura
  6. Rückfallmodell von Marlatt
  7. Transtheoretical Model
  8. Health Action Process Approach
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12
Q

Theory of Reasoned Action

A
  • Soll Zshang zw Einstellung u Verhalten aufklären
  • Unterscheidung zw 4 Verhaltenselementen:
    1. Handlung selbst (zB »Fettarm essen«)
    2. Ziel/Gegenstand dieser Handlung (Halbfettmargarine, Obst oder Vollkornbrot)
    3. Kontext (im Restaurant o Snack am Schreibtisch)
    4. Zeitpunkt (Frühstück, Abendessen, andere Zeitp)
    => Beste Verhaltensvorhersage, wenn beide Modellkomponenten möglichst spezifisch formuliert
    sind
  • Spezifische Intentionen sagen spezifische Handlungen u globale Intentionen globale Handlungen vorher, (letztere schwächer als erstere)
  • Interne u externe Barrieren + Unwägbarkeiten, können erwarteten Zshang mindern
    > Menschen verhalten sich anders als erwartet
  • Stabilität von Intention wird geringer, wenn zeitl Abstand zum Verhalten groß ist u alles mögliche
    unerwartet dazwischen kommen kann
  • Einstellung = Diffuse affektiv-evaluative Modellkomponente, die weder über explizite Prozesse der Infoverarbeitung noch über Handlungstendenzen verfügt
    > Streng zu trennen von Überzeugungen, Intentionen u Handlungen
    > Kognitionen = Vorläufer von Einstellungen u Handlungen = Resultate von Einstellungen
  • Subjektive Norm: Ansprüche sozialer Umgebung sind verinnerlicht, man ahnt, was man tun sollte
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13
Q

Kritik der Theory of Reasoned Action

A
  1. Geforderte Entsprechung zw Verhalten, Intention, Einstellung u subjektiver Norm
  2. Stabilitätsproblem hinsichtlich zeitlicher Lücke zw Intention u Verhalten
  3. Voraussetzung, dass das Verhalten auch wirklich unter willentlicher Kontrolle sein muss
    > Hier setzt Theory of Planned Behavior an
  4. Faktor Wichtigkeit ist ein unnötiger Faktor
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14
Q

Theory of Planned Behavior

A
  • Verhaltensintentionen geprägt durch Einstellung ggü Verhalten, subjektive Normen u wahrgen Kontrolle
  • Kontrollierbarkeit (perceived behavioral control) = Einflussgröße neben Einstellung u subjektiver Norm
  • Fehlen objektiv Ressourcen/Gelegenheiten,
    Handlung zu Ende zu bringen > Direkte Beziehung zw realer Kontrolle u Verhalten
  • Ressourcen als fehlend interpretiert > Von vornherein keine Intention
  • Wechselwirkung zw Intention u Verhaltenskontrolle auf Verhalten > Vorhersagekraft der Intention steigt, je stärker die Verhaltenskontrolle ist
    > Intention kann nur dann zum Verhalten führen, wenn gleichzeitig Verhaltenskontrolle vorliegt
    (nicht viel empirische Unterstützung)
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15
Q

Protection Motivation Theory (PMT)/

Theorie der Schutzmotivation von Rogers (1983)

A
  • Urspr zur Erklärung d Wirkung von Furchtappellen auf nachfolgendes Verhalten im Rahmen d Risikokommunikationsforschung entwickelt
    > Revidierte Version bezieht weitere umweltbez (zB Beobachtungslernen) u intrapersonale (zB frühere Erfahrungen mit ähnlichen Gesundheitsbedrohungen) Quellen mit ein
  • Annahme: Umgang mit Gesundheitsbedrohung ist Ergebnis zweier Bewertungsprozesse
    > Bedrohungseinschätzung u Einschätzung der Bewältigungsmöglichkeiten
  • Bewertungsprozesse werden durch Wahrnehmung gesundheitsbez Infos ausgelöst > Kern der PMT
    > Beeinflusst Bildung einer Schutzmotivation (Intention Risikoverhalten aufzugeben/ Gesundheitsverhalten auszuführen)
    > Vermitteln Zshang zw Gesundheitsinfos u Verhalten
  • Bedrohungseinschätzung: Bewertet Kosten u Nutzen einer maladaptiven Bewältigung (Aufnahme/Fortsetzung eines Risikoverhaltens) bewertet
  • Bewältigungseinschätzung: SWKE + pos u neg Handlungsergebniserwartungen für Gesverhalten (Handlungswirksamkeit u -kosten)
  • Bewältigungseinsch = Handlungswirksamkeit + SWK - Handlungskosten
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16
Q

Sozial-kognitive Theorie von Bandura

A
  • Theorie zur Erklärung u Vorhersage von Verhalten im Allgemeinen, die häufig in Gesundheitspsychol zur Anwendung kommt
  • Zentrale Konstrukte:
    • Intention: Verhaltensabsicht, Ziele (goal)
    • SWKE: Vertrauen in eigene Kompetenz, auch schwierige Handlungen in Gang setzen u zu Ende führen zu können; Überwindung von Barrieren durch eigene Intervention
    • Soziostrukturelle Faktoren: Wahrgen begünstig Faktoren (facilitators; zB günstiges Angebot eines Fitness-Centers), oder Hindernisse (impediments; zB Müdigkeit, schlechtes Wetter, große Arbeitsbelastung)
    • Handlungs-Ergebnis-Erwartungen: Erwartete Konsequenzen einer Handlung d immer Wenn-Dann-Struktur haben; Unterteilung in physische, soziale u selbstwertrelevante HEE
    – Schließt ein: Soziale Einflussfaktoren, Risikowahrnehmung
17
Q

Rückfallmodell von Marlatt (relapse prevention model)

A
  • Sozial-kognitives Modell, welches auf abhängiges Verhalten beschränkt sein soll, aber nicht sein muss
  • Wenn jemand Entscheidung trifft, ein best Risikoverhalten zu unterlassen, wird grundsätzlich von persönlicher Kontrollierbarkeit der Situation ausgegangen
    > Kompetenzerwartung, mit bevorstehenden Versuchungen kompetent umgehen zu können
  • Mit dieser Ausgangslage trifft Abstinentgewordene auf Vielzahl von Versuchungen, die für ihn »hochriskante Situationen« darstellen können
    > Drei Klassen:
    (a) Emotional beeinträchtigt fühlen (Angst, Ärger, Depression, Langeweile)
    (b) Auftreten sozialer Konflikte
    (c) Gruppendruck ausgesetzt (Beobachtung d Risikoverhaltens/Aufdrängen durch andere)
    > Auf diese Situationen folgen fast 3/4 aller Rückfälle (Alkoholiker, Raucher, Heroinabhängige, Glücksspieler, Fettsüchtige)
  • Abstinenzverletzungseffekt: Nach Fehlschlag hat man versagt u dann ist es auch egal
    > Intensität abhängig von Maß äußerer Rechtfertigung für Fehlverhalten, wie viel Anstrengung bereits ins Abstinenzverhalten investiert wurde, wie lange Abstinenzphase gedauert hat, ob Bezugspersonen anwesend sind,
    ob Entscheidung zur Abstinenzverletzung geplant war, ob Verhalten subjektiv bedeutsam im Leben des Betroffenen ist
  • Kognitive Dissonanz ergibt sich aus Umstand eigener Überzeugungen von sich selbst (»ich bin abstinent«)
    > Fehltritt steht im Widerspruch zum eigenen
    Verhalten
    > Lösungen: Verhalten (abstinent werden) oder Selbstbild ändern (“Ich bin halt ein Trinker”)
  • Attribution des Fehlverhaltens ist im Zshang mit Abstinenzverletzungseffekt von Bedeutung
18
Q

Transtheoretical Model (TTM; Prochasta & DiClemente, 1982)

A
  • Stadien: Absichtslosigkeit (precontemplation), Absichtsbildung (contemplation), Vorbereitung (preparation), Handlung (action), Aufrechterhaltung (maintenance), Stabilisierung (termination)
  • Am häufigsten angewendetes Stadienmodell
  • Urspr im Bereich Raucherentwöhnung entwickelt
  • Zentrales Konstrukt: Stufen d Verhaltensänderung
  • Weitere Konstrukte: Prozesse der Verhaltänderung, SWKE, Entscheidungsbalance aus pos u neg Handlungsergebniserw für Gesundheitsverhalten, Versuchung
  • Unterscheidung zw fünf bis sechs diskreten, qualitativ unterschiedlichen Stadien
  • Zuordnung von Personen zu einzelnen Stadien anhand motivationaler Ausgangslage, Absicht für zukünftiges Verhalten u vergangenen Verhaltens
  • Stadien werden durchlaufen, aber Rückfälle sind immer wieder möglich
  • Erfassung der Stadien idR mithilfe eines Stadienalgorithmus, bei welchem Personen einige Fragen zu Absicht u vergangenem Verhalten beantworten
19
Q

Kritik TTM

A
  • Hauptkritikpunkt: Willkürlichkeit der Stufeneinteilung auf Basis zeitlicher Kriterien
    > Günstiger wäre Verwendung psychologischer Kriterien zur Zuordnung von Personen zu Stadien
  • Grundsatzdiskussion um Stufenmodelle
20
Q

Transaktionales Stressmodell (-konzept) von Lazarus und die zugehörigen Konstrukte erläutern und auf Anwendungsbeispiele übertragen (!)

A

Daily Hassles- und Daily-Uplifts hängt mit Transaktionalem Stressmodell zusammen:
Probleme mit Übergewicht, Erkrankung von Familienangehörigen, Auto kaputt, steigende Preise

21
Q

Gesundheitsverhaltensmodelle

A
  • Lassen sich in zwei Klassen einteilen:
    1. Kontinuierliche Prädiktionsmodelle (gehen von bestimmten Variablen aus (zB Risikowahrnehmung, Selbstwirksamkeitserwartungen, Einstellungen, etc.) und betrachten sie als prädiktiv für bestimmtes Gesundheitsverhalten)
    => Protection Motivation Theory (PMT), Theory of Planned Behavior (TPB), Health Belief-Modell (HBM), sozial-kognitive Theorie von Bandura (1997)
    2. Dynamische Stadienmodelle (qualitativ untersch Phasen, welche die Personen während des Prozesses einer Gesundheitsverhaltensänderung angeblich durchlaufen; Grundannahme: Es besteht ein psychologischer Unterschied zw Personen, die sich in verschiedenen Stadien befinden, so benötigen sie auch untersch Interventionen)
    => Transtheoretisches Modell d Verhaltensänderung
    (TTM), Precaution Adoption Process Model (PAPM), Berliner Sportstadienmodell (BSM), Health Action Process Approach (HAPA)
22
Q

Transaktionales Stressmodell (-konzept) von Lazarus und die zugehörigen Konstrukte erläutern (!) und auf Anwendungsbeispiele übertragen.

A
  • Transaktion = Verbindung zw einer sich veränd Situation u einer denkenden, fühlenden u handelnden Person
  • Psychologischer Stress beruht auf Einschätzung, dass jeweilige Person-Umwelt-Beziehung entweder herausfordernd, bedrohlich oder schädigend ist
    > Kognitive Einschätzung (appraisal) = Zentrales Bestimmungsstück von Stress
  • Zwei Facetten des kognitiven Prozesses treten ca gleichzeitig auf: Primäre Einschätzung (Prüfung, was auf Spiel steht; Ergebnis: Herausforderung, Bedrohung - bevorstehende Gefahren/ Gelegenh u Schaden/Verlust - Ereignis in Vergangenheit u führt zu anderen Emotionen u Bewältigungsmustern; zieht Infos überwiegend aus Umwelt) u sekundäre Einschätzung (Bewältigungsmögl; stützt sich vor allem auf Merkmale der Person, aber auch Umweltmerkmale; ganz wichtige Ressource: SWKE)
  • Unterscheidung zw problemorientierter u emotions-orientierter Funktion von Coping
    > Verhalten zielt auf Lösung des Problems bzw Linderung d Belastungssymptome ab
23
Q

Transaktionales Stressmodell (-konzept) von Lazarus und die zugehörigen Konstrukte erläutern und auf Anwendungsbeispiele übertragen. (!)

A
  • Jugendliche in stressreichen Lebenslagen erwarten wie erwachsene Vorbilder Erleichterung vom Rauchen u versuchen, Belastungen durch Griff zur Zigarette zu bewältigen
    > Terminologie von Lazarus (1991): »Emotionales Coping« im Gegensatz zu »instrumentellen Coping«

Kausalkette: Stress bzw erschwerte Entwicklungsbedingungen wirken auf WSK ein, dem Gruppendruck zu erliegen; sozialer Konformitätsdruck = Mediator zw Stress u Rauchen als Bewältigungsreaktion
> Im Zustand der Belastung wird Jugendlicher empfänglicher ggü sozialen Einflüssen, dh er bringt weniger Widerstand ggü Konformitätsdruck auf u gibt sich schneller dem Sog von Erwartungen hin

24
Q

Kritik des Transaktionalen Stressmodells von Lazarus

A
  • Es handelt sich um psychologisch-philosophische Sicht des Lebens überhaupt
    > Die ihr immanente Komplexität u Dynamik sind oft kritisiert worden
    > Sich daraus ergebende Schwächen für Operationalisierung u empirische Prüfung
  • Auf der anderen Seite repräsentiert das Paradigma von Lazarus heute vermutlich das Denken der meisten Psychologen, wenn auch oft nur implizit
  • Copingteil ist deskriptiv u repräsentiert eher Sichtweise eines außenstehenden Beobachters
    > Weber (1990) kritisiert daher duales Funktionsmodell als unzureichend
    > Sie hält es für sinnvoller, nicht nach Funktionen,
    sondern nach subjektiven Intentionen zu gliedern
    > Persönliche Absichten lassen sich in vier Facetten
    aufteilen: Regulation von Emotionen, Lösung des zugrunde liegenden Problems, Erhaltung des Selbstwerts u Steuerung von sozialen Interaktionen