KJP Flashcards

1
Q

Wie lange besteht das höchste Risiko für Wiederholungen nach einem Suizidversuch?

A

innerhalb der ersten 12 Monate

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2
Q

Wann sollte gezielt nach Suizidalität gefragt werden?

A
  • bei psychischen Störungen: gehört zum psychopathologischen Befund, bei Risikofaktoren im Verlauf
  • bei Verhaltensänderungen und Warnzeichen
  • bei Äusserung von Hoffnungslosigkeit, starker Uberforderung, Todeswunsch
  • Bei Hinweisen auf Äusserungen im Umfeld
  • bei Suizidversuchen oder Suiziden im Umfeld des Betroffenen
  • bei Risikofaktoren
  • bei unerklärlichen Verletzungen, Unfallhergängen
  • bei fehlender Compliance bei schweren somatischen Erkrankungen
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3
Q

Was sind Risikofaktoren für Suizidalität?

A
vorangegangene Suizidversuche
NSSV
Impulsivität und emotionale Instabilität
geringer Selbswert und Insuffizienzgefühle
erniedrigte Frustrationstoleranz
pessimistische Zukunfsthaltung
wenig Selbstwirksamkeitserleben
nicht heterosexuelle sexuelle Orientierung
pathologischer Internetgebrauch
Unerwünschte Arzneimittelwirkung
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4
Q

Was sind Warnzeichen für Suizidalität?

A
plötzliche Verhaltensänderung
Apathie und Rückzug
verändertes Essverhalten 
ausgeprägte Schlafstörungen
unübliche Beschäftigung mit Tod und Sterben
Depression, traurige Grundstimmung
Hoffnungslosigkeit
Schuldgefühle, Selbstvorwürfe, Gefühl der Wertlosigkeit
schwarz-weiss Denken
psychosoziale Krisen
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5
Q

Was gehört in der Anamneseerhebung zur Abklärung der Suizidalität?

A

Getrennte Exploration von Patient_in und Bezuspersonen
Erhebung von Risikofaktoren
psychische Situation und Warnzeichen
Nutzung von “Suizidforen”
Fragen nach Suizidankündigungen in sozialen Medien
soziale Situation
fragen nach Todestag wenn Suizide von wichtigen Personen im Umfeld

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6
Q

Wann MUSS eine stationäre Therapie bei Suizidalität erfolgen?

A

Bei akuter Suizidalität mit konkreter Planung und mangelnder Absprachefähigkeit

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7
Q

Welche rechtlichen Unterbringungsformen sind bei akuter Suizidalität und Nicht Freiwilligkeit möglich

A

PsychKG, eher vermeiden
Paragraph 1631b BGB
Paragraph 42 KJHG -> Inobhutnahme bei nicht kooperativen oder nicht erreichbaren Eltern

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8
Q

Welche Interventionen bei Suizidalität?

A

Sicherheit des Patienten ist oberstes Ziel
stationäre Behandlung bei akuter Suizidalität mit adäquat begleitetem Transport in die Klinik
bei hoher Anspannung evtl. vorübergehend sedierende Medikation
Ziel ist Erreichen einer Absprachefähigkeit
Erarbeiten eines Notfallplanes

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9
Q

Was sind Typ I und Typ II Traumata?

A

Typ I: Einmalige vorübergehende Trauma, z.B Unfall, Vergewaltigung, Naturkatastrophe
Typ II: wiederholte, evtl. vorhersehbare Trauma, z.B. langandauernde Misshandlungen, sexueller Missbrauch, Kriegserfahrungen

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10
Q

Welcher Trauma Typ hat die höchste Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer PTBS?

A

interpersonelle Typ II Trauma

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11
Q

Wie erfolgt die Diagnosestellung der PTBS in DSM V

A

A Kriterium erfüllt: trauma liegt vor
B Kriterien: je ein Symptom von Wiedererleben und Vermeidung
je 2 Symptome von negativer Veränderung der Kognitionen und Stimmung, sowie Hyperarousal

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12
Q

Wann tritt ICD-11 in Kraft?

A
  1. Januar 2022
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13
Q

Wie sehen die geplanten Änderungen der PTBS Diagnosestellung in ICD 11 aus?

A

Nur noch 2 Symptome in den 3 Kategorien Vermeidung, Wiedererleben und Übererregbarkeit, wovon je 1 erfüllt sein muss.

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14
Q

PTBS: Wie unterscheidet sich die Definition in DSM V und ICD 10?

A

In ICD-10: je ein Symptom von Wiedererleben und Vermeidung gefordert, sowie entweder Unfähigkeit sich an alle Aspekte des traumatischen Ereignisses zu erinnern oder 2 Symptome von Übererregbarkeit

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15
Q

PTBS: DSM V hat veränderte Diagnosekriterien für Kinder unter 6 Jahren: wie unterscheiden sich diese?

A

Es muss ein Symptom von Wiedererleben gegeben sein, sowie 2 aus Übererregbarkeit und 1 aus entweder Vermeidung oder negative Veränderung der Kognitionen und Emotionen

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16
Q

Welche DD bei PTBS sollen bedacht werden?

A
Angststörungen
Psychosen
ADHS
Anpassungsstörungen
Aggressive Verhaltensstörungen
Dissoziative Störung
Anhaltende Trauerstörung
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17
Q

Was sind die Symptome der Vermeidung bei PTBS?

A
  • Vermeiden von Erinnerungen, Gedanken und Gefühlen die sich auf das traumatische Ereignis beziehen
  • Vermeiden oder Bemühungen zu vermeiden von Dingen in der Umwelt die belastende Erinnerungen, Gefühle oder Gedanken hervorrufen
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18
Q

Was sind Symptome zu Wiedererleben bei PTBS?

A

wiederkehrende sich aufdrängende Erinnerungen
Wiederkehrende belastende Träume
Dissoziative Reaktionen, Flashbacks bei denen sich die Person fühlt oder verhält als würde sie das Ereignis erneut durchleben
intensive oder anhaltende psychische Belastung bei Reizen die in Bezug zu Aspekten des Traumas stehen
intensive körperliche Reaktion auf Reize mit Zusammenhang zum Trauma

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19
Q

Was sind negative Veränderungen der Kognitionen und Stimmung bei PTBS?

A
  • Unfähigkeit sich an wichtige Aspekte zu erinnern
  • Anhaltende und übetriebene negative Überzeugung oder Erwartungen an eigene Person, andere und Welt.
  • Verzerrte Kognitionen bezgl. Ursache und Folgen mit Schuldzuweisung (sich oder andere Personen)
  • Andauernde negative Emotionen
  • Deutlich vermindertes Interesse oder Teilnahme an wichtigen Aktivitäten
  • Gefühle von Abgetrenntsein, Entfremdung von anderen
  • Anhaltende Unfähigkeit zu positiven Gefühlen
20
Q

Was sind Symptome des Hyperarousals?

A
  • Erhöhte Schreckhaftigkeit
  • Erhöhte Reizbarkeit mit aggressivem verbalen oder körperlichen Verhalten
  • Konzentrationsprobleme
  • Schlafprobleme
  • übermässige Wachsamkeit
  • riskantes oder selbstzerstörerisches Verhalten
21
Q

Was sind Indikationen für Pharmakotherapie bei Einnässen?

A

Therapieresistenz gg andere Methoden
fehlende Motivation des Kindes
familiäre Umstände die Mitarbeit nicht ermöglichen
vor Schulausflügen oder Urlauben wo kurzfristig Trockenheit erreicht werden soll.

22
Q

Therapiemassnahmen bei Detrusor Sphinkter Dysregulation?

A

VT, Motivationsaufbau

Biofeedback

23
Q

Welche Therapiemassnahmen bei Harninkontinenz mit Miktionsaufschub?

A

Psychoedukation
Toilettentraining mit Schickplänen 7x/Tag
evtl. Verstärkung mit Token System
Behandlung der psychischen Komorbidität

24
Q

Welche Therapiemassnahmen bei Dranginkontinenz?

A

Schwerpunkt KVT:

  • Verbesserung der Wahrnehmung der Drangsymptome ohne Haltemanöver, sofort zur Toilette -> Fähnchenplan
  • begleitend Pharmakotherapie mit Propiverin; Oxybutinin
  • transdermale elektrische Nervenstimulation
25
Q

Welche Therapiemassnahmen ergreifen Sie bei Enuresis nocturna?

A

-Psychoedukation
-Erhebung Baseline mit Beobachtung und Kalenderführung (Sonne-Wolkenkalender über 4 Wochen) in 15-20% bereits Therapieerfolg
-Apparative VT
-Arousal Training
Kombination mit Medikamenten
-Behandlung von Miktionsauffälligkeiten tagsüber

26
Q

In welcher Reihenfolge sollten Ausscheidungsstörungen behandelt werden?

A
  1. Enkopresis
  2. Funktionelle Harninkontinenz tagsüber
  3. Enuresis nocturna
27
Q

Welche Diagnostik sollte bei Enuresis erfolgen?

A
Ausführliche Anamnese, strukturiertes Interview
Körperlich neurologische Untersuchung
48 Stunden Miktionsprotokoll
U Status
Ultraschall
Screening auf psych. Symptome, KJP Diagnostik
evtl zusätzlich: Uroflowmetrie
MRT, Labor, Bakteriologie
28
Q

Wodurch unterscheidet sich die nicht monosymptomatische Enuresis nocturna?

A

Es bestehen tagsüber zusätzlich Miktionsauffälligkeiten (z.B. Drangsymptomatik, Detrusor Sphinkter Dysfunktion, Miktionsaufschub, aber je ohne Einnässen tagsüber)

29
Q

Wann spricht man von einer sekundären Enuresis?

A

Wenn das Kind mehr als 6 Monate am Stück trocken war und dann wieder anfängt einzunässen.

30
Q

Welche Informationsverarbeitungsprozesse spielen bei ängstlichen Kindern eine Rolle?

A

Informations Bias
-> Reize als bedrohlich zu bewerten
Attentional Bias
-> Verschiebung der Aufmerksamkeit auf bedrohliche Reize
Memory Bias
-> Neigung bedrohliche Reize besser zu erinnern

31
Q

Welche Kritikpunkte gibt es an Mowrers 2 Faktoren Theorie?

A
  • Nicht alle phobischen Patienten erinnern sich an traumatischen, spezifischen Auslöser
  • Nicht jedes traumatische Ereignis führt zu einer Phobie
  • Die wiederholte Konfrontation mit dem angstauslösenden Reiz führt nicht unbedingt zu einer Löschung
  • Modelllernen spielt ebenfalls eine Rolle
  • Phobien entstehen leichter auf Reize die evolutionär tatsächlich eine Bedrohung darstellen konnten (Tiere, Gewitter), als z.B. auf ebenfall bedrohliche Gegenstände wie Steckdosen, Messer. (Preparedness Theorie)
32
Q

Was besagt Mowrers 2 Faktoren Theorie?

A

Phobien und Zwänge entstehen durch klassische Konditionierung: ein zuvor neutraler Stimulus wird durch ein traumatisches Ereignis mit einem Angstzustand assoziiert und dadurch zu einem konditionierten Stimulus. Durch operante Konditionierung wird die Störung aufrechterhalten, da die Vermeidung des Reizes zu einem Abbau des unangenehmen Angstzustandes führt was die Vermeidung wiederum verstärkt.

33
Q

Welcher Fragebogen kann zur Diagnostik von Trennungsangst eingesetzt werden?

A

Der TAVI.

34
Q

Was besagt das kognitive Modell von Kendall und Ronan?

A

Das kognitive Modell besagt, dass Angststörungen durch eine Überaktivierung sogenannter Gefahrenschemata entstehen. Es liegen kognitive Defizite und Verzerrungen vor, z.B. werden Gefahren höher eingeschätzt und stehen mehr im Fokus der Aufmerksamkeit. Mehr katastrophierende Gedanken, die eigenen Bewältigungsmöglichkeiten werden unterschätzt.

35
Q

Was besagt das integrierte behavioral Inhibition Modell von Monassis und Bradley?

A

Es nimmt an dass die Behavioral Inhibition als Temperamentsmerkmal in Verbindung mit einem unsicheren Bindungsstil zur Entstehung von Angststörungen beitragen.

36
Q

Welche beiden Modelle können in der Ätiologie von kindlichen Angststörungen zitiert werden?

A

Das Inhibition-Attachment Modell von Monassis und Bradley und das kognitive Modell von Kendall und Ronan

37
Q

Was versteht man unter behavioraler Inhibition?

A

Ein Temperamentsmerkmal das mit scheuem zurückhaltendem Verhalten in neuen unvertrauten Situationen, sowie einer höheren sympathischen Erregung einhergeht.

38
Q

Welche Symptome zeigen Kinder mit Trennungsangst?

A
  • eine exzessive/ unrealistische Angst in Erwartung oder bei Trennung von den Eltern oder Bezugspersonen
  • Angst die Eltern zu verlieren (durch Unfälle, Entführung des Kindes)
  • Albträume von Trennungen
  • Angst alleine einzuschlafen
  • Angst alleine zuhause zu sein
  • Angst bei Freunden zu übernachten, Schule/Kiga zu besuchen
  • Vermeidungsverhalten
  • körperliche Symptome
39
Q

Definition von Risikofaktoren?

A

Einflussgrössen die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass es zu einer Entwicklungsabweichung kommt.

40
Q

Definition Vulnerabilität?

A

bezeichnet die besondere Empfindlichkeit gegenüber negativen Umweltbedingungen

41
Q

Definition Ressourcen?

A

sind alle Potentiale die einem Individuum zur Vefügung stehen und es bei seiner Entwicklung unterstützen

42
Q

Wie wirken Schutzfaktoren?

A

Schutzfaktoren bestehen schon vor dem Auftreten von Risikofaktoren und werde bei Auftreten von Risikofaktoren aktiv um diese in ihrer Wirkung abzumildern oder aufzuheben

43
Q

Definition Kompensationsfaktoren?

A

sind Merkmale die zur Bewältigung von Störungen vorteilshaft eingesetzt werden können

44
Q

Resilienz

A

beschreibt die Widerstandsfähigkeit eines Individuums gegenüber belastenden Umweltfaktoren, Sie wird in der aktiven Auseinandersetzung mit der Umwelt und durch gelungene Bewältigung von Anforderungen erworben.

45
Q

Was versteht man unter differenzieller Suszeptilität?

A

eine unterschiedliche Sensitivität gegenüber Umwelteinflüssen positiv wie negative
Orchideenkinder vs Löwenzahnkinder
bedingt durch Gene und Temperament