Kirchenmusikgeschichte Flashcards
Welche Sequenzen sind nach dem Konzil von Trient noch für liturgischen Gebrauch übrig geblieben (von den vielen tausenden, ca. 5000)?
Das Tridentiner Konzil (1545 - 1563) war das 19. Konzil. Wurde abgehalten unter Papa Marcellis
Dieser Papst wollte vieles, das nicht Gregorianischer Choral-ähnlich war, wieder zurückdrängen. U.a. die Mehrstimmigkeit. Palestrina konnte ihn umstimmen mit seiner Messe für Papa Marcellis
An Sequenzen sind übrig geblieben:
- Victimae paschali laudes (Ostern)
- Veni Sancte Spiritus (Pfingsten)
- Lauda Sion salvatorem (Fronleichnam)
- Dies Irae (Requiem)
Später nach dem Konzil kam in 1727 noch dazu:
5. Stabat Mater dolorosa (Mariafest, 15.9.)
Welche Musiker finden Erwähnung in der Bibel?
= Jubal (1 Mos 4,2)
spielte Zither, Flöte, Schoffar (Widderhorn) und Tov (Trommel)
= Asaf und weitere Leviten als angestellte Tempelsänger
(1 Chr. 6,16-32; 1 Chr. 15, 16-29)
Sie spielten Zimbeln, Harfen, Lyra (8-Saiten Leier), Trompete, Posaune
(Instrumente erwähnt in den Psalmen)
= König David spielte Harfe (Bücher Samuel)
= Mirjam (Schwester von Aaron und Moses) spielte Pauke (Sang und Tanz)
Welche alt-jüdische/alt-christliche Gesänge gibt es?
- Psalmodie (Psalmgesang (Muster des Gregorianischen Chorals)
2 Halbverse (Parallelismus Membrorum), antiphonal gesungen (2 Chöre)
später responsorial (Vorsänger + Chor) - Hymnodie
syllabisch gesungene Lobgesänge in Strophen (–> Choralgesang) - Geistliche Gesänge / Lektionen
Solistisch vorgetrag mit MELISMEN auf Texte der Tora und Propheten
—-> Allelujah (–>Doxologie / odoi)
Die frühchristliche Kirche übernimmt diese Gattungen (was später die Ostkirche ist)
Wer entwickelte bzw. notierte die frühchristliche Musiktheorie?
Boethius, Anicius Manlius Severinus (ca. 480 - 524)
Römischer Staatsmann und Philosoph
Werk: De Institutione Musica (ca. 500)
Wurde später in Venedig gedruckt, rund 1500
Führte darin die Kirchentonarte, Modi, auf
[die Modi sind eigentlich Griechischer Herkunft!]
Dorisch, Phrygisch, Lydisch und Mixolydisch (und deren Hypo-Varianten)
NB.: Erweiterung um Ionisch und Dorisch (+ Hypo) erst durch Clarianus in 1547
–> Dur/Moll Tonalität fängt erst im 16. Jht. an.
Weitere Inhalt des Werkes:
Einteilung der Musik in:
- die hörbare Musik (musica instrumentalis), die „in bestimmten Instrumenten eingerichtet ist“,
- die „menschliche“ Musik (musica humana), womit er die „musikalische“ Harmonie
in Seele und Körper des Menschen meint, und
- die „Weltmusik“ (musica mundana), worunter er die von den Himmelskörpern erzeugte,
für den Menschen unhörbare Sphärenmusik versteht.
Welche sind die Stilmerkmale der Deutschen Evangelischen Kirchenmusik im Generalbasszeitalter (1600 - 1750)?
- Harmonische Grundlage durch Basso Continuo (Generalbass)
- Mehrchörigkeit (getrennt in Kirchenraum aufgestellt
- Concerto-Form: Wechsel zwischen Tutti und Auswahl-Besetzung
- Monodie: Sologesang mit Instrumentalbegleitung (figurierter Bass)
- Madrigalismen: Klangmalerei zur Deutung von Text und Stimmung
- Instrumente nicht mehr nur Chorstimmen, sondern Orchester mit instrumentspezifischen Behandlung
- Dur/Moll Tonalität verdrängt die Modi
Was war/ist die Aufgabe der Orgel in evangelischen Gottesdiensten?
Anfangs (Zeit bis ca. 1600) nur in der lutherische Kirche eingesetzt, in reformierten Kirchen hatte sie zu schweigen.
Lutherische Aufgaben:
- intonieren der liturgischen Gesänge und Kirchenlieder.
- übernehmen von einzelnen liturgischen Stücken
- Spiel im alternatim Praxis (Chor-Gemeinde-Orgel)
- spielen des Postludiums, meist für die Orgel umgearbeitete
(intavolierte) Chorsätze, notiert in Tablatur
Erst mit dem Aufkommen des Generalbass bürgerte sich die Orgel als Liedbegleitung der singenen Gemeinde ein.
Welche Gattungen der Motette gibt es?
= Liedmotette:
Mehrstimmige polyphone Setzung von Lieder
z.B.: Michael Praetorius, Liedmotettensammlung “Musae Sioniae”
= Choralmotette:
Wie Liedmotette, auf Textgrundlage ev. Choräle, kontrapuntal mit CF in Tenor oder Diskant
= Psalmmotette
Vertonung von ganzen Psalmen oder Psalmverse
= Spruchmotette
Vertonung von biblischen Worten, besonders Kernsätzen aus den Evangelien
Melchior Vulpius und Melchior Franck: ganze Jahrgänge deutscher Evangeliensprüche für den Gottesdienst
!!!!!!!!!
Höhepunkt der Gattung Spruchmotette:
- “Israelsbrünnlein” (1623) von Johann Hermann Schein
- “Geistliche Chormusik” (1648) von Heinrich Schütz
Dazu noch eine weitere Gattung:
= Die motettische Passion
heißt auch “Figuralpassion”. Ist komplett mehrstimmig auskomponiert
Steht neben der bis dahin gängigen Choralpassion (z.B. Johann Walter)
und ist seine Weiterentwicklung zur Dreistimmigkeit
(Evangelist-Jesus-Andere —-> Turbae (Jünger, Priester, Volk)
Heinrich Schütz, drei Passionen nach Johannes, Matthäus und Lukas
Welche Funktionen hat die Musik in der Gesellschaft?
Ausdruck von Gefühl, Gedanke, Macht und Glauben
- Kultisch, religiös, kirchlich
- Herrschaftlich, höfisch
- Bürgerlich
- (Volk, Popkultur)
Wer war Guido von Arezzo und was ist sein Betrag zur Musikgeschichte?
Guido von Arezzo (um 992 - 1050)
Benediktiner Mönch, Musiktheoretiker
- Solmisation auf Basis der Johannes Hymnus (Ut queant laxis)
ut, re, mi, fa, sol, la (es ging nur um Hexachorde !!) - Weiterentwicklung der Neumen: Einführung von Notenschlüssel (C und F Schlüssel
und 3. und 4. Notenlinien (Terzabstände) - Entwicklung des Hexachordsystem
Von C – A : Diesen Hexachord nannte man hexachordum naturale.
Von F – D (über das b; das h fällt weg): Diesen Hexachord nannte man hexachordum molle.
Von G – E (über das h; das b fällt weg): Diesen Hexachord nannte man hexachordum durum. - Unterstützung des Systems mittels guidonischer Hand
Wann und wie verlief die Entwicklung der frühe Mehrstimmigkeit?
Um 800 führen die Franko-germanen die Orgel ein –> instrumentale Mehrstimmigkeit
Es gibt die Orgelmixtur: Quinten und/oder Quarten
[Älteste erhaltene Orgeltablature im 14. Jht.
- Robertsbridge Fragment (1325)
- Codex Faenza (1400)
]
Früheste Organumlehrbuch (alte Organum): Musica Enchiriadis (vor 900)
Früheste Organum Liedbuch (um 1050): Winchester Tropar
~ 900: Wird aufgenommen in gregorianische Choräle:
- Vox Prinzipalis die Oberstimme, führt die Melodie - Vox Organalis eine in Quinten oder Quarten improvisierte Unterstimme
Ergibt das Quint- und Quart-Organum
Lehrbuch; Musica Enchiriadis ca. 900)
1100: Vox organalis bekommt größere Eigenständigkeit, darf ÜBER prinzipalis gehen
und bekommt leichte Melismen
1150: Beginn der komponierte (statt nur improvisierte) Mehrstimmigkeit
Kloster Sankt Martial (Limoges)
Prinzipalis wird nun UNTERSTIMME
Organalis wird dann Oberstimme —> heißt nun DISKANTstimme
Zwei Arten:
- lange CF Noten, darüber Melismismen —> Haltetonfaktur
- Noten gegen Note —> Diskantfaktur (später “Kontrapunkt”)
Diskantfaktur ist “Das neue Organum”
1200: Notre Dame Epoche (bis 1250)
Leonin und Perotin erste namentlich bekannte Komponisten
Einführung der Modalnotation.
3 Kompositionsarten:
- Organum (zweistimmig bis manchmal vierstimmig) –> Haltetonfaktur
- Motette: 4-stimmig: Cantus (Tenor), darüber: Duplum, Triplum, Quadruplum
- Conductus –> Diskantfaktur, Note gegen Note, Kontrapunkt
1250 - 1320: Ars Antiqua
Schwerpunkt: Motette: nicht textierte Tenor (CF, instrumental) + Motettus (Duplum) und Triplum
Hauptvertreter: Petrus de Croce
Einführung der Mensuralnotation (um 1280 bis ca. 1600):
Franko von Köln, Ars Cantus Mensurabilis
Kurze Note: brevis, rascher;: semi-brevis; verlängerung: Longa
1 Longa = 3 Semi-Brevis, 1 Semi-Brevis = 3 Brevis (ternäres System) –> Tempus imperfecta/divina
Weiter noch: 1 Duplex-Longa = 2 (ZWEI!) Longa —> Tempus imperfecta
1320 - 1377 (Tod Machaut): Ars Nova (im Gegensatz zu Ars Antiqua)
Erste Messkomposition (Ordinarium) durch Guillaume de Machaut –> Notre Dame Messe
isorhythmische und isoperiodische Motetten
In der Regel 4-Stimmige Kompositionen: Tenor, darüber: Kontratenor + Motettus + Diskantus
Hauptvertreter:
Philippe de Vitry (1291-1361)
Guillaume Machaut (1300-1377)
Hauptzentren Ars Nova:
- Französcher Hof (Paris / Avignon-Papst)
- Italien, Trecento-Periode (=1300~1399), Komponist Francesco Landinie
- England, John Dunstable, Einführung von Terzen und Sexten als KONsonant!,
Fauxbourdon-Technik (Dreistimmig – zwei Stimmen unter CF, 6-Akkordreihen
[grund + Quarte + Terz = Sexte —> Sextakkord!]
Stilwandel ab 1437 in Italien und England hin zu Frankoflämische Vokalmusik der aufkommenden Renaissance.
Darin vollständige Vokalpolyphonie (Statt gothische “Spaltklänge”) und
Zurückdrängung der Instrumentalmusik hin zu reine Vokalmusik (nur in der Kirchenmusik!!!)
Vokalmusik: Bass (Kontatenor), Tenor, Altus, Diskantus (Sopran)
Entwicklung tonaler Satzstruktur, Verschwinder der Melismenketten.
Welche Orte waren im frühen Mittelalter wichtig für die Entwicklung der Klostermusik –> Gregorianik?
= Kloster Sankt Gallen (Schweiz)
u.a. Notker Balbulus (ca. 840 - 912)
[40 Sequenzen (tropen auf Jubilus)]
= Klöster in Limoges (Frankreich)
Kloster Sankt Martial
Was ist die Modalnotation?
Musiknotation der frühe Polyphonie (Notre Dame Schule) in Notengruppen, meist Dreiergruppen (Ternär)
Zusammenfassung einer Gruppe nennt man Ligatur.
Die Ligature werden in Reihen (oft 6) aneinander gereiht. Es gibt 6 Modi.
Though the use of the rhythmic modes is the most characteristic feature of the music of the late Notre Dame school, especially the compositions of Pérotin, they are also predominant in much of the rest of the music of the ars antiqua until about the middle of the 13th century. Composition types which were permeated by the modal rhythm include Notre Dame organum (most famously, the organum triplum and organum quadruplum of Pérotin), conductus, and discant clausulae.
6 Modi:
- Long-short (trochee)
- Short-long (iamb)
- Long-short-short (dactyl)
- Short-short-long (anapaest)
- Long-long (spondee)
- Short-short-short (tribrach
Although this system of six modes was recognized by medieval theorists, in practice only the first three and fifth patterns were commonly used, with the first mode being by far the most frequent.
Was ist Mensuralnotation?
Wer hat sich beschrieben?
Einführung der Mensuralnotation (um 1280 bis ca. 1600):
Franko von Köln, Ars Cantus Mensurabilis (1260-1280),
Kurze Note: brevis, rascher;: semi-brevis; verlängerung: Longa
1 Longa = 3 Semi-Brevis, 1 Semi-Brevis = 3 Brevis (ternäres System) –> Tempus imperfecta/divina
Weiter noch: 1 Duplex-Longa = 2 (ZWEI!) Longa —> Tempus imperfecta
–> Rhytmusnotation
Was ist Fauxbourdon?
Wo und von wem wurde es entwickelt?
Fauxbourdon (von franz. faux bourdon „falscher Bass“) bezeichnet eine im Kirchengesang seit dem 15. Jahrhundert angewandte Art des Tonsatzes von dreistimmigen Musikstücken, bei der parallel zur melodieführenden obere Stimme, eine zweite (Unterquart) und dritte (Terz darunter) Stimme zu Sextakkordadditionen gesungen werden. (Die Melodieanfänge und- enden bleiben in Quint- und Oktavkonsonanz ausgeführt)
isorhythmische parallelbewegung in [grund + Quarte + Terz = Sexte —> Sextakkord!] Sextakkordreihen.
Entwickelt, bzw. benutzt von John Dunstable (~1390 - 1453),
Inspirator (zusammen mit Ital. Trecento) der frühen Franko-Flamen, Guillaume Dufay und Gilles Binchois.
Wie sieht eine grobe Einteilung der Kirchenmusikgeschichte aus?
= Frühchristitliche Periode 30-300/400
= Mittelalter (400-1400)
- um 600 Gregorianik - 800 Orgel - 900 erste Mehrstimmigkeit - 1200 Notre Dame Epoche - 1300-1400 Ars Antiqua und Ars Nova, Ital. Trecento
= Renaissance (1400-1600)
Franko-Flamen
= Neuzeit / Barock (1600 - 1750)
= Übergang Galante (1730-1750) und empfindsame Stil (1740-1780)
= (Wiener) Klassik (1781 [Mozart nach Wien] - 1827 [Tod Beethovens])
= Romantik / Spätromantik (1820 -1920)
= Moderne und Postmoderne (20. Jht bis jetzt)
Wie ist eine Requiem-Messe (Totenmesse) aufgebaut?
Introitus: "Requiem aeterna dona eis, Domine" Kyrie Sequenz "Dies Irae" [Statt Gloria] [Credo -- entfällt] Offertorium: "Domine Jesu Christe" Sanctus-Benedictus Agnus Dei Communio: "Lux aeterna"
Erste vokale Requiemkomposition: Guillaume Dufay ~1460
Welche Generationen der Franko-Flamen mit welchen Komponisten unterscheidet man?
= 0. Generation (etwa 1380 bis 1420) John Dunstable (~1390 - 1453), England/Frankreich Johannes Ciconia (1335-1411), Padua [noch Trecento]
= 1. Generation (etwa 1420 bis 1450) Guillaume Dufay (~1400-1474) Gilles Binchois (~1400-1460)
= 2. Generation (etwa 1450 bis 1490) Johannes Ockeghem (~1420-1495)
= 3. Generation (Blütezeit der FF-Musik) (etwa 1490 bis 1520) Josquin Desprez (~1450-1521) Jacob Obrecht (~1450-1505) Heinrich Isaac (vor 1450-1517) Ludwig Senfl (~1486-1542/43)
= 4. Generation (etwa 1520 bis 1550)
Nicolas Gombert (~1490-1560)
Adrian Willaert (~1490-1562)
Jacobus Clemens non Papa ((~1510-1557)
= 5. Generation (etwa 1550 bis nach 1600)
Philippe de Monte (1521-1603)
Orlando di Lasso (1532-1594)
Giovanni Pierluigi da Palestrina (~1525-1594)
Andrea Gabrieli (~1510-1586)
= Übergang zur Barock: Giovanni Gabrieli (1557-1613) Sweelinck Gesualdo Monteverdi
Welche sind allgemeine Charakteristika der Musik der Renaissance?
= Vollklang der Vokalpolyphonie (keine gotische Spaltklänge mehr)
= Polyphone Stimmschichtung —> Entwicklung der Harmonie, Vorbereitung der funktionale Dreiklang
= Simultankonzeption der Stimmen (statt vorher sukzessive)
= Nicht mehr nur Quint/Oktavklänge sondern weiche Terzen und Sexten (als Konsonanzen)
= Einfache, atmende Melodielinien
= pulsierende, lebendige Rhythmik
= Aufgabe von ordinierte Tenorgerüst und Isorhythmie zugünsten von einfacher Formen und Proportionen
= Natürlichkeit: Text nachahmen, Textverständlichkeit, Affekt und Audruck des Textes Wiedergeben
= Mehrstimmigkeit ist Summe kontrapuntale Einzelstimmen
= Stilmittel der Imitation (linear gleichartige Melodie in allen Stimmen=
= Stilmittel der Parodie (Ersatz liturgischer Choral durch weltliche Melodie (Chanson, Madrigal)
als verbindendes Mittel in allen Stücken einer Messe (Parodie-Messe), meist “l’Homme Armé”
= Hereinnahme der Bassregion (Fauxbourdon)
—-> Große Verbreitung durch die Möglichkeit der Drucklegung:
> Johannes Gutenberg, Mainz, um 1455 Erfindung Buchdruck
> Petrucci erfindet den Notendruck, Herausgabe 1501 in Venedig:
die “Harmonice Musices Odhecaton A” u.a. mit Messen von Josquin
—-> Humanistisches Gedankengut »_space;> Erasmus von Rotterdam (~1467 - 1536)
Was waren Zentren der Franco-Flämischen Musik?
= Cambrai (Dufay)
= Paris (Ockeghem, Mouton)
= Venedig (Willaert, A. und G. Gabrieli, Monteverdi)
= Rom (Palestrina)
= München (di Lasso)
Welche Gattungen wurden in der Renaissance komponiert?
Geistliche Musik:
+ Messordinarium (Meist nach Motettenart komponierte Sätze / Parodie)
+ Messproprium
+ Offiziumskompositionen: Magnificats, Hymnen, Antiphonen
+ Motette, überwiegend Texte aus Bibel (keine Mehrtextigkeit, keine Isorhythmie mehr!)
Weltliche Musik:
+ frz. Chansons
+ it. Madrigale
+ dt. Tenorlied (instr-vokaler Mischklang mit CF (Liedmelodie) im Tenor
+ Volkstümliche Forme: Frottola, Balletto, Vilanella (stark homophon)
Wie ist in der Renaissance der vierstimmige Chorsatz aufgebaut?
4-Stimmiger Satz ist Norm ab Ende 15. Jahrhundert (also: um 1500) —> Ockeghem
War ausgegangen von 2-Stimmig (11./12.Jht.): Choraltenor (Cantus) und Oberstimme (Diskant)
zu 3-stimmiger Satz (13.-15. Jht.): Tenor, Contratenor (gleiche Stimmlage gelegentlich über und auch unter dem Tenor, und Diskant
Endlich: Aufspaltung des Contratenors, damit: \+ Diskantus (Sopran) \+ Contratenor Altus (Alt) \+ Tenor --- CF tragende Stimme \+ Contratenor Bassus (Bass)
4-Stimmige Tenormesse wird zur Hauptform der FF-Vokalmusik. Ausführung chorisch mit Instrumenten, die nach belieben die Chorstimmen mitspielen, oder auch nur Vokal.
dabei wird gelegentlich (z.B. mal bei Josquin) eine Kopplung von 2 stimmen gegen die andere auch gegen alle vier stimmen gesetzt —> Bicinium