Kardio Pharmakologie Flashcards

1
Q

Ruhepotential im Herz?

A
  1. Arbeitsmyokard: (AP 150–400 ms)= stabiles RP –80 mV (fast K+- GGW), stabilisiert durch K+-Leitfähigkeit, v.a. Kir-Kanäle, bei leichter Depolarisation (positiver) K+-Ausstrom -> Repolarisation (IK1-Strom, wieder negativer auf -80 RMP)
    • Potenzialen über 20–30 mV über dem K+-GGW (–60/–50 mV), werden die Kanäle durch Polyamine blockiert, für AP werden Kir2.1-Kanäle bei schnellen + größeren Depolarisationen (schnellen Natriumkanäle) blockiert
  2. Schrittmacherzellen (Sinus/AV-Knoten) kein stabilisierender IK1-Strom= kein konstantes RMP, sondern max. diast. Potenzial = –60 mV -> instabiler + positiver, begünstigt spontane Dep. da nahe am Schwellenwert
    • langsame Dep. durch unspez. Kationenkanäle (Na+ und K+), durch Hyperpolarisation aktiviert = (HCN-Kanäle = hyperpolarisation-activated, cyclic nucleotide-gated cation-channels), bei Hyperpolarisation = If-Strom (f = funny current) nach innen -> bei Blockierung neg. ionotrop da weniger spontane Depolarisation (HF ↓)
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2
Q

Wie erfolgt die Erregungsleitung?

A
  1. Sinusknoten: primärer Schrittmacher
  2. AV-Knoten: Verzögerung
  3. His-Bündel
  4. Tawara-Schenkel
  5. Purkinje-Fasern

-> Zellen sind refraktär (kein AP), AP hat:

  • schnelle Dep. (schneller Einwärtsstrom von Na+-Ionen)
  • initiale Rep.(transienter K+-Auswärtsstrom)
  • Plateauphase (Balance zw. Ca2+-Einwärts + K+-Auswärtsstrom)
  • Repolarisation (K+-Auswärtsstrom)
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3
Q

Was ist ein If-Kanal-Blocker?

A

= Medikament, das If-Strom hemmt, ein sog. If-Kanal-Blocker, z.B. Ivabradin -> HF ↓ (negativ chronotrope), vermindert jedoch nicht die Kontraktionskraft (Inotropie) des Herzens, v.a. bei chronischer stabiler Angina pectoris

-> IF-Strom ist Kationeneinstrom (Depolarisation) bei Erregungszellen, aktiviert bei Hyperpolarisation (-60mV), durch HCN-Kanäle

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4
Q

Aktionspotential bei Erregungsbildungs-zellen?

A
  1. K außen 145, innen 5 -> max. diast. Potential = -60mV, kein stabiles RMP, bei Hyperpolarisation aktivieren HCN (Funny-Channels) und Kationen führen zur Depolarisation (positiver weil K/Na nach innen fließen)
  2. Unterstützt durch Aktivierung spannungsgest. T-Typ Ca2+-Kanälen (fließen nach innen, innen = noch positiver)
  3. Ab Schwellenpotenzial von –40 mV = AP durch Aktivierung spannungsgest. L-Typ Ca2+-Kanäle bis Maximum bei ca. +20/ +30 mV erreicht (Overshoot)
  4. AP flacher als bei Arbeitsmyokards, da keine schnellen Na+-Kanäle, sondern langsame Ca2+-Kanäle aktiviert werden
  5. Maximum AP -> K+-Kanäle aktiviert (verzögert), K+-Ionen strömen aus der Zelle in den EZR (MP negativ) + Repolarisation beginnt, MP wieder bis max. diast. Potenzial ab + Leitfähigkeit K+-Kanäle ↓ bis max. diastolische Potenzial -60mV-> Na+-Ionen durch HCN-Kanäle -> langsame Dep. bis Schwellenwert -> AP
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5
Q

Aktionspotential Arbeitsmyokard?

A
  1. RMP stabil = -80mV, durch K+-Permeabilität beeinflusst: Je ↑ K+-Leitfähigkeit, desto näher zum K+-GGW = –90 mV
  2. ↓K+-Permeabilität = ↓K+-Ionen aus der Zelle = positiver + somit leichter Depolarisation
  3. AP durch Gap-junctions: Zellen bis zum Schwellenpotenzial –65 mV depolarisiert -> Öffnung spannungsabh. Na+-Kanäle bis +30mV = Overshoot
  4. initiale Repolarisation durch transienten K+-Auswärtsstrom
  5. Plateauphase: hält Depolarisation aufrecht durch Balance zw:
    • Ca2+-Einstrom aus EZR (L-Typ-Ca2+-Kanäle/DHPR) -> Hemmung = Verkürzung AP, aktiviert ryanodinsensitive Ca2+-Kanäle (RYR) im SR -> Herzkontraktion
    • Aktivierung K+-Kanäle, die später die Repol. bewirken
  6. Repolarisation K+-Auswärtsstrom durch bereits aktivierte K+-Kanäle, Ca2+ durch Na+/Ca2+-Antiporter aus Zelle -> SR gepumpt (Ca-ATPase) -> Kontraktion beendet, IK1-Strom bewirkt RMP
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6
Q

Dauer AP Vorhof und Ventrikel?

A
  1. Vorhofmyokards (Schrittmacher) = 150 ms
  2. Ventrikelmyokards (Arbeitmyokard) = 200–400 ms, zuerst erregten Abschnitte sind noch refraktär, wenn die letzten Abschnitte erregt werden = keine Tetanisierbarkeit (Überlagerung Muskelzuckungen = ↑Kontraktion), Plateauphase länger als Einzelzuckung

-> AP dauert in den Purkinje-Fasern am längsten

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7
Q

Absolute + Relative Refrektärzeit?

A
  1. Absolut: Unabhängig von Reizstärke ist kein weiteres AP möglich (Na+-Kanäle geschlossen inaktiviert) , Beginnt mit AP + endet in Repolarisationsphase
  2. Relativ: Bei MP –40 mV können entsprechend starke Reize wieder (kleine) AP auslösen, ab –70 mV sind Na+-Kanäle aktivierbar + Refraktärphase abgeschlossen
  • > Wichtig für Wechsel zw. Kontraktion + Erschlaffung, Purkinje-Fasern sehr lange Refraktärzeit = Frequenzfilter
  • > Erregungen oberhalb bestimmten HF werden nicht von den Vorhöfen auf die Kammern übertragen
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8
Q

Vulnerable Phase?

A
  1. Während der relativen Refraktärphase kann durch starke Reize erneut ein AP entstehen = vulnerable Phase
  2. Entspricht im EKG dem aufsteigenden Schenkel der T-Welle, trifft ein starker Reiz (z.B. Elektrounfall) in diese vulnerable Phase, kann es zu Herzrhythmusstörungen (Kammerflimmern) kommen
  3. Hohe Gefahr bei Wechselstrom: durch ständige Umpolung = erhöhte Gefahr, dass der Reiz in vulnerable Phase fällt
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9
Q

Elektromechanische Kopplung?

A
  1. Umsetzung elektrischen Impuls (AP) -> mechanische Aktion (Kontraktion)
  2. Durch AP an T-Tubuli = Öffnung L-Typ-Ca2+-Kanälen (Dihydropyridinrezeptoren = DHPR) -> Ca2+-Einstrom aus EZR ins Zellinnere -> Öffnung Ca2+-Kanälen an SR (RYR)
  3. Ca2+-Ionen aus SR binden an Troponin C -> Interaktion Aktin + Myosin -> Kontraktion Herzmuskelzelle
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10
Q

Wovon hängt die Impulsfrequenz ab?

A
  1. Max. diast. Potenzial (MDP): Je negativer MDP, desto weiter ist der Weg bis zum Schwellenpotenzial
  2. Anstiegssteilheit diastolischen Spontandepolarisation (funny channels): Je flacher die Spontandepolarisation, desto länger bis zum Schwellenpotenzial
  3. Höhe des Schwellenpotenzials: Je positiver das Schwellenpotenzial, desto später wird es erreicht + AP ausgelöst
  4. Steilheit der Repolarisation: Je flacher die Repolarisation verläuft (je länger sie andauert), desto später kommt es zur erneuten diastolischen Depolarisation (verzögerte K-Kanäle)
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11
Q

Wie wird das AP wieder beendet? (Ca2+-Abtransport)

A
  1. Während der Diastole werden Ca2+-Ionen durch Ca2+-ATPase = SERCA (reguliert durch Phospholamban = PL) ins SR befördert
  2. Plasma membrane Ca2+-ATPase (PMCA) im Sarkolemm transportiert Ca2+-Ionen in EZR
  3. Sekundär aktiv durch Na+/Ca2+-Antiporters in den EZR befördert (Durch Na+-Gradienten der Na+/K+-ATPase angetrieben)
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12
Q

Wozu führt eine Hemmung der Na+/K+-ATPase?

A

Herzglykoside = ↑ Kontraktionskraft (Inotropie) durch Erhöhung der i.z. Ca2+-Konzentration z.B. Digoxin/Digitoxin, positiv inotrop/negativ chronotrop

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13
Q

Was passiert bei einer Hyperkaliämie?

A
  1. Leichte Hyperkaliämie: = Gradient schwächer da Unterschied zw. i.z. + e.z. kleiner -> MP positiver (Depolarisation = positiver)
    • ↑ Erregbarkeit (leichter AP) durch ↑ Leitfähigkeit der K-Einstrom (außen ↑ K+ und somit ↑ Einstrom) -> Repolarisation beschleunigt + AP verkürzt
    • P-Welle abgeflacht + T-Welle überhöht und spitz
  2. Schwere Hyperkaliämie > 6,5 mmol/l (normal e.z. 4, i.z. 146):
    • Depolarisation MP (positiver weil mehr K+ e.z.) -> Inaktivierung Na+-Kanäl = AP erschwert + verbreitert
    • Aufstrich durch Ca2+-Einstrom hervorgerufen (nicht durch Na+) somit längere Depolarisation
    • Erregungsausbreitung verlangsamt -> verbreiterten QRS-Komplex + T-Welle beginnt direkt im Anschluss

-> Symptome: Extrasystolen da Depolarisation leichter durch ↑ MP bis zu Kammerflimmern/Herzstillstand (AV-Blockierungen), bei Herz OP künstliche Asystolie (Kardioplegie) -> kardioplegische Lösung (hochkonzentrierte K+-Lösung) wird in die Koronargefäße injiziiert

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14
Q

Wa passiert bei einer Hypokaliämie?

A
  1. ↓ K+-Konzentration ↓ Leitfähigkeit der K+-Kanäle -> niedrigeres MP (
  2. Diastolische Spontandepolarisation = beschleunigt da durch negativeres MP = Hyperpolarisation = akt. funny channels
  3. Leichte Hypokaliämie = positiv inotrop + positiv chronotrop, bei starker Hypokaliämie = Extrasystolen bzw. gefährliche ventrikuläre Tachykardien
  4. ST-Strecken-Senkung + abgeflachte T-Welle + U-Welle (inkonstante Kurve) -> bis zu TU-Verschmelzungswelle
  5. Ursachen: Verluste durch Erbrechen, Mangelernährung, Einnahme Diuretika bzw. bei Niereninsuffizienz, oft bei Alkalose, da vermehrt K+-Ionen im IZR einströmen = Hypokaliämie
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15
Q

Was passiert bei einer Hyperkalziämie/Hypokalziämie?

A
  1. Hyperkalziämie: Ca2+-Konzentration ↑ e.z. -> vermehrter Einstrom + somit ↑ i.z. Ca2+-Konzentration (außen noch mehr als innen, Einstrom um Differenz auszugleichen), Plateauphase + QT-Zeit verkürzt, Ursachen: Tumor oder Hyperparathyreoidismus
  2. Hypokalziämie: Plateauphase + AP verlängert -> Verlängerung QT-Intervall (vom Beginn der Q-Zacke bis zum Ende der T-Welle)

Ursachen: Hypoparathyreoidismus, Pankreatitis, Niereninsuffizienz, Vit-D- bzw. Mg+-Mangel

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16
Q

Wie wird die Inotropie des Herzens beeinflusst?

A
  1. ↑ zytosolischen Ca2+-Konzentration = ↑ Inotropie (Kontraktion)
  2. Verlängerung des AP = entsprechend ↑ Ca2+-Einstrom
  3. Hemmung Na+/K+-ATPase -> Hemmung Na+/Ca2+-Antiporter -> weniger Ca2+
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17
Q

Was führt zu einer erhöhten Inotropie?

A
  1. Eine ↑ enddiastolische Ventrikelfüllung = ↑ Vordehnung des Herzmuskels + somit ↑ Kontraktionskraft
  2. ↑ Zytosolische Ca2+-Konzentration durch Katecholamine wie NA + Adrenalin (aus symp. Neuronen) + Verlängerung des AP = mehr Ca2+-Einstrom
  3. Hemmung Na+/K+-ATPase = ↑ Inotropie, weil ↑ Na+-Konzentration verminderter Na+-Gradient hemmt Na+/Ca2+-Antiporter = weniger Ca2+ -Ausstrom
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18
Q

Welche Medikamente wirken auf den Herzmuskel? (7)

A
  1. Minoxidil: Vasodilatierender K+-Kanal-Öffner zur für art. Hypertonie in Kombi mit Diuretika + β-Blockern NW: Hypertrichose (↑ Haarwuchs)
  2. Lidocain: Na+-Kanalblocker, 1a-Antiarrhythmikum bei Bradykardie, hypertonischem Schock + paradoxer Tachykardie
  3. Ca2+-Antagonist: Hemmt Einstrom von Ca2+durch den L-Typ-Ca2+-Kanal
  4. β-Blocker: ß1-Adrenozeptoren-Antagonist, hemmt stimulierenden Sympathikus-Effekt auf das Herz
  5. Atropin: Blockade der AcH-Rezeptoren, normalisiert bradykarde Herzrhythmusstörungen (PS-Lytisch)
  6. Digitalis: Hemmen Na+-K+-ATPase bei chronischer HI + supraventrikulären Tachykardien
  7. PDE-II-Hemmer: Kurzzeittherapie bei schwerer akuter HI
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19
Q

Wie wirken Beta-Blocker?

(Herz, Kreislauf, ZNS, Bronchien, KH/Lipid-Stoffwechsel)

A

= β1-Rezeptor-Antagonist = gelten als Dopingmittel! Blockiert Adrenalin + Noradrenalin

  1. Herz: negativ chronotrop, dromotrop, inotrop, lusitrop, automatieunterdrückend, Reverse Cardiac Remodelling, positive Wirkung auf „Myocard im Winterschlaf“ (hibernating myocardium)
  2. Kreislauf: ↓ HZV, Resetting der Barorezeptoren, Reninsekretion ↓, Noradrenalinsekretion ↓
  3. ZNS: ↓ AP-Frequenz im Sympatikus
  4. Bronchien: Bronchkonstriktion bei Patienten mit obstruktiven AW-KH (ALLE ß-Blocker!)
  5. KH-Stoffwechsel: ↓ Belastbarkeit, ↑ Hypoglycamie, Verschleierung der Hyperglykämiesymptomatik
  6. Lipidstoffwechsel: ↓ LDL, ↑ HDL
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20
Q

Wann gibt man β-Blocker?

(Indikation, KI, Wechselwirkung, UAW, Dosierung)

A
  • Indikation: Hypertonie, Herzinsuffizienz, Herzinfarkt, Antiarrhythmische Therapie, Migräne-Prophylaxe, ↓ Angstsymptomatik
  • KI: HF <60/min, BD <100 mmHg (periphere Minderperfusion), pAVK, PR-Intervall >0.24 sek, AV-Block II/III, COPD, Asthma, Prinzmetal-Angina (vasospastische Angina)
    • CAVE: Bei DM -> zu viel Insulin -> BZ sinkt -> würde durch β2 kompensiert werden -> Hypoglykämie wird verschleiert!
  • WW: Keine Kombi von β-Blockern mit Ca2+-Antagonisten = Diltiazem/Verapamil -> führt zu Bradykardie, AV-Block und Hypotonie!
  • UAW: Rebound-Effekt (Entzug) beim Absetzen: Hypertensive Krise/Notfall, Verschlechterung einer bestehenden Herzinsuffizienz, AV- Block, Bradycardie, Hypotension, Bronchospasmen, Verschlechterung einer pAVK, Impotentia Coeundi: Verschleierung Hypoglykämie!
  • Dosierung: einschleichen, alle 2W verdoppeln bis zur Maximaldosis bzw. Auftreten v. UAWs (Dosis titrieren!)
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21
Q

Welche Beta-Blocker gibt es?

A
  1. Bisoprolol: β-Blocker 1. Wahl! 5-10mg 1-2x tgl.
  2. Metoprolol: Kurzwirksam (Notfall-Antiarrhythmikum) Retardiert (Seloken retard etc.)
  3. Sotalol: unselektiv, auch K+-Kanal-Antagonist; Antiarrhythmikum mit umfangreichen KI
  4. Propranolol: Lipophil, NW im ZNS (Sedation, Kopf-SZ)
  5. Atenolol: nicht bei Herzinsuffizienz
  6. Carvedilol: Blockiert auch α-Rezeptoren (10%), teuer
  7. Nebivolol: schlecht untersucht (Placebovergleich)
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22
Q

Welche Funktion haben α-Blocker?

A

α1-Rezeptor: Konstriktion v. glatten Muskelzellen

-> Durch Blockierung dilatieren periphere Gefäße = Volumen ↓ = BD ↓

α1-Rezeptor: Autoinhibierung des Sympathikus

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23
Q

Wann verwendet man α-Sympathomimetika?

A

α1-Rezeptor führt zu Kontraktion gl. Muskelzellen der Gefäße

  1. Nasenspray: Rhinoviren dilatieren Gefäße -> Schleim wird flüssig -> Viren können sich aerosol vermehren
  • α1-Sympathomimetika (-ZOLINE): führt zu Gefäßkonstrikion -> Schleimhaut wird trocken = freies Atmen möglich!
  • α2 würden präsynaptisch NA hemmen -> da lokal angewendet aber keine endogene Hemmung!
  • Rebound-Effekt: Tropfen sind viel zu hochdosiert und wenn man es 7d anwendet dilatieren Gefäße trotz abgeklungener Infektion
  1. Augentropfen: Pupillen dilatieren (Sympathikus o. Parasympatholytikum)
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24
Q

Wie wirkt Adrenalin?

A

= starke β1, moderate α1 + β2-adrenerge Wirkung

  1. β1 Rezeptor: ↑ Pumpfunktion des Herzens, ↑ Renin, ↑ Glykolyse + Lipolyse
  2. β2 Rezeptor: Dilatation Bronchien + Muskelgefäßen + Koronarien (mehr O2)

Niedrige Dosis: mehr Wirkung auf β2, HF ↑ aber Blut sackt in Muskeln = RR↓

Hohe Dosis: α1-Effekt überwiegt = Gefäßkonstriktion -> mehr Volumen BD ↑ (PS kann HF senken)

UAW: Arrhthmien (β1), Vasokonstriktion im Splanchnicusgebiet

Indikation: Anaphylaxie, SeptischerSchock, Hypotonie

->Positiv Inotrop durch stimulierung der β-Rezeptoren + Phosphorylierung von Vd-Ca-channels v. Kardiomyozyten

-> Septischer Schock: Adrenalin + Noradrenalin

-> Kreislaufstillstand/Asystolie = Adrenalin

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25
Q

Wie wird Noradrenalin?

A

= Agonist an α1, β1-adrenergen Rezeptoren

  1. W: potenter Vasokonstriktor, ↑ Cardialen Outputs, Reflexbradycardie -> Konstriktion periphere Widerstandsgefäße = BD ↑ und HF ↓ reflektorisch durch Parasympathikus
  2. Indikation: Septischer Schock!

-> Bei Schock = NA + Vasopressin

-> NA-Pumpe: Cocain

-> Reserpin: hemmt den Transport von Noradrenalin in die Vesikel

-> Tyramin: Führt zu NA-Freisetzung

-> Wiederaufnahme NA = Reboxetin

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26
Q

Wie wirkt Dopamin?

A

Indikation: Sepsis, Cardiogener Schock (Schockniere) -> ↑Perfusion der Niere + Mesenterium, Anfangs nur eigener Rezeptor, dann geht Dopamin fremd -> β1 + α1

1-2μg: D1-Rezeptor vermittelte Vasodilatation in renalen, mesenterialen, cererbralen + coronalen Gefäßen, erhöht RPF und GFR, Urinproduktion (“Nierendosis”)

  • UAWs: Hypotension, Tachycardie

5-10μg: β1-Stimulation, ↑ Schlagvolumen, Vasodliatation + Konstriktion

10μg: α-Stimulation, Vaskonstriktion, β1-Stimulation: Arrhythmien (Dosis-limitierend!) -> Ideal bei Schockniere (wenn es im Schock zu Nierenversagen kommt)

-> Beteiligt beim Erbrechen

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27
Q

Was ist Doputamin? (Spezial-Adrenalin)

A

= führt zu Inotropie (HF)!

W: positiv inotrop + chronotrop, Reduktion des LVEDP (β1) + reflektorische Vasodilatation (minimale α/β2- agonistische Wirkung)

β1-Rezeptor: Wirkt auf Reizeitung + Schlagkraft (wie niedrige Adrenalin-Dosis) -> führt zu ↑HF, → RR durch Ausgleich peripherer Konstriktion + Dilatation v. Muskeln

Indikation: Schweres Herzversagen (ACC Stage D), Cardiogener Schock, Pharmakologischer Stresstest (Achtung LEBENSGEFAHR), Nicht mit Schwefelhexafluorid-Kontrastmittel kombinieren! Nicht bei Sepsis (Vasodilatation!)

-> Bei therapieresistenter Herzinsuffizienz!

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28
Q

Wann verwendet man einen β2-Agonist?

A
  1. Schutzmechanismus bei vorzeitigen Wehen (Tokolyse)
  2. Asthma, Broncholyse -> Bronchiodilatation -> Fenoterol!
  3. ALLE β2-Mimetika = Dobamin! (↑ Muskelmasse)
  4. UAW: Muskelzittern, evtl. Tachykardien durch Wirkung auf β1-Rezeptor
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29
Q

Was sind α-Blocker?

A

W: Vasodilatation, BD + HF ↑, Renin↑, gl. Muskulatur dilatiert (Blase, prox. Urethra, Prostata) -> periphere Widerstansgefäße dilatieren extrem schnell -> Gegen-regulation durch ↑ HF (Reflextachykardie)

UAW: Hypotension, Tachycardie, Schleimhautschwellung

Indikationen:

  • Urapidil: Führt durch α-Blockade zu ↓RR aber ohne Reflextachykardie da er im ZNS Somatostatin-Rezeptoren antagonisiert = dämpft PNS
  • bei Hypertensiven Krise, Präoperativ bei Phäochromozytom (ß-Blocker + irreversibler α-Blocker), Harnabfluss erleichtern, benigne Prostatahyperplasie

Cave: Kein Cardioprotektiver Effekt (im Gegensatz zu ACE- Hemmern, ß-Blockern) = dahr keine Berechtigung als Therapie bei essentieller Hypertonie!

-> Können Orthostase-Dysregulation auslösen = dilatieren Venen

-> Für Patienten mit benigner Prostatahypertrophie

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30
Q

Was ist das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System? Welche Medikamente wirken dort?

A
  1. Wenn die renale Perfusion sinkt -> misst der Vas afferens durch Barorezeptoren den BD -> bei BD-Abfall -> Renin
  2. Macula densa Zellen im distalen Tubulus können das Chlorid messen -> wenn Cl ↓ (durch ↓ Druck haben Nephrone mehr Zeit das NaCl zu filtrieren) = juxtaglomeruläre Zellen sezernieren Renin
  3. β1-Rezeptoren werden durch NA aktiviert -> Renin ↑
  4. Renin (Enzym) schneidet Angiotensinogen aus der Leber zu Angiotensin I (Decapeptid) -> schwimmt in Lunge + Niere -> auf deren Endothelzellen liegt ACE (Angiotensin-converting-enzyme) welches AT I in Angiotensin II schneidet (Octapeptid)
  5. Angiotensin II aktiviert Sympathikus
  6. Aktiviert in der NNR Aldosteron (Z. glomerulosa + kann auch von Herzmuskelzellen und vaskulären Myocyten synthetisiert werden) -> dieses fördert im distalen Tubulus die Na-Rückresorption (Salzretention) + Wasser folgt und Volumen ↑ + Kalium wird ausgeschieden
  7. AGT II fördert Na+Cl- Resorption
  8. Vasokonstriktion der peripheren Gefäße = RR ↑
  9. Fördert ADH-Sekretion der Adenohypophyse -> im Sammelrohr werden AQP eingebaut = H2O-Rückresorption = damit kein Volumen verloren geht!

ACE-Hemmer (-PRIL): Kein AGT II kann mehr gebildet werden -> ACE baut Bradykinin ab -> bei Hemmung = kein Abbau -> Reizhusten!

AGT-II-Rezeptor-Blocker (-ARTAN)

Diuretika: Führen zu ↑ Wasserlassen

β1-Blocker: Schlagkraft + Reizleitung ↓ = Einsparung O2

  • Im juxtaglomerulären Apparat befinden sich β-R -> durch Blockade sinkt Renin + Angiotensin II ↓
  • Abnehmen erschwert (β-R sind zuständig für Energiebereitstellung = Lipolyse gehemmt u. Pat verbrennt Muskelprotein)
  • Hypoglykämie wird verschleiert kann nicht gegenreguliert werden
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31
Q

Wann sind Beta2-Rezeptoren indiziert?

A

Vorteilhaft: bei Zittern + portaler Hypertension -> Leberzirrhose -> Blut kann nicht durch -> portale Hypertension -> Ösophagusvarizen

  • Durch β2 werden Mesentarialgefäße erweitert -> durch β2-Blocker werden zuführende Arterien konstringiert -> weniger Abfluss in die Pfortader = Pfortaderdruck wird gesenkt!

NIE bei Asthma -> Bronchien werden verengt (endogene Relaxation fehlt), Asthmatiker benötigt β2-Mimetika

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32
Q

Welche β-Blocker gibt es?

A

I.Generation: Propanolol Wirkt nicht selektiv (man dachte nicht ans Zittern/Asthma)

II.Generation: Selektiv auf β1 im Reizleitungssystem, β2 -Rezeptor wird in Ruhe gelassen (Kardioselektive β-Blocker)

  • Metopro/Bisoprolol sind lipophiler = bessere gleich-bleibendere Wirkung -> Bisoprolol längste Wirkdauer!
  • Atenolol = mehr Berge/Täler bei Wirkung

III.Generation: Zusatzfunktionen

  • Carvedilol: α1-Blockade (Vasodilatation, RR↓)
  • Nedivolol: NO-Freisetzung

-> β-B + ACE-H sind positiv bei Narbenbildung nach MI

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33
Q

Kontraindikation für Beta-Blocker?

A
  1. COPD! (Asthma)
  2. Verapamil, Diltiazem -> führen zu Blutungen!
  3. Prinzmetal-Angina (krampfartige Konstriktion v. Koronargefäßen)

-> Amlodipin als Alternative bei KI!

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34
Q

Indikation für Beta-Blocker?

A
  1. Patient mit V.a. akuten Herzinfarkt
  2. Sekundärprophylaxe MI = Thrombo­ASS, ACE­ Hemmer, Beta­ Blocker, Statine
    - > Wirkt kardioprotektiv (ACE-Hemmer, beta-Blocker, Sartane)
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35
Q

Wo wirken ACE-Hemmer?

(UAW, Indikation, KI)

A

Angiotensin II bindet an AT-Rezeptor subtyp 1+2:

  1. Vasokonstriktoren über α1-Rezeptoren peripherer Arteriolen -> TPW ↑ => RR ↑ -> blockiert man sie Sinkt der BD!
  2. Aldosteron ↑ (Glomerulosazellen in NNR) -> führt Na-Retention im distalen Tubulus -> H2O folgt -> Vol ↑
  3. Adrenalin + Noradrenalin aus dem NN-Mark + an sympathischen Nervenendigungen
  4. ADH aus Adenohypophyse -> Wasserretention
  5. Kann Kinine spalten + hemmen -> Bradykinin, Kalidin, Substanz P -> können Gefäße durch NO dilatieren -> würde so gegensätzlichen Effekt erzielen!

Weniger ACE -> weniger AT-II -> RR ↓ + Kinine werden nicht abgebaut -> NO ↑ -> Gefäße dilatieren

  • bei 15% können ↑ Kinine in spongiösen Gewebe Gefäße weiten -> Ödembildung -> trockener Reizhusten + Schleimhäute könnten durch Ödeme zuschwellen (Angioödem)
  • Selektiven AT1-Rezeptor-Antagonisten = SARTANE: Bewirkt AT-Blockade direkt an den Rezeptoren

-> ACE-Hemmer verlangsamen die Progression und erhöhen die Überlebensrate

I: Bei beginnender NI (Filter undicht, Bestandteile gehen verloren) -> Filtration ↑ durch ↑ Druck im Vas afferens + Widerstand im Vas efferens (Bradykinin dilatiert es) -> durch AT-II steigt der Filterdruck durch ↑ RR im Vas Afferens, Bradykinin wird gespalten -> P ↑ = Filtration steigt

  • ACE wird gehemmt -> RR ↓ im Vas afferens + efferens -> weniger Eiweiß wird abgepresst

KI: Bei schwerer NI ist Filtersystem narbig umgewandelt -> Restfiltration braucht gewissen Druck!

  • SS: Beim Fötus bricht Nierenfunktion zusammen -> benötigt gewissen Druck (führt zu Hydrops fetalis)
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36
Q

Welche ACE-Hemmer gibt es?

A
  1. Enalapril (12-24h)
  2. Ramipril (24-48h)
  3. Lisinopril (24h)
  4. Captopril (Prototyp: zu kurzwirksam)

Cave: K+ überprüfen (individuell dosieren), Einschleichend dosieren -> die erste Dosis vor dem Schlafen (Verhinderung Hypotension/Synkope)

  • > Wird die Therapie toleriert (95,5%), Dosis schrittweise ↑ bis zur max. Erhaltungsdosis, ausreichenden Wirkung bzw. UAW
  • > Sartane sind Mittel der Wahl bei Unverträglichkeit von ACE-Hemmern!

-> Reizhusten durch ACE-Hemmer, verschwindet mit Sartanen

-> ACE-H können bestehende Niereninsuff. verschlechtern

-> Sekundärprophylaxe nach MI

-> Sartane + ACE-H wirken kardioprotektiv!

-> Bei paVK, DM u. COPD sind ACE-H statt β-Blocker indiziert!

-> ACE spaltet Bradykinin in inaktive Fragmente

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37
Q

Welches Herzmedikament führt zu trockenem Husten?

A
  1. Enalapril
  2. Ramipril
  3. Lisinopril
  • > ALLE ACE-Hemmer, durch Hemmung des Bradykinin-Abbaus -> Ödeme -> Reizhusten!
  • > Kalium-Wert beachten! (bei schwerer NI kontraindiziert)
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38
Q

Was sind Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten (ARB/Sartane)?

A

= Gute Alternative bei ACE-Hemmer-Unverträglichkeit!

Wirkung: Hemmen wie ACE-H AT-II (schwächer) -> keine Bradykinin-vermittelten UAW (Bradykinin kann abgebaut werden, kein Reizhusten) = höhere Compliance

Indikation: Mittel der Wahl für Patienten mit ACE-H-Unverträglichkeit (Reizhusten)

NW: ↓ Nierenfunktion, Hyperkaliämie (↓ als bei ACE-H)

Cave: Gefälschte Studien, Kontaminierte Präparate

-> Bei vermehrter Bildung v. Angiotensin II = Vasokonstriktion des Vas efferns (AG-II spaltet Bradykinin welches im Vas efferens zur Dilatation führen würde -> kein Bradykinin -> keien Dilatation)

-> Frau mit 6 mM-Kalium = ausgelöst durch Losartan! (hemmen Aldosteron -> K+ wird zurückgehalten)

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39
Q

Antihypertensive Therapie in der Schwangerschaft?

A
  1. (Alpha)-Methyldopa
  2. Dyhydralazin (akute Hypertonie)

-> Keine ACE-Hemmer weil die unreife Niere gewissen Druck braucht = Zusammenbruch Nierenfunktion

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40
Q

Was sind Renin-Antagonisten?

A

W: Direkter Renin-Blocker -> AT-I + AT-II ↓

I: Reserve bei ACE-H-Unverträglichkeit -> essentielle Hypertonie, Evt. Kombi mit Hydrochlorothiazid

HWZ: 40h, Bioverfügbarkeit 2-3%

KI: SS, DM, NI, Kombi mit ACE-Hemmern/Sartanen!

UAW: Diarrhoe, GI Beschwerden, Kopf/Rücken-SZ, Nausea, Müdigkeit, Infektion oberer Atemwege,Husten, Ausschläge

-> Bei Anstieg des BD sinkt Renin im Plasma!

-> Renin wird in juxtaglomerulären Zellen produziert!

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41
Q

Welche fünf Pharmaka wirken auf das Tubulussystem?

A
  1. Thiaziddiuretika: Hemmung Na+-Cl-Kotransporter im distalen Tubulus
  2. Schleifendiuretika: Hemmung Na+-K+-2Cl-Kotransporter in der aufsteigenden Henle-Schleife
  3. Kaliumsparende Diuretika: Verminderte Natriumresorption und Kaliumsekretion im distalen Tubulus + prox. Sammelrohr durch Hemmung der Expression von Na+-Kanälen im Sammelrohr (Aldosteronantagonisten) oder Blockade der Na+-Kanäle in Sammelrohr und distalen Tubuli (kaliumsparende aldosteronunabh. Diuretika)
  4. Osmodiuretika: Osmotischer Effekt im Tubulussystem
  5. Carboanhydrase-Hemmer: Hemmung der Carboanhydrase im prox. Tubulus (geringer diuretisch) = Bikarbonatausscheidung ↑
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42
Q

Was sind Aldosteronantagonisten?

A

Spironolacton, Eplerenon (Kaliumsparende Diuretika)

W: K+-sparendes Diuretikum durch i.z. Mineralocorticoidrezeptor in Zellen des Sammelrohres -> Diurese + Natriurese, Spironolacton hat Affinität zu Androgen + Progesteronrezeptoren!

Anwendung: immer mit Spironolacton beginnen, bei Auftreten Androgen/Progesteron-R-vermittelter NW zu Eplerenon wechseln

  • In Komb mit Schleifendiuretika: Signifikante ↓ RR, Hypokaliämie-Inzidenz ↓ = Fixkombination bevorzugen!

I: Ödeme, Hypertonie (zsm. mit Thiazid/Schleifendiuretika)

  • Behandlung Hypokaliämie (durch Thiaziden/Schleifendiuretika verursacht)
  • Primärer Hyperaldosteronimus
  • DiuretikumderWahlbeiLeberzirrhose(verminderteAszitesbildung)
  • Herzinsuffizienz -> zuerst ACE-H, ß-Blocker, Schleifendiuretika z.B. Pat NYHA IV, Nierenfunktion ok, Kalium ok, oder symptomatisches HV + rezenter HI o. DM, ventrikulären Arrhythmien

UAW: Hyperkaliämie -> v.a. bei Alten, HV, DM, NI, ↓Volumen, ↑ Kalium, zu hohe Dosis bzw. Kombi mit ACE-H, AT-RB, β-B, NSAR, K-reiche Ernährung

Gynäcomastie, Brustschmerzen, Dysmenorrhoe, Impotenz, Libidoverlust (nur Spironolacton -> durch Affinität zu Androgen/Progesteron-R)

->

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43
Q

Wann ist Spironolacton indiziert/nicht indiziert?

A

= Kaliumsparendes Diuretikum durch Aldosteron-Hemmung (hat Affinität auf Progesteron + Androgen-Rezeptoren)

KI: Nicht sinnvoll bei metab. Azidose -> zszl. zum K+ werden auch Protonen nicht mehr ausgeschieden = Azidose!

  • Hormonelle Störungen -> löst Gynäkomastie aus!
  • Behandlung Hypokaliämie (hält Kalium zurück)

Indiziert: Bei Leberzirrhose = Spironolakton -> durch Leberzirrhose wird Aldosteron nicht mehr ausreichend abgebaut = sek. Hyperaldosteronismus!

-> Mann, HI, MI, Spannungsgefühl in Brüsten = Spironolacton

-> PTCA mit Stent, Spannungsgefühl in den Brüsten wegen = Spironolacton

-> Alternative bei Langzeittherapie = Eplerenon

-> Spironolakton hemmt epithelialen Natrium-Kanälen (ENaC)

-> Aldosteron wird auch in Myokardzellen produziert

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44
Q

Was ist ein Calcium-Kanal-Blocker (Dihydropyridine/Verapamil/Diltiazem)?

(Wirkung, UAW, Indikation, WW)

A

= reversible Blockade spannungsabhängiger L-Typ-Calcium-Kanäle

  1. Dihydropyridine: Wirkt auf Gefäße (cave: Reflextachykardie)
  2. Verapamil/Diltiazem: Wirken auf Gefäße + Herz (keine Reflextachykardie, dafür mit β-B Asystolie)

L(ong lasting)-Typ: Herz/Gefäßmuskel -> Inotropie↓ + Dilatation v. Arteriolen

T(ransient)-Typ: Sinus/AV-Knoten -> Chronotropie

Substanzgruppen: Benzothiazepine: Verapamil, Phenylalkylamine: Diltiazem, Dihydropyridine

UAW:

  • Ödeme an UEX durch Dilatation (Compliance↓ da diese mit kardialen Ödemen verwechselt werden!)
  • Flush: Ästhetisch störend (Compliance ↓)
  • Steal-Effekt, Übelkeit, Müdigkeit
  • Migränekopf-SZ durch Dilatation v. Meningialgefäßen
  • Mit Verapamil, Diltiazem: Bradycardie, AV-Block, HI verschlimmert

WW: Verapamil/Diltiazem + ß-Blocker-> AV-Block bis Asystolie!! (Beide wirken neg. dromotrop = Verzögerung AV-Überleitung)

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45
Q

Welche Ca2+-Kanalblocker wirken an peripheren Gefäßen?

A

= DIHYDOPYRIDINE

Nifedipim: Rasche Vasodilatation bei akuter Hypertonie -> kann zu Reflextachykardie führen (evtl. letal wenn >50J + skerotischen Gefäßen -> Angina/MI) -> besser Urapidil (hat zentrale Hemmung um Reflextachykardie vorzubeugen) = “Vom Hoch ins Tief geht ́s schief!”

Nifedipim retard: Langsame Freisetzung -> verzögerte Dilatation -> Vorbeugung Reflextachykardie! (in SS möglich)

Amlodipin!: Langsamer/gleichmäßiger Anstieg, lange HWZ = 40h, 1-2x 5mg (in SS möglich)

-> geeignet bei KI von β-Blockern (statt Enalapril -> Amlodipin z.B. bei Asthma = β2-Effekt)

-> Nifedipin wird nicht zur Therapie einer hypertensiven Krise eingesetzt!

-> 58j. Hypertonikerin, rote Wangen, Kopf-SZ = durch Amlodipin! (Verursacht Flush, Kopfsz, Ödeme)

-> Amlodipin löst Steal-Effekt aus (Einem Versorgungsgebiet wird zugunsten einer anderen Körperregion Blut entzogen)

-> Amlodipin + Carbapeneme lösen Blutungen aus

46
Q

Welche Ca2+-Blocker wirken auch auf die Reizleitung?

A
  1. Dilitiazem = BenzoTHiazepin
  2. Verapamil = Phenylalkylamin

-> Führen zu Vasodiliatation = RR ↓+ wirken aufs Herz negativ Inotrop/Chronotrop = keine Reflextachykardie!

  • > Bei Tachykardie = β-Blocker, aber bei Asthma durch β2-Blockade nicht möglich, Alternativ: Ca2+-Blocker
  • > Bei supraventrikulären Tachykardien indizeirt

-> Verapamil nicht mit Bisoprolol (β-Bl.) kombinieren cave -> AV-Block! β-B nur mit Dihydropyridin (Nifedipim)

-> KI bei akutem Lungenödem!

47
Q

Was ist der Steal-Effekt?

A

Einem Versorgungsgebiet wird zugunsten einer anderen Körperregion Blut entzogen!

  1. Vasodilatation in den Gefäßen vor, neben und distal der Stenose -> Durchblutung distal der Stenose nimmt ab
  2. Ischämie in Koronarien = Angina pectoris!

-> durch arteriellen Verschluss mit Umgehungskreislauf wird einem anderen Organ Blut entzogen!

48
Q

Was sind Indikationen für Ca2+-Blocker? (5)

A

1. Hypertonie: Dihydropyridine = 1.W (bei KI = Ca-Antagonist) -> ist KI bei hypertensiver Krise (schlecht regulierbar)

2. KHK: Angina-Symptomatik ↓ Leistungsfähigkeit ↑, evtl. Kombi von β-B + Dihydropiridinen (Verapamil/Dilitiazem nicht!)

3.Herzinsuffizienz: DHP = 2. Wahl nach ß-Blocker (da kein reverse cardiac remodelling), Verapamil/Diltiazem sind kontraindiziert!

4. Arrhythmien (Als Reserve): Verapamil/Diltiazem -> längeres PR-Intervall: AV-Reentry-Tachcardie, Vorhofflimmern (Kontrolle Ventrikel)

5. Prinzmetal-Angina (Vasospasitsche Angina) -> Diltiazem 240-360 mg/d

-> Nifedipim benötigt 50-100-fache Konzentration für neg. Inotropie als Vasodilatation (bei Verapamil/Dilitiazem stets beide Effekte)!

49
Q

Wie wirken Thiazid-Diuretika?

A

W: Steigern NaCl-Ausscheidung im Urin + führen zu Vasodilatation über K+-Kanal-Öffnung (Volumen sinkt + übriges Volumen versackt in peripheren Gefäßen)

  • ↓ Ca2+ Ausscheidung -> Ca-aktivierte K-Kanäle öffnen -> Gefäße relaxieren
  • Hemmen frühdistalen Na-Cl-Cotransport (schwächer aber längere Wirkung als Schleifendiuretika)

Problem: Am Pankreas gibt es K+-Kanäle -> bei Blockierung wird Insulin freigesetzt. Thiazide öffnen Kanäle -> Insulin ↓ = kann zu manifestem DM führen (KI bei Adipositas = pro-diabetogen!)

50
Q

Indikation + UAW von Thiazid-Diuretika?

A

= reversible Hemmung des Na+/Cl--Symporters im frühdistalen Tubulus -> Na+Cl--Ausscheidung ↑

Indikation:

  1. (Initial)Therapie: unkomplizierte essentiellen Hypertonie -> Monotherapie o. mit RAAS- Hemmern, Ca2+-Antagonist, β-Blockern

UAW (Dosisabhängig):

  1. Hypokaliämie (kaliumreiche Kost, ggf. K-Sparern!)
  2. Glucosetoleranz ↓, Hyperurikämie (↑ Volumen-ausscheidung -> Harnsäurekonzentration ↑)
  3. Hauttumore: Langzeitgabe-> Indikation beachten!
51
Q

Was sind Schleifendiuretika?

A

= Furosemid/Torasemid ↑ NaCl-Ausscheidung und ↓ EZV

W: Hemmen Na-K-Cl-Co-transporter der Henle Schleife + Prostaglandin-vermittelte Vasodilatation + renaler O2-Verbrauch (günstig für NI) -> stärkste natriuretische Wirkung (postdiuretische Na+-Retention als Gegenmechanismus) -> Werden im prox. Tubulus sezerniert (da proteingebunden keine Filtration möglich) -> Diurese + Kaliurese

-> Furosemid steigert Kalzium-Ausscheidung

-> Hemmung der Resorption von Ca + Mg in der dicken Henle-Schleife

-> Furosemid/Schleifendiuretika ­ hemmen Na­-K­-Cl Kanal

-> Furosemid führt zu Ototoxizität

-> Kann Hypokaliämie verursachen

-> Bei cardialen Ödemen indiziert!

-> KI: Exsikkose

52
Q

Indikation bei Schleifendiuretika?

A
  1. Herzversagen + Ödeme: keine Dauertherapie
  2. Lungenödem
  3. Hyperkaliämie/Hypercalciämie
  4. Niereninsuffizienz 160-200mg Furosemid i.v. Bolus -> renaler O2-Verbrauch ↓
53
Q

Was sind Kaliumkanalöffner?

A

Minoxidil: zahlreiche UAW (v.a. Hirsutismus) -> topisch als Haarwuchsmittel

Nicorandil: NO-Freisetzer, niedrige Evidenz + viele NW

-> wenn andere BD-Senker keine Wirkung zeigen! (haben aber hyperglykämische Wirkung)

54
Q

Wie wirkt Ivabrandin?

A

W: Hemmt den If Kanal („funny channel“) v.a. am Sinusknoten -> verzögerte Depolarisation -> HF ↓

I: Reserve bei ß-Blocker-KI, wenn die HF nicht < 70 gesenkt werden kann = Zszl. zu β-Blockern, HI bei NYHA II-IV + syst. Dysfunktion, Nicht bei chronischem VHF!

UAW: zahlreich

-> kein cardioprotektiver Effekt!

55
Q

Wie wirkt Alpha-Methyldopa?

A

W: Künstliche AS -> postsynaptischer Agonist an α2-Rezeptoren (Medulla obl.) + präsynaptisch ↓ NA

I: SS-Hypertonie => Präparat 1.Wahl!

UAW: Zahlreich!

56
Q

Was sind Moxonidin, Clonidin und Rilmenidin?

A

-> Pat Diabetes, nicht Insulinpflichtig, adipös, unzureichender BZ, Schwindel, Müdigkeit und Kopfschmerzen zu Mittag = Monoxidin absetzten

57
Q

Wie wirken Nitrate - Glyceroltrinitrat - „Nitroglycerin“?

A

W: Freisetzung NO -> Vasodilatation + Antiaggregation + Senkung Vorlast/O2-Verbrauch -> 2 Hübe = Venen dilatieren da weniger gl. Muskulatur, 10 Hübe = Arterien dilatieren

UAW: Akute Kopf-SZ! (Flush/Dilatation), HF ↑ reflektorisch!, Nitrattoleranz

I: Angina pectoris + Anfallskupierung!

A: Nitrolingualspray -> 2 Hübe sublingual (Wirkung in 1-2 Min für 20-30 Min)

KI: PDE5-Hemmer (potenzierung dilatierenden + BD-senkenden Wirkung) -> ungeeingnet bei hypertensiver Krise

-> Nitroglycerin + Sildenafil (PDE5­Hemmer) potenzieren Wirkung

58
Q

Wie entsteht Angina Pectoris? Welche Medikamente sind indiziert?

A
  • > Endothelschaden: PS macht bei intakten Endothel dilatation, bei Schadel versucht er sie zu verengen (wie bei Schnittwunde) -> oft um 4-5 Uhr vaso-spastische Angina pectoris da PS-Tonus sehr hoch ist (Rauchen, BD, DM, Hypercholesterinämie)
  • > Thrombos lagern an Endothelschaden + setzten Serotinin frei = chronische Entzündungsreaktion
  • > Makrophagen wollen aufräumen und sie verwenden NO -> Gefäß wird immer enger -> chronische Entzündung + Vernarbung -> Thrombozyten können verklumpen + Fibrin bildet sich = Infarkt
  • > 2 Hübe Nitroglycerin = Venen dilatieren -> nehmen mehr Blut auf (Kapazitätsgefäße) -> weniger Blut kommt links an (Vorlast ↓) -> Diastolische Druck ↓ -> Koronargefäße werden besser gefüllt! Aktin + Mysosin-Filamente führen zu Kontraktion -> wenn sich Herz überdehnt = kaum Kontraktion möglich -> wenn lx Ventrikelfüllung sinkt -> Kontraktion erleichtert = weniger O2-Verbrauch! (Koronarien selber werden nicht dilatiert)

Zwei Wirkstoffe -> 1. wird durch enzymatische Enzyme der Gefäße aktiviert (rasche Toleranzentwicklung -> nächtliche Nitratpause) + 2. ohne Enzymbeteiligung! (keine Toleranz, z.B. Molsidomin = nicht akut)

  1. Glycerolnitrat (GTN) + Isosorbit-5-Mononitrat (ISMN) -> wirken sehr schnell = Akuttherapie (enzymabh. NO-Freisetzung)
  2. Isosorbid-2,5-dinitrat (ISDN) + Pentaerythrityltetranitrat (PETN) -> Langzeitwirkung = Wirkung bis zu 30 Min. (Prophyaxe)
  3. Molsidomin: Enzymatische Aktivierung in der Leber (Enzym-unabhängig) = KEINE Toleranzentwicklung!
  4. Nitroprossid-Natrium: Wirkt v.a. auf arteriellen Gefäßen (höhere Affinität auf Arterien -> schnell + kurz wirkend)
59
Q

Wie wirken Beta-Blocker?

(Herz, Kreislauf, ZNS, Bronchien, KH/Lipid-Stoffwechsel)

A

= Antagonist der β-1-Adrenorezeptoren = gelten als Dopingmittel! Blockiert Adrenalin + Noradrenalin

  1. Herz: negativ chronotrop, dromotrop, inotrop, lusitrop, automatieunterdrückend, Reverse Cardiac Remodelling, positive Wirkung auf „Myocard im Winterschlaf“ (hibernating myocardium)
  2. Kreislauf: ↓ HZV, Resetting der Barorezeptoren, Reninsekretion ↓, Noradrenalinsekretion ↓
  3. ZNS: ↓ AP-Frequenz im Sympatikus
  4. Bronchien: Bronchkonstriktion bei Patienten mit obstruktiven AW-KH (ALLE ß-Blocker!)
  5. KH-Stoffwechsel: ↓ Belastbarkeit, ↑ Hypoglycamie, Verschleierung der Hyperglykämiesymptomatik
  6. Lipidstoffwechsel: ↓ LDL, ↑ HDL
60
Q

Wann gibt man β-Blocker?

(Indikation, KI, Wechselwirkung, UAW, Dosierung)

A
  • Indikation: Hypertonie, Herzinsuffizienz, Herzinfarkt, Antiarrhythmische Therapie, Migräne-Prophylaxe, ↓ Angstsymptomatik
  • KI: HF <60/min, BD <100 mmHg (periphere Minderperfusion), pAVK, PR-Intervall >0.24 sek, AV-Block II/III, COPD, Asthma, Prinzmetal-Angina (vasospastische Angina)
  • WW: Keine Kombi von β-Blockern mit Ca2+-Antagonisten = Diltiazem/Verapamil -> führt zu Bradykardie, AV-Block und Hypotonie!
  • UAW: Rebound-Effekt (Entzug) beim Absetzen: Hypertensive Krise/Notfall, Verschlechterung einer bestehenden Herzinsuffizienz, AV- Block, Bradycardie, Hypotension, Bronchospasmen, Verschlechterung einer pAVK, ImpotentiaCoeundi: Verschleierung der Symptomatik einer Hypoglykämie (Diabetiker!)
  • Dosierung: einschleichen, alle 2W verdoppeln bis zur Maximaldosis bzw. Auftreten v. UAWs (Dosis titrieren!)
61
Q

Welche Beta-Blocker gibt es?

A
  1. Bisoprolol: β-Blocker 1. Wahl! 5-10mg 1-2x tgl.
  2. Metoprolol: Kurzwirksam (Notfall-Antiarrhythmikum) Retardiert (Seloken retard etc.)
  3. Sotalol: unselektiv, auch K+-Kanal-Antagonist; Antiarrhythmikum mit umfangreichen KI
  4. Propranolol: Lipophil, NW im ZNS (Sedation, Kopf-SZ)
  5. Atenolol: nicht bei Herzinsuffizienz
  6. Carvedilol: Blockiert auch α-Rezeptoren (10%), teuer
  7. Nebivolol: schlecht untersucht (Placebovergleich)
62
Q

Was sind Statine?

A

W: Blockieren HMG-CoA-Reduktase -> Cholesterin + LDL + Triglyceride ↓ und HDL ↑ –> Max. Wirkung bei ABENDLICHER Gabe

Substanzen:

  • Hochpotent: Rosuvastatin, Atorvastatin
  • Niederpotent: Simvastatin, Lovastatin, Pravastatin, Fluvastatin

– die Potenz bezieht sich auf die LDL-Senkung (Surrogatparameter)

I: diätresistente primäre Hypercholesterinämie + Prävention Atherosklerose + MI

UAW: V.a. Ältere -> Hyperglykämie, Kopf/Glieder-SZ, Verstopfung, Rhabdomyolyse -> cave Nierenversagen + SZ wie bei Muskelkater!

63
Q

Was ist Ezetimib?

A

W: Hemmt Aufnahme von Cholesterin im Darm über NPC1L1 = Niemann-Pick C1-like protein, Transporter für Cholesterin in Bürstensaumzellen

I: nur in Kombi mit Diät + Statinen bzw. Statin-KI

  • Primäre Hypercholesterinämie
  • Prävention kardiovaskulärer Ereignisse
  • Familiäre Hypercholesterinämie (HoFH) u. Sitosterinämie (Phytosterinämie)

UAW: Bauch/Kopf-SZ, Diarrhoe, Flatulenz, Fatigue, Myalgie (Muskelkater) bis Rhabdomyolyse (führt zu Schockniere) + Erhöhte Leberwerte

  • Atrovastatin: Muskelkater als UAW (typisch bei Lipidsenkern) = durch Rhabdomyolyse!
  • Lipidsenker nach MI = Statin z.B. Pravastatin
  • Pravastatin für LDL-Senkung
  • Sekundärprophylaxe bei
  • arteriosklerotischen KH =
  • Aspirin/Clopidogrel + Statin zur
  • Plaquestabilisierung bei
  • Hypercholesterinämie
  • Lovastatin hemmt die
  • HMGCoAReductase
  • CyP450-unabhängig = Pravastatin
  • Sekundärprophylaxe MI: ThromboASS,
  • ACE Hemmer, Beta Blocker, Statine
  • Statine machen Kopf-SZ
  • Carbapeneme + Blutverdünner ->
  • Blutung z.B. bei Simvastatin + Amlodipin
  • Statine, die durch das Cytochrom
  • p450 3A4 System metabolisiert werden sind KI bei HIV- Proteasehemmer
  • Statine ↓ Schlaganfallrisiko um 30%
  • Pravastatin wird Cytochrom-System
  • (CyP450) unabhängig abgebaut
  • Pat mit Medikament auf INR 2-3 eingestellt, Simvastatin geben wegen Adipös, was passiert?
  • INR steigt = Blutungsrisiko steigt
  • Ist ein Cyp Hemmer
  • Kombination wurde falsch gewählt!
64
Q

Was sind PCSK9-Hemmer?

A

= Lipidsenker durch Hemmung Proteinkonvertase -> Abbau LDL

W: Sie erhöhen die Aufnahme von LDL in die Leber, was zur Senkung von LDL im Blut führt -> PCSK9-Hemmer sind die potentesten LDL-Senker

Substanzen: Alirocumab, Evolocumab = Antikörper (Endigung -ab für antibody)

Nachteil: extrem teuer!

I: Primäre Hypercholesterinämie + genet. Dyslipidämie, Artherosklerose + kardiovaskulären Risikos -> LDL-C-Werte senken, Einzig zugelassen Ind. = familiäre Hypercholesterinämie

Anwendung: s.c. alle 2-4 W

UAW: noch wenig klinische Erfahrung -> Reaktionen an der Injektionsstelle, Pruritus, Allergie/Anaphylaxie, zu wenig LDL, Langzeiteffekte unbekannt

65
Q

Welche Antiarrythmika gibt es?

A
66
Q

Wie wirkt Amiodaron?

A

= Multichannelblocker, Langzeittherapie + positives Outcome

  • Jodhaltig, einziges AA für Langzeittherapie + positivem Outcome (außer beta-Blocker)
  • I: VHF, VT, Cardioversion bei VT
  • D: 1 A mit 5% Glucose (hält 6m), oral zu viele NW
  • UAW: Bradykardie, QT-Verlängerung, Lungenfibrose, optische Neuropathie, Hypo/Hyperthyreose
  • Dronedaron = Jodfreies Amiodaron -> schlechtere Wirkung + mehr NW

-> bei Vorhofflimmern + auch bei ventrikulärer Tachykardie

-> Für pharmakologische Cardioversion (bei VHF)

-> Für Langzeittherapie, da HZW = 60 Tage

-> Enthält Jod = negativ auf Schilddrüse

67
Q

Welche Wirkung hat Lidocain?

A

= Hemmt Na+-Kanal in Purkinje-Fasern

I: VT, Kammerflimmern post MI, VES, Digitalisintoxikation -> wirkt nicht bei SV-HRST

Dosierung: 3-4mg/kg i.v. (starker first-pass Effekt), HWI = 2h

UAW: Tremor, ZNS-Stimulation = Krampfanfälle

KI: AV-Block, Bradykardie, kardiogener Schock

-> Verursacht Krampfanfälle

-> bei Digitalisvergiftung (Kammertachykardie)

-> Ursprünglich kein Naturstoff

68
Q

Wann verwendet man Adenosin?

A

= Hemmt Tachykardie durch Induktion eines AV-Blocks, z.B. bei paroxysmaler SVT

  • I: Paroxysmale SVT (WPW)
  • KI: COPD (da Bronchiospasmus), Asthma, MI
  • UAW:

-> Akute Therapie bei SVT -> 12 mg i.v. (wenn Carotissinus-Druckversucht gescheitert ist)

-> Antagonist am α1-Rezeptor = tubuloglomeruläres Feedback sinkt und GFR steigt!

-> Herzrasen 14-Jährige = Adenosin

69
Q

Welche Wirkung hat Atropin?

A

= aktiviert Parasympathikus bei bradykarden HRST durch Hemmung ACh = Parasympatholytikum

I: Digitalis-Intoxikation (AV-Block), Prämedikation Anästhesie (Hemmung Bronchialsekret + verhindert Reflextachykardie), in Augenheilkunde (ungeeignet Mydriasis = zu lange HWZ) + Toxikologie (Cholinesterasehemmstoff, Digitalis)

KI: Glaukom, Prostatahypertrophie, Tachykardie

UAW: Tachykardie, trockene Schleimhaut = Sympathikus-wirkung ↑

-> Bei Sinusbradykardie

70
Q

Was sind Digitalis?

A

= Hemmung Na-K-ATPase

Wirkung: Hemmung Na+-K+- ATPase -> Na bleibt im Plasma -> Na+ Gradient fehlt -> Ca2+ bleibt im Zytoplasma -> SR nimmt mehr Ca auf -> mehr Ca bei AP + für elektromech. Kopplung

Am Herz: positiv inotrop, negativ chronotrop/dromotrop/bathmotrop + AP verkürzt + Herzarbeit Ökonomisiert -> geringe tB = viele NW

-> Ein Benefit in der Therapie mit Digoxin ist nur unter Plasmaspiegelüberwachung gegeben

-> Digitoxin ist aufgrund seiner langen Halbwertszeit mit einem hohen Vergiftungsrisiko behaftet

-> Erhöht Mortalität

-> Erhaltungsdosis muss für jeden individuell berechnet werden

71
Q

Unterschied Digitoxin und Digoxin?

A

Bei Therapie -> EKG, BD, spO2, AF, Flüssigkeitsbilanzierung, Labor

-> Digoxin führt zu Bigeminie = Zwillingspuls, auf jede Systole folgt eine ES, bei chronischer HI

-> Digoxin hat HWZ = 36h

-> Ein Benefit in der Therapie mit Digoxin ist nur unter Plasmaspiegelüberwachung gegeben

-> Hohes Vergiftungsrisiko bei Digitoxin wegen langer HWZ (100h)

-> Erhöht Mortalität

-> Erhaltungsdosis muss für jeden individuell berechnet werden

72
Q

Welche Nebenwirkungen haben Digitalis-Medikamente?

A

Herz: Bradycardie, VHF, AV- Überleitung gestört, Bigeminie = Zwillingspuls (aus jede Systole folgt Extrasystole), VT bis Kammerflimmern

Extracardiale Gewebe: HF ↓, AV- Überleitungszeit ↑, Vorhof-Fli/Fla., Nausea, Emesis, Diarrhoe, ZNS-Störung, Muskelschwäche

Interaktionen

  • Hypokaliämie ↑ Wirkung -> ektope Erregung ↑ = cave bei: K-sparenden Diuretika, ACE-Hemmern
  • Hyperkalziämie, Hypomagnesämie ↑ Autonomie
  • Interaktion: Chinidin, Clarithromycin, Verapamil, Propafenon, Diltiazem, Amiodaron (Albuminverdrängung)

Therapie der Intoxikation: Leichte Arrhythmien -> Absetzen für 2-3d

  • Sinusbradycardie/arrest, AV-Block II/III: Atropin
  • Kammerarrhythmien mit Hypokaliämie: K+-Zufuhr
  • Kammertachycardien: Lidocain
  • Schwere, lebensbedrohliche Vergiftungen: Antikörper
73
Q

Welche Therapie bei Vorhofflimmern?

A

Antikoagulation: Cumarin, DOAK (direkte orale Antikoagulation)

Rhythmus/Frequenzkontrolle: Beides prognostisch gleichwertig! Symptome entscheiden Therapiewahl -> Vorhofflimmern bleibt, HF auf 60-80/min

  • Elektrische Kardioversion
  • Amiodaron + Betablocker-> Vermeidung Rezidiv, Langzeitgabe von Amiodaron vermeiden (Lungenfibrose), Betablocker nicht wenn LVEF <40% (Dilitiazem, Verapamil)
  • Katheterablation
  • Propafenon/Sotalol u. vermeiden (zu gefährlich!), Digitoxin ultima ratio
  • Dronedaron nur bei Versagen v. Amiodaron-Therapie (unterlegene Wirkung)
74
Q

Welche Therapieelemente sind bei Hypertonie wichtig?

A

-> Nicht der BD, sondern der Patient muss therapiert werden! Den Jahren mehr Leben geben, nicht dem Leben mehr Jahre! Kein stures Festhalten an Guidelines! Individuelle Therapie!

75
Q

Welche Ursachen gibt es für sekundäre Hypertonie?

A
76
Q

Welche Grade von Hypertension gibt es und wie werden sie therapiert?

A
  1. Zweifach Kombi: ACE-H o. AT-RB + CCB o. Diuretikum
  2. Dreifach Kombi: ACE-H oder ATR-B + CCB + Diuretikum
  3. Dreifach Kombi + Spironolacton: Bei resistenter Hypertension -> cave bei Kombi von ACE-H + Spironolacton = Hyperkaliämie! (Muskelschwäche, Bradykardie)
  • > Am besten immer β-Blocker + individualisierte Therapie!
  • > Keine Kombi von ACE-H und ATR-B!
77
Q

Welche Differentialtherapie eignet sich bei Hypertonie + Koronarer Herzkrankheit?

A

ß-Blocker + Ca-Antagonisten

78
Q

Welche Differentialtherapie eignet sich bei Hypertonie + Linkshypertrophie?

A

ACE-Hemmer + ß-Blocker + Ca-Antagonisten

79
Q

Welche Differentialtherapie eignet sich bei Hypertonie + Herzinsuffizienz?

A

ACE-Hemmer + ß-Blocker + evtl. Diuretika

80
Q

Welche Differentialtherapie eignet sich bei Hypertonie + COPD/Asthma?

A

KEINE ß-Blocker!

Medikamente der 1.Wahl gelten Ca-Antagonisten, AT1-Antagonisten oder ACE-Hemmer

81
Q

Welche Differentialtherapie eignet sich bei Hypertonie + Diabetes/diabetische Nephropathie?

A

-> bei Diabetes ACE-Hemmer, ß-Blocker und Diuretika vermeiden!

-> bei diabetischer Nephropathie = ACE-Hemmer

82
Q

Welche Differentialtherapie eignet sich bei Hypertonie + Hyperurikämie?

A

Zurückhaltung mit Diuretika!

Hyperurikämie: Erhöhter Wert der Serum-Harnsäure ≥6,5 mg/dL -> kann zu akuter + chronischer Gicht werden!

-> Empfohlen: AT1-Rezeptorblocker -> ↑ Harnsäureausscheidung bei Therapie mit Losartan

83
Q

Welche Differentialtherapie eignet sich bei Hypertonie + benigne Prostatahyperplasie?

A

α1-Blocker + Carvedilol

84
Q

Welche Differentialtherapie eignet sich bei Schwangerschaftshypertonie?

A

= β-Blocker + evtl. Methyldopa

1. Wahl
– Alpha-Methyldopa
– Alpha-Blocker: Urapidil

2. Wahl
– Ca2+-Antagonisten: retardiertes Nifedipin – Betablocker: fetaler Minderwuchs?

• Kontraindiziert

  • – ACE-Hemmer („-pril“)
  • – Angiotensin-Blocker (ARB), „Sartane“ – Diuretika
  • • Aldosteron-Antagonisten(Spironolacton,Eplerenon)
  • • Thiazid-Diuretika (Hydrochlorothiazid etc)
  • • Schleifendiuretika(Furosemid,Torasemid)nurimNotfall (Lungenödem)
  • – Amlodipin

Historisch: Dihydralazin (nicht mehr registriert), nebenwirkungsreich

85
Q

Was ist eine pulmonale Hypertonie?

A

= Rechtsherzbelastung durch zunehmende Obliteration der Lungenstrombahn, bis zum Rx-Herzversagen

Sekundär: Leberzirrhose, BG-KH, HIV, kongenitale Herz-KH, Medikamente (Cocain, Appetitzügler

Primär: MPD (mittlerer pulm. Druck) >25 mmHg in Ruhe, >30 mmHg bei Belastung, Herz-KH, BG-KH, Fragile-X-Syndrom

Diagnose: Kl. Herzkatheter zu Blutfluss + Druckmessung, EKG, Echo, Lungenröntgen/Funktionstest, BGA

Therapie: Epoprostenol, Iloprost, Sildenafil, Adenosin, NO, Nifedipin, Dilitiazem

86
Q

Welche Medikamente wirken hemmend auf Thrombozyten?

A
  1. ASS: Hemmt COX (1+2) und somit Thromboxan A2 aus den Thrombozyten-Granula
  2. Thienopyridine/Ticagrelor: Hemmt P2Y12
  3. GP IIb/IIIa-Inhibitor: wird bei Thrombo-Konformationsänderung durch Granula freigegeben -> Fibrinogen bindet daran -> primäres Fibrinogennetz
87
Q

Wie wirken ASS-Thrombozytenaggregationshemmer?

A

= Hemmen Thrombozyten ab 75 mg -> weniger Thrombos binden -> Blut koaguliert schwerer

W: Hemmt das Prostaglandin COX (1+2) irreversibel und somit die Bildung von Thromboxan A2, welches zu Vasokonstriktion + Thrombo-Anlockung führen würde

Niedrigdosiert (75-100 mg): In magensaftresistenter Kapsel mikrobiell im Darmlumen abgebaut + durch Mukosa aufgenommen -> Pfortader -> Kontakt mit Thrombos + irreversible Hemmung der TXA2-Synthese -> Metabolisierung in der Leber + Elimination durch Galle -> 0-50% systemisch = zu wenig für UAW!

KI: Ulzera, Gerinnungsstörung, Allergie, Leber/Nieren-I, relative KI: Asthma, Kinder mit fieberhaften Infekt = Reye-Syndrom!

Reye-Syndrom: Mitochondrien Zerstörung -> Hirnödem, ZNS-Symptomatik (Erbrechen), Leberenzyme ↑ -> Th: Mannitol!

-> 100mg bei Alten ist ASS als Primärprophylaxe nach Kosten-Nutzen-Rechnung nicht empfohlen

-> Blutungen und pos. Effekt gleich groß

-> Sekundär-Prophylaxe nach Myokardinfarkt = T-ASS

-> Keine Enzyminduktion

-> irreversiblen Hemmung der Cyclooxygenase

-> KI bei Asthma, relative KI bei Kinder mit fiebrigen Infekten

-> wenig erfolgreich bei vasospastischer Angina

-> Wird chemisch-synthetisch hergestellt

88
Q

Was sind Thienopyridine + GP-IIb/IIIa-Inhibitor?

A

Thienopyridine/Ticagrelor:

Hemmt P2Y12

GP IIb/IIIa-Inhibitor:

GP IIb/IIIa wird bei Thrombo-Konformationsänderung durch Granula freigegeben -> Fibrinogen bindet daran -> primäres Fibrinogennetz

89
Q

Welche Wirkung haben unselektive COX-Hemmer?

A

Arachidonsäure bildet Prostaglandine -> führen zu Schmerzen, Entzündungsreaktionen und Fieber -> COX-Inhibitoren hemmen COX 1+2:

COX-1: Schützt Magen/Dünndarm, Thromboaggregation

COX-2: Vasodilatation, Hyperalgesie (Schmerz), Fieber, Leukozytenaktivierung

Lipooxigenase: Konstriktion Koronarien, Bronchokonstriktion, TXA-Freisetzung

-> Herzinfarktrisiko steigt (bei ALLEN NSAR) = therap. obsolet!

90
Q

Was sind Thienopyridine?

A

Clopidogrel, Prasugrel, Ticlopidin (viele NW, obsolet)

-> Prasugrel = 1. Wahl (potenter als Clopidogrel)

W: Blockieren ADP-Rezeptoren in Thrombos (P2Y12), 8-10t zur max. Inhibition der Plättchenaggregation, synergistisch mit ASS

I: Nach PTCA (Perkutane-transluminale Coronar-Angioplastie), Dual Platelet Therapy (mit ASS), max. 1 Jahr + nach MI (teurer, bei ASS-Unverträglichkeit)

UAW: Blutungen bei 9,3% (häufiger als bei ASS), 15% GIT-Störungen, 4,5% Durchfall, 6% Exanthem, 3% Leberfunktionsstörung

-> VOR einer Carotis Stentimplatation

-> Ist ASS im Kosten-Nutzen-Faktor unterlegen

91
Q

Was ist Ticagrelor?

A

= Antagonist am ADP-Rezeptor P2Y12 (ähnlich wie Thienopyridine

W: Zszl. zu ASS bei ACS + 1 Jahr post MI -> Gesamtsterblichkeit ↓↓↓

I: Alternative zu Thienopyridinen bei STEMI für die duale Plättchenhemmung (mit ASS)

UAW: Blutungen (intrakraniell!), Verdauungsstörungen, Exantheme, Bradycardie!, Nierenschäden, Dyspnoe!, Gynäkomastie

92
Q

Wie erfolgt die Thrombozytenaggregation vor Operationen?

A

= Präparate müssen durch fraktioniertes Heparin ersetzt werden

+ 1-4d post OP wieder einsetzbar!

Prasugrel: 8d vorher, Clopidogrel: 5d vorher, Ticagrelor: 3d vorher = Hemmen ADP-Rezeptor P2Y12!

T-ASS: Nur bei schwerem Eingriff -> 8d vorher, sonst belassen

93
Q

Was sind Glykoprotein IIb/IIIa-Inhibitoren?

A

Eptifibatid (Integrillin): Synthetisches Peptid i.v., kompetitiver Antagonist = P2Y12 Antagonist!

Tirofiban (Aggrastat): Nicht-peptiderg, i.v.

I: Prävention MI bei instabiler AP (<24h her) o. Non-Q-wave-MI

UAW: Blutungen, Übelkeit, Fieber, Kopf-SZ, Thrombopenie (1,5%)

94
Q

Wie wird unfraktioniertes Heparin?

A

W: Niedrige Dosis = Bindet Antithrombin III (Komplex), Hohe Dosis → Inaktivierung IXa, Xa, XIa, XIIa und Thrombin, Hemmung der Aggregation + Blutgerinnung

Low-Dose-Therapie: postoperative Thromboseprophylaxe (200 IE/kg je nach anti-Faktor-X-Aktivität -> 2x 7500 IE)

Vollheparinisierung: TVT, Lungenembolie, ACS, MI, extrakorporaler Zirkulation -> Verlängerung PTT auf 1,5 - 2-fache

UAW: Blutungen, Haarausfall, Osteoporose = max. 3 Monate anwenden!, Heparin-induzierte-Thrombozytopenie (HIT I 5-10% = 20-30% weniger Thrombos, HIT II = lebensbedrohlich, Letalität 20-30%, 5-11t nach Heparingabe)

Antidot: Protamin -> 1mg neutralisiert 100E

-> Zur Prophylaxe einer Reisethrombose

95
Q

Was sind fraktionierte Heparine (NMH, LMWH)?

A

D: 1x tgl. s.c. je nach Gewicht + Risikp -> max. 3 Monate = sonst Osteoporose!

I: Postoperative Thromboseprophylaxe, TVT, Lungenembolie, Reisethrombose-Prophylaxe!

UAW: Gleiches Risiko wie UFH (unfraktiniertes Heparin) aber weniger NW

Antidot: Protamin!

  • > Keine engmaschige Überwachung nötig, ggf. Kontrolle durch Messung der Anti-Faktor Xa-Aktivität
  • > Höhere Bioverfügbarkeit, längere HWZ, seltener HIT

-> bei Schlaganfall nicht in prähospitalisations Phase

-> Thrombozytopenie vom Typ II nach 5-11 Tagen!

-> 35 J. mit Gips Enoxaparin 60 mg 1x täglich fraktioniertes Heparin s.c.!

-> Bei SS mit Risiko auf Thrombembolie = niedermolekulares Heparin!

-> HWZ: Heparin < Enoxaparin < Acenocumarol < Phenprocumon (HEAP)

-> Enaxoparin nach mechanischer Herzklappe + Kinderwunsch!

96
Q

Welche direkte orale Antikoagulantien (DOAKS) gibt es?

A

= Wirkung durch direkte Inhibierung aktivierter Gerinnungsfaktoren

Faktor IIa

  • Dabigatran (Pradaxa®)
  • Argatroban (Argatra®)

–> Früher: Melagatran, Ximelagatran (waren hepatotoxisch)

Faktor Xa:

  • Rivaroxaban (Xarelto®)
  • Edoxaban (Lixiana®)
  • Apixaban (Eliquis®)
97
Q

Indikationen für Direkte orale Antikoagulation (DOAKS)?

A
  1. Prophylaxe von Schlaganfällen + systemische Embolien bei VHF
    • z.B. Rivaroxaban + Edoxaban, wenn mind. 1 Risikofaktor: Schlaganfall oder TIA, ≥75Jahre, Hypertonie, DM, HI (NYHA ≥II)
  2. Tiefe Venenthrombosen (TVT) + Lungenembolien (LE) + Prophylaxe von Rezidiven dieser
  3. Prophylaxe venöser Thromboembolien (VTE) nach Hüft/Knie-Ersatz-OP

-> Anpassung bei Niereninsuffizienz (Kreatinin bestimmen)

-> Bei VHF + Herzklappe = Dabigatran + Rivaroxaban

98
Q

Was ist Dabigetran (Pradaxa)?

A

Indikation:

  • Prophylaxe von Schlaganfällen + systemischen Embolien bei nichtvalvulärem VHF (NVAF) + Risikofaktor (DM, >75 J, Hypertonie)
  • Behandlung + Rezidivprophylaxe von TVT + LE

UAW: Blutungen, Anämie, Diarrhoe,Übelkeit, Herzinfarkt-Risiko

WW: Verapamil (Dosisreduktion)

KI: NI, Blutungsneigung, Ulzerationen, Varizen, Hirn/RM-Verletzung, Leberstörung, künstliche Herzklappen, Trauma -> keine Kombi mit anderen Koagulantien (Heparin, ASS, NSAR, P-Glykoproteinhemmer)

-> Therapeutic drug monitoring: Ecarin + Thrombinzeit!

-> Bei VHF + mech. Klappen

-> Dosisreduktion bei ↓ Nierenfunktion + Untergewicht

99
Q

Was sind spezifische bzw. unspezifische Maßnahmen unter DOAKs?

A

Unspezifische Maßnahmen: >7 Hb , >100.000 Thrombos + antifibrinolytische Therapie

Spezifische Therapie: Prothrombin-Konzentrate, Antagonisten wie Idarucizumab

100
Q

Wie kommt es zu einem Schock?

A
  • Bewusstsein ↓
  • Tachykardie (pulsus celer et parvus)
  • Syst. BD <90 mmHg
  • Schockindex (Puls/RR >1)
  • Kaltschweißig + zyanotisch
  • Hyperventilation
  • Oligurie
101
Q

Was sind Cumarine = Vitamin-K-Antagonisten?

A

Wirkung:

– Hemmung der Bildung der Vitamin-K-abhängigen Gerinnungsfaktoren (II,VII,IX,X, PC,PS)

– der maximale Cumarin-Effekt wird erst nach 24-36h manifest

– bis dahin: fraktioniertes Heparin

• Antagonisierung

– Vitamin K1 (Konakion), wirkt erst nach Stunden!

– Lebensbedrohliche Blutungen müssen durch Substitution der fehlenden Gerinnungsfaktoren behandelt werden

102
Q

Welche weiteren Antikoagulantien gibt es?

A
  1. Bivalirudin: Früher bei PCI (Percutane coronary intervention)
  2. Argatroban: i.v. Antikoagulation bei heparininduzierter Thrombozytopenie Typ II (HIT-II)
  3. Fondaprinux: s.c. Prophylaxe Thromboembolie (Vor Hüft/Knie-OP, bei Immobilisation durch akute Erkrankung), oberflächlicher BVT ohne TVT
103
Q

Was sind Cumarine = Vit-K-Antagonisten?

A

W: Faktor II, VII, IX und X werden in der Leber gebildet und mit Hilfe von Vitamin K aktiviert -> hemmen Vit.-K-Epoxid-Reduktase + Vit-K-Chinon-Reduktase (Störungen Leberfunktion = Störung Gerinnung)

  • Max. Wirkung nach 24-36h -> stören Neubildung der Faktoren (inzw. fraktioniertes Heparin)

Dosierung: Oral, Menge je nach INR (soll zw. 2-4 sein)

I: Behandlung TVT, LE + Prophylaxe Thromboembolien bei VHF und Herzklappen-Vitien/ersatz

NW: Blutungen, allerg. Reaktion, GIT, Kallusbildung ↓, Nekrose (Hyperkoaguabilität durch Hemmung Protein S + C -> Hautnekrose), Embryopathie, “Superwarfarine” als Rattengift

  • Phenprocoumon (Marcumar): 1,5-3 mg, HWZ = 130-160h, Normalisierung nach 7-10t
  • Warfarin (Coumadin) HWZ 2-3t, 5-10mg (Daten aus USA)
  • Acenocoumarol! (Sintrom) STANDART, 2-12mg, HWZ = 9h, 3-4t bis zur Normalisierung der Gerinnung (Mittelding zw. Marcumar + Warfarin)

-> Sekundärprävention bei ischämischem Insult + VHF

-> Prothrombinzeit 2-3 (chron. VHF)

-> Prophylaxe Schlaganfall-Rezidiv

-> “Wietzorreks Todes-Kombi”: Alte müssen Nacht aufs Klo (Diuretikum), sind benommen und stürzen (Benzo) und verbluten dann (Antikoagluans) = Diazepam, Antikoagulans, Diuretikum

104
Q

Was ist der CHADS-Score bzw HASBLED-Score?

A

C: Congestive heart failure, H: Hypertension, A: age >75, D: Diabetes, S: stroke -> alle jeweils 1 Punkt, Stroke = 2 Punkte

  • 0 = Risiko schwerer Blutung -> ASS = Risiko einer Blutung überwiegt Schlaganfall-Risiko!
  • 1 = ASS/Cumarine/DOAK je nach VHF
  • >1 = DOAKS/Cumarine (INR 2-3) -> starkes VHF kann zu Embolus führen
105
Q

Welche Embolieprophylaxe bei VHF?

A
  1. Klappenersatz, Mitralstenose -> Vitamin-K-Antagonist
  2. Schlaganfallrisiko nach CHA2DS2-VASC- Risikofaktoren: erst DOAK, 2. Wahl: Vit-K-Antagonist, sonst operativ
    • 0: keine Gerinnungshemmer -> Blut wird nur diluirt und könnte Blutungen auslösen
    • 1: evtl. oraler Gerinnungshemmer
    • 2: oraler Gerinnungshemmer indiziert
106
Q

Mit welchem Präparaten erfolgt die Thrombolyse?

A
  1. Urokinase: humane Serinprotease, 2-5t
  2. Alteplase: humane Serinprotease, 1,5h
  3. Reteplase: Plasmingen-Aktivator
  4. Tenecteplase (TNK-t-PA = Metalyse): Rekombinanter Plasmingen-Aktivator (tPA mit Mutationen)
  • Aktivierung Plasminogen zu Plasmin -> Spaltung Fibrin -> Auflösung Thrombus
  • Bei MI, TVT, LE, Thrombosen

-> Tenecteplase für prähospitale Thrombolyse (im RTW)

-> I.v. Thrombolyse mit Alteplase (rt-PA) ist bis 4,5h nach Symptombeginn dokumentiert, bei Hirnschlag

107
Q

Was sind Kontraindikationen + UAW bei Thrombolyse?

A

UAW: (intracerebrale) Blutungen + allerg. Reaktionen (Streptokinase)

Kontraindikationen – Absolut:

  • Intrakraniale Blutungen + Neoplasien, Gefäßmissbildung
  • Schlaganfall in letzten 3m (Ausnahme: letzte 3h)
  • V.a. Aortenaneurisma

Relativ: Hypertonie, CPR, große OP, Zweitgabe (Streptokinase, Antistreplase), SS, Ulcus pepticum, Antikoagulantien

Was tun bei Verdacht auf intracerebrale Blutung? Notfall-CT, Thrombolysestoppen, Laborparametererheben -> FFP, TK, Protamin, ε -Aminokapronsäure + Maßnahmen zur Hirndruckverringerung

108
Q

Welche Formen von Angina Pectoris gibt es?

A

Stabile Angina: Belastungsabhängig, verschwindet in Ruhe + mit Nitroglycerin

Instabile Angina = Myocardinfarkt: nur „theoretische“ Unterschiede -> SZ in Ruhe, >20 Min., starke Beeinträchtigung, Zunehmende SZ, nach MI + Revaskularisierung

Vasospastische Angina = Prinzmetal-Angina

Therapieziel: Symptome + Progression ↓, Prävention MI, instabiler Angina, OP

-> Aggravierende Faktoren = Fehlmedikation, Abusus Thyreostatika, Exsikkose, Polyzytämie

109
Q

Therapie bei stabiler Angina pectoris?

A

Bei akutem Anfall: Leicht -> Glyceroltrinitrat, schwer -> TAH + Antikoagultion, Revaskularisierung (PTCA,CABG), HF ↓, Betablocker o. Verapamil/Diltiazem

  • β-Blocker + Dihydropyridine (Angina CCS>2)
  • schlechter -> Ivabradin, langwirksame Nitrate, Trimetazidin, Nicorandil, Ranolazin

Anfallsprophylaxe („Intervalltherapie“): Lifestyle Management, Statine, ACE-Hemmer, evtl. ASS 75-150mg (o. Clopidogrel)

110
Q

Was für ein antiangiöser Arneistoff ist Ranolazin?

A

Wirkung (schwach!): Absenkung der Na/Ca-Überlast, ↑ Perfusion des Herzmuskels (?) = ungeklärt -> negatives Nutzen-Risiko-Profil

Indikationen: Alternative bei KI der Standardtherapie (ß-Blocker, Ca- Antagonisten) -> Prognose laut Studie nicht signifikant verbessert

KI: Polypharmazie (QT-Verlängerung!) etc.

UAW: Kopfsz, Müdigkeit, Schwindel, Schwäche, Obstipation

-> Macht Kopfschmerzen

-> Indikation: stabile AP bei Kontraindikation/Therapieversagen anderer Medis

111
Q

Wie wirkt das antiangiöse Reservepräparat Trimetazidin?

A

W: ↑ myocardialen Glucose-Stoffwechsel, ↓Fettsäureoxidation im Herzmuskel -> laut Studie effektiv bei stabiler AP (alleine o. Kombi), keine Langzeitstudien, Auswurffraktion ↑ (36% -> 43%)

I: Reserve bei DM (kurze Studie), Zusatz bei Versagen der Ersttherapie -> bei Tinnitus, Schwindel, Sehstörung nicht empfohlen!

D: 25mg 2xtgl. -> wenn wirkungslos nach 3M absetzen!

UAW: Viele + Häufig! Schlafstörung, abd. Schmerzen, Benommenheit (nicht fahrtüchtig), Parkisonoid -> bei Parkinsom KI + bei schwerer NI