Kapitel 6: Die Ethik des Unternehmens Flashcards
Unternehmensverantwortung
Verpflichtung, bestimmte negative Konsequenzen des eigenen Handeln zu vermeiden oder erwünschte Konsequenzen zu garantieren
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bei Zuwiederhandeln dafür gerade zu stehen
Wem ist jemand verantwortlich?
Stakeholder
Wofür ist jemand verantwortlich?
Schaden
Verantwortung der Gesellschaften
Kapitalgesellschaften tragen rechtliche Verantwortung (schuldrechtlich jedoch nicht strafrechtlich)
Kapitalgesellschaften und Personengesellschaften tragen moralische Verantwortung
Wieso tragen Unternehmen eine moralische Verantwortung?
Entscheidung von Managern für Unternehmen, nicht für sich selbst
= Bspw. Zufügung von Zusatzstoffen zu Tabak keine rein persönliche Entscheidung des Vorstands… abhängig bspw. von Gewinnzielen
Gesellschaft schreibt Unternehmen als ganzem Verantwortung zu
= Tabakkonzern, nicht einzelne Manager, wird verantwortlich gemacht
Unternehmen sind bereit Verantwortung zu übernehmen - über rein rechtliche Haftung hinaus
Warum nicht persönliche Verantwortlichkeit von Managern?
- Beitrag einzelner Personen schwer zuordenbar
- Der Einzelne hat ggf. keinen Schädigungsvorsatz
- Der Einzelne kann Handlungsfolgen nicht abschätzen
- Der Einzelne kann nicht ausreichend Schadensersatz leisten
Ziel des Ethik-Managements
Nachhaltige Sicherung des Unternehmens in jedem Sinne des Wortes
Moralische Werte,
Kooperationswerte,
Leistungswerte und
Kommunikationswerte
einer Organisation sind so aufeinander zu beziehen, dass sie dieser spezifische Identität und Orientierung liefern
Leistungswerte nach Wieland
Gewinn
Kompetenz
Leistungsbereitschaft
Flexibilität
Kreativität
Innovationsorientierung
Qualität
Moralische Werte nach Wieland
Integrität
Ehrlichkeit
Vertragstreue
Gerechtigkeit
Verantwortung
Kommunikationswerte nach Wieland
Transparenz
Kommunikationsorientierung
Kooperationswerte nach Wieland
Loyalität
Teamgeist
Konfliktfähigkeit
Nachhaltigkeitsbegriffe (sog. triple bottom line)
Ökonomische Nachhaltigkeit
= so wirtschaften, dass man auch in Zukunft noch wirtschaften kann
Ökologische Nachhaltigkeit
= So wirtschaften, dass für künftige Generationen im gleichen Umfang…
Gesellschaftliche Nachhaltigkeit
= So wirtschaften, dass man auch in Zukunft noch Stakeholder findet
dadrunter fällt juristische Nachhaltigkeit
Ethik-/ Wertemanagement Gegenstand und Ziel
Gegenstand
= Definition und Implementation der moralischen Verfassung eines Teams oder Organisation
Ziel
= Verbesserung der Arbeitsbindung und tatsächlichen Handlungen zum gegenseitigen Vorteil
Stakeholder
Jeder, der etwas in das Unternehmen investiert hat und deshalb ein Verlustrisiko trägt
Arten von Stakeholder
Ökonomischer Stakeholder
= Jeder der die Zielerreichung des UN beeinflussen kann
Ethischer Stakeholder
= Jeder, der von der Zielerreichung des UN betroffen ist
Unternehmensethische Dilemmata
Gewinnmaximierung kann in diesen Situationen Dritte schädigen
„Richtigkeitsvermutung“ für gewinnorientierte, regelkonformes unternehmerisches Handeln gilt nicht mehr
Kinderarbeit!!
Beispiele für unternehmensethische Dilemmata
Korruption
= supranationale Rahmenordnung existiert nicht
Umweltschädigung
= wenn Ordnungsrahmen UN nicht zwingt; soziales Dilemma
Kinderarbeit
Hungerlöhne
Selbstbeschränkung bei Gesichtserkennung
Bilanzbetrug
Corporate Social Responsibility (CSR)
„Konzept, das den Unternehmen als Grundlage dient, auf freiwilliger Basis soziale Belange und Umweltbelange in ihre Unternehmenstätigkeit zu integrieren“
CSR-Maßnahmen
Traditionell
= Unterstützung von guten Zwecken durch Spenden, Sponsoring
Arbeits-, Sozial-, Umweltstandards, Unternehmensleitbilder, Verhaltenskodizes
„Keine Gewinne zu Lasten Dritter“
Vorteilhaft auch für das Unternehmen
= Investition in Reputation und Integrität, langfristige Wettbewerbsfähigkeit
Pyramide der CSR (Carrol 1991)
- Philantrophische Vertantwortung
= mit eigenen Ressourcen Beitrag zur Gesellschaft - Ethische Verantwortung
= Verpflichtung das zu tun, was gerecht ist - Rechtliche Verantwortung
= Gesetz ist die gesellschaftliche kodifizierung von Richtig/ Falsch - Ökonomische Verantwortung
= Das Fundament, auf dem alles beruht
CSR-Investitionen
- in das Produkt
- In die Unternehmenskultur
- In die Integrität
- In die Beziehungen
- In die Standortbedingungen
- In die Kooperation mit Konkurrenten
- In die wirtschafts-und unternehmensethische Aufklärung
Social Entrepreneurship
Unternehmer, die ihr wirtschaftliches Denken einsetzen, um gesellschaftliche Probleme zu lösen, statt Gewinn zu maximieren
Unterschied Corporate Citizenship und Social Entrepreneurship
Motivation
SE: Gemeinwohl
CC: Eigeninteresse
Ziel
SE: Lösung der sozialen Aufgabe
CC: Geschäftstätigkeit
Mittel
SE: Geschäftstätigkeit
CC: Lösung der sozialen Aufgabe
Stellung des sozialen Anliegens
SE: Kern der Tätigkeit
CC: Add on zu Geschäftstätigkeit
Vier Prozessstufen eines Wertemanagementsystems
- Kodifizieren
= Mission, Vision, Values (Kodex) - Kommunizieren
= Policies & Procedures - Implementieren
= Complianceprogramm (Compliance Management System CMS) - Organisieren
= Ethik-/ Compliance-Office
Bausteine der Unternehmenswerte (Kodifizieren)
Mission
= Warum gibt es uns?
Vision
= Welche Ziele wollen wir erreichen?
Werte
= Welche Werte beachten wir bei all unseren Aktivitäten?
Formen von Kodizes
Ethik-Kodex
= Darstellung von ethischen Werte, Normen, Handlungsprinzipien und Leitbildern
Verhaltenskodex
= Vorgaben für konkretere Handlungsweisungen, die neben ethischen Komponenten oft auch rechtliche Aspekte beinhalten
(In der Praxis oft nicht getrennt)
Inhalte des Ethikkodex
- Aufgabe und Sinn des Unternehmens
- Zweck und Absicht des Unternehmens
- Legitimation, Autorisierung und Führung des Kodex
- Referenz zum Unternehmenskontext
- Darstellung und Erläuterung der Unternehmensethik
- Darstellung ethisch kritischer Bereiche
- Darstellung und Begründung konkret erwünschter und unerwünschter Handlungsweisen
- Darstellung etwaiger Konsequenzen
- ggf. Bezug auf rechtliche Aspekte, Berufsordnungen o.ä
Funktionen des Ethik-Kodex
Interne Funktionen
= Festlegung verbindlicher Werte, Regeln, Sanktionen, Bezugspunkt zur Lösung ethischer Probleme, Signalwirkung
Externe Funktionen
= Bildung von Vertrauen in ethische Integrität der MA, Wettbewerbsvorteile, Abgrenzung
Stakeholder-Orientierung (nach Bowie) aka Gewinnparadox
„doing well by doing good“
sagt aus, dass Unternehmen, die nicht primär nach Gewinn streben, sondern danach, das moralisch Gute zu tun, ebenso erfolgreich sein können.
=
Unternehmen, die immer nach dem kategorischen Imperativ handeln, sich im Wettbewerb gegen gewinnorientierte Unternehmen behaupten können
Shareholder-Orientierung aka „traditionelle betriebs-und volkswirtschaftslehre Perspektive der gewöhnlichen Gewinnmaximierung“
„doing good by doing well“
Sagt aus, dass wenn Unternehmen ihre Gewinne maximieren, ergibt sich die Erfüllung ihrer moralischen Verantwortung ganz von allein
(Shareholder-Orientierung)
Unternehmensverantwortung aka vierstelliges Prädikat (nach Höffe)
Der Ausdruck „ist verantwortlich“ ist ein vierwertiges Prädikat
Wer ist verantwortlich?
= moralisches Subjekt der Verantwortung
Weswegen ist jemand verantwortlich?
= Gegen welche Normen wurde verstoßen?
Wem ist jemand verantwortlich?
= Adressat der Verantwortung bzw. Stakeholder
Wofür ist jemand verantwortlich?
= Welcher Schaden ist entstanden?
Unternehmensziele nach Wieland
Leistungswerte
Moralische Werte
Kommunikationswerte
Kooperationswerte
Corporate Citizenship (CC-Mix)
Philanthropische Komponente von CSR
Corporate Giving
Corporate Foundations
Corporate Volunteering
Social Sponsoring
Cause Related Marketing
Social Comissioning
Community JointVenture
Social Lobbying
Venture Philanthropy