Kapitel 3: Ansätze der Ethik Flashcards

1
Q

Ansätze der Ethik

A

Folgenethik (Konsequentialismus)

Pflichtenethik (Deontologie)

Tugendethik

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Q

Folgenethik (Konsequentialismus)
- Bewertung von
- Letztes Ziel
- Moralkriterium

A

Bewertung von: Handlung

Letztes Ziel: Maximum der guten Folgen, Glück im Sinne einer Bedürfnisbefriedigung (hedonia)

Moralkriterium: Folgenprinzip (Nützlichkeitsprinzip)

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3
Q

Pflichtenethik (Deontologie)
- Bewertung von
- Letztes Ziel
- Moralkriterium

A

Bewertung von: Handlung

Letztes Ziel: Pflichterfüllung

Moralkriterium: Verallgemeinerbarkeitsprinzip (“Handle so, wie du auch behandelt werden willst!”)

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4
Q

Tugendethik
- Bewertung von
- Letztes Ziel
- Moralkriterium

A

Bewertung von: Haltung

Letztes Ziel: Glück, gutes Leben (eudaimonia)

Moralkriterium: Tugenden (bspw. Gerechtigkeit)

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5
Q

Interessenlage Agent (Arbeitnehmer)

A

Vermeidung von Arbeitsleid

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6
Q

Interessenlage Prinzipal (Arbeitgeber)

A

Durchführung der Aufgabe

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7
Q

Prinzipal-Agenten Beziehung

A
  1. Unterschiedliche Interessenlage zwischen P&A in Bezug auf Aufgabenstellung
  2. Wohlfahrtspositionen sind auseinandergekettet
  3. Asymmetrische Informationsverteilung
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8
Q

Arten von Agency Problemen

A

Hidden Actions
= P kennt Handlung des A nicht, führt zu MORAL HAZARD

Hidden Information
= P kennt nicht die Information des A im Entscheidungszeitpunkt,
führt zu ADVERSE SELECTION

Hidden Characteristics
= P kennt nicht die Nutzenfunktion des A, führt zu ADVERSE SELECTION

Hidden Intentions
= P kennt die Absicht des A Vertragslücken auszunutzen nicht, führt zu HOLDUP

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9
Q

Moral Hazard

A

nach Vertragsschluss die besser informierte Partei ihren Informationsvorsprung ausnutzt und sich nicht im Zweck des Vetrags verhält,
ihn aber nicht verletzt!

Beispiel
Gebäudeeigentümer weniger Sorgfalt, wenn er feuerversicherung hat

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10
Q

Adverse Selection

A

wenn ungleiche Informationen zwischen Käufern und Verkäufern dazu führen, dass Produkte schlechter Qualität bevorzugt werden

Beispiel
Gebrauchtwagen: Käufer wissen nicht ob gut oder schlechter Gebrauchtwagen und daher kaufen sie lieber die schlechterer Qualität (da sie wissen was sie bekommen)

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11
Q

Hold-Up

A

Verträge mit unvollständigen Informationen geschlossen werden aber erst nach Vertragsschluss klar werden.
Führt dazu, dass Vertragspartei abhängig von der Anderen wird

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12
Q

Utilitaristisches Moralkriterium (Untertheorie Folgenethik)
Jeremy Bentham

A

Ist die Nutzensumme
= moralisches Handeln bedeutet Anwendung der Nutzensummenfunktion

„Glück der größten Zahl“
- Man müsse diejenige Handlung wählen, durch welche die Nutzensumme, der von dieser Handlung betroffenen Personen!!! maximiert würde.

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13
Q

Kritik Konsequentialistische Ethik

A

Die Moralkriterien des Konsequentialismus…

  • Versagen bei Unterscheidung intendierter und vorhergesehener Konsequenzen
  • Können nicht zwischen höheren und niedrigeren Bergierden unterscheiden
  • Können „innere Handlung“ nicht adäquat berücksichtigen
  • Können in der Vergangenheit liegende Begründungen nicht berücksichtigen
  • Kennen keine kategorischen Rechte/ Anfechtung der Menschenwürde
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14
Q

Anreizethik

A

Moralkriterium: Eigeninteresse!

Bei mehreren Leuten: Pareto-Prinzip

„In GD Situationen ist es klug zu defektieren und nur dann klug zu kooperieren, wenn man sicher weiß, dass alle Anderen das auch tun!“

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15
Q

Kritik am Utilitaristischen Moralkriterium

A

Das Moralkriterium ist…

  • Im Regelfall nicht ermittelbar
  • Kann im Regelfall nicht identischer Grenznutzenfunktionen inegalitäre Konsequenzen bedeuten
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16
Q

Kritik Anreizethik

A
  • hebt Unterschied zwischen Eigeninteresse und Moral nur definitorisch auf
  • Erhebt Egoismus zum normativen Ideal
  • Kann externe inegalitäre Konsequenzen haben
  • Ist eine Trittbrettfahrer-Ethik
17
Q

Pflicht in der Deontologie (Pflichtenethik)

A

Pflicht
= diejenige Handlung, zu welcher jemand verbunden ist

Pflichtgefühl und moralische Gesinnung ausschlaggebend für Moralität einer Handlung: „Moralisch ist, das Pflichtgemäße zu tun!“

  • Keine Relevanz der Folgen einer Handlung
18
Q

Universalisierungsprinzip (Deontologie, Pflichtenethik)

A

„Was wäre wenn es jeder täte“

  • Das allgemeine Sittengesetz als kategorischer Imperativ
19
Q

Würde des Menschen (Kant)

A

Als Selbstzweck hat der Mensch keinen Preis oder Wert, sondern eine Würde

20
Q

Verallgemeinerungsprinzip als Goldene Regel

A

Negative Formulierung
= Was du selbst hasst, das man dir tu, das tu niemand anderem an!

Positive Formulierung
= Was ihr von anderen erwartet, das tut ebenso auch ihnen!

21
Q

Deontologische (Folgenethische) Lösung des GD

A

unbedingt kooperieren!

22
Q

Kritik der deontologischen (Pflichten) Ethik

A
  1. Goldene Regel ist nur unvollkommenes Verallgemeinerungskriterium

Verallgemeinerbarkeit…

  1. führt nicht zu eindeutigen Ergebnissen
  2. umfasst nur Teilaspekt von Moralität
  3. bezieht sich auf Fremde, weniger auf Liebe
  4. ist rein formales Prinzip
  5. ist ein negatives Ausschlusskriterium, kein umfassendes Moralprinzip
  6. Auch die deontologische Ethik kann nicht von den Folgen absehen
23
Q

Die Tugend (Begriff)

A

Bestimmte Eigenschaft, welche als liebenswürdig & moralisch gut gilt.
Also eine Bewertung von moralischen Akteuren… und nicht deren Handlung.

24
Q

Gerechtigkeit als individuelle Tugend

A

„Jedem das Seine“

Anerkennung einer Symmetrie in Beziehungen von Menschen, d.h.
nicht jeder bekommt das Gleiche

25
Q

Eigenschaften der Gerechtigkeit

A

Bezogenheit auf den Anderen
= Keine Rechte gegen sich selbst

Strenges Geschuldetsein
= Kein Anspruch auf Liebe und Danke

Gleichheit von Leistung und Gegenleistung
= Keine Übergebühr

Fehlt eine dieser Eigenschaften, dann ist eine andere Tugend zuständig

26
Q

Tauschgerechtigkeit der 3 Grundformen der Kardinaltugend Gerechtigkeit

A

„Jedem das Gleiche“
= arithmetische Gleichheit/ Verpflichtung des Mächtigeren in diesen Beziehungen

27
Q

Distributive Gerechtigkeit der 3 Grundformen der Kardinaltugend Gerechtigkeit

A

„Jeder bekommt/ gibt nach dem Wert der Würdigkeit (Leistungsfähigkeit)“
= Geometrische Gleichheit

(Steuer)

28
Q

Legale Gerechtigkeit der 3 Grundformen der Kardinaltugend Gerechtigkeit

A

Den Mitmenschen steht zu, dass die staatliche Organe gerechte Gesetze erlassen und alle sie befolgen

29
Q

Soziale Gerechtigkeit

A

nicht eindeutig definiert: „Wieselwort“

30
Q

Unterschied Gerechtigkeit und Barmherzigkeit

A

Gerechtigkeit
= Höchstes Ideal der Gesellschaft

Barmherzigkeit
= Höchstes Ideal des Individuums

31
Q

Gerechtigkeit als höchste Tugend sozialer Institutionen (Rawls)

A

Rawls:
Gerecht sind solche Institutionen, die Menschen wählen würden, wenn sie nicht wüssten, in welcher Gesellschaftspostion sie wären
(„Urzustand“ unter dem „Schleier des Nichtwissens“)

32
Q

Naturrecht

A

Gerechtigkeit setzt Naturrecht voraus

Das dem Menschen mit seiner Natur unverlierbar eigene Recht
(„von Natur aus zustehend“; „Menschenrechte“)

33
Q

3 Eigenschaften des Naturrechts

A
  1. von jeder Person erkennbar
  2. allgemeingültig
  3. unwandelbar (nicht außer Kraft setzbar)
34
Q

Interpretation des GD aus sich der Tugend der Gerechtigkeit

A

in GD-Situationen sit nur Kooperation gerecht, auch wenn Defektion recht (legal) sein sollte

35
Q

Kritik Tugendethik

A
  1. Bewertung nur des Charakters genügt nicht
  2. Immer das tun, was tugendhaft ist, in vielen praktischen Fragen zirkulär
  3. Unklarheit über Auswahl der Tugenden (alle gleichzeitig oder immer eine?)
  4. Sehr voraussetzungsreich
  5. Tugenden befördern nicht zwingend das Glück
  6. Tugenden wandeln sich (kultur- und zeitbedingt)
36
Q

Prinzip des doppelten Effekts

A

Konsequenzen zweier Situation die gleichen, die moralische Beurteilung ist jedoch unterschiedlich

37
Q

4 Kardinaltugenden

A

Frömmigkeit

Verständigkeit

Tapferkeit

Gerechtigkeit
= unterteilt in: Tausch-, Distributive-, Legale- und Soziale Gerechigkeit

38
Q

Gerechtigkeit setzt Naturrecht voraus

A

Wer mit einer Verpflichtung zur Gerechtigkeit (“Jedem das Seine”) argumentiert, erkennt an, dass der Verpflichtung ein Naturrecht eines anderen Menschen gegenübersteht, “das Seine” zu erhalten.

Naturrecht enthält:
- Aus dem Wesen sich ergebenden
- überzeitlich gültigen
- obersten und allgemeinen
- für Rechtsordnung bedeutsamen
- Grundnormen

39
Q

Eigenschaften des Naturrechts

A
  1. (von jeder Person) erkennbar
    • ins Herz geschrieben
  2. allgemeingültig
    • verpflichtet jeden Menschen gleich
  3. unwandelbar
    • nicht außer Kraft setzbar