Kapitel 5 Flashcards
Diagnose des Entwicklungsstandes
1
Q
Inhalt der Entwicklungsdiagnostik:
A
- die Feststellung des Entwicklungsstandes eines Kindes
- bisheriger Entwicklungsverlauf
- Voraussetzung (Schlussfolgerung) für weitere Entwicklung
- Vorhersagen für zukünftigen Entwicklungsverlauf
- gegenwärtiger Entwicklungsstand = Status quo
2
Q
Orientierung am Lebensalter:
A
Entwicklungstests orientieren sich an Alter des Kindes und gehen der Frage nach, ob das Kind altersgerechtentwickelt ist
3
Q
Nachteil der lebensalterorientierten Diagnostik:
A
- kaum Aussagemöglichkeiten über spezifische Bedingungen, die zu einem Entwicklungsergebnis (z.B. Defizit) geführt haben
- Anwendbarkeit beschränkt sich auf Lebensaltersgruppen, in denen eine Reifungsabhängigkeit zu vermuten ist (frühe Lebensabschnitte)
4
Q
Orientierung an Entwicklungssequenzen:
A
- Entwicklungsstand innerhalb einer definierten Entwicklungssequenz zu diagnostizieren → Lebensalter spielt erst nachrangig eine Rolle
- Ausgangspunkt, dass Entwicklung in typischen Sequenzen erfolgt
- Entwicklungsstadien
- Vorteil: über ganze Lebensspanne einsetzbar (nicht alters abhängig), genaue Bestimmung (Orientierung) des Entwicklungsstandes möglich & damit verbundenen gezielten Förderung
- Nachteil: Entwicklungssequenz muss präzise bestimmt sein und es gibt kaum Entwicklungsbereiche, die eine stringente Anwendung dieses Konzepts zulassen
Fazit:Es wird überwiegend mit Diagnosen gearbeitet, die sich am Lebensalterorientieren!
5
Q
Methodische Grundlagen
A
- Merkmalsbereichmuss definiert sein und Aufgabengesucht werden, die den Merkmalsbereich (möglichst) repräsentant abbilden
- nach der Aufgabenauswahl müssen sie auf den Schwierigkeitsgradgeprüft werden (geeignet?) und ob sie zwischen unterschiedlich weit entwickelten Kindern differenzieren (Aufgabe muss von älteren Kindern eher gelöst werden als von jüngeren)
- Wenn Testform vorliegt, stellt sich die Frage nach Objektivität, Reliabilitätund Validität
6
Q
Objektivität:
A
- def. = Testergebnisse müssen unabhängig von Einflüssen des Untersuchers sein
- es lässt sich unterscheiden: Durchführungs-, Auswertungs-und Interpretationsobjektivität
(→ Testergebnis soll unabhängig zustande gekommen sein, egal werden Test durchgeführt, ausgewertetund interpretierthat)
7
Q
Reliabilität:
A
- def. = bezieht sich auf die Zuverlässigkeit, mit der ein Test das misst, was er misst (unabhängig davon, ob es das ist, was er messen soll) → Ist der Test zuverlässig?
4 Formen der Reliabilität:
- Redest-Reliabilität (Kommt es bei der Testwiederholungzu einem vergleichbaren Ergebnis?)
- Paralleltest-Reliabilität (Führt eine Parallelformdes Tests zu einem vergleichbaren Ergebnis?)
- Split-Half-Reliabilität (Führen beide Testhälftenzu einem vergleichbaren Ergebnis?)
- Konsistenzanalyse (durchschnittliche Reliabilität, die sich bei beliebigen Testhalbierungenergeben würden)
8
Q
Validität:
A
- def. = Analyse, ob der Test das misst, was er messen soll
3 Validitätsformen:
- Inhaltsvalidität (vom Augenschein her prüfen, ob der Test das Richtige misst)
- Kriterienbezogene Validität (durch Korrelation mit Aussenkriterien (Expertenurteile, schon existente Entwicklungstest wird geprüft, ob der Test das Richtige misst) →nach Testergebnissen: prognostische Validität
- Konstruktvalidität (Wird ein theoretisch postuliertes Konstrukt mit einem Erhebungsinstrument empirisch erfasst?)
9
Q
Normierung:
A
- durch ein nominiertes Testverfahren lässt sich feststehen, wie weit ein Kind im Verhältnis zu einer Bezugsgruppegleichen Alters entwickelt ist
- Stichproben werden durchgeführt
- z-Werte oder t-Werte werden verwendet → geben an, wie weit der individuelle Wert eines Kindes vom Durchschnitt der Bezugsgruppe entfernt liegt
10
Q
Screeningtests:
A
- rascher Überblick zum Entwicklungsstand des Kindes
- allgemeine Aussage, ob ein Kind alters entsprechen + entwickelt ist / Ob Entwicklungsauffälligkeiten vorliegen
- Kein hoher Zeitaufwand
11
Q
Allgemeine Entwicklungstests:
A
- um allgemeinen Entwicklungsstand eines Kindes differenzierter zu erfassen, als es mit einem Screeningtest möglich ist
- Beispiel für allgemeinen Entwicklungstest ist der “Wiener Entwicklungstest”von Kastner- Koller und Deimann
- relevante Funktionsbereiche: Motorik, visuelle Wahrnehmung, kognitive Entwicklung, Sprache, lernen und Gedächtnis und sozial-emotionale Entwicklung
12
Q
Spezielle Entwicklungstests:
A
- differenzierte Erfassung des Entwicklungsstandes in Teilbereichen der Entwicklung (Sprache (Motorik..)
- Bereiche der Semantik, Syntax und Pragmatik werden geprüft
- es werden keine Sprachäusserungen verlangt
- Es ist ein Sprachverständnisnötig für die aufgeforderte Zuordnung von Sprachäusserungen zu Bildern
- Spezielle Entwicklungstests gibt es insbesondere Bereichen wie Motorik, Wahrnehmung, Kognitionund Sozialverhalten→ Teilbereiche!