Kapitel 4: Geld und Inflation Flashcards
Geld
- wird für Transaktionen verwendet.
- dient als Tausch-/, Wertaufbewahrungs-/ und Rechenmittel.
- Warengeld hat einen intrinsischen Wert, Fiatgeld nicht.
- die Zentralbank steuert das Geldangebot.
Umlaufgeschwindigkeit
V = Umlaufgeschwindigkeit
T = Anzahl an Transaktionen
M = Geldangebot

Umlaufgeschwindigkeit mit BIP zur Schätzung von T
- P* = Preis des Outputs (BIP-Deflator)
- Y* = Outputmenge (reales BIP)
- P x Y* = Outputwert (nominales BIP)

Quantitätstheorie des Geldes
- M x V = P x Y
- ist eine Identität: sie ist für alle möglichen Parameterwerte erfüllt.
- Annahme: Umlaufgeschwindigkeit ist konstant.
- ∆Y/Y hängt von der Wachstumsrate der Produktionsfaktoren und dem technischen Fortschritt ab. (Beides nehmen wir bisher als gegeben an.)
- Schlussfolgerung: Die Wachstumsrate des Geldmengenangebots bestimmt die Inflationsrate.

Realkasse
M/P = Realkasse, die Kaufkraft des Geldmengenangebots
- Eine einfache Geldnachfrage-Funktion: (M/P)d = k Y mit k = Kassenhaltungskoeffizient (k ist exogen)
- Quantitätsgleichung ⇒ k = 1/V
- Ist der Kassenhaltungskoeffizient (k) hoch, ist die Umlaufgeschwindigkeit (V) gering.
Seigniorage
- Der „Erlös“ des Gelddrucks nennt sich Seigniorage.
- Die Inflationssteuer:
- Gelddrucken ⇒ Inflation ≙ Steuer für Personen, die Geld halten.
Inflation und Zinsraten
- Nominale Zinsrate, i ist nicht inflationsbereinigt, stellt die Opportunitätskosten der Geldhaltung dar.
- Reale Zinsrate, r ist inflationsbereinigt: r = i - π
- Fisher‘s Gleichung: i = r + π
- Fisher-Effekt: Anstieg in π ⇒ gleichen Anstieg in i (da S = I bestimmt r: r gleicht sich so an, dass Gütermarkt & Kreditmarkt im GG)
Langfristig, hat die Inflation keinen Effekt auf das reale Einkommen oder die realen Ausgaben.
Geldnachfragefunktion

(reale) Geldnachfrage
- abhängig vom Einkommen in der Quantitätstheorie.
- allgemeiner: ebenfalls abhängig von der nominalen Zinsrate.
- in dem Fall, führen Änderungen in der erwarteten Inflationsrate zu Änderungen im Preisniveau

Was passiert mit der erwarteten Inflation?
- im Durchschnitt πe = π
- Kurzfristig kann sich πe ändern, falls neue Informationen verfügbar sind.
Wie P auf ∆πe reagiert:

Schuhsohlenkosten
Kosten und Unannehmlichkeiten die entstehen, wenn die Geldhaltung reduziert wird, mit dem Ziel Inflationssteuer zu umgehen.
- ↑π ⇒ ↑i ⇒ ↓Geldhaltung
- Demnach, bei gleichhohen monatlichen Ausgaben aber einer geringerer Geldhaltung, steigt die Anzahl an Bankbesuchen zwecks Geldabhebung mit jeweils geringeren Bargeldbeträgen.
Speisekartenkosten
- Kosten der Preisänderung*
- Umso höher die Inflationsrate, umso häufiger müssen Unternehmen ihre Preise ändern und die dadurch entstandenen Kosten tragen.
Relative Steuer- und Preisverzerrungen
- Verschiedene Unternehmen ändern ihre Preise zu unterschiedlichen Zeitpunkten (Speisekartenkosten), was zu Verzerrungen in relativen Preisen führt…
- … dies wiederrum verursacht mikroökonomische Ineffizienz bei der Allokation von Ressourcen.
- Manche Steuern sind nicht inflationsbereinigt, wie z.B. die Kapitalertragssteuer.
Generelle Unannehmlichkeiten
- Inflation erschwert es nominale Werte aus verschiedenen Perioden zu vergleichen.
- Dies erschwert die langfristige Finanzplanung.
Beliebige Umverteilung von Kaufkraft
- Viele langfristige Verträge sind nicht indexiert, aber basieren auf πe.
- π ≠ πe ⇒ Bereicherung an den Ausgaben von anderen.
- π > πe: (r - π) < (r - πe), Kaufkraft vom Kreditgeber zum Kreditnehmer.
- π < πe: Kaufkraft vom Kreditnehmer zum Kreditgeber.
Kosten der Inflation
- Erwartete Inflation: Schuhsohlenkosten, Speisekartenkosten, Steuer- und Preisverzerrungen, Unannehmlichkeiten der Inflationsbereinigungen
- Unerwartete Inflation: alles zuvor erwähnte + beliebige Umverteilung von Vermögen zwischen Gläubigern und Schuldnern
Hyperinflation
π ≥ 50% pro Monat
- entsteht bei schnellem Wachstum des Geldmengenangebots, wenn Geld gedruckt wird, um Staatsdefizite zu finanzieren.
- kann nur durch starke fiskalische Reformen gestoppt werden
Reale/nominale Variablen
- Reale V. werden in physischen Einheiten gemessen, z.B.: Menge an produziertem Output, Reallohn: verdienter Output pro Stunde ,Reale Zinsrate: zukünftiger Output, der durch das Ausleihen einer Einheit von Output heute verdient wird
- Nominale V. werden in Geldeinheiten gemessen, z.B.: Nominallohn: verdiente Euros pro Stunde, Nominale Zinsrate: zukünftige Euros, die durch das Ausleihen eines Euros heut verdient werden, Preisniveau: die Menge an benötigten Euros, um den Inhalt eines typischen Warenkorbs zu erwerben
Klassische Dichotomie
- Nach der klassischen Theorie ist Geld neutral – hat somit keinen Effekt auf reale Variablen.
- Auf diese Weise lassen sich die Determinanten von realen Variablen analysieren ohne nominale Variablen zu betrachten.
- Das Gleichgewicht auf dem Geldmarkt determiniert das Preisniveau sowie alle nominalen Variablen.
- Die meisten Ökonomen glauben, dass auf lange Sicht die Volkswirtschaft auf diese Weise funktioniert.