Kapitel 3 Flashcards
Konzepte der Multi-Channel Logistik
- Kunde über alle Kanäle bedienen. –> sehr schnelle Entwicklung
- Enge Verknüpfung von stationärem und online Handel.
- Bsp. Warenverfügbarkeit in Filiale online einsehbar. Stationärer Handel sieht online Geschäft viel mehr als Chance als als Konkurrenz.
- Entwicklung einiger Serviceleistungen, die beide Seiten verknüpft.
Gründe für den Online- und den Offline Kauf
- Bequemlichkeit, Preis nicht mehr dominierende Rolle (rutscht weiter nach unten, convenience überzeugend), 24/7 erreichbar. Direkte Verfügbarkeit (same day delivery) soll den Ausgleich zu testen der Ware im Geschäft bringen.
- Stationärer Handel: Optik, Haptik, austesten sehr großer Vorteil des stationären Handels. Kauferlebnis wird immer mehr ausgebaut (bsp. Wanderschuhe an “Berg” testen)
Umsatz Onlinehandel in DE 2006-2019 im Vergleich
- Umsatz steigt seit Jahren kontinuierlich
- 2020: ca. 60 Mrd. Umsatz erwartet
- Mengenverschiebung: stationär wird weniger gekauft, online mehr!
Marktkonzentration im Onlinehandel
- Amazon macht mehr Umsatz über den Marktplatz, als über eigene Verkäufe.
Verdienst mit Provisionsgeschäft. (können nicht alle Produkte einlagern, usw.) - Verschlechterung der Qualität, durch starkes Wachstum (Logistikprozesse, Lieferzeit, Verpackung, Produktbeschreibung, usw.)
- Wenige Händler, die aus dem stationären Handel kommen. (in Top10 Otto, Lidl, Cyberport erst Online, jetzt aber auch stationärer Handel; Conrad Marktführer in Verknüpfung von Stationärem und Online Geschäft)
Anteile nach Branchen am Online-Umsatz
- Wohnen&Einrichten (9,3%)
o Bedarfsweckung: Bei Ikea als großes Thema. Vorher kleiner Einkaufszettel, jedoch nach dem Besuch mehrere Dinge zusätzlich eingekauft.
o Bedarfsweckung sehr schwer online einzusetzen.
o Zurückhaltung bei Möbel Händlern, da große Filialen, Austesten der Ware auch wichtig, usw. Deshalb Anteil eher gering, jedoch Wachstum und nun schon bei ca. 10% - Fashion & Accessoires (24,9%)
- CE/Elektro (24,3%)
Umgang der Hersteller mit Amazon/Onlinehändlern
- Skandale wegen Fälschungen über Amazon
- Kein offizieller Verkauf mehr über diese Plattform (einige Marken, z.B. Birkenstock)
- Bei kleinen, unbekannteren Marken Verkauf über Amazon von Vorteil
o Finden der Marke/Artikel leichter als Onlineshop
Erfolgsfaktoren von Online-Shops aus Endkundensicht
Die 7 Erfolgsfaktoren eines Online-Shops
- Website Gestaltung
- Benutzerfreundlichkeit
- Sortiment
- Preis-Leistung
- Service
- Bezahlung
- Versand und Lieferung
Die „Customer Journey“: EInkanal- vs. Cross-Channel Kunde
- Marketingorientiert bei der Customer Journey
- Kunden, die nur stationär kaufen und sich auch Informationen nur offline Beschaffen. (lila)
- Heavy online Shopper kaufen alles nur online (mind. 1 Bestellung/Woche ) (grüner Bereich)
- Moderner Cross-Channel Kunde: Springt in den Kanälen hin und her. Kauft mal online, mal offline. (gelb)
- > Kunde über die gesamte Customer Journey greifen.
Die 4 relevantesten Belieferungsformen
- Mehrstufige Lagerbelieferung
- –> (von Produzent) Vorlager -> ZL -> RL -> (vom Einzelhandel) ZL -> RL -> Filiallager
- Direktbelieferung ohne Großhändler (Streckengeschäft)
- —> VL-ZL (P)—> Filiallager
- Bestandslose Belieferung (Cross-Docking)
- —-> VL-ZL (P)–> CD –> Filiallager
- Direktbelieferung des Endkunden
- —-> VL-ZL (P) –> direkt zum Endkunden
ZL als mehrstufiges Distributionsmodell
-> Bündellung aller Waren/Info-strömen zwischen Kunden und Lieferant
Problem: alles muss durch ZL durch (wie ein Nadelöhr)
-> Konsequenz: Entstehen von Verzögerungen (Warte, Standzeiten)
Transportkosteneffekt der Mehrstufigkeit tritt ein:
-> durch Verlängerung der Transportdistanzen zw. L & K
Vergleich Belieferung ohne ZL vs. mit ZL
ohne ZL:
- Viele Lieferbeziehungen (jeder L an jeden K)
- > hohe Transaktionskosten
mit ZL:
- ein Auftragsgeber für alle L & ein Lieferant für alle K(=ZL)
- > viel weniger Lieferbeziehungen (fast um 100% reduzierbar)
- weniger Komplexität durch Konsolidierung von Filialaufträgen
- > viel geringere Transaktionskosten
Was sind Transaktionskosten
Kosten für Suche, Anbahnung, Abschluss, Kontrolle, Anpassung
4 Effekte die durch ZL-Nutzung entstehen
- Transportkosteneffekt
- Bestandskosteneffekt
- Transaktionskosteneffekt
- Serviceeffekt
Transaktionskosteneffekt
- -> Admin. Kostensenkung durch Konsolidierung (Tätigkeiten nur ein mal im ZL nicht bei jedem Empfänger zb. Diebstahlsicherung - > Skaleneffekte)
- > nutzen von automatisierter Verfahren für Bestellung & Auftragsabwicklung
Transportkosteneffekt
- -> Bündelung durch Umweg über ZL (Transporte gg. Fracht)
- abhängig von Frequenz, Volumen, Menge -> Auslastung
Bestandskosteneffekt
- meist höhere Lagerbestände
- > versuch den Mehrbestand im ZL durch lokale Senkungen zu kompensieren (Bestand o. ganzes Lager)
- -> Händler baut SB ab -> Zuliefersicherheit
Serviceeffekt
- > bessere Planung im Wareneingang (K)
- Effizientes Management bei Lieferanten, Reklas, Retouren & Schaden
- -> Entlastung des VK-Personals durch Vorbereitung im ZL
Bestandskosteneffekt
Bsp. Tchibo
Erklärung & Problem
-> “Shelf-life”-Begrenzung der Artikel auf 1 Woche
Problem: lokale Bedarfsprognosen können fehlerhaft sein (umverteilung & nachversorgung) -> sonst out of stock/overstock
Bestandskosteneffekt
Bsp. Tchibo
Lösung
Lösung: Push-Pull-Kombination zur Feinsteuerung & Korrektur
ZL dient als Rückhaltebecken:
- Push (Erstausstattung) der Filiale über RL (Analyse ist wichtig)
- Pull (Nachversorgung) der Filiale aus ZL
-> Prognose ist unsicher -> Abverkauf muss genau beobachtet werden -> von Push zu Pull
Welche Artikel sind gut für ZL
SB
- lange Wiederbeschaffungszeiten
- sporadische Nachfrage (Z-Artikel) / nicht zu hohes Abnahmevolumen
- Aktionsware/Saisonartikel
geringwertig & nicht zu hohe Bestandskosten - weit entfernte L (hohe Transportrisiken bez. auf Zeit)
wieso ist ein SB gut im ZL
- zentraler statt regionaler SB-aufbau
- steigen der Transportauslastung
- absichern der Lieferbereitschaft mit moderaten Bestandskosten
- Liefertermintreue & angemessene Lieferzeit
Funktionsweise von Cross-Docking
Anlieferung -> Wareneingang Umschlag/Kommissionierung (Ware wird auf LKW verteilt) Warenausgang -> Auslieferung (Tourenplanung wichtig)
3 Ausgestaltungsformen von Cross-Docking
- CD ganze Palette
- 1-stufiges CD vorkommissionierte Paletten
- 2-stufiges CD mit Kommissionierung im CD
Ausgestaltungsformen von Cross-Docking
CD ganze Palette
- artikel/sorten-reine Palette (L)
- > Palette wird so gelassen, nicht aufgebrochen (CD)
- artikel/sorten-reine Palette (Filiale)
–> gut bei besonders hohem Abnahmevolumen
Ausgestaltungsformen von Cross-Docking
1-stufiges CD vorkommissionierte Paletten
- kommissionierte Palette für spezielle Filiale (L)
- > Palette wird nur durchgeschoben (CD)
- kommissionierte Palette für diese spezielle Filiale (Filale)
–> Paletten kommen von versch. L im CD an und werden dann Kommissioniert (einzelne Paletten nicht alles auf eine Palette) -> Bündelung
Ausgestaltungsformen von Cross-Docking
2-stufiges CD mit Kommissionierung im CD
- artikel/sorten-reine Palette (L)
- > Kommissionierung (CD)
- gemischte Palette aus unterschiedlichen Artikeln (Filiale)
–> teilweise kurzfristige Zwischenlagerung
4 Potentiale von CD
Reduzierung von
- Bestandskosten
- Lagerkosten
- Transportkosten
- Prozesskosten