Kapitel 2 Flashcards

1
Q

Serviceanforderungen an Distributionssysteme:

A
  • Ausgleichsfunktion zw. Raum, Zeit, Menge & Sortiment zw. Stufen (Produktion & Absatz)
  • Verbindung wenige Quellen mit vielen Senken (One-to-Many-Architekturen)
  • Setzt jährliches Transportvolumen voraus (kritische Masse).
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Typische Zielkonflikte in interner Logistik:

A
  • Kurze Lieferzeiten -> Hoher Lieferservice -> Logistikleistung
  • Hohe Durchsatz -> Logistikeffizienz -> Niedrige Bestände -> Logistikkosten (Dreieck)

–>Auch Zielkonflikte zwischen Lieferanten und Abnehmer

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Servicedreieck Zielkonflikt:

A

Servicequalität treibt Serviceerträge.
Serviceerträge kompensieren Logistikkosten.
Logistikkosten limitieren Servicequalität.
Servicequalität treibt Logistikkosten.

-> Wenn man die Qualität verbessern will muss man auch in die Logistikkosten investieren sonst wird es problematisch.
(–> Berücksichtung von Kosteneffekten & Potentialen durch Serviceverbesserung)

Bsp. Amazon, Zalando..

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Servicedreieck Zielkonflikt:

Beispiel: Amazon

A
  • > Kunde will: Ware schnell und einfach geliefert & immer vorrätig.
  • > Dadurch hohe Lieferbereitschaft und kurze Lieferzeit -> extrem gestiegene Logistikkosten (investiert in Läger)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Servicedreieck Zielkonflikt:

Beispiel: Zalando

A
  • > Hohe Lieferbereitschaft & schnelle Lieferung

- > Dadurch Anstieg der Läger von 3 auf 11 alleine in Deutschland

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Amazonisierung:

A
  • > Intensives Werben mit (kostenlosen) Lieferservice -> Commoditisierung (Kunde gewöhnt sich an Lieferservice-Qualität)
  • > Qualität wird dadurch auch von allen anderen Onlinehändlern erwartet
  • > Anpassung der Wettbewerber an die Lieferservice-Qualität
  • > Die davor sehr hohe Servicequalität wird entwertet weil jetzt überall gleich
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Zusammenhang von (Bestands-) Kosten und Lieferservicegrad(-bereitschaft):

A

Lieferbereitschaft kann nur erhöht werden, wenn Bestand auch erhöht wird (dadurch aber auch höhere Bestandskosten)
-> irgendwann wird Sättigungsgrenze erreicht.

Erhöhte Prognosegenauigkeit ist wichtig damit die Sicherheitsbestände nicht angehoben werden müssen -> bessere Prognose erhöht die Lieferbereitschaft. -> kürzere Lieferzeit führt zu niedrigeren Bestandskosten.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Bestimmung des optimalen Servicegrades (Zeichnungen beachten):
Kostenorientiert:

A

Optimum: Minimum der Gesamtkosten.
Problem: Verlauf der Fehlermengenkosten nur Schätzungswerte
–> Fehlkosten: wenn nicht geliefert werden kann (Industrie: Strafzahlungen, “Back Order“: Neuabwicklung des Auftrags)
(Handel: Kaufverzicht oder zu anderem Verkäufer, Alternativ-Kauf)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Bestimmung des optimalen Servicegrades (Zeichnungen beachten):
Umsatzorientierte:

A

Optimum: Maximum des Gewinnbeitrages (Max. diff. Zwischen Servicegetriebene Umsätze und Logistikkosten)
–> Servicequalität als Marketing- bzw. Differenzierungsinstrument & Wettbewerbsvorteil wird angenommen, wenn Service gesteigert wird

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Qualitätsmerkmale eines Lieferservices?

A
Abhängig von (Kunde, Banche), 
Lieferzeit, 
Lieferbereitschaft, 
Termintreue, 
Liefergenauigkeit/Schadenfreiheit, Bestellkomfort/Transparenz.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Qualitätsmerkmale eines Lieferservices?

Lieferbereitschaft

A

Lieferbereitschaft (am wichtigsten mit Termintreue):
-> Fähigkeit Auftrag in angegebener Zeit zu erfüllen (durch Kundenauftrags-Entkopplungspunkt)

-> Messung ist problematisch, ansatzweise nur möglich durch errechnen von Anteilen 
	Zufriedene Kunden
	Vollständig erfüllte Aufträge
	Vollständig lieferbare Auftragszeilen
	Verfügbarkeit der Ware
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Qualitätsmerkmale eines Lieferservices?

Lieferzeit

A

o Zeitpanne zw. Auftrag und Zustellung
o Vorgabe von Zeitfenstern
o Kunden: will mehr „Same Day“ Delivery und mehr Lieferzeiten-Optionen (Cut-off times)
o Reduktion von Lieferzeit-Puffern

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Qualitätsmerkmale eines Lieferservices?

(Liefer-)Termintreue

A

Liefer-)Termintreue (am wichtigsten mit Lieferbereitschaft):
o Einhalten von Lieferzeiten
o Mehr Liefertreue-Optionen verfügbar: Same Day, next Day, Wunschzeiten… (Immer mehr -> Kunde gibt Lieferzeit vor)
o Vermeiden von hohen Lagerbeständen und Störungen im Betriebsablauf durch die hohe Termintreue

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Qualitätsmerkmale eines Lieferservices?
(Liefer-)Termintreue
Voraussetzung

A

Lieferbereitschaft und Zuverlässige Arbeitsabläufe

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Qualitätsmerkmale eines Lieferservices?

Lieferflexibilität

A

Lieferflexibilität (Wichtig zur Kundenbindung):
o Fähigkeit Kunden in einer Sondersituation mit Sonderleistung entgegenkommen
o ABHÄNGIG von: Auftrags-/Liefermodalitäten und Infos zum Kunden
o Höhere Prozesskosten als Standardservice, Kaum planbar
o Dezentrale Netzwerke sind besser als Zentrale (Kundennah, reaktionsfähiger)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Qualitätsmerkmale eines Lieferservices?

Liefergenauigkeit & Schadenfreiheit

A

o Liefergenauigkeit: Genaue Art und Menge liefern (-> Auftragseingabe, -übermittlung & Kommissionierung wichtig)
o Schadensfreiheit: Unversehrte/unbeschädigte Ware (-> Gefahr steigt durch hohe
Anzahl an Handlings-/Umschlagsoperationen) -> Verpackung gute Hilfe

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
17
Q

Qualitätsmerkmale eines Lieferservices?Bestellkomfort/Liefertransparenz

A

o Komplexität erhöht Fehlerquote (Manuelles Eingeben -> sehr fehlerbehaftet)
o Reduzierte Komplexität zb. Zalando -> nur Onlinehandel
o Erhöhte Komplexität z.B Otto -> hoher Bestellkomfort (Multi channel Bestellung)
o Liefertransparenz:

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
18
Q

Qualitätsmerkmale eines Lieferservices?

Bestellkomfort

A

Einfachheit aus Kundensicht bei Auftragsübermittlung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
19
Q

Qualitätsmerkmale eines Lieferservices?

Liefertransparenz

A

Jederzeit relevante Auftragsinfos für Kunden ersichtlich.

Track&Trace-> wissen wann Ware ankommt -> Real-time Systeme & Benachrichtigungen, wenn negative Events (Verspätung)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
20
Q

5 Hypothesen -> Lieferservice & Marketingpolitik (Differenzierung):
Lieferservice ist wichtiger wenn..
1.

A

Substituierbarkeit der Produkte vorhanden (z.B. Online Handel)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
21
Q

5 Hypothesen -> Lieferservice & Marketingpolitik (Differenzierung):
Lieferservice ist wichtiger wenn..
2.

A

Hohe Anforderungen an Leistungsfähigkeit

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
22
Q

5 Hypothesen -> Lieferservice & Marketingpolitik (Differenzierung):
Lieferservice ist wichtiger wenn..
3.

A

Serviceniveau der Konkurrenz

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
23
Q

5 Hypothesen -> Lieferservice & Marketingpolitik (Differenzierung):
Lieferservice ist wichtiger wenn..
4.

A

Kundenstandort nahe an Ballungszentrum -> Kurze Lieferzeit, Problem: hohe Verkehrsdichte-> Liefertreue schwierig)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
24
Q

5 Hypothesen -> Lieferservice & Marketingpolitik (Differenzierung):
Lieferservice ist wichtiger wenn..
5.

A

Hohe Abhängigkeit von Produktion/Lagerhaltung/Verkaufsbed. (zb. Just in Time bei der Automobilbranche)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
25
Q

Transportmuster der Distribution:

Einstufig, ungebrochener:

A

Teilladung

Komplettladung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
26
Q

Transportmuster der Distribution:
Einstufig, ungebrochener:
Teilladung

A

o Mehrere Versender/Auftraggeber (-> hohe Auslastung), mehrere Kunden
o Rückbefrachtung (Rückladung) wichtig

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
27
Q

Transportmuster der Distribution:
Einstufig, ungebrochener:
Komplettladung

A

o Direkt vom Versender zum Empfänger (Rampe-zu-Rampe, Punkt-zu-Punkt)
o Ziel: Skaleneffekte -> hohe Auslastung gewünscht. Ladung/Ladungsmenge wird nicht verändert (wird an Fahrzeugkapa. angepasst)
o Rückbefrachtung (Rückladung) wichtig

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
28
Q

Transportmuster der Distribution:

Flächenverteilung (Milkrun)

A

-> Regionale Verteilung:
o Ein Regionallager in einer Verteilerregion (erhöhte Auslastung)
o Einfache Organisation von Rück- & Leerguttransport
o Tourenplanung -> teilweise täglich (Lenk-/Ruhezeiten, Verkehrsintensität beachten
o Meist kleinere Sendungen
o Kein zusätzliches Handling -> einfache Kontrolle, kaum Diebstahl
o BSP: Getränkegroßhandel, Pharma, Lebensmittel-Händler

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
29
Q

Transportmuster der Distribution:

Modelle kombinieren

A

-> Distributionsnetzwerke

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
30
Q

Transportmuster der Distribution:
Zielgebietskonsolidierung
(Transshipmentpoint)

A

o Mit Umschlagspunkt (transshipmentpoint) -> hier wird nur kommissioniert, keine Lagerhaltung
o Gebündelter Transport bis Umschlagspunkt -> dann kleinere Zustellfahrzeuge
o Einsatz von unterschiedlichen Fahrzeugen in beiden Abschnitten
o Hohe Kosten für „letzte Meile“-belieferung
o Hoher Steuerungs-& Planungsaufwand (täglich neu)
o Keine Sicherheitsbestände & kaum Bestandskosten weil keine Lagerung
Bsp. Ersatzteilauslieferungen in Randgebiete –> Lastenräder

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
31
Q

Transportmuster der Distribution:
Quellgebietskonsolidierung
(Selbstabholung)

A

(Gegenteil von Transshipmentpoint)

  • > Umstellen der Konditionen von “frei Haus” auf “Ab-Werk” (wichtig für Implementierung)
  • > Besser Bündelungseffekte durch Abholung des Empfängers

Bsp: Beschaffungslogistik-Modelle der Händler durch Selbstabholung

32
Q

Wie entsteht ein Übergang von Dirstributions- auf Beschaffungslogistik?

A

durch gebietsweise Konsolidierung von Mengen durch den Warenempfänger (-> Selbstabholung)

33
Q

Transportmuster der Distribution:
Paket- & Stückgutverkehre
(Dienstleisternetze)

A

-> “Many-to-Many”-Architektur
-> Mischung aus Quell- und Zielgebietskonsolidierung
-> Mehrmaliges “Brechen” der Transporte/Sendungen
-> Systembedingte, fahrplanmäßige Standardisierung der Abläufe, Zeiten & Leistungen
(2 Kreislaufe -> treffen sich durch Umschlagspunkte -> hier wird Ware angenommen, eingesammelt, umgeschlagen und verteilt)

Bsp: B2C/B2B-Paketnetze, Sammelgut-Netzwerke (Schenker, Dachser)

34
Q

Gewichtsangaben Paket und Stückgut

A

Paket: bis 31,5 kg

Stückgut: ab 31,5 kg bis 3 t

35
Q

Was bedeutet “brechen” eines Transportes?

A

Umschlag

Transportmittelwechsel

36
Q

Was sind “Mulit-User” Konzepte?

A

Nutzung der Netze von möglichst großer Vielzahl an Kunden mit heterogenen Warenströmen (offenes System)

37
Q

Transportmuster der Distribution:
Hub-Systeme
(Teil von Dienstleisternetzen)

A

Hub: Hauptumschlagsbasis –> sortier- & Umschlagszentrum

  • > Unterstützung bei nicht ausgelastetem Direkttransport
  • > Voraussetzung: leicht bewegliche Waren
  • > Dient zur Konsolidierung und De-Konsolidierung von Mengen (durch zentrale Umschlagsplattform)
38
Q

Komponente der Konfiguration von Distributionssysteme?

A
  • Stufigkeit
  • Knotenzahl/Funktion
  • Räumliche Allokation
  • Gebietsabgrenzung
  • Verkehrsträgerwahl
  • Wertschöpfungstiefe
  • Wahl der Lieferwege
39
Q

5 Anlässe zur Neukonfiguration von Distributionssystemen?

A

(1) Neugewinnung bzw. Verlust von Kunden und Mengen
(2) Mengenveränderungen bei bestehenden Kunden (stationär & Online* z.B. Tchibo)
* kleinteilige- + mehrere Retouren -> E-Commerce Lager
(3) Standortbezogene Veränderungen bei Bestandskunden (Schließung von Standorten, Verlagerung, Neubauten)
(4) Veränderte Kundenanforderungen an Lieferservices (z.B. kürzere Lieferzeit, mehr Fokus auf Nachhaltigkeit etc.)
(5) Veränderte Rahmenbedingungen und neue rechtliche Regelungen/Gesetze (z.B. Kostensteigerungen durch höhere LKW Maut oder höhere Lohnkosten, Fahrverbote)

40
Q

Gestaltungsparameter von Distributionsnetzwerken

Entscheidung über die (vertikale) Stufigkeit des Distributionssystems

A
  • > “Wie nah bin ich mit Beständen am Kunden?”
  • Zusätzliche Kosten für jede zusätzliche Stufe in einem Distributionssystem (Lagerkosten, Bestandskosten)
  • Kosten-Ziel: Netzkonfiguration mit wenigen Stufen
  • Service-Ziel: Netzkonfiguration möglichst nah am Kunden, meist dezentral & hoher Stufigkeit
  • Anzahl der Stufen abhängig von:
  • > Der Größe des Absatzgebietes (lokal – global) (je größer, desto stufiger)
  • > Den Anforderungen der Kunden an den Lieferservice, Lieferzeit -> Liefertreue

Bsp:
Allyouneed.com (DHL) –> Delticom, Rewe Projekt “Scarlet One”, 2% –> Same day delivery

41
Q

Bedeutung Stufigkeit

A

Vertikale Struktur eines Distributionssystems

42
Q

Dark Stores sind?

A

–> Baugleiche, Sortimentsgleiche Filiale
Online Lebensmittelmarkt

Vorteil:

  • relativ schnelle Umsetzung des Dark Stores, da er wie eine Filiale gehandled wird.
  • Nachschub wird wie für Filiale geregelt. Mehr Aufträge abwickeln und Skaleneffekte in der Bearbeitung realisieren.
  • Kommissionierkosten pro Sendung in Dark Store viel günstiger als in Filiale.
  • Bei Mehrstufigkeit höhere Lagerkosten (Bsp. REWE Scarlet 1 Zentrallager)
43
Q

Gestaltungsparameter von Distributionsnetzwerken

Entscheidung über die (horizontale) Anzahl und die Funktion der Knoten in einem Distributionssystem

A

-> Bestimmung der horizontalen Struktur bzw. Dichte eines Netzes durch die Anzahl und die Funktion der sog. „Knoten“ auf den jeweiligen Stufen des Distributionssystems

  • Anzahl der Knoten -> Wie viele Lager sind sinnvoll?
  • Funktion der Knoten -> Was sind die Lageraufgaben?
  • Bestandsführende Knoten vs. Bestandslose TSP
  • Weitere mögliche Funktionen von Netzknoten
  • > Sortierfunktionen (endkundenbezogene Kommissionierung)
  • > Warenmanipulationen (z.B. Verpacken von Produkten)  Kaffee
  • > Endkonfiguration von Produkten („Late-fit“ Strategie)

Bsp. Gravur bei Thomas Sabo

44
Q

Gestaltungsparameter von Distributionsnetzwerken

Entscheidung über die räumliche Verteilung „Allokation“ bzw. die „optimalen“ Standorte in einem Distributionssystem

A

-> Standortoptimierung durch die bestmögliche Allokation von Ressourcen
- Suche nach den in Summe kostengünstigsten/ fahrzeitminimalsten Tourenplänen, gleichzeitig Notwendigkeit zur Einhaltung kundenbezogener Lieferservices (sog. „Centre of Gravity“ Analyse)
- Standortfaktoren und deren Gewichtung abhängig von
Unternehmen/Branche
- Problem: Datenqualität “shit in, shit out”
- Quellen-Senken-Strukturen, Verfügbarkeit/Kosten von Grundstücken/Immobilien/Arbeitskräften, weitere Mikrofaktoren (u.a. Infrastrukturanbindung, bauliche Restriktionen, potenzielle Erweiterungsflächen), Kommune

  • > Wenige Hotspots z.B. in Bayern –> Protest i.d.R. Mitarbeiter?
  • > Faktoren individuell! -> Z.B. Puma o. Thomann Musikgeschäft in Burgebrach, Adidas,
45
Q

„Centre of Gravity“ Analyse

A

Analyse von Menge&Frequenz; Quellen-Senken-Analysen

46
Q

Adidas: Idee Standort in Onsabrück

Gründe dafür?

A
  • Arbeitsplätze
  • Kommune wollte das Unternehmen
  • direkte Anbindung an A1
47
Q

Gestaltungsparameter von Distributionsnetzwerken

Entscheidung über die Gebietsabgrenzung in einem Distributionssystem

A
  • Entscheidung über die Verantwortung durch die Gebietsabgrenzung (von Kunden)
  • Zuordnung von Gebieten zu Knotenpunkten (Lager):
  • Zuordnung von Knotenpunkten zu Gebieten: Fixierung optimaler Standorte in ausgewählten Regionen

Hilfsmittel: Postleitzahlen (8.000 in DE), Zähl-Sprengel, Erfahrungswerte(durch die Fahrer)
-> Briefzustellung: PLZ nicht ausreichend (4-5x aufteilen)
Obergrenzen für Gebietsgrenzen= maximalen Länge von Verteilertouren
Zugang: “Wo kann ich Ware abgeben?”
Beachten: Lenk- und Ruhezeiten / Fahrer haftet

48
Q

Wie funktioniert die Zuordnung von Gebieten zu Knotenpunkten (Gebietsabgrenzung)?

A

Suche von Optimierungspotenzialen durch „Feinjustierungen“ in der Gebietsabgrenzung, ggf. Optimierung der Knotenzahl auf einer Netzwerkstufe

49
Q

Gestaltungsparameter von Distributionsnetzwerken

Entscheidung über die (kombinierte) Verkehrsträgerwahl in einem Distributionssystem

A

Ökonomisch dann ökologisch
-> LKW eher in: „regionalen“ Distribution, -> lokalen Verteilerverkehren
-> Schienengüterverkehrs eher in: Hinterlandverkehr der deutschen Seehäfen (Wettbewerbsfähigkeit ab ca. 300km Distanz)
- Weiter abnehmende Bedeutung der Binnenschifffahrt
- Abwicklung von 90% des Welthandels über den internationalen Seeverkehr
- Luftfracht bei eiligen und/oder werthaftigen Gütern (Ersatzteile, Medizintechnik, High-Tech)
BHV MM

50
Q

Was ist der Hinterlandverkehr?

A

Verknüpfung von Seeland mit dem Hinterland
z.B. Hamburg-Bayern
Schiene besonders gut weil: stärkste Massenleistungsfähigkeit & gut Planbar

51
Q

Gestaltungsparameter von Distributionsnetzwerken

Entscheidung über die Wahl der Lieferwege in einem Distributionssystem

A
  • Enge Verknüpfung der Lieferweg-Entscheidung mit der Verkehrsträgerwahl (interdependente Entscheidungen)
  • Zahlreiche beeinflussende Faktoren auf die Wahl des besten Lieferweges: Auftragsmenge, Sendungsgröße, Belieferungsfrequenz, Lieferservice-Anforderungen (Zeit, Termintreue), Schaden-/Diebstahlrisiko
  • Zusätzlich Beachtung des im Gesamtsystem zur Verfügung stehenden Volumens
  • Ziele: Reduzierung der Wegevielfalt sowie der Transport- bzw. der Umschlagskosten, Prämisse einer Erfüllung der vereinbarten Lieferservices
52
Q

Gestaltungsparameter von Distributionsnetzwerken

Entscheidung über die Wertschöpfungstiefe in einem Distributionssystem

A
  • Bestimmung der optimalen Wertschöpfungstiefe pro Stufe/Standort/Funktion i.R.e „Make-or-Buy“ Entscheidung
  • Outsourcing von Transporten an Dienstleister zur Erhöhung der Tourendichte (Bündelung) und zur Variabilisierung fixer Kosten (Transfer des Auslastungsrisikos)
  • 90-95% iger Outsourcinganteil bei Netzwerkverkehren
  • Outsourcing von Lokalen Vertriebs- und Logistikleistungen an Händler, die selbst über Fragen der Standortwahl oder der Breite des lokal vorzuhaltenden Sortiments bestimmen
    o Amazon eigene Logistik
    o Kontraktlogistik Lager (3 Jahre +)
    o DL wickelt Logistik ab (Retouren, Montage, Mehrwertdienstleistungen)
    –> Hohe Abhängigkeit
    o Kosten passen sich wirtsch. Situation an
    o Vorteil durch Tarife
53
Q

Transportkosteneffekte der Mehrstufigkeit

A
  • Zeitliche/mengenmäßige Aggregation der Transportnachfrage
  • Verstetigung der Auslastung durch Entkopplung Primärtransporte/Auftragseingang
  • Sendungsgröße (als Resultat der Bestellpolitik des Kunden) mit entscheidendem Einfluss auf die Attraktivität des Systems
  • Bedeutung von Bündelungseffekten wächst mit steigender Transportentfernung (siehe Transportkostenfunktionen!)
  • „Transporte gegen die Fracht“: Zur Steigerung der Auslastung werden bei der Belieferung des Kunden längere Distanzen und zusätzliche Lagerhaltung in Kauf genommen, obwohl der direkte Weg zum Kunden kürzer und schneller ist (wichtig: Bündelungseffekte
54
Q

Bestandskosteneffekte der Mehrstufigkeit

A
  • Vorhaltung von Warenbeständen in allen Knoten bzw. auf allen Stufen eines mehrstufigen Distribtionssystems
  • Überlicherweise Steigerung der Lagerhaltungskosten
    o Lagerkosten: Fläche, Personal, Technik
    o Bestandskosten: Kapitalbindungskosten, Kosten für Verderb (Food), Alterung (CE), Schwund (Wert), Schäden
  • Risiko hoher Abschreibungen bzw. Wertberechtigungen auf Bestandswerte
  • Abwägung: Typischer „Trade off“ (Zielkonflikt) zwischen Bestandskosten und Transportkosten
55
Q

Bestandsarten nach Funktion/Entstehung und der Zusammenhang mit Prognosen

A

Gute Prognose –> Bestandsoptimierung
- Arbeitsbestände: Bestellmengenentscheidung als Treiber („Losgrößenoptimierung“), kontinuierliche Erneuerung
- Sicherheitsbestände: Kompensation von Prognoserisiken bzw. Gewährleistung geforderter Lieferbereitschaft, Erneuerung des Bestandes nur nach Gebrauch
- Prognosefehler/Prognose:
o Differenz zwischen dem Vorhergesagten und tatsächlich eingetroffenen Wert der Nachfrage
o Möglichst exakte Prognose führt zu geringeren (Sicherheits-)Beständen
o Zunehmende Bedeutung zur Bestandsreduzierung

56
Q

Sicherheitsbestände in „push“ Basierten, zweistufigen Distributionssystemen

A
  • „Push-Prinzip“ in zweistufigen Warenverteilsystemen:
    o Prognosebasiertes, losgrößenoptimiertes „Drücken“ der Bestände in die einzelnen Absatzgebiete vor Erhalt konkreter Kundenaufträge
     Deichmann: ZL  (RL)  Filiale
     Hohe Netzdichte
57
Q

Sicherheitsbestände in „push“ Basierten, zweistufigen Distributionssystemen
Folgen

A

o Steigendes Risiko lokaler Absatzprognosen
o Mit zunehmender Anzahl an Auslieferungslagern auch steigendes Fehlverteilungsrisiko (richtige Ware am falschen Ort)
o Notwendigkeit hoher Sicherheitsbestände und steigende Anzahl ungeplanter Lagerquertransporte

58
Q

Prognosefehler Schuhhandel

A
  • „30% der Schuhe werden nicht in der Filiale verkauft, in der sie erstmalig angeliefert wurden“
59
Q

Die Rolle von Sicherheitsbeständen bei einer Erhöhung der Netzdichte

A
  • Wachsende Zahl an Filialen oder Auslieferungslagern (für Handwerker) (-> erhöhung der Netzdichte)
    -> Entscheidung nach Nachschub (Belassen / dehnen ->erhöhung der Transportkosten / erhöhen von Prognoserisiko)
    Bei erhöhung von Prognoserisiko -> SB lassen (weniger Lieferbereitschaft) oder erhöhen (höhere Bestandskosten)
    -> Bsp. Würth: Höhrere Dichte des Netzes an Abhol- bzw. Auslieferungslagern
  • Notwendige Entscheidung: TK o. LB o. BK?
    –> Wahrscheinlicher Weg mehr Senken anfahren
60
Q

Der Einfluss der Sortimentsstruktur auf Sicherheitsbestände

A
  • Sortimentsbreite als zusätzlicher Treiber von Beständen
  • Je breiter/tiefer das Sortiment und je höher der Anteil an Artikeln mit schwer vorhersehbarem/berechenbarem Absatzverhalten, desto größer das Absatzprognose-Risiko
  • Folge: Erhöhung der dezentralen Sicherheitsbestände zur Sicherung der angestrebten Lieferbereitschaft
  • > Große Anzahl an Regionallagerstandorten als Kostenfaktor für Unternehmen mit hoher Variantenvielfalt
  • > Zentralisierungstendenz mit der Folge längerer und teurerer Wege zum Kunden
  • > Einstufige Distributionssysteme für Eigenmarken
  • > Cross-docking aus Umschlagspunkten für Markenartikel
61
Q

Mögliche „Kompromiss“ Lösung auf den Einfluss der Sortimentsstruktur auf die Sicherheitsbestände

A

ABC-orientierte Zuordnung von Artikeln zu Lagerstufen

62
Q

Was ist eine ABC-Zuordnung von Artikeln

A

Sortiert: Nicht nach Wert! A: Renner C: Penner
->stetige Analyse der Artikel
Idee: ZL A/B/C - Teile
RL: nur A/X - Teile

63
Q

Einstufige Distributionssysteme

Varianten einstufiger Distributionssysteme

A
  • Einstufige, dezentrale Systeme
  • Transshipmentpoint Konzepte
  • Vollständig zentralisierte Direktbelieferungssysteme
64
Q

Einstufige Distributionssysteme
Varianten einstufiger Distributionssysteme
Einstufige, dezentrale Systeme

A

o Direkt aus der Fertigung heraus über den Warenausgang waren in Region geliefert (Ansammlung von Kunden) Bsp. Lieferanten der Automobilindustrie (3. oder 4.Stufe (Hersteller von Blech- und Stanzteilen)
o Relativ gut Prognostizierbar
o Regional belieferbar
o Risiko: Konstante hohe Menge für die Transportauslastung

65
Q

Einstufige Distributionssysteme
Varianten einstufiger Distributionssysteme
Transshipmentpoint Konzepte

A

o Vergleichbar mit 1
o OPP liegt im Werk
o Findet man in ganz vielen Logistischen Systemen (Bsp. Paketliefersystemen)
o Warenausgang gibt Ware an Paketdienstleister weiter (dieser Bringt Ware zu Transshipmentpoint)

66
Q

Einstufige Distributionssysteme
Varianten einstufiger Distributionssysteme
Vollständig zentralisierte Direktbelieferungssysteme

A

o Aus dem Werkslager heraus direkte Kundenbelieferung
o Stückkosten des Transports sehr hoch
o Thomas Sabo hat einstufiges System
• Eine zentrale Lagerhaltung
• Online- und Fachhandelskunden werden gleichermaßen beliefert
o Findet man häufig bei Online Unternehmen und großer Varianz

67
Q

Einstufige Distributionssysteme
Varianten einstufiger Distributionssysteme
Einstugife, dezentrale Systeme
Funktionsweise und Eignung

A
  • Entsorgung der Produktion direkt in regionale Außenlager
  • Distribution nach Push-Prinzip, Einsparung einer Lagerstufe
  • Geeignet für Unternehmen:
    o Mit schmalen Sortimenten und schnell drehenden Artikeln
    o Die aufgrund einer hohen räumlichen Konzentration von Kundenstandorten über wenige Lagerstandorte einen großen Empfängerkreis erreichen können, und die
    o Über Verteilertouren größere Mengen je Stopp ausliefern
  • Bsp. Lieferanten der zweiten/dritten/vierten Stufe der Automobil-/Maschinenbauindustrie (2nd/3rd/4th tier suppliers)
68
Q

Einstufige Distributionssysteme
Varianten einstufiger Distributionssysteme
Einstugife, dezentrale Systeme
Risiken und Nachteile

A
  • Hohes Risiko von Über- und/oder Unterversorgungen bei hohen Prognoseunsicherheiten in Push-Systemen
  • Notwendigkeit regelmäßiger Nachschubversorgung der Auslieferungslager
    o Keine Möglichkeit der Beeinflussung der Auslastung von Transportkapazitäten durch Streckung der Nachschubfrequenzen
    o Voraussetzung eines hohen täglichen Frachtaufkommens zur Transportauslastung
  • Risiko einer fehlenden Auslastung der Primärtransporte bei Direktlieferungen an Großkunden ab Produktionsstandort
69
Q

Einstufige Distributionssysteme
Varianten einstufiger Distributionssysteme
Transshipmentpoint Konzepte
Funktionsweise und Eignung

A
  • Beförderung von Waren über konsolidierte Primärtransporte („Hauptlauf“) zu bestandslosen TSPs in Zielgebieten
  • Ausschließlich auftragsgetriebene Transporte
  • Nach Umschlag am TSP Wechsel auf sog. „Nachlauf“ (Verteilverkehre), häufig Milkruns in regionaler Verteilung
  • Üblicherweise Wechsel der Fahrzeuggröße im Nachlauf
  • Einsparung von Lagerhaltungs-, Dispositions- und Auftragsabwicklungskosten
  • Bsp. Paket-/Stückgut-Netzwerke, Cross-Docking Systeme, international: See-/Luftfracht-Hubs
70
Q

Einstufige Distributionssysteme
Varianten einstufiger Distributionssysteme
Transshipmentpoint Konzepte
Risiken und Nachteile

A
  • Beeinflussung der Fahrzeugauslastung der Primärtransporte allein durch tägliches Auftragsvolumen im Absatzgebiet (auftrags- bzw. bedarfsgetriebene Transporte)
  • Unmittelbare Auswirkungen täglicher Bedarfsschwankungen im Absatzvolumen auf Kapazitätsauslastung der Fahrzeuge
  • Fehlende Bündelungsmöglichkeiten bei hohen Lieferservice-Anforderungen (v.a. knappe Lieferzeitfenster)
  • Direkte Abhängigkeit der Effizienz des Systems vom verfügbaren Transportaufkommen eines Unternehmens
  • Hohe „Anfälligkeit“ von TSP Systemen wegen hoher Anforderungen an Kompetenz und Zuverlässigkeit der Beteiligten
71
Q

Einstufige Distributionssysteme
Varianten einstufiger Distributionssysteme
Vollständig zentralisierte Direktbelieferungssysteme
Funktionsweise und Eignung

A
  • Extremfall vollständiger Zentralisierung der Lagerhaltung und Belieferung der Kunden aus einem Zentrallager
  • Zielsetzung einer weitgehenden Reduzierung der Lagerhaltungskosten (Lager-/Bestandskosten)
  • Anwendung bei
    o Hoher Wertdichte der zu distribuierenden Produkte
    o Hoher Sortimentsvielfalt
    o Geringer Sendungsgröße (Paketabwicklung)
  • Wahrnehmung der Bündelungsfunktion innerhalb des offenen Transportsystems durch Dienstleister
  • Bsp. Onlinehandel, Ersatzteilgeschäfte
72
Q

Dezentral vs. Zentral in der Distribution?

A
  • Service vs. Kosten
  • Aktuell Fokus auf servicegetriebenen Geschäftsmodellen (Zeit/Termintreue)
  • Kundennähe = Dezentralisierung
  • Bsp. Online -LEH

->Zentral: Cut-off-time: früh, Lieferzeit: hoch & unflexibel aber gut prognostizierbar

73
Q
Wichtige Standards zur Schaffung von Liefertransparenz
Despatch Advice (DESADV):
A

elektronische Liefermeldung, die Einzelheiten über die angelieferten oder zur Lieferung bereitstehenden Waren enthält (z.B. Menge, Volumen, Gewicht, Termin, Ort, rechtzeitige oder verspätete Ankunft)

74
Q
Wichtige Standards zur Schaffung von Liefertransparenz
Receiving Advice (RECADV):
A

ist eine standardisierte WE-Bestätigung, bei dem der Versender vom Warenempfänger eine Meldung zum Wareneingang erhält

75
Q

Funktionen von Verpackungen

A
  • Schutzfunktion: Güter in einem verkaufsfähigen Zustand halten und Beschädigungen oder Verderben verhindern
  • Lager- und Transportfunktion: ermöglicht das Bewegen von Gütern im logistischen Prozess
  • Identifikations-/Informationsfunktion: dient der Steuerung der Güter
  • Verkaufsfunktion: soll Kaufanreize schaffen
  • Verwendungsfunktion: dient dem Verzehr bzw. der Nutzung direkt aus der Verpackung
  • Einweg- vs. Mehrwegverpackungen