Kapitel 2: Grundkonzepte der diskreten Ereignis-Simulation Flashcards
Entität
- Zu modellierendes Realsystem mit Struktur aus Komponenten
- Abbildung des Realsystems in Form von Simulationsobjekten (Entitäten) und ihrer Beziehungen
- Objekt, dessen Verhalten über Simulationszeit definiert ist
Diskrete Simulation
Sprunghafte Änderungen der Modellentitäten zu diskreten Zeitpunkten (= Ereignisse)
Kontinuierliche Simulation
Stetige Änderungen des Modellzustands (Veränderungen über Zeitspannen)
Ablaufschema diskrete Simulation
- Anfangsoperationen werden ausgeführt (initialschedules) → Anfangszeit auf 0 gesetzt, die Entitäten erzeugt und die ersten Ereignisse vorgemerkt
- Schleife betreten in der die interne Simulationszeit auf die Zeit des nächsten Ereignisses gesetzt wird → Dieses Ereignis wird dann aus der Ereignisliste entfernt und ausgeführt
- Wenn das Ende der Simulation jetzt noch nicht erreicht wurde geht es zurück an den Anfang der Schleife
Ereignis
- Veränderung der Zustände einer oder mehrerer Entitäten zu einem bestimmten Zeitpunkt
- Abarbeitung in beliebiger Reihenfolge, zufällig, Prioritätsmechanismus
Endogenes Ereignis
Ereigniszeitpunkt als Folge von internen Zustandsänderungen
Exogenes Ereignis
Ereigniszeitpunkt extern aus der Modellumgebung vorgegeben ohne interne Systemabhängigkeit
Aktivität
- Menge von Operationen, die während eines Zeitintervalls ausgeführt werden
- Beginn und Ende durch Ereignisse festgelegt
- In Prozesse eingebettet
Prozess
- Folge von Aktivitäten einer Entität über eine Zeitspanne
* Können mehrere Aktivitäten beinhalten
Ereignisorientierte Simulation
- Von oben auf das Geschehen (Vogelperspektive)
- Beschreibung von Zustandsänderungen einzelner Entitäten zu diskreten Zeitpunkten in Form von Ereignissen
- Eignung: Lagerhaltungssysteme in denen die aktiven Objekte schwerer auszumachen sind und zeitverzugslose Zustandsänderungen gewünscht sind
- Zeitkonsumption: Nur durch Verschiebung und Löschung von Ereignissen in der Zukunft
- Ereignisse laufen zeitverzugslos ab (Rechenzeitverbrauch, aber keine Simulationszeit)
Prozessorientierte Simulation
- Sieht Akteure und deren Aktionen (Froschperspektive)
- Beschreibung der Lebenszyklen der Simulationsentitäten in Prozessen in Form von Simulationszeit konsumierenden Tätigkeiten
- Eignung: Bediensysteme mit hoher Entitätsinteraktion in denen Tätigkeitsbeschreibungen essentiell sind
- Zeitkonsumption: Durch „Hold“ und „passivate“ in jeder Entität
Abbruchbedingungen bei der Simulation
- Das Modell kommt planmäßig zur Ruhe (keine signifikante Veränderungen bei längerer Laufzeit mehr)
- Ende des logischen Ablaufs
- Zeitfestgelegtes Ende
- Anzahl der Simulationsschritte zu einem zufriedenstellenden Ergebnis wurde erreicht.
Vorgehensweise bei Modellierung eines prozessorientierten Simulationsmodells
- Identifikation der relevanten Systemobjekte
- Identifikation der zugehörigen Objektattribute
- Identifikation der Objektaktivitäten
- Beschreibung der Lebenszyklen der Modellentitäten (aus Sicht des modellierten Objekts)
- Interaktion der Entitätstypen, sofern vorhanden
- Zuordnung der „Überschneidungsbereiche“ (gemeinsame Aktivitäten)
Eigenschaften von Prozessen
- aktiv: zeitverzugslos, Programmkontrolle
- passiv: Zeitverbrauch, keine Programmkontrolle
→ Beschreibung des Systemverhaltens durch Folgen von Übergängen der Prozesse in aktive und passive Phasen
Geschäftsprozess-Management
- systematischer Versuch, Geschäftsprozesse (Sequenzen von wiederkehrenden Aktivitäten, die dem Geschäftszweck der Unternehmung dienen) explizit zu machen und somit eine Kommunikationsgrundlage zu erhalten
- Zwecke: technische Implementation in Workflow-Systemen, Controlling/Monitoring, Dokumentation (Bsp.: Verantwortungen definieren), Prozesse verbessern (Bsp.: Inkonsistenzen und Redundanzen vermeiden)