IRT Item Response Theory Flashcards
Was ist die Grundidee der IRT?
- setzt bereits an der Formulierung des Zusammenhangs von latenter Dimension und manifester Variable an
- will manifestes Antwortverhaten durch individuelle Merkmalsausprägungen der Person erklären
Annahme:
3 Komponenten beeinflussen Antwort:
- Eigenschaften der Person
- Eigenschaften des Items
- zufällige Einflüsse
außerdem von Existenz einer einzigen (nicht mehr) latenten Dimension ausgegangen die die beobachteten Antworten beeinflusst
Wie unterscheiden sich Modelle innerhalb der IRT?
- Annahmen über Zusammenhang zwischen Ausprägung einer latenten Dimension und der Wahrscheinlichkeit einer bestimmten Antwort
-> Itemcharakteristik: eindeutige aber nicht zwingend eindeutig umkehrbare Funktion
zB jedes Personen-Trait ist eine eindeutige Lösungswahrscheinlichkeit für ein bestimmtes Item zugeordnet, aber es kann Personen mit unterschiedlicher Fähigkeit geben, die dieselbe Lösungswahrscheinlichkeit bei einem bestimmten Item besitzen -> Itemcharakteristik Kurve (ICC)
Welche Typen von Itemcharakteristik Kurven (ICC) kennen wir?
- streng monotone Funktionen:
- Lösungswahrsch nimmt mit zunehmender Ausprägung der Person stetig zu oder ab
-> stetige kurven, linear oder quadratisch
-> kontinuierlicher Fall = Latent Trait - monotone Funktionen
- können Plateaus auftreten; Personen mit ähnlichen Fähigkeiten gleiche Lösungswahrscheinlichkeiten haben
->treppenförmige oder sattelförmige Kurven
-> Latent Class - nicht monotone Funktionen
- können sowohl steigen als auch fallen
-> U und S förmige Kurven
-> laut Forderung der spezifischen Objektivität folgt, dass sich ICC nicht schneiden dürfen -> im Raschmodell haben IC Kurven von verschiedenen Items immer dieselbe Steigung (=Diskrimination)
Was besagt die Annahme der lokalen stochastischen Unabhängigkeit?
- Annahme in den meisten IRT Modellen
- in einer Gruppe Personen mit gleicher Fähigkeit ist die Lösungswahrscheinlichkeit unabhängig davon ob die Person das vorgegebene Item gelöst hat oder nicht
-> Lösung von Aufgaben darf nicht aufeinander aufbauen bzw. die Reihenfolge der Bearbeitung darf keine Rolle spielen
Was ist die Guttman Skala oder auch Skalogramm Analyse?
- modellierte erstmals Zusammenhang der lokalen statistischen Unabhängigkeit
- Sprungfunktion: Itemlösungswahrscheinlichkeit kann nur Ausprägungen 0 oder 1 annehmen
-> Modell ist nicht probabilistisch sondern deterministisch
-> wesentliche Erkenntnisse für die IRT
Was ist die Guttman Skala?
- modellierte erstmals Zusammenhang
- Sprungfunktion: Wahrscheinlichkeit kann nur Ausprägungen 0 oder 1 annehmen
-> Modell ist nicht probabilistisch sondern deterministisch
-> wesentliche Erkenntnisse für die IRT
- Schwierigkeit des Items und Personenfähigkeit kann an der selben Skala abgelesen werden -> Personenfähigkeit an der Sprungstelle der Guttman Skala markiert Itemschwierigkeit
- nur eine Dimension wird zur Modellierung der Lösungswahrscheinlichkeit aller Items angenommen
- anhand Guttman Skala Vorhersagen machbar, die anhand manifester Items überprüfbar sind -> ‘erlaubte’ Antwortmuster
- stellt unrealistische Forderungen an die Items
-> siehe Folie 253 Bild
Was ist das Latent Distance Model?
- stellt realistischere Forderungen als die Guttman Skala
- probabilistisch statt deterministisch
- Sprungfunktion
- pro Item zwei Itemlösungswahrscheinlichkeiten modelliert
- Itemslösungsschwierigkeiten bei jedem Item anders
- aus Daten geschätzt -> alle Antwortmuster sind möglich, nur mit unterschiedlichen Wahrscheinlichkeiten
Kritik: - Annahme von konstant bleibenden Itemlösungswahrscheinlichkeiten bei steigender Personenfähigkeit wenig realistisch, eher dass Lösungswahrscheinlichkeit mit steigender Personenfähigkeit zunimmt
Wie sind die Werte des Rasch Modells zu interpretieren?
Die Wahrscheinlichkeit dass Person v das Item i löst liegt zwischen 0 und 1. Entspricht die Schwierigkeit des Items der Personenfähigkeit p(+|v,i)= 0,5
Ist das Item schwieriger als die Fähigkeit p<0.5
Ist das Item weniger schwierig als die Fähigkeit p>0.5
-> S-förmige Kurve
Wie ist im Raschmodell die Itemcharakteristik gegeben?
p (+|v,i) = f(U)= eᵘ / (1 + eᵘ)
mit U=ѯᵥ-σᵢ
e … eulersche Zahl
U … Paramter
ѯᵥ … Fähigkeit der Person v (ksi)
σᵢ … Schwierigkeit von Item i
Wertebereich immer zwischen 0 und 1
hängt ausschließlich vom Parameter U ab
Alternativ:
p(+|v,i)= (θᵥεᵢ) /(1+θᵥεᵢ)
mit
θᵥ=e^ѯᵥ … Fähigkeit der Person
εᵢ=e^-σᵢ … Leichtigkeit des Items
Wie kann man die Wahrscheinlichkeit berechnen, dass Person v das Item i NICHT löst?
p(-|v,i)=1-p(+|v,i) -> Wahrscheinlichkeit dass Item gelöst und dass Item nicht gelöst wird ist indirekt proportional zu einander
Welche Forderungen hatte Rasch an sein Modell?
- Verhältnis der Schwierigkeiten 2er Items soll unabhängig von Stichprobe sein
- Verhältnis Fähigkeiten 2er Personen soll unabhängig vom Erhebungstool sein
–> 1&2: Forderung nach spezifischer Objektivität von Vergleichen - Anzahl gelöste Items soll gesamte Info der Daten über Person enthalten
- Personenzahl die ein Item lösen kann, soll gesamte Info der Daten über Schwierigkeit des Items enthalten
—> 3&4: Forderung nach erschöpfenden (suffizienten) Statistiken
Siehe Folie 270 Diagramm
Wie sehen die IC Kurven im Raschmodell aus?
- sie sind S förmig
- sie dürfen sich nicht schneiden
- sie haben immer die selbe Steigung (=Diskrimination)
Wie kann die Existenz der erschöpfenden Statistiken gezeigt werden?
- anhand der Likelihood der Daten
-> Wahrscheinlichkeit die erhobenen Daten zu erhalten
-> Datenmatrix mit N PVpn und I_k Items -> 0 oder 1, gelöst oder nicht gelöst
–> Wahrscheinlichkeit p(xᵥ,ᵢ=0) p(xᵥ,ᵢ=1) … dass Person v auf Item i eine Antwort gegeben hat
Wie kann laut Rasch Modell die Wahrscheinlichkeit berechnet werden, dass Person v ein Antwortmuster zeigt?
-> lokal stochastische Unabhängigkeit
p(aᵥ,₁)* p(aᵥ,₂)* … * p(aᵥ,₂)* p(aᵥ,ₑ) =
Πp(aᵥ,ᵢ)=pᵥ
Wie ist die Likelihood der Daten im Raschmodell gegeben?
Likelihood= Πpᵥ=Π Πp(aᵥ,ᵢ)=
Likelihood= Π Π e^(kѮᵥ-σᵢ) / ( 1 + e ^(kѮᵥ-σᵢ)) * 1 / (1 + e^(kѮᵥ-σᵢ)
-> kann durch Rechenregeln verschönert werden, siehe Folie 279
pᵥ ist das Antwortmuster der Person v
pᵥ = Πp(aᵥ,ᵢ)= p(aᵥ,₁)* p(aᵥ,₂)* … * p(aᵥ,₂)* p(aᵥ,ₑ)
p(aᵥ,ᵢ) = e^(kѮᵥ-σᵢ) / ( 1 + e ^(kѮᵥ-σᵢ)) * 1 / (1 + e^(kѮᵥ-σᵢ)
-> Formel kann gekürzt werden je nachdem ob 0 oder 1 (richtig/falsch beantwortet) der Fall ist