Intrazelluläre Signalwege Flashcards
Rezeptorklassifizierungen
Funktionsprinzipien von Rezeptoren [Ionenkanal-, G-Protein-, Kinase-gekoppelte Rezeptror, Intrinsische katalytische Aktivität]
G-Protein-gekoppelte Rezeptoren (GPCR) [Allgemein, Funktion]
Zelloberflächenrezeptoren, die nach Bindung eines extrazellulären Liganden intrazelluläre heterotrimere G-Proteine aktivieren und damit Stoffwechselveränderungen induzieren
ca. 1000 GPCR Gene im humanen Genom
geringer Grad an Sequenzhomologie
55% aller GPCR sind olfaktorisch
vermitteln Signale, welche die Funktion verschiedener funktioneller Systeme des Organismus beeinflussen
Sinneswahrnehmung (Sehen, Riechen, Schmecken)
ZNS (Neuronenfunktionen)
VNS (Neuronenfunktion)
Immunsystem (Lymphozytenfunktion)
Zell-Zell-Interaktion (Adhäsion)
G-Protein-gekoppelte Rezeptoren (GPCR) [Aufbau, Wirkung]
7 Transmembranhelices (7 TM-Rezeptoren) außen: 3 Exoloopdomänen + N-terminales Peptid (Ligandenbindung) innen: 4 Cytoloopdomänen + C-terminales Peptid (Phosphorylierung) Zytoloop 4 über Membrananker (Palmitinsäure) fixiert (lipid rafts)
Ligandenbindung induziert Konformationsänderung für G-Proteinbindung -> G-Protein verändert Konfirmation, GDP dissoziiert und GTP bindet -> Abspaltung der α-UE (aktiviert) -> inaktivierte α-UE mit GDP setzt wieder an und kann erneut von GPCR aktiviert werden solange Ligand gebunden ist
G-Protein
GTP-bindende Proteine, die eine Schlüsselstellung bei
der intrazellulären Signalwandlung einnehmen und
Informationen zwischen Rezeptoren und Effektor-proteinen vermitteln. Dabei wird GTP meist hydrolysiert
4 Gruppen: inhibitorische Gi (hemmen AC), GS(aktivieren AC), Gqaktivieren PLC), G12,13(aktivieren Rho)
monomere und heterotrimere G-Proteine
heterotrimere:
- membrangebunden (Ankerhelices)
- 3 verschiedene Untereinheiten
- 20 α-,5 β- und 10 γ-Isoformen
- Signalwandlung (GPCR)
Ligand bindet an Rezeptor
- >Konformationsänderung des Rezeptors und Bindung des G-Proteins (Aktivierung des G-Proteins)
- > G-Protein dissoziiert vom Rezeptor und GDP wird durch GTP ersetzt (ist nun aktiviert) und a- Untereinheit dissoziiert von ß- und g-Untereinheit ab
α-Untereinheit kann sich nun zum Effektorprotein bewegen, aufgrund des Lipidankers aber nicht von Membran entfernen und bindet am Effektorprotein
Durch GTPase-Aktivität wird GTP langsam in GDP + Pi hydrolisiert
inaktive α-Untereinheit assoziert wieder mit β- und γ-Untereinheit ist für erneute Aktivierung bereit (Signalkaskade + ~amplifizierung)
Ist Ligang noch gebunden, beginnt Zyklus von neuem (=> schon bereits hier ist Verstärkung des Signals möglich, denn: 1 Ligand =>mehere G-Proteine können Signal weiterleiten)
Es kann auch während das 1. G-Protein aktiviert ist ein weiteres inaktives G-Protein binden und ebenfalls aktiviert werden (ebenfalls Signalverstärkung)
Adenylatzyklasen (AC)
ATP-spaltende Enzyme (Lyasen), die sowohl in Pro- als auch in Eukaryonten vorkommen
produzieren cAMP und werden in 3 Hauptklassen (I, II, III) eingeteilt. Die eukaryotischen AC sind Vertreter der Gruppe III
AC verfügt über zwei Transmembrandomänen + 2 katalytische Domänen, die Substrat (ATP), Hemmstoffe (Adenosin) und Aktivatoren (Forskolin) binden
cAMP
sekundärer/zweiter Botenstoff (second messenger)
Synthese durch Adenylatkinase (AC) aus ATP zu cAMP + Diphosphat
Abbau durch Phosphodiesterase (PDE) zu AMP
aktivieren Proteinkinase A
(cGMP: Synthese durch Guanysilkinase und Abbau durch PDE 4 -> Inaktivierung der MLC-Kinase und Aktivierung der MLC-Phosphatase -> Glattmuskelrelaxion (Vasodilatation))
Phospholipase C (PLC)
katalysiert die Hydrolyse von Phosphatidylinositol-4,5-bisphosphat (Membranphospholipid) zu 1,4,5-Inositoltrisphosphat (IP3) und Diacylglyzerol (DAG)
vorrangestellte Reaktion: Phosphoinositol (PI) + 2 ATP durch PI-Kinase zu PI-4,5-bisphosphat (PIP2)
PIP2 durch PLC zu IP3 + DAG
1,2-DAG:
- second messenger
- Abbau durch DAG-Hydrolase zu Glyzerol + FS
- aktiviert Proteinkinase C
1,4,5-Inositoltriphosphat:
- second messenger
- Abbau durch Phosphatase zu Insositol + Phosphat
- Ligand eines ligandengesteuerten Ca2+-Kanals in Membran des ER -> Ca2+ Anstieg im Zytosol
Choleratoxin
hemmt GTPase Aktivität der G-Proteine (Gαs-UE) durch ADP-Ribosylierung (aus NAD) -> G-Protein bleibt aktiviert -> aktiviert weiter die Adenylatcyclase (AC) -> vermehrt cAMP -> verstärkter/gehemmter Einbau/Aktivität von membrankanälen, zB wird CFTR vermehrt eingebaut -> verlust Cl- und Wasser -> Dehydratation, Elektrolytmangel -> klinisches Bild Cholera
Hormone
biochemische Signalsubstanzen
Synthese ind spezialisierten Zellen (zB Drüsen)
Freisetzung ins Blut (oder zT in interstitiellen raum
Transport über große Distanz möglich (im Gegensatz zu neurotransmittern)
biologische Wirkung über zelluläre Rezeptoren & Signaltransuktionssystemen
Spezifität & Konzentrations-Wirkungsbeziehung
Große Wirkung- kleinste Konzentrationen (nM-fM)
Estradiol
- (weibliches) Sexualsteroidhormon (C18, aromatischer Ring)
- Expression des weibichen Phänotyps; Effekte aber auch beim Mann
- in Ovarien, Fettgewebe, etc aus Cholesterol (C27) synthetisiert; Bildung aus Androgenvorläufern durch Aromatase
- durch zellmembran freigesetzt (?)
- gebunden im Blut durch Sexualhormone-bindendes Globulin (SHBG)
- wirken auf nukleäre Rezeptoren Estradiolrezeptoren ERα, ERβ, Ligandenabhängige homodimere Transkriptionsfaktoren; Plasmamembran und cytosolische Kinasekaskaden
- bewirkt Zelldifferenzierung, Proliferation, Permission; Reproduktionsfunktionen, Knochenachstum, Stoffwechsel
- Abbau durch Oxidation und Sulfatierung
Endogene Estrogene
Steroidhormongruppe, die an Estrogenrezeptoren (ER) bindet
3 Arten (E1,2,3)
E1: Estron
- Prädominantes Estrogen im Blut nach der Menopause, ensteht aus Androstendion oder durch Oxidation von Estradiol (E2); schwaches Estrogen
E2: Estradiol-17β
- Primäres Estrogen, produziert im Ovar
E3: Estriol
- schwaches Estrogen, zur Behandlung (post-)menopausaler Symptome
Sexualhormone [Funktion,Synthese]
Funktionen:
- jegliche phänotypische Differenzierung in der Embryogenese zwischen männlich und weiblich ist ausschließlich vom Vorhandensein beziehungsweise der Abwesenheit der Wirkung männlicher Sexualhormone abhängig
- Androgene
- Ausbildung des männl. Phänotyps und männl. Verhaltensweisen
- Östrogene & Gestagene
- Ausbildung des weibl. Phänotyps und weibl. Verhaltensweisen
- Regulation des Menstruationszyklus und der Schwangerschaft (s. Bild)
Prozess
- Cholesterol (C27)
- Dehydrogenase
- Progresterone (C21)
- Dehydrogenase
- Androgene (C19)
- Aromatase (irreversibel)
- Estrogene (C18)
- Oxidation zu weiteren Formen
Orte
- Ovarien (Androgenvorläufer, Estrogen)
- Testes (Androgene)
- Nebennierenrinde (Androgenvorläufer)
- Fettgewebe, Brustdrüsen
Beispiele: Estradiol (primäres estrogen
geschlechterspezifische kardiovaskuläre Symptome
bei Frau:
- Übelkeit, Erbrechen Atemnot ungewöhnl. Müdigkeit Schwindel Schmerzen im Oberbauch, Hals, Kiefer, Nacken
bei Mann:
- Atemnot ungewöhnl. Müdigkeit Schwindel Schmerzen im Oberbauch, Hals, Kiefer, Nacken, Blässe kalter Schweiß Schmerzen in Brust, linken Arm Bewusstlosigkeit
Wirkung von Steroidhormonen über Kernrezeptoren [klassischer Weg]
Hormon bindet an neukleären Rezeptor/Chaperon-Komplex (NR/Hsp-Komplex). das Chaperon geht nach vollständiger Bindung ab und der Hormon-Rezeptor-Komplex bindet mit einem weiteren Komplex zu einem Dimer -> gelangt über Kernporen in Nukleus und bindet dort mit Koaktivatoren und RNA Polymerase an hormonresponsive Elemente -> Genexpression
Signalübertragung durch Estradiol Rezeptoren
- A: klassischer Weg
- B: ER interagiert mit anderen Transkriptionsfaktoren (TF) (z.B. AP1)
- C: E2-unabhängige ER Aktivierung durch ER Phosphorylierung (P) induziert durch Wachstumsfaktor Rezeptor Tyrosinkinase (RTK) Signalübertragung (z.B. EGF)
- D: membranassoziierte ER rekrutieren Proteinkinasen (z.B. Src, PI3K) und aktivieren cytosolische Kinasekaskaden (Akt, ERK): “schnelle Signalünertragung”
- RE: Response Element
- P: Phosphorylierung
- CoReg: Coregulatoren
- Hsp90: Hitzeschockprotein90
- ER: steht fürERα & ERβ
Beeinflussung von Ligand-Rezeptor-Wechselwirkungen
Die Bildung von Ligand-Rezeptor-Komplexen erfolgt über nicht-kovalente Bindungen, korreliert mit der Signalstärke und ist von verschiedenen Parametern abhängig:
- Konzentration des Liganden
- Rezeptordichte
- Bindungsaffinität (KM-Wert)
Affinität:
- Maß für die Bindungsstärke
- durch die Dissoziationskonstante KD beschrieben
- Stärke der intermolekulare Wechselwirkungen