Inflation Flashcards

1
Q

Inflation

A

langfristiges, permanentes Ansteigen des allgemeinen Preisniveaus (basierend auf einem Warenkorb aus Gütern & Dienstleistungen)

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2
Q

delta pt

A

(pt-pt-1)*100/pt-1

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3
Q

Kerninflation

A

keine saisonalen Schwankungen, irreguläre Witterungseinflüsse, Ölpreisschocks etc. wie bei headline inflation

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4
Q

Ursachen für Messfehler

A

verzögerte Aufnahme neuer Produkte und keine adäquate Berücksichtigung von Qualitätsverbesserungen -> systematische Unterschätzung realer Größen im Rahmen der Deflationierung

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5
Q

monetäre Inflationstheorie

A
  • basiert auf der Quantitätstheorie
  • wenn mS hoch ist mD größer als gewünscht, sodass überschüssige Kasse durch D hoch abgebaut wird
  • bei Konstanz des Realoutputs steigt dann das Preisniveau, sodass mD/p sinkt und der Ausgabenanstieg zum Stillstand kommt

-> ökonomisch plausible Erklärung für Perioden mit sehr hohen Inflationsraten

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6
Q

Hyperinflation

A
  • ab monatlicher Preissteigerungsrate von 50%
  • fiskalisches Problem als Ausgangspunkt: G = T + Dh + Df + M
    -> in ökonomisch und politisch turbulenten Phasen nur M möglich
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7
Q

reale Inflationstheorien

A
  • Nachfragesogtheorie
  • Kostendruckinflationstheorie
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8
Q

Nachfragesogtheorie

A
  • isolierte Betrachtung makroökonomischer Nachfragekomponenten
    -> private Konsumnachfrage, Investitionsnachfrage, Nachfrage des Staates, Nachfrage des Auslandes
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9
Q

private Konsumnachfrage

A

Konsumverhalten ist im Zeitablauf stabil und kommt deshalb nicht als Inflationsursache infrage (???)

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10
Q

Investitionsnachfrage

A
  • Kapazitätseffekt
    -> durch Investitionen entsteht eine Kapazitätsausweitung, wodurch das Angebot steigt (deflationärer Effekt)
  • Einkommenseffekt
    -> es findet aber auch eine Einkommenserhöhung statt, sodass die Nachfrage steigt (inflationärer Effekt), aber private Konsumnachfrage stabil
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11
Q

Nachfrage des Staates

A
  • tendenziell geringerer Kapazitätseffekt und größerer Einkommenseffekt als bei privater Investitionsnachfrage, sodass D steigt
    -> aber Konstanz der privaten Konsumnachfrage wirkt erneut stabilisierend
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12
Q

Nachfrage des Auslandes

A

im System fixer Wechselkurse: durch Preiserhöhung im Ausland steigen auch inländische Preise -> importierte Inflation

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13
Q

Kostendruckinflationstheorie

A
  • Lohnstoßinflation
  • Gewinninflation
  • Importpreise von Produktionsfaktoren
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14
Q

Lohnstoßinflation

A
  • entsteht dadurch, dass Lohnerhöhungen über die erwartete Inflation und den Produktivitätsfortschritt hinaus stattfinden
  • dann zwei Möglichkeiten:
    -> y sinkt, sodass die Lohnforderungen wieder eingestellt werden
    -> Lohn-Preis-Spirale: höhere Einkommen sorgen für höhere Nachfrage, sorgt für höhere Preise, sorgen für höhere Lohnforderungen
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15
Q

Gewinninflation

A
  • Inflation durch Aufschlag über die Stückkosten
  • aber: Bremswirkung durch Reaktion der Nachfrager
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16
Q

erhöhte Importpreise von Produktionsfaktoren

A
  • Linksverschiebung von S durch steigende Weltmarktpreise
  • oder: Steigerung der Preise durch Abwertung der inländischen Währung
17
Q

Flaschenhalstheorie

A

notwendige Bedingung dafür, dass reale Inflationsursachen wirken: Erhöhung der Geldmenge

18
Q

Kosten stetiger Inflation

A
  • Schuhsohlenkosten
    -> Fischergleichung: i = r + delta pe
    -> höhere erwartete Inflation führt zu höherem nominalen Zinssatz
    -> bei adaptiven Erwarten führt dann eine steigende Inflationsrate zu geringerer Geldnachfrage
    -> damit steigen der Zeitaufwand & die Umtauschkosten der Bargeldhaltung
  • menu costs
    -> Preise müssen angepasst werden, was mit Kosten verbunden ist (Druckkosten, Zeit etc.)
  • Steuerverzerrung
    -> nominale und nicht reale Kapitalgewinne werden versteuert
    -> kalte Progression bei progressiven Steuersätzen
  • Geldillusion
    -> Individuen denken eher in nominalen und nicht realen Größen -> suboptimale Entscheidungen
  • Inflation als Steuer auf Realkassenhaltung
    -> Effizienkosten, da Geld in zunehmendem Maße nicht mehr zur Durchführung von Transaktionen genutzt wird
19
Q

Kosten unerwarteter Inflation

A
  • arbiträre Umverteilung von Vermögen
    -> von finanziellen Aktiva (z.B. Anleihen) zu Realkapital (z.B. Aktien, Immobilien) -> auch Flucht in Sachwerte
  • Gläubiger-Schuldner-Hypothese
20
Q

Vorteile einer Inflation

A
  • Seigniorage: Einnahmen aus der Geldschöpfung
  • größerer geldpolitischer Spielraum
  • Lohn-Lag-Hypothese
    -> Umverteilung von Arbeitnehmern zu Arbeitgebern, da Reallöhne im Konjunkturaufschwung nicht adäquat ansteigen
    -> akzeptierter als Nominallohnreduktion
21
Q

Kosten einer Hyperinflation

A
  • Schuhsohlenkosten
  • menu costs
  • Preise verlieren Signalwirkung
  • Geld verliert Funktion als effizientes Tauschmittel
22
Q

Ursachen einer Hyperinflation

A
  • exzessives Geldmengenwachstum
    -> aber: warum steigt Geldmenge so rasant an?

-> schlecht geführte Fiskalpolitik und nicht unabhängige Zentralbank
-> aber auch: sinkende Wechselkurse, sodass Importpreise steigen und somit auch die Geldmenge (um Importe zu finanzieren)

23
Q

ursprüngliche Phillips-Kurve

A

inverse Beziehung zwischen Nominallohnwachstumsrate delta L und Arbeitslosenquote u

-> delta Lt = mü + z - a*ut

24
Q

modifizierte Phillips Kurve

A

inverse Beziehung zwischen Inflationsrate delta p (=delta L - Arbeitsproduktivitätsfortschritt) und u

25
Q

Phillips-Kurve mit adaptiven Erwartungen

A
  • Problem: Stagflationsphänomen spricht für positiv geneigte Phillips-Kurve
  • deswegen: adaptive Erwartungen mit gewichtetem Erwartungsbilungsfehler, sodass bei natürlicher Arbeitslosenquote und expansiver Geldpolitik die tatsächliche Inflationsrate unterschätzt wird
    -> Nachteil: systematischer Prognosefehler, ökonomisch nicht plausibel
  • daher fallen die Nominallohnsteigerungen zu gering aus, der Reallohn also auch zu niedrig ist
  • dann steigt die Nachfrage nach Arbeit und u ist kleiner als u bar
  • die falsche Reallohnsenkung wird aber bemerkt und Inflationsausgleich gefordert
  • das ursprüngliche Reallohn- und Beschäftigungsniveau stellt sich auf Höhe von u bar ein
    -> aber eben bei höherer Inflationsrate auf der langfristig verlaufenden Phillips-Kurve

(analog bei erneuter expansiver Geldpolitik)

–> expansive Geldpolitik hat nur kurzfristig reale Effekte und wirkt langfristig inflationär

26
Q

Phillip-Kurve mit rationaler Erwartungsbildung

A
  • Inflationserwartung ist ein bedingter Erwartungswert auf Basis der aktuell verfügbaren, relevanten Informationen

-> kein systematischer Prognosefehler
-> Geldpolitik ist nicht mal temporär real wirksam, sondern hat nur inflationäre Effekte
-> Phillips-Kurve ist sowohl lang- als auch kurzfristig eine Gerade

27
Q

Modellierung von Inflationserwartungen

A
  • Rückgriff auf Geldnachfragefunktion während Hyperinflation -> Realkassenhaltung ist ausschließlich von erwarteter Inflationsrate abhängig
  • Anstiegt der erwarteten Inflationsrate führt zu steigenden Opportunitätskosten und zur Substitution von Geld zugunsten langlebiger Güter: Realkassenhaltung sinkt
  • auch hyperinflationierende Währung wird nicht vollständig aus dem Tauschverkehr verdrängt, da Geld nach wie vor TAD ist (allerdings können Währungssubstitutionsprozesse stattfinden)
28
Q

rationale Erwartungshypothese

A
  • Erwartungsfehler treten auf, sind aber nicht systematisch
    -> erwartete Inflationsrate setzt sich aus aktueller Inflationsrate und unsystematischem Störterm zusammen
29
Q

Swapsatz

A
  • Approximationsgröße für die erwartete Inflationsrate
  • misst die relative Abweichung von Devisenterminkurs (Derivate) und Devisenkassakurs
  • wenn Swapsatz positiv: Terminkurs größer als Kassakurs, was eine Abwertungserwartung für die heimische Währung impliziert
  • durch gedeckte Zinsparität ist Verwendung des Swapsatzes als Approximation für erwartete Inflationsrate erklärbar
    -> Swapsatz entspricht Differenz zwischen in- und ausländischem Zins
    -> nach der Fischer’schen Zinsgleichung ist der nominale Zins die Summe aus realem Zins und erwarteter Inflationsrate, sodass ein Anstiegt der Inflationserwartungen zum einem relativ starken Anstieg des inländischen Nominalzinses im Vergleich zum ausländischen führt, was sich dann in einer Erhöhung des Devisenterminkurses widerspiegelt
  • Vorteil des Swapsatzes: direkt beobachtbar
30
Q

Seigniorage

A
  • Wachstumsrate der nominalen Geldmenge (delta M / M) mal der realen Geldmenge (M/P)
  • langfristig nur unterproportional fortsetzbar, da durch den Anstieg der Geldmenge die Inflationsrate steigt und die reelle Geldhaltung sinkt
31
Q

Cagan’sche Geldnachfrage

A

mt - pt = -a*(delta pt e)

-> Realkassenhaltung hängt ausschließlich von erwarteter Inflationsrate ab

32
Q

Modern Hyper- and High Inflations

A
  • höhere Inflationsraten sind instabiler und haben Tendenz zu weiterem Anstieg
  • hohe Korrelation zwischen Inflationsrate und Wachstum der Geldmenge
  • Reduktion/Stopp des monetären Wachstums kann zur Eindämmung führen
  • hohe Inflation ist mit niedrigem Wirtschaftswachstum verbunden
33
Q

Zahlungsbilanzsichtweise

A
  • Anstieg der Geldmenge während einer Hyperinflation wird nicht durch ein fiskalisches Defizit verursacht
  • sondern durch Wechselkursveränderungen
34
Q

sacrifice ratio

A

Outputverlust pro Prozentpunkt Inflationsreduktion

35
Q

Ansätze zur Stabilisierung hoher Inflation

A
  • wechselkursbasierte Stabilisierung
    -> Outputverlust tritt mit lag ein, kurzfristig sogar Outputgewinn
  • geldbasierte Stabilisierung
    -> sofortiger Outputverlust
36
Q

Laffer-Kurven-Effekt

A
  • ab einem bestimmten Level an Inflation steigt Seigniorage nicht mehr an, sondern beginnt zu fallen
    -> reelle Kassenhaltung fällt überproportional stark verglichen mit dem Wachstum der nominalen Geldmenge