Immobiliarsachenrecht Flashcards

1
Q

Bestellung einer Grundschuld

A
  1. Einigung gem. § 873 I
  2. Eintragung im Grundbuch § 873 I
  3. Einigsein im Zeitpunkt der Eintragung § 873 II
  4. Berechtigung des Bestellenden
  5. Übergabe des Grundschuldbriefs §§ 1117 I, 1192 I bzw. bei Buchgrundschuld Einigung über den Ausschluss und Eintragung dessen ins Grundbuch §§ 1116 II, 1192 I
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2
Q

Gutgläubiger Ersterwerb einer Grundschuld

A
  1. Einigung gem. § 873 I
  2. Eintragung im Grundbuch § 873 I
  3. Einigsein im Zeitpunkt der Eintragung § 873 II
  4. Berechtigung fehlt:
    a. Bestellung der Grundschuld ist
    Verkehrsgeschäft
    b. Rechtsschein des Eigentums: Veräußerer ist im
    Grundbuch als Eigentümer eingetragen, § 891 I
    c. Gutgläubigkeit gem. § 892 II
    d. Kein Widerspruch eingetragen
  5. Übergabe des Grundschuldbriefs §§ 1117 I, 1192 I bzw. bei Buchgrundschuld Einigung über den Ausschluss und Eintragung dessen ins Grundbuch §§ 1116 II, 1192 I
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3
Q

Rechtsgeschäftliche Übertragung einer Grundschuld

A
  1. Abtretung der Grundschuld
    a. Einigung über den Übergang,
    Abtretungsvertrag gem. § 398
    b. Schriftform §§ 1154, 1192 I / Eintragung ins
    Grundbuch §§ 1154 II
    c. Übergabe des Briefes §§ 1154 I, 1117 /
    Eintragung ins Grundbuch §§ 1154 III, 873
  2. Berechtigung hinsichtlich der Grundschuld
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4
Q

Gutgläubiger rechtsgeschäftlicher Zweiterwerb einer Grundschuld

A
  1. Abtretung der Grundschuld
    a. Einigung über den Übergang,
    Abtretungsvertrag gem. § 398
    b. Schriftform §§ 1154, 1192 I / Eintragung ins
    Grundbuch §§ 1154 II
    c. Übergabe des Briefes §§ 1154 I, 1117 /
    Eintragung ins Grundbuch §§ 1154 III, 873
  2. Berechtigung fehlt
    a. Grundschuldabtretung ist Verkehrsgeschäft
    b. Rechtsschein des Eigentums: Unrichtigkeit des
    Grundbuchs gem. §§ 891, 1155
    c. Gutgläubigkeit
    d. Kein Widerspruch eingetragen
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5
Q

Gesetzliche Übertragung einer Grundschuld

A
  1. Anwendbarkeit des § 268 iVm. §§ 1150, 1192
    –> Grundschuld geht über, nicht Forderung
  2. Ablösungsberechtigung des Dritten gem. § 268 I
  3. Befriedigungsverlangen des Gläubigers
  4. Zahlung des Dritten “auf die Grundschuld”
  5. Rechtsfolge: § 268 III 1
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6
Q

Befriedigung der Grundschuld im Zwei-Personen-Verhältnis: der Eigentümer/Schuldner leistet auf die persönliche Forderung

A
  • Forderung erlischt gem. § 362 I BGB
  • Grundschuld bleibt bestehen
  • Rückgewähranspruch gegen den Gläubiger aus der Sicherungsabrede: Rückübertragung (= Abtretung) gem. §§ 1154, 1192 I BGB, Verzicht gem. §§ 1168, 1169, 1192 I oder Aufhebung (= Löschung) der Grundschuld gem. §§ 875 I, 1182, 1192 I BGB → Wahlrecht des Eigentümers
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7
Q

Befriedigung der Grundschuld im Zwei-Personen-Verhältnis: der Eigentümer/Schuldner leistet auf die Grundschuld

A
  • Forderung erlischt nach Sinn und Zweck der Sicherungsabrede gem. § 158 II BGB analog
  • Grundschuld wird zur Eigentümergrundschuld kraft Gesetz gem.:
    • Rspr.: § 1143 I BGB analog
    • eA: aufgrund des Rechtsgedankens der §§ 1168, 1170, 1171 BGB
    • aA: § 1163 I 2 BGB analog
      → kein Streitentscheid nötig, da sich im Ergebnis alle einig sind
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8
Q

Befriedigung der Grundschuld im Drei-Personen-Verhältnis: Im Innenverhältnis ist der Schuldner gegenüber dem Eigentümer zur Zahlung verpflichtet (Regelfall):
Schuldner zahlt:

A

Annahme: auf die persönliche Forderung
- Forderung erlischt gem. § 362 I BGB
- Grundschuld bleibt bestehen
- Rückgewähranspruch gegen den Gläubiger aus der Sicherungsabrede: Rückübertragung (= Abtretung) gem. §§ 1154, 1192 I BGB, Verzicht gem. §§ 1168, 1169, 1192 I oder Aufhebung (= Löschung) der Grundschuld gem. §§ 875 I, 1182, 1192 I BGB
→ Eigentümer kann Durchsetzung/Abtretung dieses Anspruchs verlangen

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9
Q

Befriedigung der Grundschuld im Drei-Personen-Verhältnis: Im Innenverhältnis ist der Schuldner gegenüber dem Eigentümer zur Zahlung verpflichtet (Regelfall):
Eigentümer zahlt:

A

Annahme: auf die Grundschuld
- Forderung bleibt bestehen
- Grundschuld wird zur Eigentümergrundschuld kraft Gesetz gem.:
* Rspr.: § 1143 I BGB analog
* eA: aufgrund des Rechtsgedankens der §§ 1168, 1170, 1171 BGB
* aA: § 1163 I 2 BGB analog
→ kein Streitentscheid nötig, da sich im Ergebnis alle einig sind
- Anspruch auf Abtretung der Forderung vom Gläubiger aus Sicherungsabrede

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10
Q

Befriedigung der Grundschuld im Drei-Personen-Verhältnis: Im Innenverhältnis ist der Schuldner gegenüber dem Eigentümer zur Zahlung verpflichtet (Regelfall): der Eigentümer leistet auf die persönliche Schuld

A
  • Forderung erlischt gem. § 362 I BGB
  • Grundschuld bleibt bestehen
  • Eigentümer hat Erstattungsanspruch gegen Schuldner
  • Eigentümer hat evtl. einen Anspruch auf Rückübertragung (= Abtretung) gem. §§ 1154, 1192 I BGB, Verzicht gem. §§ 1168, 1169, 1192 I oder Aufhebung (= Löschung) der Grundschuld gem. §§ 875 I, 1182, 1192 I BGB
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11
Q

Befriedigung der Grundschuld im Drei-Personen-Verhältnis: Im Innenverhältnis ausnahmsweise Eigentümer zur Zahlung verpflichtet: der Schuldner zahlt

A
  • Forderung erlischt gem. § 362 I BGB
  • Grundschuld bleibt bestehen
  • Anspruch gegen Eigentümer auf Abtretung des Rückgewähranspruchs gegen Gläubiger aus der Sicherungsabrede
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12
Q

Befriedigung der Grundschuld im Drei-Personen-Verhältnis: Im Innenverhältnis ausnahmsweise Eigentümer zur Zahlung verpflichtet: der Eigentümer zahlt

A

→ Doppeltilgung
- persönliche Forderung erlischt gem. § 362 I BGB
- Grundschuld wird zur Eigentümergrundschuld

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13
Q

P: Wettlauf der Sicherungsgeber

A

Problem: beide Sicherungsgeber bekommen kein Regressn wenn Schuldner nicht liquide –> einer müsste zufällig einstehen
- eA: Privilegierung des Bürgen gegenüber dem dinglichen Sicherungsgeber
* Bürgschaftsforderung erlischt, wenn der Eigentümer an den Gläubiger zahlt
* arg.: Wertung des § 776 BGB: höhere Schutzwürdigkeit des Bürgen
- hM (Rspr.): Gleichbehandlung der Sicherungsgeber
* analoge Anwendung des §§ 774 II BGB: Mitbürgen haften untereinander nur als Gesamtschuldner
* Entsprechend den Gesamtschuldregeln (analog § 426 I BGB) sind die Sicherungsgeber untereinander zum Ausgleich verpflichtet
* Im Einzelnen:
* Bürge erhält vom Gläubiger Zug um Zug gegen Befriedigung der gesicherten Darlehensforderung Abtretung der bestellten Grundschuld (analog § 401 BGB). Befriedigt Eigentümer den Gläubiger, hat er aus dem Sicherungsvertrag einen Anspruch gegen den Gläubiger auf Abtretung der gesicherten Hauptforderung. Damit gehen die Rechte aus der Bürgschaft gem. § 401 BGB (anteilig in Höhe des Regressanspruchs analog § 426 I BGB) auf ihn über

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14
Q

Anspruch auf Duldung der Zwangsvollstreckung wg. Grundschuld/Hypothek gem. § 1147

A
  1. Anspruchsgegner ist Eigentümer des Grundstücks
  2. Anspruchssteller ist Inhaber der Grundschuld
  3. Fälligkeit der Grundschuld
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15
Q

Anspruch auf Berichtigung des Grundbuchs gem. § 894

A
  1. Grundbuchlage
  2. Wirkliche Lage weicht davon ab
  3. Rechtsfolge: Zustimmung zur Berichtigung
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16
Q

Begründung einer Vormerkung

A
  1. Bestehen eines zu sichernden schuldrechtlichen
    Anspruchs auf dingliche Rechtsänderung § 883 II 1
  2. Bewilligung des Betroffenen
  3. Eintragung im Grundbuch §§ 883 I 1, 885 I 1
  4. Berechtigung des Bewilligenden
17
Q

Gutgläubiger Ersterwerb einer Vormerkung

A
  1. Bestehen eines zu sichernden schuldrechtlichen
    Anspruchs auf dingliche Rechtsänderung § 883 II 1
  2. Bewilligung des Betroffenen
  3. Eintragung im Grundbuch §§ 883 I 1, 885 I 1
  4. Berechtigung fehlt
    bei Bewilligung durch Buchberechtigten Erwerb
    möglich, solange Anspruch besteht (direkt aus § 892 I 1 BGB (wenn Vormerkung = dingliches Recht) oder §§ 892, 893 Alt. 2 BGB analog (weil Bestellung der Vormerkung = Verfügung über ein Grundstück)
18
Q

Übertragung der Vormerkung

A

Abtretung des gesicherten Anspruchs:
1. Abtretungsvertrag gem. § 398
2. Abtretungsgegenstand: gesicherter Anspruch
3. Berechtigung
4. Rechtsfolge: Vormerkung geht gem. § 401 analog
auf den Zessionar über

19
Q

Gutgläubiger Zweiterwerb einer Vormerkung

A
  • nicht möglich, wenn der gesicherte Anspruch dem Zedenten nicht zusteht –> kein gutgläubiger Erwerb von Forderungen
  • wenn dem Zedent die Vormerkung nicht zusteht:
    Rspr.: zulässig gem. § 892 I 1 analog
    Lehre: ablehnend
20
Q

Anspruch auf Zustimmung zur Löschung der Grundschuld/… wegen Vormerkungswidrigkeit gem. § 888 I

A
  1. Bestehen einer wirksamen Vormerkung
  2. Verfügung nach Eintragung
  3. Vereitelung/Beeinträchtigung des gesicherten Anspruchs
  4. Rechtsfolge: nötige Zustimmung