Grundlegende Rechtsauffassung Flashcards
Welche Bereiche der Rechtsauffassung sind Kernbestandteile des IT-Rechts?
*gewerblichen Schutzrechte *Urheberrecht
*Recht der Telemedien
*Telekommunikationsrecht
*IT-bezogene Datenschutzrecht
*IT-Sicherheitsrecht
*die rechtlichen Aspekte des elektronischen
Geschäftsverkehrs in Form von Informations- und Nachweispflichten
Warum ist das Recht auf geistiges Eigentum ein wichtiger Bestandteil des IT-Rechts?
Das ist von Bedeutung, da auch Informationstechnologien
oder darauf basierende Anwendungen deren
Schöpfer bzw. Eigentümer Rechte verleihen, um diese vor dem unbefugten Zugriff Dritter zu bewahren oder das Eigentum wirtschaftlich verwerten zu können. Vor allem ökonomisch betrachtet ist das Recht des geistigen Eigentums ein bedeutender Teil des IT-Rechts.
Definiere “geistiges Eigentum”
Die Bezeichnung „geistiges Eigentum“ (englisch: Intellectual Property) dient als Oberbegriff
für sogenannte Immaterialgüter als unkörperliche, immaterielle Gegenstände.
Aus welchen Teilen besteht das Recht des geistigen Eigentums?
*dem gewerblichen Schutzrechten *dem Urheberschutz für persönlich-geistige Leistungen
Was fällt unter das gewerblichen Schutzrechten als Recht des geistigen Eigentums?
*Schutz technischer Erfindungen (Patentrecht und Gebrauchsrecht)
*Schutz ästhetischer Leistungen
(Geschmacksmusterrescht und Designrecht)
*Markenschutz
*Urheberschutz
Was fällt unter den Urheberschutz für persönlich-geistige Leistungen?
Das wird aufgeteilt zwischen
dem Urheberpersönlichkeitsrecht und den wirtschaftlichen Rechten eines Werkurhebers.
Was ist das Patentrecht?
Das Patentrecht ist im Patentgesetz geregelt. Dieses schützt Erfindungen, die neu
sind, auf einer erfinderischen Tätigkeit beruhen und gewerblich verwendet werden.Geschützt ist dabei die Idee der Erfindung, unabhängig von ihrer materiellen
Verkörperung. Das Patentrecht gewährt dabei ein echtes Ausschließlichkeitsrecht,
sodass auch eine unabhängige Doppelschöpfung eine Rechtsverletzung darstellt.
Wie lang besteht das Patentrecht?
Das Patentrecht besteht 20 Jahre ab dem Tag der Anmeldung der Erfindung beim Deutschen Patent- und Markenamt.
Was ist das Gebrauchsmusterrecht?
Das Gebrauchsmusterrecht ist im Gebrauchsmustergesetz geregelt. Dieses schützt Arbeitsgeräte, Gebrauchsgegenstände oder Teile davon, die eine neue Gestaltung, Anordnung, Vorrichtung oder Schaltung aufweisen, auf einem
erfinderischen Schritt beruhen und gewerblich anwendbar sind.
Auch das Gebrauchsmuster ist beim DPMA anzumelden und berechtigt nur dann zur gewerblichen Nutzung sowie
zur Geltendmachung von Unterlassungs- und Schadensersatzansprüchen.
Wie lange besteht das Gebrauchsmusterrecht?
Das Recht wird grundsätzlich für drei Jahre geschützt, kann aber auf 10 Jahre ausgeweitet werden.
Was ist das Designrecht?
Das Designrecht (seit 2014, früher: Geschmaksmusterrecht) ist auf den Schutz neuer zwei- oder dreidimensionaler Formgebungen
(„Erscheinungsform eines Erzeugnisses“) gerichtet. Der
Schutz durch das Designgesetz setzt voraus, dass das Design neu ist und eine Eigenart
besitzt. Ein Design ist neu, wenn vor dem Anmeldetag kein identisches Design offenbart
worden ist.
Der Inhaber eines Designrechts ist berechtigt, Dritten zu verbieten, diese ohne seine Zustimmung zu verwenden. Dieser Schutz
gegenüber Dritten besteht unabhängig davon, ob der Dritte Kenntnis von dem Design
hat.
Wie lange bleibt das Designrecht bestehen?
Die Dauer des Schutzes durch das Designgesetz beträgt 25 Jahre und muss beim DPMA angemeldet werden.
Definiere “Markenrecht”
Das Markenrecht ist im Markengesetz geregelt. Dieses ist auf den Schutz von
Zeichen gerichtet, die geeignet sind, Waren oder Dienstleistungen eines Unternehmens von denjenigen anderer Unternehmen zu unterscheiden. Ebenfalls
von Markengesetz umfasst sind geschäftliche Bezeichnungen
und geografische Herkunftsangaben.
Was ist als “Marke” schutzfähig?
Als Marke schutzfähig sind Wort-, Bild-, Farb-, Hör- oder Kombinationszeichen, die sinnlich
erfassbar sind (§ 3 Abs. 1 MarkenG).
Was bestimmt § 3 Abs. 1 MarkenG
Der Paragraph bestimmt was als “Marke” schutzfähig ist. Das sind Wort-, Bild-, Farb-, Hör- oder Kombinationszeichen, die sinnlich
erfassbar sind.
Wer kann Markeninhaber nach dem MarkenG sein?
*natürliche Personen
*juristische Personen
*rechtsfähige Personengesellschaften
Durch welche drei Arten kann Markenschutz entstehen?
- Eintragung des Zeichens als Marke beim DPMA;
- Benutzung des Zeichens im geschäftlichen Verkehr, soweit es Verkehrsgeltung
erworben hat (z. B. Magenta-Farbe für Deutsche Telekom AG) sowie - allgemeine Bekanntheit der Marke (z. B. Coca-Cola).
Wie lange besteht der Stutz des Markenrechts?
10 Jahre. Die Schutz Dauer kann um jeweils 10 Jahre verlängert werden.
Worin unterscheidet sich das Markenrecht vom Patent- und Designrecht?
Als Vermögensrecht kann das Markenrecht
auf andere Personen/Unternehmen übertragen werden, insbesondere können
auch Lizenzen an Marken erteilt werden.
Definiere “Urheberrecht
Das deutsche Urheberrecht ist im „Gesetz über Urheberrecht und verwandte Schutzrechte“
geregelt und schützt grundsätzlich nur kulturelle Schöpfungen. Hierin unterscheidet es sich von den gewerblichen Schutzrechten.
§ 1 UrhG nennt als
Schutzbereich Werke der Kunst, Literatur und Wissenschaft. Allerdings sind diese
Begrifflichkeiten weit zu verstehen und umfassen z.B. auch Software.
Was sind “Schranken” im Urheberrecht?
Schranken sind Ausnahmen, die z.B. die Vervielfältigung von urhebergeschützten Inhalten erlauben.
Diese “Schranken” haben im Zuge der Technologisierung und unter EU-Einfluss zugenommen und sollen einen Ausgleich
zwischen den Interessen des Urhebers als Adressat eines Leistungsschutzrechts
und den berechtigten Interessen der Allgemeinheit an frei zugänglichen Informationen
zu schaffen.
Was definiert § 2 Abs. 1 Nr. 1 UrhG?
Nach der ISO 2382 ist ein Computerprogramm „eine in
beliebiger Sprache abgefasste Folge von Befehlen, die eine digitale Rechenanlage in die
Lage versetzen, eine bestimmte Funktion der Aufgabe oder ein bestimmtes Ergebnis anzuzeigen, auszuführen oder zu erzielen“. Damit sind Computerprogramme unter dem Urheberrecht schutzfähig.
Wann waren Computerprogramme nach deutscher Rechtssprechung erstmals schutzfähig?
Das BGH hatte im Oktober 1990 erstmals die urheberrechtliche Schutzfähigkeit von Computerprogrammen grundsätzlich anerkannt.
Was ist die Vorraszssetzung für Urheberschutz?
Um überhaupt urheberechtlichen Schutz genießen können, müssen Werke/Programme zwingend eine „persönliche geistige Schöpfung“ des Urhebers darstellen (§ 2
Abs. 2 UrhG). Das gilt bisher nur bei menschlichem Handeln und NICHT für KI.
Außerdem muss die Schöpfung ein geistiger Gehalt haben. Vor allem Zufallsleistungen sind daher nicht
schutzfähig. Außerdem muss die Schöpfung eine gewisse Individualität
besitzen.
Für Ideen besteht kein urheberrechtlicher Schutz. Das Werk muss jedoch noch nicht vollendet worden sein, es
genügt eine Vor- oder Zwischenstufe, soweit diese über das Stadium der Idee hinausgeht für den Urheberschutz.