Grundlagen Immobilienwirtschaft Flashcards
(221 cards)
: Wer kann Auftraggeber in der Immobilienwirtschaft sein?
- Eigentümer, Privatpersonen, Bauträger
- Gemeinnützige Genossenschaften
- Institutionen (Kirche, Krankenkassen)
- Investoren (Aktiengesellschaften, Fonds)
Welche Faktoren bestimmen den Standort eines Immobilienprojekts?
- Land, „Speckgürtel“, Stadt
- Bedarf für Wohnbedürfnis, Freizeitwohnsitz, Arbeitsplatznähe (Pendler), Ausbildung (Studenten)
Welche Quellen können zur Suche nach einem Grundstück genutzt werden?
- Eigentümer, Immobilienmakler, Gemeindeämter
- Internetplattformen (z.B. Willhaben, Ebay)
- GIS-Systeme (Doris, Sagis, Tiris)
Welche Pläne sind Teil der örtlichen Raumordnung?
- Flächenwidmungsplan (FWPL)
- Örtliches Entwicklungskonzept (ÖEK)
- Bebauungsplan (BBPL)
Was regelt der Flächenwidmungsplan (FWPL)?
- Widmungskategorien (Bauland, Verkehrsfläche, Grünland)
- Flächennutzungen und Nutzungsbeschränkungen
Welche Voraussetzungen muss ein Bauplatz erfüllen, um eine Baubewilligung zu erhalten?
- Mindestgröße (in der Regel ≥ 500 m²)
- Aufschließung über ≥ 3 m breite Verbindung zur öffentlichen Straße
- Bauplatzgrenzen vs. Grundstücksgrenzen
- Keine widersprüchlichen Flächenwidmungen oder Bebauungspläne
: Welche Normen und Richtlinien sind auf Bundes- und Landesebene relevant für den Bau?
- Bundesrecht: Arbeitnehmerschutzgesetz, Denkmalschutzgesetz, Wasserrechtsgesetz, etc.
- Landesrecht: Bauordnung, Bautechnikgesetz, Naturschutzgesetz, etc.
- Normen und Richtlinien: OIB-Richtlinien, ÖNORMEN, TRVB
: Welche Informationen müssen in einem Bauantrag enthalten sein?
- Angaben zu Bauwerber, Grundeigentümer, Bauvorhaben, Bauplatz
- Nachbarverzeichnis
- Befugter Planverfasser und Bauführer
- Unterschriften von Bauwerber und Grundeigentümer
: Was umfasst die Baubeschreibung gemäß Gebäude- und Wohnungsregistergesetz 2004?
- Allgemeine Angaben (Antragsteller, Grundeigentümer, Bauvorhaben, Planverfasser, Lage, Abstände)
- Angaben zu Bebauungsgrundlagen, Bauweise, Baubeschränkungen
- Technische Beschreibung, Ver- und Entsorgung, Flächenangaben zum Gebäude, Geschoßangaben
- Beheizung, Belüftung, Bauausführung, Gemeinschaftsanlagen, Baubeschreibung einzelner Nutzungseinheiten
: Was ist ein Energieausweis und wie lange gilt er?
- Ein Energieausweis ist ein Dokument, das den Energieverbrauch eines Gebäudes bewertet.
- Er muss von einer qualifizierten und befugten Person ausgestellt werden und gilt für 10 Jahre.
- Ab 2021 dürfen nur noch Niedrigstenergiegebäude gebaut werden.
Was enthält ein Einreichplan gemäß § 29 Oö. BauO 1994?
- Lageplan mit Nordrichtung, Grundstücksnummern, Größe Bauplatz, Baubestände, Leitungen, Lage Bauvorhaben mit Abständen zu Nachbargrundstücken, KFZ-Abstellplätze, Spielplatz
- Alle Grundrisse, Schnitte (insbesondere Stiegenhaus) mit anschließendem Gelände und Höhenlage
- Alle Ansichten
: Welche Schritte umfasst das Bauverfahren vom Entwurf bis zur Fertigstellung?
- Entwurfsplanung
- Einreichplanung und Vorprüfung (inhaltlich und formell)
- Abgabe des Einreichprojekts
- Ausschreibung und Durchführung der Bauverhandlung
- Baubeginn auf eigenes Risiko bis zur endgültigen Baubewilligung
- Baubewilligungsbescheid durch den Bürgermeister
- Möglichkeit der Beschwerde und Rechtsmittel bis hin zum Verwaltungsgericht
- Bauende und Baufertigstellungsmeldung an die Baubehörde
Was regelt das Bauträgervertragsgesetz (BTVG) 1997?
Das BTVG regelt Bauträgerverträge, bei denen der Erwerber vor Fertigstellung Zahlungen von mehr als € 150,-/m² Nutzfläche an den Bauträger leisten muss.
Was ist ein Bauträgervertrag?
: Ein Bauträgervertrag ist ein Vertrag über den Erwerb von Eigentum, Wohnungseigentum, Baurecht, Bestandrechts oder sonstigem Nutzungsrecht an zu errichtenden oder zu erneuernden Gebäuden, Wohnungen oder Geschäftsräumen.
Wie wird die Sicherung des Erwerbers im BTVG gewährleistet?
- Schuldrechtliche Sicherung durch Garantie eines Kreditinstituts oder Versicherungsunternehmens.
- Grundbücherliche Sicherstellung durch Zahlung nach Ratenplan und Zusage der Einräumung von Wohnungseigentum.
- Pfandrechtliche Sicherung der Rückforderungsansprüche.
: Nennen Sie die Raten von Zahlungsratenplan
- 15% bei Baubeginn
- 35% nach Fertigstellung des Rohbaus und Dachs
- 20% nach Fertigstellung der Rohinstallationen
- 12% nach Fertigstellung der Fassade und Fenster
- 12% nach Bezugsfertigstellung oder vorzeitiger Übergabe
- 4% nach Fertigstellung der Gesamtanlage
- 2% nach Ablauf von drei Jahren
: Welche Aufgabe hat ein Treuhänder im Rahmen des BTVG?
- Belehrung der Erwerber in rechtlicher Hinsicht
- Überwachung der Sicherungspflicht des Bauträgers
- Laufende Information der Erwerber über Zahlungen
- Sicherstellung der Zahlungen auf das Treuhandkonto
- Prüfung der grundbücherlichen und pfandrechtlichen Sicherstellung
Was passiert, wenn ein Bauträger die Bestimmungen des BTVG verletzt?
Verwaltungsübertretungen werden mit bis zu € 14.000,- (kein Vertrag errichtet) oder bis zu € 28.000,- (abweichende Zahlung vom Ratenplan, kein Treuhänder bestellt) bestraft.
Was regelt das Wohnungseigentumsgesetz (WEG) 2002?
Das WEG 2002 regelt die Rechtsform des Wohnungseigentums, einschließlich der Begründung, des Erwerbs und des Erlöschens von Wohnungseigentum.
: Was ist Wohnungseigentum gemäß WEG 2002?
: Wohnungseigentum ist das dingliche Recht eines Miteigentümers einer Liegenschaft oder einer Eigentümerpartnerschaft, ein Wohnungseigentumsobjekt ausschließlich zu nutzen und darüber zu verfügen.
Was sind “Allgemeine Teile der Liegenschaft” im WEG 2002?
Allgemeine Teile der Liegenschaft sind Bereiche, die der allgemeinen Benützung dienen oder deren Zweckbestimmung einer ausschließlichen Benützung entgegensteht.
: Wer bildet die Eigentümergemeinschaft nach WEG 2002?
Alle Wohnungseigentümer zur Verwaltung der Liegenschaft bilden die Eigentümergemeinschaft, welche eine juristische Person mit Rechtsfähigkeit ist.
Was versteht man unter einem “Wohnungseigentumsbewerber”?
Ein Wohnungseigentumsbewerber ist eine Person, der schriftlich die Einräumung von Wohnungseigentum zugesagt wurde.