Grundlagen energetischen Bauens

Question 1

Wofür steht die Abkürzung EPBD?

Answer 1

Energy Performance of Buildings
- soll dazu beitragen, den Energiebedarf der Mitgliedsländer und den Umfang ihrer C02-Emissionen zu senken und ihre Abhängigkeit von Energieimporten zu reduzieren
- EPBD schreibt vor, dass alle neuen Gebäude in der EU ab 2021 nahezu auf dem Niveau von Null-Energie-Häusern gebaut werden müssen (Neubauten der öffentlichen Hand ab 2019)
- Einführung eines Niedrigstenergiegebäudes als Standard

Question 2

Was ist das Ziel des GEG?

Answer 2

möglichst sparsamer Einsatz von Energie, Nutzung erneuerbarer Energien (unter Beachtung des Grundsatzes der Wirtschaftlichkeit)

Question 3

Was ist die EnEV?

Answer 3

Energieeinsparverordnung
Ersatz für: Wärmeschutzverordnung, Heizungsanlagenverordnung

Primärenergetische Bewertung der Endenergie

Question 4

Wie setzt sich der Heizwärmebedarf zusammen?

Answer 4

Heizwärmebedarf = Verluste + Gewinne

Question 5

Was ist ausschlaggebend für den Primärenergiebedarf?

Answer 5

Heiztechnik und Energieträger

Question 6

Was ist das Referenzgebäudeverfahren?

Answer 6

• 2 Teile: Gebäudehülle und Gebäudetechnik
• Berechnung mit Gebäudehülle: nur Nutzenergie -> für End- und Primärenergie wird Gebäudetechnik und Energieträger benötigt
• Schritt 1: Gebäudeentwurf (Ausrichtung, Geometrie, Bauteilflächen)
• Schritt 2: Berechnung von QP,Referenz mit Wärmeschutz und Anlagentechnik gem. Referenzanforderungen
• Schritt 3: Berechnung von QP,vorh. Mit Wärmschutz und Anlagentechnik gem. tatsächlicher Ausführung
• QP,vorh und H’T,vorh müssen besser sein als Referenzgebäude
• Ab 1.1.23: EH55 (55% des Referenzgebäudes  45% besser)
• 1.1.25: EH40

Question 7

Warum ist das Referenzgebäudeverfahren problematisch?

Answer 7

„unsinnige“ Gebäudegeometrien werden nicht berücksichtigt -> das eigene Gebäude dient als Referenz – kompakte, energetisch gut entworfene Gebäude müssen niedrigeren Wert einhalten als weniger kompakte Gebäude

Question 8

Was ist der Primärenergiefaktor?

Answer 8

fP = QP / QE  Verhältnis Primärenergie zu Endenergie

• Berücksichtigung der „positiven“ Umweltwirkung durch nachwachsende Rohstoffe und der damit einhergehenden CO2-Bindung
• Auch kleiner als 1 möglich -> höherer Verbrauch oder schlechterer Dämmstandard wird im Hinblick auf Primärenergiebedarf ausgeglichen -> Primärenergiebedarf nicht sehr aussagekräftig

Question 9

Was ist die Anlagenaufwandszahl?

Answer 9

Verhältnis Primärenergie zu Nutzenergie

Question 10

Wie lautet die überschlägige Formel zur Berechnung von Dämmstärken?

Answer 10

S = 4 / U-Wert

Question 11

Woraus setzt sich die Energiebilanz zusammen?

Answer 11

Verluste: Transmission, Lüftung
Gewinne: Solar, Intern

Question 12

Warum wurde der spezifische Transmissionswärmeverlust H’t eingeführt?

Answer 12

Referenzgebäudetechnik: Gas (fossil)
-> durch Primärenergiefaktoren manchmal nicht gut vergleichbar
-> H’T eingeführt: Haus soll mit günstigem Primärenergiefaktor nicht „schöngerechnet“ werden
-> H’T sorgt bspw. Dafür, dass Häuser komplett aus Glas schwierig zu realisieren sind (Glas U-Wert meist nicht gut genug, solare Gewinne werden nicht berücksichtigt)

Question 13

Wie ermittelt sich der spezifische Transmissionswärmeverlust H’T?

Answer 13

Der spezifische Transmissionswärmeverlust H’T eines Hauses ermittelt sich aus der Summierung der U-Werte aller Bauteile in der Hüllfläche beheizter Gebäudeteile entsprechend ihrer Flächenanteile

Question 14

Was beschreibt der Transmissionswärmeverlust?

Answer 14

die energetische Qualität der thermischen Hülle (Isolierung von Dach, Außenwänden, Fenstern und Boden) eines Gebäudes

Question 15

Weshalb sind große Fenster i.d.R. besser als kleine?

Answer 15

geringerer Rahmenanteil

Question 16

Wie sollten g- und U-Wert zur Reduktion des Heizwärmebedarfes möglichst sein?

Answer 16

U-Wert möglichst klein, g-Wert möglichst groß

Question 17

Was ist der äquivalente U-Wert?

Answer 17

Bilanz aus Wärmeverlusten (beeinflusst durch U-Wert) und solaren Gewinne; Solargewinnkoeffizienten hängen ab von der Himmelsrichtung des Fensters -> Äquiv. U-Wert stellt eine Möglichkeit dar, das tatsächliche energetische Verhalten von Fenstern zu charakterisieren

Question 18

Was zählt zur Hüllfläche?

Answer 18

Hüllfläche = wärmeübertragende Umfassungsfläche eines Gebäudes
- Bildet Grenze zwischen beheiztem Innenraum + der Außenluft und nicht beheizten Räumen und dem Erdreich
- Außenwände (inklusive Türen und Fenster)
- Kellerdecke
- Oberste Geschossdeck

Question 19

Seit wann gilt das GEG? Was führte es zusammen?

Answer 19

01.11.20

Energieeinspargesetz EnEG, Energieeinsparverordnung EnEV, Erneuerbare Energien Wärmegesetz EEWärmeG

GEG führte verschiedene Verordnungen zusammen, hat Standards aber nicht verschärft

Question 20

Definition Primärenergiebedarf

Answer 20

(außerhalb Systemgrenze Gebäude) – beschreibt die Umweltwirkung

Benötigte Energiemenge, Deckung Jahresheizenergiebedarf + Trinkwasserwärmebedarf + zusätzliche Energiemenge verlagerter Prozesskete (Gewinnung, Umwandlung, Verteilung Brennstoffe)

Question 21

Definition Endenergiebedarf

Answer 21

(Bilanzgrenze des Gebäudes) – vorgelagerte Prozessketen werden nicht berücksichtigt

Beschreibt wirtschaftliche Auswirkungen auf den Nutzer

Question 22

Definition Nutzenergiebedarf

Answer 22

(durch Verluste kleiner als Endenergie, Bilanzgrenze Raum)

Benötigte Energieabgabe Heizsystem

Question 23

Was muss unter anderem im Energieausweis angegeben sein?

Answer 23

Seit EnEV 2014 müssen in Immobilienanzeigen verpflichtend bestimmte Angaben aus dem Energieausweis genannt werden -> liegt ein Energieausweis mit Energieeffizienzklasse vor, muss die entsprechende Einstufung veröffentlicht werden

Auch CO2-Emissionen müssen mit abgebildet werden: Werte können je nach Heizstoff aus Tabellen entnommen werden, aber Werte nicht sehr aussagekräftig (z.B. Holz nur 20g CO2 angegeben, eigentlich aber deutlich mehr – niedrigerer Wert wegen Ausgleich da nachwachsender Rohstoff)