Grundlagen der Informatik: Hardware, Software, Codierung, Rechnernetze Flashcards
Eingabe – Verarbeitung – Ausgabe
Hard- und Software
allgemeines Grundprinzip der (elektronischen) Datenverarbeitung:
Eingabe ▶️ verarbeitung ▶️ Ausgabe
umfasst Rechner/Computer und Applikationen/Software (gesamtes System)
Ein- und Ausgabe:
- Schnittstellen zwischen der physischen Welt (Mensch/Material) und der
informationstechnischen Automatisierung (Informationstechnologie)
- liefert die relevanten Daten und Parameter für die Verarbeitung (Eingabe) bzw. das
Ergebnis der Verarbeitung (Ausgabe)
Verarbeitung:
- Ausführen von Funktion(en) auf Basis der Eingabedaten mit Erzeugung der Ausgabe
- z.B. Taschenrechner: Verarbeitung Ausführen einer mathematischen Funktion
Hard- und Software
Hardware:
maschinentechnische Ausrüstung eines Rechnersystems
materielle Komponenten (alles, was man anfassen kann)
Plattform, um Software ablaufen zu lassen
Software: immaterielle Komponenten (kann man nicht anfassen)
Rechnerarchitektur:
interne Struktur des Rechners, d.h. Aufbau aus verschiedenen Komponenten, und
Organisation der Arbeitsabläufe im Rechner
klassisch: von-Neumann-Architektur (John von Neumann, 1903-1957)
prinzipieller Aufbau dieser Architektur auch heute noch gültig (in PCs, Notebooks,
Smartphones, …)
Von-Neumann-Architektur
S6 F02
Prozessor
Prozessor
Chip mit mehreren Milliarden Funktionselementen
(Transistoren) in einem integrierten Schaltkreis.
inzwischen üblich: Chips mit mehreren CPU-Kernen
(z.B. Okta-Core-Prozessoren mit 8 Kernen)
Taktfrequenz: ca. 3 - 5 GHz je Kern, 3 - 1000 Takte je Instruktion
(aber: Taktfrequenz Rechengeschwindigkeit!)
Spezialprozessoren (Beispiele):
Grafikprozessoren (Graphics Processing Unit = GPU)
Soundprozessoren
Prozessoren für Notebooks, Smartphones, Kleingeräte, …
Prozessoren mit eingeschränktem Befehlssatz (z.B. für Haushaltsgeräte)
Speicher
Inhalt: Programme und Daten
kleinste Speichereinheit bit (binary digit):
Darstellung von zwei Zuständen (z.B. 1/0 oder an/aus)
8 bit = 1 Byte (B) Darstellung von 28 = 256 Zuständen
Speicher (Adressraum) wird linear in Zellen aufgeteilt.
Jede Zelle hat dieselbe Speicherkapazität
(derzeit in der Regel 64 bit je Zelle).
Interner Speicher
Halbleiterbausteine (mehrere Speicherchips auf einer Platine)
RAM (Random Access Memory) als Arbeitsspeicher (Hauptspeicher):
derzeit bis 128 GB Speicherplatz je Modul
Zugriffszeit (Zeit zum Lesen des Inhalts einer Speicherzelle):
ca. 60-70 Nanosekunden (10-9)
wahlfreier Zugriff (d.h. Zellen sind einzeln lesbar/beschreibbar)
meistens flüchtig (d.h. Datenverlust ohne Strom)
Varianten: statisch (Speicher bleibt erhalten solange Strom fließt) oder dynamisch
(Speicher muss regelmäßig aufgefrischt werden)
ROM (Read Only Memory)
Cache (schneller Zwischenspeicher)
Externer Speicher (für Archivierung)
Festplatte (HDD):
rotierender Plattenstapel mit Schreib-/Leseköpfen (mechanisch!)
Zugriffszeit: ab 3,5 Millisekunden (10-3)
Kapazität: zurzeit bis ca. 18 TB
Solid-State-Disk (SSD):
besteht aus Halbleiterbausteinen, i.d.R. Flash (nicht mechanisch)
Zugriffszeit: ab ca. 0,02 ms (über 100-mal schneller als HDD)
Kapazität: zurzeit bis ca. 16 TB
Speicherkarte, z.B. SD-Card (Kapazität zurzeit bis ca. 1 TB)
USB-Stick (Kapazität zurzeit bis ca. 1 TB)
optische Medien: CD (Compact Disk), DVD (Digital Versatile Disc),
BD (Blu-ray Disk) mit bis zu 128 GB
Peripherie
Ein- und Ausgabeperipherie
Peripherie
Komponenten oder Geräte außerhalb der Zentraleinheit eines Rechners
Verbindung von Peripherie:
Steckkontakt auf der Platine
(Mainboard/Zentraleinheit)
Verbindung mit Kabeln
drahtlose Verbindung
(z.B. Bluetooth, Infrarot)
Unterscheidung in
intern: im Rechner eingebaut
extern: außerhalb des Rechners,
aber mit dem Rechner verbunden
(über Peripherie-Anschlüsse oder drahtlos)
Ein- und Ausgabeperipherie
Eingabegeräte:
Tastatur, Maus, Touchpad
Mikrofon (Spracherkennung), Kamera
Scanner (OCR), Barcode-Leser, Funksensor, Fingerabdruck-Sensor
Datenhandschuh, Joystick
…
Ausgabegeräte:
Bildschirm (Display), Lautsprecher, Drucker, Projektor
3D-Brille, VR-Brille, Funksender
…
Kombi-Geräte:
Touchscreen (z.B. im Smartphone), Netzwerkkarte, Augmented-Reality-Brillen, …
Software
Systemsoftware: Betriebssystem
Systemsoftware: Dienstprogramme
Software
Software umfasst immaterielle Bestandteile von Rechnern:
entspricht den Programmen
wird von/auf der Hardware ausgeführt
Klassifikation:
Systemsoftware:
- unbedingt nötig für den Betrieb eines Rechners (unabhängig von Anwendungen)
- z.B.: Betriebssysteme, Benutzeroberflächen, Dienstprogramme, Druckertreiber,…
Anwendungssoftware:
- zur Lösung von Aufgaben auf einem Rechner
- z.B.: Office-Programme, ERP-Software, Navigations-Apps, Fotobearbeitungs-Tools,…
Middleware: anwendungsneutrale Programme insbesondere zum Datenaustausch
zwischen unterschiedlicher Anwendungssoftware
Systemsoftware: Betriebssystem
Betriebssysteme verwalten die Ressourcen von Rechnern:
Prozessor (bzw. Kerne): Zuteilung von Prozessorzeit und Aufteilung auf die Kerne
Speicher: Zuteilung von Speicherplatz (Haupt- und externe Speicher),
Dateiverwaltung (externe Speicher), Paging
Ein-/Ausgabe: Durchführung von Ein-/Ausgabe-Vorgängen
Anforderungen an Betriebssysteme:
(preemptives) Multitasking: „scheibchenweise“ Ausführung von mehreren Prozessen
(in Ausführung befindliche Programme)
Multiprocessing: Aufteilung auf mehrere Kerne oder Prozessoren
Netzwerkintegration
Mehrbenutzerbetrieb, Sicherheitskonzepte (z.B. Rechtezuordnung)
virtuelle Speicherverwaltung (Paging)
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Systemsoftware: Dienstprogramme
Hilfsprogramme für systemorientierte, häufig wiederkehrende
anwendungsneutrale Aufgaben
Beispiele:
Druckertreiber
Tools zur Datensicherung (Backups) oder zur Datenwiederherstellung
Programme für die Datensynchronisation zwischen verschiedenen Speichermedien
Tools für die Optimierung der Speicherorganisation (z.B. Defragmentierung von
Festplatten)
Trennung zwischen Dienstprogrammen und Betriebssystemen fließend bzw.
unterschiedlich definiert
Codierung von Informationen als Daten
Struktur und Aufbau von Zahlen
Codierung:
Umwandlung von Informationen in Daten
Darstellung der Daten als Sequenz von Zeichen (Symbolen) aus einer festgelegten
Zeichenmenge (Alphabet), ggf. mit weiteren Regeln
Beispiel Zahlen: Sequenz aus folgenden Zeichen: 0, 1, …, 9, -, Komma
Speichermodule in Rechnern benutzen die Speichereinheit bit (binary digit):
Darstellung von zwei Zuständen (z.B. 1/0 oder an/aus).
Alle Daten müssen in eine Bitsequenz (= Binärzahl) umgewandelt werden.
Binärzahlsystem (Dualsystem): nur zwei Ziffern (0 und 1)
Mit n bit (= n-stellige Bitsequenz) lassen sich 2n verschiedene Kombinationen
bilden, d.h. 2n verschiedene Daten codieren.
Beispiel Speichergröße 8 bit: 28 = 256, z.B. ganze Zahlen 0,1,…,255
🤣
Struktur und Aufbau von Zahlen
Der Wert einer Zahl ergibt sich aus
dem Wert der einzelnen Zeichen (Ziffern) und
aus der Stellung/Position des Zeichens innerhalb der Zahl.
allgemeine Darstellung bei Basis B mit Ziffern {0, 1, …, B-1}:
n-stellige Zahl an-1 an-2… a1 a0 Wert a = an-1 · Bn-1 + an-2 · Bn-2 + … + a1 · B1 + a0 · B0
gebräuchliche Zahlensysteme:
Binärsystem (Dualsystem): B=2 Ziffern {0,1}
Dezimalsystem: B=10 Ziffern {0,1,…,9}
Hexadezimalsystem: B=16 Ziffern {0,1,…,9, A, B, C, D, E, F}
Beispiel einer Binärzahl (Dualzahl):
11101bin = 1⋅24 + 1⋅23 + 1⋅22 + 0⋅21 + 1⋅20 = 16 + 8 + 4 + 0 + 1 = 29dez
Umwandlung Dezimalzahl Binärzahl (Dualzahl)
Umwandlung Dezimalzahl Binärzahl (Dualzahl)
Mögliches Vorgehen:
1. wiederholte Division der Dezimalzahl durch Ziel-Basis 2 (Binärzahl)
2. Reste der Division ergeben die Zahl der Ziel-Basis 2
Beispiel: Umwandlung der Dezimalzahl 29 in eine Binärzahl
29 : 2 = 14 Rest: 1
14 : 2 = 7 Rest: 0
7 : 2 = 3 Rest: 1
3 : 2 = 1 Rest: 1
1 : 2 = 0 Rest: 1
29dez = 11101bin
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Umwandlung Dezimalzahl Binärzahl (Dualzahl)
Alternatives Vorgehen:
1. Berechnung der Potenzen zur Ziel-Basis 2 (bis zur Dezimalzahl)
2. Wiederholt: Auswahl der größten in der Dezimalzahl enthaltenen Potenz und
Subtraktion dieser Potenz von der Dezimalzahl
Beispiel: Umwandlung der Dezimalzahl 29 in eine Binärzahl
Potenzen: 20=1, 21=2, 22=4, 23=8, 24=16, 25=32 (>29)
größte in 29 enthaltene Potenz: 2 hoch 4=16, 29 – 16 = 13
größte in 13 enthaltene Potenz: 2hoch 3=8, 13 – 8 = 5
größte in 5 enthaltene Potenz: 2hoch 2=4, 5 – 4 = 1 = 2hoch 0
29dez = 16 + 8 + 4 + 1 = 1⋅2hoch4 + 1⋅2hoch3 + 1⋅2hoch2 + 0⋅2hoch1 + 1⋅2hoch0 = 11101bin
Codierung von ganzen Zahlen und Texten
Ganze Zahlen:
Darstellung als Binärzahl über Konvertierung: dezimal binär
Darstellbarer Bereich ist abhängig von der Bitlänge (Anzahl Bits).
Darstellung des Vorzeichens ist z.B. über ein ausgezeichnetes Bit möglich
(z.B.: linkes Bit = 0 -, linkes Bit = 1 +).
Texte:
Zuordnung aller Zeichen zu festgelegten (unterschiedlichen) Bitmustern
ASCII-Code (American Standard Code for Information Interchange, ISO 646):
7 bit maximal 128 Zeichen.
Unicode (ISO 10646): 16- bzw. 32-bit-Standard
bis zu 4.294.967.296 verschiedene Zeichen
Codierung aller gebräuchlichen Zeichensätze der Welt ist damit möglich.
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